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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ritter Ewald. - Heimwärts. - Das
Schloß. - Vertrauen. - Flatterrose).
- Reiner Klang (En.), 1901. - Berg-
an (En.), 1902. - Jungvolk (Nn.),
1903. - Frei! (Studentenstück nebst
e. Prolog), 1904. - Jungmädelsge-
schichten (En. für junge Mädchen),
1904. - Jnge Paulsen (E.), 1909.

*Grieben, Ferdinande,

pseud. W.
Egbert, wurde am 29. Sept. 1844
zu Angermünde (Brandenburg) als
die Tochter eines (1902 +) Justizrats
geboren, bildete sich 1864-66 in Ber-
lin auf dem dortigen Augusta-Semi-
nar zur Lehrerin und kehrte dann in
das Elternhaus zurück, das sie all-
jährlich nur verläßt, um kleinere
oder größere Sommerreisen zu unter-
nehmen. Jm Jahre 1905 verlegte sie
ihren Wohnsitz nach Zehlendorf bei
Berlin, kehrte aber 1908 nach Anger-
münde zurück.

S:

Knalleffekte der Na-
tur (Lsp.), 1881. - Auf Regen folgt
Sonnenschein (Dr. Plauderei), 1882.
- Auf der Freite (Lsp.), 1883. - Ge-
schwister Rode (Lsp.), 1888. - Rut-
landshof (Schsp.), 1890. - Jm Gar-
ten der Semiramis und andere No-
vellen, 1892. - Vierklee (E. für junge
Mädchen), 1893. - Das Waldhaus
am Strande (E. f. d. Jugend), 1894.
- Der Wolf v. Tiefenwald (R.), 1897.
- Gestern und heute (2 Nn.), 1897. -
Jm Forsthause zu Düsterhort (R.),
1909.

*Grieben, Hermann,

pseudon.
Roderich, * am 8. Febr. 1822 zu
Cöslin in Pommern als der Sohn
des Subrektors am dortigen Gym-
nasium, erhielt unter dessen Leitung
eine vortreffliche Erziehung und Bil-
dung und studierte von 1841-45 in
Breslau Theologie, Philosophie und
Geschichte. Am Schlusse seiner Stu-
dienzeit promovierte er mit seiner
Schrift "De variis quibus Dantis
Aligerii Divina Comoedia explica-
tur rationibus"
zum Dr. phil. Er
führte in dieser Dissertation den Be-
weis, daß Dantes Dichtung als eine
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politische Allegorie aufzufassen sei,
als eine Satire auf den Verfall des
Papsttums, das, seiner hohen kirch-
lichen Aufgabe untreu geworden,
durch die Entfaltung der kaiserlichen
Herrschaft in seine geistlichen Schran-
ken zurückgedrängt werden müsse.
Diesen Gedanken behandelt G. später
in seinem Buche "Dante Alighieri.
Eine Studie" (1865) in weiterer
Ausführung. Nachdem G. von 1846
bis 1848 als Hauslehrer zu Lasko-
witz in Westpreußen tätig gewesen,
machte er in seiner Vaterstadt seine
journalistischen Lehrjahre durch, re-
digierte seit 1850 die "Ostsee-Zei-
tung" in Stettin, seit 1852 die "Lü-
beckische Zeitung" in Lübeck, grün-
dete 1853 in Stettin die "Pommersche
Zeitung" und übernahm endlich 1859
die Redaktion der "Kölnischen Zei-
tung", die er bis zu seinem Tode, 24.
Septbr. 1890, führte.

S:

Lieder
eines Studenten, 1843. - Bußpsal-
men (Son.), 1846. - Äschylos' Pro-
metheus, metr. verdeutscht, 1846. -
Es ist zu spät (Polit. Tr.), 1848. -
Liebfraue (Ge.), 1854. 2. A. 1858. -
Drei Monate nach dato (Lustspiel),
1857. - Norddeutsche Frühlingster-
zinen, 1859. - Dante Allighieri (Eine
Studie), 1865. - Zwei Tage an der
Ahr (Lyr.-ep. Reisescherz), 1868. -
Ernst Moritz Arndt von Rügen. Bei-
trag zu seinem Denkmal (Ge.), 1869.
- Zeitstimmen (Ge.), 1870. - Rhei-
nische Wanderlieder, 1871. - Durch
Wald und Wasser, 1873. - Gott grüß'
die Kunst! (Buchdruckerlieder), 1874.
- Gesammelte Gedichte, 1875. 3 A.
u. d. T.: Rheinische Wanderlieder u.
andere Dichtungen, 1884.

Griepenkerl, Wolfgang Robert,


wurde am 4. Mai 1810 zu Hofwyl
im Kanton Bern geboren, wo sein
Vater, Friedrich Karl G., Lehrer am
Fellenbergischen Erziehungsinstitut
war. Sechs Jahre alt kam er nach
Braunschweig, wohin sein Vater als
Lehrer am Karolinum berufen wor-

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Gri
Ritter Ewald. – Heimwärts. – Das
Schloß. – Vertrauen. – Flatterroſe).
– Reiner Klang (En.), 1901. – Berg-
an (En.), 1902. – Jungvolk (Nn.),
1903. – Frei! (Studentenſtück nebſt
e. Prolog), 1904. – Jungmädelsge-
ſchichten (En. für junge Mädchen),
1904. – Jnge Paulſen (E.), 1909.

*Grieben, Ferdinande,

pſeud. W.
Egbert, wurde am 29. Sept. 1844
zu Angermünde (Brandenburg) als
die Tochter eines (1902 †) Juſtizrats
geboren, bildete ſich 1864–66 in Ber-
lin auf dem dortigen Auguſta-Semi-
nar zur Lehrerin und kehrte dann in
das Elternhaus zurück, das ſie all-
jährlich nur verläßt, um kleinere
oder größere Sommerreiſen zu unter-
nehmen. Jm Jahre 1905 verlegte ſie
ihren Wohnſitz nach Zehlendorf bei
Berlin, kehrte aber 1908 nach Anger-
münde zurück.

S:

Knalleffekte der Na-
tur (Lſp.), 1881. – Auf Regen folgt
Sonnenſchein (Dr. Plauderei), 1882.
– Auf der Freite (Lſp.), 1883. – Ge-
ſchwiſter Rode (Lſp.), 1888. – Rut-
landshof (Schſp.), 1890. – Jm Gar-
ten der Semiramis und andere No-
vellen, 1892. – Vierklee (E. für junge
Mädchen), 1893. – Das Waldhaus
am Strande (E. f. d. Jugend), 1894.
– Der Wolf v. Tiefenwald (R.), 1897.
– Geſtern und heute (2 Nn.), 1897. –
Jm Forſthauſe zu Düſterhort (R.),
1909.

*Grieben, Hermann,

pſeudon.
Roderich, * am 8. Febr. 1822 zu
Cöslin in Pommern als der Sohn
des Subrektors am dortigen Gym-
naſium, erhielt unter deſſen Leitung
eine vortreffliche Erziehung und Bil-
dung und ſtudierte von 1841–45 in
Breslau Theologie, Philoſophie und
Geſchichte. Am Schluſſe ſeiner Stu-
dienzeit promovierte er mit ſeiner
Schrift „De variis quibus Dantis
Aligerii Divina Comoedia explica-
tur rationibus“
zum Dr. phil. Er
führte in dieſer Diſſertation den Be-
weis, daß Dantes Dichtung als eine
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Gri
politiſche Allegorie aufzufaſſen ſei,
als eine Satire auf den Verfall des
Papſttums, das, ſeiner hohen kirch-
lichen Aufgabe untreu geworden,
durch die Entfaltung der kaiſerlichen
Herrſchaft in ſeine geiſtlichen Schran-
ken zurückgedrängt werden müſſe.
Dieſen Gedanken behandelt G. ſpäter
in ſeinem Buche „Dante Alighieri.
Eine Studie“ (1865) in weiterer
Ausführung. Nachdem G. von 1846
bis 1848 als Hauslehrer zu Lasko-
witz in Weſtpreußen tätig geweſen,
machte er in ſeiner Vaterſtadt ſeine
journaliſtiſchen Lehrjahre durch, re-
digierte ſeit 1850 die „Oſtſee-Zei-
tung“ in Stettin, ſeit 1852 die „Lü-
beckiſche Zeitung“ in Lübeck, grün-
dete 1853 in Stettin die „Pommerſche
Zeitung“ und übernahm endlich 1859
die Redaktion der „Kölniſchen Zei-
tung“, die er bis zu ſeinem Tode, 24.
Septbr. 1890, führte.

S:

Lieder
eines Studenten, 1843. – Bußpſal-
men (Son.), 1846. – Äſchylos’ Pro-
metheus, metr. verdeutſcht, 1846. –
Es iſt zu ſpät (Polit. Tr.), 1848. –
Liebfraue (Ge.), 1854. 2. A. 1858. –
Drei Monate nach dato (Luſtſpiel),
1857. – Norddeutſche Frühlingster-
zinen, 1859. – Dante Allighieri (Eine
Studie), 1865. – Zwei Tage an der
Ahr (Lyr.-ep. Reiſeſcherz), 1868. –
Ernſt Moritz Arndt von Rügen. Bei-
trag zu ſeinem Denkmal (Ge.), 1869.
– Zeitſtimmen (Ge.), 1870. – Rhei-
niſche Wanderlieder, 1871. – Durch
Wald und Waſſer, 1873. – Gott grüß’
die Kunſt! (Buchdruckerlieder), 1874.
– Geſammelte Gedichte, 1875. 3 A.
u. d. T.: Rheiniſche Wanderlieder u.
andere Dichtungen, 1884.

Griepenkerl, Wolfgang Robert,


wurde am 4. Mai 1810 zu Hofwyl
im Kanton Bern geboren, wo ſein
Vater, Friedrich Karl G., Lehrer am
Fellenbergiſchen Erziehungsinſtitut
war. Sechs Jahre alt kam er nach
Braunſchweig, wohin ſein Vater als
Lehrer am Karolinum berufen wor-

*
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[441/0445] Gri Gri Ritter Ewald. – Heimwärts. – Das Schloß. – Vertrauen. – Flatterroſe). – Reiner Klang (En.), 1901. – Berg- an (En.), 1902. – Jungvolk (Nn.), 1903. – Frei! (Studentenſtück nebſt e. Prolog), 1904. – Jungmädelsge- ſchichten (En. für junge Mädchen), 1904. – Jnge Paulſen (E.), 1909. *Grieben, Ferdinande, pſeud. W. Egbert, wurde am 29. Sept. 1844 zu Angermünde (Brandenburg) als die Tochter eines (1902 †) Juſtizrats geboren, bildete ſich 1864–66 in Ber- lin auf dem dortigen Auguſta-Semi- nar zur Lehrerin und kehrte dann in das Elternhaus zurück, das ſie all- jährlich nur verläßt, um kleinere oder größere Sommerreiſen zu unter- nehmen. Jm Jahre 1905 verlegte ſie ihren Wohnſitz nach Zehlendorf bei Berlin, kehrte aber 1908 nach Anger- münde zurück. S: Knalleffekte der Na- tur (Lſp.), 1881. – Auf Regen folgt Sonnenſchein (Dr. Plauderei), 1882. – Auf der Freite (Lſp.), 1883. – Ge- ſchwiſter Rode (Lſp.), 1888. – Rut- landshof (Schſp.), 1890. – Jm Gar- ten der Semiramis und andere No- vellen, 1892. – Vierklee (E. für junge Mädchen), 1893. – Das Waldhaus am Strande (E. f. d. Jugend), 1894. – Der Wolf v. Tiefenwald (R.), 1897. – Geſtern und heute (2 Nn.), 1897. – Jm Forſthauſe zu Düſterhort (R.), 1909. *Grieben, Hermann, pſeudon. Roderich, * am 8. Febr. 1822 zu Cöslin in Pommern als der Sohn des Subrektors am dortigen Gym- naſium, erhielt unter deſſen Leitung eine vortreffliche Erziehung und Bil- dung und ſtudierte von 1841–45 in Breslau Theologie, Philoſophie und Geſchichte. Am Schluſſe ſeiner Stu- dienzeit promovierte er mit ſeiner Schrift „De variis quibus Dantis Aligerii Divina Comoedia explica- tur rationibus“ zum Dr. phil. Er führte in dieſer Diſſertation den Be- weis, daß Dantes Dichtung als eine politiſche Allegorie aufzufaſſen ſei, als eine Satire auf den Verfall des Papſttums, das, ſeiner hohen kirch- lichen Aufgabe untreu geworden, durch die Entfaltung der kaiſerlichen Herrſchaft in ſeine geiſtlichen Schran- ken zurückgedrängt werden müſſe. Dieſen Gedanken behandelt G. ſpäter in ſeinem Buche „Dante Alighieri. Eine Studie“ (1865) in weiterer Ausführung. Nachdem G. von 1846 bis 1848 als Hauslehrer zu Lasko- witz in Weſtpreußen tätig geweſen, machte er in ſeiner Vaterſtadt ſeine journaliſtiſchen Lehrjahre durch, re- digierte ſeit 1850 die „Oſtſee-Zei- tung“ in Stettin, ſeit 1852 die „Lü- beckiſche Zeitung“ in Lübeck, grün- dete 1853 in Stettin die „Pommerſche Zeitung“ und übernahm endlich 1859 die Redaktion der „Kölniſchen Zei- tung“, die er bis zu ſeinem Tode, 24. Septbr. 1890, führte. S: Lieder eines Studenten, 1843. – Bußpſal- men (Son.), 1846. – Äſchylos’ Pro- metheus, metr. verdeutſcht, 1846. – Es iſt zu ſpät (Polit. Tr.), 1848. – Liebfraue (Ge.), 1854. 2. A. 1858. – Drei Monate nach dato (Luſtſpiel), 1857. – Norddeutſche Frühlingster- zinen, 1859. – Dante Allighieri (Eine Studie), 1865. – Zwei Tage an der Ahr (Lyr.-ep. Reiſeſcherz), 1868. – Ernſt Moritz Arndt von Rügen. Bei- trag zu ſeinem Denkmal (Ge.), 1869. – Zeitſtimmen (Ge.), 1870. – Rhei- niſche Wanderlieder, 1871. – Durch Wald und Waſſer, 1873. – Gott grüß’ die Kunſt! (Buchdruckerlieder), 1874. – Geſammelte Gedichte, 1875. 3 A. u. d. T.: Rheiniſche Wanderlieder u. andere Dichtungen, 1884. Griepenkerl, Wolfgang Robert, wurde am 4. Mai 1810 zu Hofwyl im Kanton Bern geboren, wo ſein Vater, Friedrich Karl G., Lehrer am Fellenbergiſchen Erziehungsinſtitut war. Sechs Jahre alt kam er nach Braunſchweig, wohin ſein Vater als Lehrer am Karolinum berufen wor- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/445>, abgerufen am 21.11.2024.