Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gro Jn Zürich gründete er eine Beschäf-tigungsanstalt für Nervenkranke, die von vielen Jrrenärzten protegiert u. mit Patienten versehen wurde. Er lehrte dort Gärtnerei und Tischlerei, suchte seine Patienten ethisch und in Dingen der Lebensweise (z. B. in Alkoholabstinenz) zu beeinflussen; dann begann er Psychiatrie zu stu- dieren, wobei er wieder von den Jrrenärzten unterstützt wurde, und begann schließlich seine Erfahrungen in mehreren phychopathologischen Schriften niederzulegen. S: Ernstes *Grohmann, Alfred, geboren am S: Stäffel Groll, Theodor, * am 3. Dezbr. S: Geerschtiaden (Humoresk. *Groller, Balduin, geboren am Gro dent entwickelte er eine vielseitigepublizistische Tätigkeit, gründete 1871 die "Allgemeine Kunstzeitung", die aber nach kurzem Bestande wieder einging, führte vom 1. Juli 1886 bis 1. Januar 1887 die Redaktion der "Deutschen Schriftstellerzeitung" und redigierte vom Oktober 1886-92 die "Neue Jllustrierte Zeitung" in Wien. Auch war er redaktioneller Vertreter der "Gartenlaube" und von "Über Land und Meer" in Wien. Jetzt ist er Redakteur des "Neuen Wiener Journals" (seit 1895), Vizepräsident des Wiener Journalisten- u. Schrift- stellervereins "Concordia" und Mit- glied der Kunstkommission des Mi- nisteriums für Kultus und Unterricht. S: Junges Blut (Geschn.), 1880. *
Gro Jn Zürich gründete er eine Beſchäf-tigungsanſtalt für Nervenkranke, die von vielen Jrrenärzten protegiert u. mit Patienten verſehen wurde. Er lehrte dort Gärtnerei und Tiſchlerei, ſuchte ſeine Patienten ethiſch und in Dingen der Lebensweiſe (z. B. in Alkoholabſtinenz) zu beeinfluſſen; dann begann er Pſychiatrie zu ſtu- dieren, wobei er wieder von den Jrrenärzten unterſtützt wurde, und begann ſchließlich ſeine Erfahrungen in mehreren phychopathologiſchen Schriften niederzulegen. S: Ernſtes *Grohmann, Alfred, geboren am S: Stäffel Groll, Theodor, * am 3. Dezbr. S: Geerſchtiaden (Humoresk. *Groller, Balduin, geboren am Gro dent entwickelte er eine vielſeitigepubliziſtiſche Tätigkeit, gründete 1871 die „Allgemeine Kunſtzeitung“, die aber nach kurzem Beſtande wieder einging, führte vom 1. Juli 1886 bis 1. Januar 1887 die Redaktion der „Deutſchen Schriftſtellerzeitung“ und redigierte vom Oktober 1886–92 die „Neue Jlluſtrierte Zeitung“ in Wien. Auch war er redaktioneller Vertreter der „Gartenlaube“ und von „Über Land und Meer“ in Wien. Jetzt iſt er Redakteur des „Neuen Wiener Journals“ (ſeit 1895), Vizepräſident des Wiener Journaliſten- u. Schrift- ſtellervereins „Concordia“ und Mit- glied der Kunſtkommiſſion des Mi- niſteriums für Kultus und Unterricht. S: Junges Blut (Geſchn.), 1880. *
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Gro
Gro
Jn Zürich gründete er eine Beſchäf-
tigungsanſtalt für Nervenkranke, die
von vielen Jrrenärzten protegiert u.
mit Patienten verſehen wurde. Er
lehrte dort Gärtnerei und Tiſchlerei,
ſuchte ſeine Patienten ethiſch und in
Dingen der Lebensweiſe (z. B. in
Alkoholabſtinenz) zu beeinfluſſen;
dann begann er Pſychiatrie zu ſtu-
dieren, wobei er wieder von den
Jrrenärzten unterſtützt wurde, und
begann ſchließlich ſeine Erfahrungen
in mehreren phychopathologiſchen
Schriften niederzulegen.
S: Ernſtes
und Heiteres aus meinen Erinne-
rungen im Verkehr mit Schwach-
ſinnigen, 1901. – Um Recht und um
Liebe (Kom. N.), 1901.
*Grohmann, Alfred, geboren am
18. Juli 1882 in Wien, lebt (1907)
in Urfahr bei Linz a. D.
S: Stäffel
Fadinger (Dr.), 1903.
Groll, Theodor, * am 3. Dezbr.
1831 zu Düſſeldorf, wurde nach Be-
ſuch der dortigen höheren Bürger-
ſchule durch unabweisbare Verhält-
niſſe ins materielle Leben hineinge-
drängt u. konnte nur in den Muße-
ſtunden ſeinen Studien, der Poeſie
und Kunſt leben. Nach 25jährigem
Schaffen hat er ſich nun eine unab-
hängige Stellung errungen, die es
ihm geſtattet, ſich mehr der ſchrift-
ſtelleriſchen Tätigkeit zu widmen. Er
lebt noch jetzt als Rentner in Düſſel-
dorf.
S: Geerſchtiaden (Humoresk.
a. d. Leben des Paſtors Gerſt, in der
Mundart erz.); II, 1885–88. – Die
Freunde (R.), 1886. – Der Pfarrer
im Gebirge (E.), 1887. – Ein ver-
lornes Dokument (E.), 1887. – Ja-
kobe von Baden (R.); II, 1896.
*Groller, Balduin, geboren am
5. September 1848 zu Arad in Un-
garn, beſuchte von 1859–1866 das
Gymnaſium in Dresden, wo der be-
kannte Dichter Albert Möſer ſein Er-
zieher war, und ſtudierte dann an
der Wiener Univerſität Philoſophie
und Jurisprudenz. Schon als Stu-
dent entwickelte er eine vielſeitige
publiziſtiſche Tätigkeit, gründete 1871
die „Allgemeine Kunſtzeitung“, die
aber nach kurzem Beſtande wieder
einging, führte vom 1. Juli 1886 bis
1. Januar 1887 die Redaktion der
„Deutſchen Schriftſtellerzeitung“ und
redigierte vom Oktober 1886–92 die
„Neue Jlluſtrierte Zeitung“ in Wien.
Auch war er redaktioneller Vertreter
der „Gartenlaube“ und von „Über
Land und Meer“ in Wien. Jetzt iſt
er Redakteur des „Neuen Wiener
Journals“ (ſeit 1895), Vizepräſident
des Wiener Journaliſten- u. Schrift-
ſtellervereins „Concordia“ und Mit-
glied der Kunſtkommiſſion des Mi-
niſteriums für Kultus und Unterricht.
S: Junges Blut (Geſchn.), 1880.
– Weltliche Dinge (Neue Geſchn.),
1883. – Prinz Klotz (R.), 1885. –
Gräfin Aranka (R.), 1887. – Leicht-
lebiges Volk (Nn.), 1889. – Unter
vier Augen (Kleine Re.), 1890. –
Wenn man jung iſt (Neue Nn.), 1891.
– „Töte ſie!“ (R.), 1892. – Vom kleinen
Rudi, 1892. – Lori Bergmann (Neue
Nn.), 1893. – Überſpannt (R.), 1894.
– Zehn Geſchichten, 1895. – Jn den
Tag hinein (Nn.), 1897. – Schuldig?
(R.), 1897. – Ganz zufällig u. andere
Humoresken, 1898. – Die Tochter des
Regiments und andere Novellen,
1899. – Die Doppelnatur (N.), 1899.
– Aus meinem Briefkaſten der Redak-
tion (Unfreiwillige Humore), 1900.
– Der künſtliche See (R.), 1901. –
Der olle ehrliche Lehmann u. andere
Geſchichten, 1902. – Aus der welt-
lichen Komödie (Nn.), 1904. – Nicht
widerſprechen! (Lſp.), 1904. – Lori
Bergmann. Vor der Ruhe. Seiten-
ſprünge (3 Nn.), 1904. – Major Bar-
ſay und ſein Kreis (R.), 1905. –
Jn ſchlechter Form und andere No-
vellen, 1905. – Das Rätſel des Blu-
tes (R.), 1907. – Eine Panik und
andere humoriſtiſche Erzählungen,
1907. – Die Ehre des Hauſes (R.),
1908. – Detektiv Dagoberts Taten
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