Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Gre
München. Hier kam er auch bald
durch gleichstrebende Freunde in das
literarische Fahrwasser und wurde er
1892 Mitglied der Münchener Schrift-
stellervereinigung "Orion". Jm J.
1899 verlegte G. seinen Wohnsitz nach
Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u.
1901 nach Zürich.

S:

Knospen (Ge.),
1893.

*Greußing, Paul,

* am 28. Dez.
1859 zu Jnnsbruck als der Sohn
eines Beamten bei der Landeshaupt-
kasse, erhielt seine wissenschaftliche
Vorbildung auf den Gymnasien zu
Jnnsbruck, Hall und Brixen und be-
zog dann die Universität Jnnsbruck,
an der er ein Jahr lang Philosophie
studierte. Dann brach er seine Stu-
dien ab und trat in den k. k. Staats-
dienst ein, in dem er acht Jahre (bis
1889) als Praktikant bei der Steuer-
administration und beim Steueramt
ausharrte. Seit seinem Austritt lebte
er als Besitzer des Hofes "Tannen-
gut" zu Telfes im Stubai (Tirol),
verlegte aber 1901 seinen Wohnsitz
nach Wilten bei Jnnsbruck.

S:

Das
Kaisergebirge u. seine Sagen (Poet.
Wanderung durch die Kaiserberge),
1890. - Heideblumen aus dem Stu-
baitale (Ge.), 1895. - Sonnenschein
und Wetterleuchten (Ge.), 1900. -
Morgenlicht und Abendglanz (Ge.),
1901. - Geschichten aus dem Volke
für das Volk, 1902. - Jm Stubaital
(Bilder, Sg. u. Sk.), 1903. - Straub,
der Kronenwirt von Hall, 1.-5. A.
1909. - Straubs Todesgang (Volks-
stück), 1909.

*Greve, Felix Paul,

geb. am 14.
Februar 1879 zu Radomno, einem
deutsch-russischen Grenzorte, als der
Sohn mecklenburgischer Eltern, die
dort vorübergehend ein Gut besaßen,
verlebte seine Kindheit auf einem
pommerschen Gutshof und die Jahre
seines geistigen Erwachens in Ham-
burg, wo er die lateinlose Realschule
St. Pauli absolvierte, da er sich dem
Kaufmannsberuf widmen sollte. Jn-
[Spaltenumbruch]

Gre
des kurz vor dem Eintritt in die Lehre
kam ihm der Gedanke an die Mög-
lichkeit des Studierens. Nach einigen
Jahren sieberhafter Vorbereitung
bestand er das Abiturientenexamen
am Gymnasium Johanneum in Ham-
burg, und obwohl seine Zukunfts-
pläne mehr auf das Technische ge-
richtet waren, wandte er sich doch
dem Studium der alten Sprachen u.
der Archäologie zu. Es führte ihn
nach Bonn, Paris, London, Rom,
Neapel, Griechenland und schließlich
nach München, wo er, durch einen
bloßen Zufall veranlaßt, seine Tätig-
keit als Übersetzer englischer u. fran-
zösischer Werke begann. Aus Lässig-
keit u. Verachtung der landesüblichen
Karrieren gab er nun sein Studium
auf, um hinfort als freier Schrift-
steller zu wirken. Nach seiner Verhei-
ratung (1902) lebte er abwechselnd
in Süditalien, der Schweiz, Nord-
frankreich und jetzt (1906) in Berlin.

S:

Wanderungen (Ge.), 1902. - He-
lena und Damon (Ein Spiel in V.),
1902. - Oskar Wilde (Literar. Stu-
die), 1903. - Randarabesken zu Os-
kar Wilde, 1903. - Fanny Eßler (Ber-
liner R.), 1905. - Maurermeister
Jhles Haus (R.), 1907. - Tausend
und ein Tag (Orient. En., übertra-
gen); IV, 1909 ff.

*Greve, Heinrich,

geb. am 16. Nov.
1825 zu Upahl bei Grevesmühlen in
Mecklenburg, besuchte bis zum vier-
zehnten Lebensjahre während des
Winters die Dorfschule und hütete
im Sommer die Kühe u. Schafe sei-
nes Vaters. Dann bereitete er sich
bei einem Lehrer in Grambow für
das Schulfach vor, absolvierte später
auch einen zweijährigen Kursus im
Seminar zu Ludwigslust und trat
dann in ein öffentliches Lehramt ein.
Er war viele Jahre Lehrer in Lankow
bei Schwerin, bis er 1899 in den
Ruhestand trat u. nach Schwerin über-
siedelte. Hier starb er am 2. Dez. 1899.

S:

Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895.

*


[Spaltenumbruch]

Gre
München. Hier kam er auch bald
durch gleichſtrebende Freunde in das
literariſche Fahrwaſſer und wurde er
1892 Mitglied der Münchener Schrift-
ſtellervereinigung „Orion“. Jm J.
1899 verlegte G. ſeinen Wohnſitz nach
Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u.
1901 nach Zürich.

S:

Knoſpen (Ge.),
1893.

*Greußing, Paul,

* am 28. Dez.
1859 zu Jnnsbruck als der Sohn
eines Beamten bei der Landeshaupt-
kaſſe, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche
Vorbildung auf den Gymnaſien zu
Jnnsbruck, Hall und Brixen und be-
zog dann die Univerſität Jnnsbruck,
an der er ein Jahr lang Philoſophie
ſtudierte. Dann brach er ſeine Stu-
dien ab und trat in den k. k. Staats-
dienſt ein, in dem er acht Jahre (bis
1889) als Praktikant bei der Steuer-
adminiſtration und beim Steueramt
ausharrte. Seit ſeinem Austritt lebte
er als Beſitzer des Hofes „Tannen-
gut“ zu Telfes im Stubai (Tirol),
verlegte aber 1901 ſeinen Wohnſitz
nach Wilten bei Jnnsbruck.

S:

Das
Kaiſergebirge u. ſeine Sagen (Poet.
Wanderung durch die Kaiſerberge),
1890. – Heideblumen aus dem Stu-
baitale (Ge.), 1895. – Sonnenſchein
und Wetterleuchten (Ge.), 1900. –
Morgenlicht und Abendglanz (Ge.),
1901. – Geſchichten aus dem Volke
für das Volk, 1902. – Jm Stubaital
(Bilder, Sg. u. Sk.), 1903. – Straub,
der Kronenwirt von Hall, 1.–5. A.
1909. – Straubs Todesgang (Volks-
ſtück), 1909.

*Greve, Felix Paul,

geb. am 14.
Februar 1879 zu Radomno, einem
deutſch-ruſſiſchen Grenzorte, als der
Sohn mecklenburgiſcher Eltern, die
dort vorübergehend ein Gut beſaßen,
verlebte ſeine Kindheit auf einem
pommerſchen Gutshof und die Jahre
ſeines geiſtigen Erwachens in Ham-
burg, wo er die lateinloſe Realſchule
St. Pauli abſolvierte, da er ſich dem
Kaufmannsberuf widmen ſollte. Jn-
[Spaltenumbruch]

Gre
des kurz vor dem Eintritt in die Lehre
kam ihm der Gedanke an die Mög-
lichkeit des Studierens. Nach einigen
Jahren ſieberhafter Vorbereitung
beſtand er das Abiturientenexamen
am Gymnaſium Johanneum in Ham-
burg, und obwohl ſeine Zukunfts-
pläne mehr auf das Techniſche ge-
richtet waren, wandte er ſich doch
dem Studium der alten Sprachen u.
der Archäologie zu. Es führte ihn
nach Bonn, Paris, London, Rom,
Neapel, Griechenland und ſchließlich
nach München, wo er, durch einen
bloßen Zufall veranlaßt, ſeine Tätig-
keit als Überſetzer engliſcher u. fran-
zöſiſcher Werke begann. Aus Läſſig-
keit u. Verachtung der landesüblichen
Karrieren gab er nun ſein Studium
auf, um hinfort als freier Schrift-
ſteller zu wirken. Nach ſeiner Verhei-
ratung (1902) lebte er abwechſelnd
in Süditalien, der Schweiz, Nord-
frankreich und jetzt (1906) in Berlin.

S:

Wanderungen (Ge.), 1902. – He-
lena und Damon (Ein Spiel in V.),
1902. – Oskar Wilde (Literar. Stu-
die), 1903. – Randarabesken zu Os-
kar Wilde, 1903. – Fanny Eßler (Ber-
liner R.), 1905. – Maurermeiſter
Jhles Haus (R.), 1907. – Tauſend
und ein Tag (Orient. En., übertra-
gen); IV, 1909 ff.

*Greve, Heinrich,

geb. am 16. Nov.
1825 zu Upahl bei Grevesmühlen in
Mecklenburg, beſuchte bis zum vier-
zehnten Lebensjahre während des
Winters die Dorfſchule und hütete
im Sommer die Kühe u. Schafe ſei-
nes Vaters. Dann bereitete er ſich
bei einem Lehrer in Grambow für
das Schulfach vor, abſolvierte ſpäter
auch einen zweijährigen Kurſus im
Seminar zu Ludwigsluſt und trat
dann in ein öffentliches Lehramt ein.
Er war viele Jahre Lehrer in Lankow
bei Schwerin, bis er 1899 in den
Ruheſtand trat u. nach Schwerin über-
ſiedelte. Hier ſtarb er am 2. Dez. 1899.

S:

Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895.

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0443" n="439"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gre</hi></fw><lb/>
München. Hier kam er auch bald<lb/>
durch gleich&#x017F;trebende Freunde in das<lb/>
literari&#x017F;che Fahrwa&#x017F;&#x017F;er und wurde er<lb/>
1892 Mitglied der Münchener Schrift-<lb/>
&#x017F;tellervereinigung &#x201E;Orion&#x201C;. Jm J.<lb/>
1899 verlegte G. &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz nach<lb/>
Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u.<lb/>
1901 nach Zürich. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Kno&#x017F;pen (Ge.),<lb/>
1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Greußing,</hi> Paul,</head>
        <p> * am 28. Dez.<lb/>
1859 zu Jnnsbruck als der Sohn<lb/>
eines Beamten bei der Landeshaupt-<lb/>
ka&#x017F;&#x017F;e, erhielt &#x017F;eine wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftliche<lb/>
Vorbildung auf den Gymna&#x017F;ien zu<lb/>
Jnnsbruck, Hall und Brixen und be-<lb/>
zog dann die Univer&#x017F;ität Jnnsbruck,<lb/>
an der er ein Jahr lang Philo&#x017F;ophie<lb/>
&#x017F;tudierte. Dann brach er &#x017F;eine Stu-<lb/>
dien ab und trat in den k. k. Staats-<lb/>
dien&#x017F;t ein, in dem er acht Jahre (bis<lb/>
1889) als Praktikant bei der Steuer-<lb/>
admini&#x017F;tration und beim Steueramt<lb/>
ausharrte. Seit &#x017F;einem Austritt lebte<lb/>
er als Be&#x017F;itzer des Hofes &#x201E;Tannen-<lb/>
gut&#x201C; zu Telfes im Stubai (Tirol),<lb/>
verlegte aber 1901 &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz<lb/>
nach Wilten bei Jnnsbruck. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Das<lb/>
Kai&#x017F;ergebirge u. &#x017F;eine Sagen (Poet.<lb/>
Wanderung durch die Kai&#x017F;erberge),<lb/>
1890. &#x2013; Heideblumen aus dem Stu-<lb/>
baitale (Ge.), 1895. &#x2013; Sonnen&#x017F;chein<lb/>
und Wetterleuchten (Ge.), 1900. &#x2013;<lb/>
Morgenlicht und Abendglanz (Ge.),<lb/>
1901. &#x2013; Ge&#x017F;chichten aus dem Volke<lb/>
für das Volk, 1902. &#x2013; Jm Stubaital<lb/>
(Bilder, Sg. u. Sk.), 1903. &#x2013; Straub,<lb/>
der Kronenwirt von Hall, 1.&#x2013;5. A.<lb/>
1909. &#x2013; Straubs Todesgang (Volks-<lb/>
&#x017F;tück), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Greve,</hi> <hi rendition="#g">Felix</hi> Paul,</head>
        <p> geb. am 14.<lb/>
Februar 1879 zu Radomno, einem<lb/>
deut&#x017F;ch-ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Grenzorte, als der<lb/>
Sohn mecklenburgi&#x017F;cher Eltern, die<lb/>
dort vorübergehend ein Gut be&#x017F;aßen,<lb/>
verlebte &#x017F;eine Kindheit auf einem<lb/>
pommer&#x017F;chen Gutshof und die Jahre<lb/>
&#x017F;eines gei&#x017F;tigen Erwachens in Ham-<lb/>
burg, wo er die lateinlo&#x017F;e Real&#x017F;chule<lb/>
St. Pauli ab&#x017F;olvierte, da er &#x017F;ich dem<lb/>
Kaufmannsberuf widmen &#x017F;ollte. Jn-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gre</hi></fw><lb/>
des kurz vor dem Eintritt in die Lehre<lb/>
kam ihm der Gedanke an die Mög-<lb/>
lichkeit des Studierens. Nach einigen<lb/>
Jahren &#x017F;ieberhafter Vorbereitung<lb/>
be&#x017F;tand er das Abiturientenexamen<lb/>
am Gymna&#x017F;ium Johanneum in Ham-<lb/>
burg, und obwohl &#x017F;eine Zukunfts-<lb/>
pläne mehr auf das Techni&#x017F;che ge-<lb/>
richtet waren, wandte er &#x017F;ich doch<lb/>
dem Studium der alten Sprachen u.<lb/>
der Archäologie zu. Es führte ihn<lb/>
nach Bonn, Paris, London, Rom,<lb/>
Neapel, Griechenland und &#x017F;chließlich<lb/>
nach München, wo er, durch einen<lb/>
bloßen Zufall veranlaßt, &#x017F;eine Tätig-<lb/>
keit als Über&#x017F;etzer engli&#x017F;cher u. fran-<lb/>&#x017F;i&#x017F;cher Werke begann. Aus Lä&#x017F;&#x017F;ig-<lb/>
keit u. Verachtung der landesüblichen<lb/>
Karrieren gab er nun &#x017F;ein Studium<lb/>
auf, um hinfort als freier Schrift-<lb/>
&#x017F;teller zu wirken. Nach &#x017F;einer Verhei-<lb/>
ratung (1902) lebte er abwech&#x017F;elnd<lb/>
in Süditalien, der Schweiz, Nord-<lb/>
frankreich und jetzt (1906) in Berlin.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Wanderungen (Ge.), 1902. &#x2013; He-<lb/>
lena und Damon (Ein Spiel in V.),<lb/>
1902. &#x2013; Oskar Wilde (Literar. Stu-<lb/>
die), 1903. &#x2013; Randarabesken zu Os-<lb/>
kar Wilde, 1903. &#x2013; Fanny Eßler (Ber-<lb/>
liner R.), 1905. &#x2013; Maurermei&#x017F;ter<lb/>
Jhles Haus (R.), 1907. &#x2013; Tau&#x017F;end<lb/>
und ein Tag (Orient. En., übertra-<lb/>
gen); <hi rendition="#aq">IV,</hi> 1909 ff.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Greve,</hi> Heinrich,</head>
        <p> geb. am 16. Nov.<lb/>
1825 zu Upahl bei Grevesmühlen in<lb/>
Mecklenburg, be&#x017F;uchte bis zum vier-<lb/>
zehnten Lebensjahre während des<lb/>
Winters die Dorf&#x017F;chule und hütete<lb/>
im Sommer die Kühe u. Schafe &#x017F;ei-<lb/>
nes Vaters. Dann bereitete er &#x017F;ich<lb/>
bei einem Lehrer in Grambow für<lb/>
das Schulfach vor, ab&#x017F;olvierte &#x017F;päter<lb/>
auch einen zweijährigen Kur&#x017F;us im<lb/>
Seminar zu Ludwigslu&#x017F;t und trat<lb/>
dann in ein öffentliches Lehramt ein.<lb/>
Er war viele Jahre Lehrer in Lankow<lb/>
bei Schwerin, bis er 1899 in den<lb/>
Ruhe&#x017F;tand trat u. nach Schwerin über-<lb/>
&#x017F;iedelte. Hier &#x017F;tarb er am 2. Dez. 1899.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[439/0443] Gre Gre München. Hier kam er auch bald durch gleichſtrebende Freunde in das literariſche Fahrwaſſer und wurde er 1892 Mitglied der Münchener Schrift- ſtellervereinigung „Orion“. Jm J. 1899 verlegte G. ſeinen Wohnſitz nach Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u. 1901 nach Zürich. S: Knoſpen (Ge.), 1893. *Greußing, Paul, * am 28. Dez. 1859 zu Jnnsbruck als der Sohn eines Beamten bei der Landeshaupt- kaſſe, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung auf den Gymnaſien zu Jnnsbruck, Hall und Brixen und be- zog dann die Univerſität Jnnsbruck, an der er ein Jahr lang Philoſophie ſtudierte. Dann brach er ſeine Stu- dien ab und trat in den k. k. Staats- dienſt ein, in dem er acht Jahre (bis 1889) als Praktikant bei der Steuer- adminiſtration und beim Steueramt ausharrte. Seit ſeinem Austritt lebte er als Beſitzer des Hofes „Tannen- gut“ zu Telfes im Stubai (Tirol), verlegte aber 1901 ſeinen Wohnſitz nach Wilten bei Jnnsbruck. S: Das Kaiſergebirge u. ſeine Sagen (Poet. Wanderung durch die Kaiſerberge), 1890. – Heideblumen aus dem Stu- baitale (Ge.), 1895. – Sonnenſchein und Wetterleuchten (Ge.), 1900. – Morgenlicht und Abendglanz (Ge.), 1901. – Geſchichten aus dem Volke für das Volk, 1902. – Jm Stubaital (Bilder, Sg. u. Sk.), 1903. – Straub, der Kronenwirt von Hall, 1.–5. A. 1909. – Straubs Todesgang (Volks- ſtück), 1909. *Greve, Felix Paul, geb. am 14. Februar 1879 zu Radomno, einem deutſch-ruſſiſchen Grenzorte, als der Sohn mecklenburgiſcher Eltern, die dort vorübergehend ein Gut beſaßen, verlebte ſeine Kindheit auf einem pommerſchen Gutshof und die Jahre ſeines geiſtigen Erwachens in Ham- burg, wo er die lateinloſe Realſchule St. Pauli abſolvierte, da er ſich dem Kaufmannsberuf widmen ſollte. Jn- des kurz vor dem Eintritt in die Lehre kam ihm der Gedanke an die Mög- lichkeit des Studierens. Nach einigen Jahren ſieberhafter Vorbereitung beſtand er das Abiturientenexamen am Gymnaſium Johanneum in Ham- burg, und obwohl ſeine Zukunfts- pläne mehr auf das Techniſche ge- richtet waren, wandte er ſich doch dem Studium der alten Sprachen u. der Archäologie zu. Es führte ihn nach Bonn, Paris, London, Rom, Neapel, Griechenland und ſchließlich nach München, wo er, durch einen bloßen Zufall veranlaßt, ſeine Tätig- keit als Überſetzer engliſcher u. fran- zöſiſcher Werke begann. Aus Läſſig- keit u. Verachtung der landesüblichen Karrieren gab er nun ſein Studium auf, um hinfort als freier Schrift- ſteller zu wirken. Nach ſeiner Verhei- ratung (1902) lebte er abwechſelnd in Süditalien, der Schweiz, Nord- frankreich und jetzt (1906) in Berlin. S: Wanderungen (Ge.), 1902. – He- lena und Damon (Ein Spiel in V.), 1902. – Oskar Wilde (Literar. Stu- die), 1903. – Randarabesken zu Os- kar Wilde, 1903. – Fanny Eßler (Ber- liner R.), 1905. – Maurermeiſter Jhles Haus (R.), 1907. – Tauſend und ein Tag (Orient. En., übertra- gen); IV, 1909 ff. *Greve, Heinrich, geb. am 16. Nov. 1825 zu Upahl bei Grevesmühlen in Mecklenburg, beſuchte bis zum vier- zehnten Lebensjahre während des Winters die Dorfſchule und hütete im Sommer die Kühe u. Schafe ſei- nes Vaters. Dann bereitete er ſich bei einem Lehrer in Grambow für das Schulfach vor, abſolvierte ſpäter auch einen zweijährigen Kurſus im Seminar zu Ludwigsluſt und trat dann in ein öffentliches Lehramt ein. Er war viele Jahre Lehrer in Lankow bei Schwerin, bis er 1899 in den Ruheſtand trat u. nach Schwerin über- ſiedelte. Hier ſtarb er am 2. Dez. 1899. S: Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895. *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/443
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/443>, abgerufen am 22.11.2024.