Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gro asien 1906 und 1907" (1908) - "Geo-graphische Charakterbilder aus Tür- kisch-Asien" (1909) - "Wanderungen in Persien. Erlebtes u. Erschautes" (1910). Jm Jahre 1898 war G. zum Dr. jur. und 1902 zum Dr. phil. pro- moviert worden. Seit 1900 hat er seinen Wohnsitz in München oder deren Vororten und versieht seit 1909 das Amt eines Generalsekretärs der Münchener Orientalischen Gesell- schaft. S: Jung-Österreich (Antho- *Grothe, Richard, * am 12. Ja- S: Marienlieder, 1883. - Strandgut *Grothe, Wilhelm, pseudon. Gro Philosophie widmete. Nach Beendi-gung desselben betrat er 1851 die Bühne und führte nun ein vagieren- des Schauspielerleben, das ihn durch alle Gauen Deutschlands führte, bis er 1855 die Direktion einer reisenden Schauspielergesellschaft in der Mark übernahm. Jm folgenden Jahre ver- ließ er die Bühne und wandte sich schriftstellerischer Tätigkeit zu, leitete von 1860-72 auch eine von ihm ge- gründete Buchhandlung in Berlin, die er dann infolge des Todes seiner Frau aufgab. Jm Jahre 1878 traf ihn ein empfindlicher Schlag, indem ihm der Ertrag seiner schriftstelleri- schen Arbeiten verloren ging: er ver- armte, siedelte nun nach Friedrichs- hagen bei Berlin über u. mußte jetzt seine Feder lediglich ums liebe Brot führen. Er starb daselbst am 13. Fe- bruar 1892. S: Erbachau (Ge.), *
Gro aſien 1906 und 1907“ (1908) – „Geo-graphiſche Charakterbilder aus Tür- kiſch-Aſien“ (1909) – „Wanderungen in Perſien. Erlebtes u. Erſchautes“ (1910). Jm Jahre 1898 war G. zum Dr. jur. und 1902 zum Dr. phil. pro- moviert worden. Seit 1900 hat er ſeinen Wohnſitz in München oder deren Vororten und verſieht ſeit 1909 das Amt eines Generalſekretärs der Münchener Orientaliſchen Geſell- ſchaft. S: Jung-Öſterreich (Antho- *Grothe, Richard, * am 12. Ja- S: Marienlieder, 1883. – Strandgut *Grothe, Wilhelm, pſeudon. Gro Philoſophie widmete. Nach Beendi-gung desſelben betrat er 1851 die Bühne und führte nun ein vagieren- des Schauſpielerleben, das ihn durch alle Gauen Deutſchlands führte, bis er 1855 die Direktion einer reiſenden Schauſpielergeſellſchaft in der Mark übernahm. Jm folgenden Jahre ver- ließ er die Bühne und wandte ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu, leitete von 1860–72 auch eine von ihm ge- gründete Buchhandlung in Berlin, die er dann infolge des Todes ſeiner Frau aufgab. Jm Jahre 1878 traf ihn ein empfindlicher Schlag, indem ihm der Ertrag ſeiner ſchriftſtelleri- ſchen Arbeiten verloren ging: er ver- armte, ſiedelte nun nach Friedrichs- hagen bei Berlin über u. mußte jetzt ſeine Feder lediglich ums liebe Brot führen. Er ſtarb daſelbſt am 13. Fe- bruar 1892. S: Erbachau (Ge.), *
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Gro
Gro
aſien 1906 und 1907“ (1908) – „Geo-
graphiſche Charakterbilder aus Tür-
kiſch-Aſien“ (1909) – „Wanderungen
in Perſien. Erlebtes u. Erſchautes“
(1910). Jm Jahre 1898 war G. zum
Dr. jur. und 1902 zum Dr. phil. pro-
moviert worden. Seit 1900 hat er
ſeinen Wohnſitz in München oder
deren Vororten und verſieht ſeit 1909
das Amt eines Generalſekretärs der
Münchener Orientaliſchen Geſell-
ſchaft.
S: Jung-Öſterreich (Antho-
logie, mit Felix Dörmann), 1891. –
Welt und Seele (Dn.), 1892. – Ein
Buch deutſcher Liebeslyrik (Anthol.),
1893. – Frauenprofile. Jlluſionen
(Poet. Sk.), 1894. – Liebesphaſen
(Pſychoſilhouetten), 1893. – Orient-
garten (Dn.), 1902.
*Grothe, Richard, * am 12. Ja-
nuar 1857 zu Berlin als der Sohn
eines Kommiſſionsrats, empfing auf
dem Gymnaſium zum grauen Kloſter
eine gründliche klaſſiſche Vorbildung
und betrieb ſeit 1874 auf der Univer-
ſität Berlin u. ſpäter in Gießen theo-
logiſche und philoſophiſche Studien.
Schon frühe hatte er in der vorneh-
men Geſelligkeit ſeines Vaterhauſes
mancherlei Anregung zu einem idea-
len Lebensberufe empfangen, und ſo
war es ihm nach dem jähen Verluſt
des väterlichen Vermögens nicht
ſchwer, in der Literatur feſten Halt
zu gewinnen. Er lebt als Feuille-
toniſt und Schriftſteller in Berlin.
S: Marienlieder, 1883. – Strandgut
(R.), 1882. – Zwei Schweſtern (R.),
1882. – Aus dem Jenſeits (R.), 1883.
– Berlin bei Gas. Plaudereien, 1883.
– Eine diplomatiſche Frage (Luſtſp.),
1886.
*Grothe, Wilhelm, pſeudon.
Karl Grey oder H. v. Rittberg,
wurde am 5. Oktober 1830 zu Berlin
geboren, wo ſein Vater Leiter einer
Knabenſchule war. Nach zurückgeleg-
tem Gymnaſialkurſus bezog er die
Univerſität ſeiner Vaterſtadt, wo er
ſich dem Studium der Geſchichte und
Philoſophie widmete. Nach Beendi-
gung desſelben betrat er 1851 die
Bühne und führte nun ein vagieren-
des Schauſpielerleben, das ihn durch
alle Gauen Deutſchlands führte, bis
er 1855 die Direktion einer reiſenden
Schauſpielergeſellſchaft in der Mark
übernahm. Jm folgenden Jahre ver-
ließ er die Bühne und wandte ſich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu, leitete
von 1860–72 auch eine von ihm ge-
gründete Buchhandlung in Berlin,
die er dann infolge des Todes ſeiner
Frau aufgab. Jm Jahre 1878 traf
ihn ein empfindlicher Schlag, indem
ihm der Ertrag ſeiner ſchriftſtelleri-
ſchen Arbeiten verloren ging: er ver-
armte, ſiedelte nun nach Friedrichs-
hagen bei Berlin über u. mußte jetzt
ſeine Feder lediglich ums liebe Brot
führen. Er ſtarb daſelbſt am 13. Fe-
bruar 1892.
S: Erbachau (Ge.),
1860. – Nordlandsſagen (Bn.), 1860.
– Jaczko, oder: Herz und Volk (Dr.
G.), 1861. – Schwert u. Kapuze (Hiſt.
R.); III, 1861. – Nebel und Sonnen-
ſchein (R.); III, 1861. – Aus dem Ko-
mödiantenleben (Erinnergn.), 1862.
– Gedichte, 1863. – Hiarno, oder:
Das Tyrfingſchwert (Libretto), 1863.
– Ein Dämon (R.), 1864. – Schild-
horn und Teufelsſee (Ep.), 1864. –
Cartouche und ſeine Genoſſen (R.),
1865. – Die Herrin von Goldrauen
(R.); II, 1866. – Mesalliancen (R.);
II, 1866. – Aus dem Reiche der Lam-
pen und Schminke; IV, 1866–68. –
Die Kinder des Papſtes (R.); II, 1867.
– Frauenhaß und Frauenliebe (R.),
1868. – Novellen, 1868. – Späne aus
epikuräiſchem Gedankenholz, 1868. –
Ehemannsweh und Junggeſellenweh,
1869. – Der Wilderer (E.), 1873. –
Die Flibuſtier (E.), 1874. – Berliner
Leben (Sittengemälde); III, 1874. –
Richelieu (Dr.), 1874. – Zambo (Dr.),
1875. – Strafford (Dr.), 1875. – Der
Bauernkönig und ſein Liebchen (R.);
IV, 1875. – Die Kinder des Glücks
(E.), 1876. – Belladonna (E.), 1877.
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