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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nach Kassel zurück. 1840 erfolgte die
Übersiedelung nach Berlin. Hier
machte Herman das Friedrich-Wil-
helmsgymnasium durch, studierte dar-
auf 1846-49 in Berlin u. Bonn erst
die Rechte, wandte sich aber dann phi-
losophischen, historischen und kunstge-
schichtlichen Studien zu, die er na-
mentlich in Jtalien fortsetzte, u. lebte
dann, mit literarischen Arbeiten be-
schäftigt, in Berlin. Seit 1870 Pri-
vatdozent d. neueren Kunstgeschichte
an der Berliner Universität, wurde
er 1873 zum ordentlichen Professor
für dieses Fach ernannt und erhielt
1884 den Titel eines Geh. Regie-
rungsrats. Jm Jahre 1896 wurde
er zum stimmfähigen Ritter des Or-
dens pour le merite für Wissenschaft
und Kunst ernannt. Er starb in Ber-
lin am 16. Juni 1901. - Unter sei-
nen kunst- und literaturgeschichtlichen
Schriften sind hervorzuheben: "Es-
says über Kunst und Literatur" (IV,
1859-90) - "Goethe in Jtalien" (Vor-
lesung, 1861) - "Die Akademie der
Künste und das Verhältnis der Künst-
ler zum Staate" (1859) - "Das Leben
Michel Angelos" (1860. 8. A. II,
1898) - "Über Künstler und Kunst-
werke" (II, 1865-67) - "Jakob As-
mus Carstens" (Vortrag, 1865) -
"Zehn ausgewählte Essays zur Ein-
führung in das Studium der moder-
nen Kunst" (1871). - "Das Leben
Raphaels von Urbino" (Aus dem
Jtalienischen übers. u. kommentiert,
1872. 4. A. 1903) - Schinkel als Ar-
chitekt der Stadt Berlin" (Rede,
1874). - "Goethe" (Vorlesungen; II,
1877. 6. A. 1899.) - "Homers Jlias"
(übersetzt), 1890-95. - "Beiträge zur
deutschen Kulturgeschichte" (1896) -
"Fragmente" (II, 1899-1902).

S:


Armin (Dr.), 1851. - Demetrius
(Dr.), 1854. - Traum und Erwachen
(Dr.), 1854. - Novellen, 1856. 2. A.
1862. - Unüberwindliche Mächte (R.),
III, 1867. 2. A. 1870. - Herman
Grimm und Gisela Grimm: Briefe
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Gri
an die Schwestern Ringseis. Gesam-
melt von Bettina Ringseis, 1905.

*Grimm, Giesela (auch: Gisela),


bekannt unter ihrem Mädchennamen
Giesela von Arnim, war eine
Tochter Achims u. Bettinas v. Arnim
und wurde am 30. August 1827 zu
Berlin geboren. Da ihr Vater be-
reits 1831 starb, so leitete die Mut-
ter, deren jüngstes, schönstes und be-
gabtestes Kind sie war, ganz allein
ihre Erziehung und Ausbildung. Mit
20 Jahren begann sie ihre schriftstelle-
rische Tätigkeit und ließ unter fin-
giertem Namen einige Märchendich-
tungen ausgehen. Es sind das Mär-
chen, nicht in der strengeren Art der
Brüder Grimm, sondern wie sie
Arnim, Brentano und E. T. A. Hoff-
mann gedichtet hatten. Jm Jahre
1859 verband sie sich mit Herman
Grimm (s. den Vorigen!) zu einer
überaus glücklichen Ehe, die der Tod
nach 30 Jahren löste. Jm Winter
1888 waren die Gatten nach Jtalien
gereist, wo Giesela Heilung von einem
Herzleiden zu finden hoffte. Auf der
Rückkehr von Rom nach Deutschland
starb sie am 4. April 1889 in Florenz
und wurde auf dem dortigen evan-
gelischen Friedhofe begraben. Sie
schrieb auch unter den Pseud. Ma-
rilla Fitchersvogel u. Aller-
lei Rauh.

S:

Das Heimelchen (M.),
1848. - Aus den Papieren eines
Spatzen (M.), 1848. - Mondkönigs
Tochter (M.), 1849. - Dramatische
Werke; IV, 1857-1875 (Jnhalt: Jnge-
borg von Dänemark. - Das Herz der
Lais. - Trost in Tränen. - Das
Steinbild der Cornelia. - Wie es
unterdessen daheim war.) - Das Licht
(Festsp.), 1870. - Ein Brief über Rom
und Berlin, 1887. - Alt-Schottland
(Dr.), 2. A. 1889.

Grimm, Ludwig Walter,

geb.
am 29. April 1869 in Gera (Fürsten-
tum Reuß), besuchte, um sich für den
Lehrerberuf vorzubereiten, das Se-
minar in Auerbach im Vogtlande.

*


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Gri
nach Kaſſel zurück. 1840 erfolgte die
Überſiedelung nach Berlin. Hier
machte Herman das Friedrich-Wil-
helmsgymnaſium durch, ſtudierte dar-
auf 1846–49 in Berlin u. Bonn erſt
die Rechte, wandte ſich aber dann phi-
loſophiſchen, hiſtoriſchen und kunſtge-
ſchichtlichen Studien zu, die er na-
mentlich in Jtalien fortſetzte, u. lebte
dann, mit literariſchen Arbeiten be-
ſchäftigt, in Berlin. Seit 1870 Pri-
vatdozent d. neueren Kunſtgeſchichte
an der Berliner Univerſität, wurde
er 1873 zum ordentlichen Profeſſor
für dieſes Fach ernannt und erhielt
1884 den Titel eines Geh. Regie-
rungsrats. Jm Jahre 1896 wurde
er zum ſtimmfähigen Ritter des Or-
dens pour le mérite für Wiſſenſchaft
und Kunſt ernannt. Er ſtarb in Ber-
lin am 16. Juni 1901. – Unter ſei-
nen kunſt- und literaturgeſchichtlichen
Schriften ſind hervorzuheben: „Eſ-
ſays über Kunſt und Literatur“ (IV,
1859–90) – „Goethe in Jtalien“ (Vor-
leſung, 1861) – „Die Akademie der
Künſte und das Verhältnis der Künſt-
ler zum Staate“ (1859) – „Das Leben
Michel Angelos“ (1860. 8. A. II,
1898) – „Über Künſtler und Kunſt-
werke“ (II, 1865–67) – „Jakob As-
mus Carſtens“ (Vortrag, 1865) –
„Zehn ausgewählte Eſſays zur Ein-
führung in das Studium der moder-
nen Kunſt“ (1871). – „Das Leben
Raphaels von Urbino“ (Aus dem
Jtalieniſchen überſ. u. kommentiert,
1872. 4. A. 1903) – Schinkel als Ar-
chitekt der Stadt Berlin“ (Rede,
1874). – „Goethe“ (Vorleſungen; II,
1877. 6. A. 1899.) – „Homers Jlias“
(überſetzt), 1890–95. – „Beiträge zur
deutſchen Kulturgeſchichte“ (1896) –
„Fragmente“ (II, 1899–1902).

S:


Armin (Dr.), 1851. – Demetrius
(Dr.), 1854. – Traum und Erwachen
(Dr.), 1854. – Novellen, 1856. 2. A.
1862. – Unüberwindliche Mächte (R.),
III, 1867. 2. A. 1870. – Herman
Grimm und Giſela Grimm: Briefe
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Gri
an die Schweſtern Ringseis. Geſam-
melt von Bettina Ringseis, 1905.

*Grimm, Gieſela (auch: Giſela),


bekannt unter ihrem Mädchennamen
Gieſela von Arnim, war eine
Tochter Achims u. Bettinas v. Arnim
und wurde am 30. Auguſt 1827 zu
Berlin geboren. Da ihr Vater be-
reits 1831 ſtarb, ſo leitete die Mut-
ter, deren jüngſtes, ſchönſtes und be-
gabteſtes Kind ſie war, ganz allein
ihre Erziehung und Ausbildung. Mit
20 Jahren begann ſie ihre ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit und ließ unter fin-
giertem Namen einige Märchendich-
tungen ausgehen. Es ſind das Mär-
chen, nicht in der ſtrengeren Art der
Brüder Grimm, ſondern wie ſie
Arnim, Brentano und E. T. A. Hoff-
mann gedichtet hatten. Jm Jahre
1859 verband ſie ſich mit Herman
Grimm (ſ. den Vorigen!) zu einer
überaus glücklichen Ehe, die der Tod
nach 30 Jahren löſte. Jm Winter
1888 waren die Gatten nach Jtalien
gereiſt, wo Gieſela Heilung von einem
Herzleiden zu finden hoffte. Auf der
Rückkehr von Rom nach Deutſchland
ſtarb ſie am 4. April 1889 in Florenz
und wurde auf dem dortigen evan-
geliſchen Friedhofe begraben. Sie
ſchrieb auch unter den Pſeud. Ma-
rilla Fitchersvogel u. Aller-
lei Rauh.

S:

Das Heimelchen (M.),
1848. – Aus den Papieren eines
Spatzen (M.), 1848. – Mondkönigs
Tochter (M.), 1849. – Dramatiſche
Werke; IV, 1857–1875 (Jnhalt: Jnge-
borg von Dänemark. – Das Herz der
Lais. – Troſt in Tränen. – Das
Steinbild der Cornelia. – Wie es
unterdeſſen daheim war.) – Das Licht
(Feſtſp.), 1870. – Ein Brief über Rom
und Berlin, 1887. – Alt-Schottland
(Dr.), 2. A. 1889.

Grimm, Ludwig Walter,

geb.
am 29. April 1869 in Gera (Fürſten-
tum Reuß), beſuchte, um ſich für den
Lehrerberuf vorzubereiten, das Se-
minar in Auerbach im Vogtlande.

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[444/0448] Gri Gri nach Kaſſel zurück. 1840 erfolgte die Überſiedelung nach Berlin. Hier machte Herman das Friedrich-Wil- helmsgymnaſium durch, ſtudierte dar- auf 1846–49 in Berlin u. Bonn erſt die Rechte, wandte ſich aber dann phi- loſophiſchen, hiſtoriſchen und kunſtge- ſchichtlichen Studien zu, die er na- mentlich in Jtalien fortſetzte, u. lebte dann, mit literariſchen Arbeiten be- ſchäftigt, in Berlin. Seit 1870 Pri- vatdozent d. neueren Kunſtgeſchichte an der Berliner Univerſität, wurde er 1873 zum ordentlichen Profeſſor für dieſes Fach ernannt und erhielt 1884 den Titel eines Geh. Regie- rungsrats. Jm Jahre 1896 wurde er zum ſtimmfähigen Ritter des Or- dens pour le mérite für Wiſſenſchaft und Kunſt ernannt. Er ſtarb in Ber- lin am 16. Juni 1901. – Unter ſei- nen kunſt- und literaturgeſchichtlichen Schriften ſind hervorzuheben: „Eſ- ſays über Kunſt und Literatur“ (IV, 1859–90) – „Goethe in Jtalien“ (Vor- leſung, 1861) – „Die Akademie der Künſte und das Verhältnis der Künſt- ler zum Staate“ (1859) – „Das Leben Michel Angelos“ (1860. 8. A. II, 1898) – „Über Künſtler und Kunſt- werke“ (II, 1865–67) – „Jakob As- mus Carſtens“ (Vortrag, 1865) – „Zehn ausgewählte Eſſays zur Ein- führung in das Studium der moder- nen Kunſt“ (1871). – „Das Leben Raphaels von Urbino“ (Aus dem Jtalieniſchen überſ. u. kommentiert, 1872. 4. A. 1903) – Schinkel als Ar- chitekt der Stadt Berlin“ (Rede, 1874). – „Goethe“ (Vorleſungen; II, 1877. 6. A. 1899.) – „Homers Jlias“ (überſetzt), 1890–95. – „Beiträge zur deutſchen Kulturgeſchichte“ (1896) – „Fragmente“ (II, 1899–1902). S: Armin (Dr.), 1851. – Demetrius (Dr.), 1854. – Traum und Erwachen (Dr.), 1854. – Novellen, 1856. 2. A. 1862. – Unüberwindliche Mächte (R.), III, 1867. 2. A. 1870. – Herman Grimm und Giſela Grimm: Briefe an die Schweſtern Ringseis. Geſam- melt von Bettina Ringseis, 1905. *Grimm, Gieſela (auch: Giſela), bekannt unter ihrem Mädchennamen Gieſela von Arnim, war eine Tochter Achims u. Bettinas v. Arnim und wurde am 30. Auguſt 1827 zu Berlin geboren. Da ihr Vater be- reits 1831 ſtarb, ſo leitete die Mut- ter, deren jüngſtes, ſchönſtes und be- gabteſtes Kind ſie war, ganz allein ihre Erziehung und Ausbildung. Mit 20 Jahren begann ſie ihre ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit und ließ unter fin- giertem Namen einige Märchendich- tungen ausgehen. Es ſind das Mär- chen, nicht in der ſtrengeren Art der Brüder Grimm, ſondern wie ſie Arnim, Brentano und E. T. A. Hoff- mann gedichtet hatten. Jm Jahre 1859 verband ſie ſich mit Herman Grimm (ſ. den Vorigen!) zu einer überaus glücklichen Ehe, die der Tod nach 30 Jahren löſte. Jm Winter 1888 waren die Gatten nach Jtalien gereiſt, wo Gieſela Heilung von einem Herzleiden zu finden hoffte. Auf der Rückkehr von Rom nach Deutſchland ſtarb ſie am 4. April 1889 in Florenz und wurde auf dem dortigen evan- geliſchen Friedhofe begraben. Sie ſchrieb auch unter den Pſeud. Ma- rilla Fitchersvogel u. Aller- lei Rauh. S: Das Heimelchen (M.), 1848. – Aus den Papieren eines Spatzen (M.), 1848. – Mondkönigs Tochter (M.), 1849. – Dramatiſche Werke; IV, 1857–1875 (Jnhalt: Jnge- borg von Dänemark. – Das Herz der Lais. – Troſt in Tränen. – Das Steinbild der Cornelia. – Wie es unterdeſſen daheim war.) – Das Licht (Feſtſp.), 1870. – Ein Brief über Rom und Berlin, 1887. – Alt-Schottland (Dr.), 2. A. 1889. Grimm, Ludwig Walter, geb. am 29. April 1869 in Gera (Fürſten- tum Reuß), beſuchte, um ſich für den Lehrerberuf vorzubereiten, das Se- minar in Auerbach im Vogtlande. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/448>, abgerufen am 22.11.2024.