wurde am 11. Januar 1870 in Stettin als der Sohn eines Kaufmanns geboren, besuchte das dortige Marienstifts- Gymnasium und trat dann in ein Stettiner Engrosgeschäft als Lehr- ling ein. Er mußte indessen diesen Beruf aus Gesundheitsrücksichten auf- geben, nahm nunmehr seine Studien wieder auf und ist seit 1895 als Pri- vatlehrer und Schriftsteller in Stet- tin tätig.
S:
Ferdinand von Schill (Ein Heldenlied aus Preußens trüb- sten Tagen), 1897. - Zollern sei's Panier (Hist. Re.); III, 1899-1900 (Jnhalt: I. 1415 bis 1640. - II. Zwei Offiziere des Großen Kurfürsten. - III. Und wenn der große Friedrich kommt (Hist. E.), 1900.)
Gründorf,Karl,
wurde am 1. Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf in Steiermark als Sohn eines fürst- lich Lichtensteinschen Verwalters und Bezirkskommissärs geboren, besuchte das Gymnasium zu Graz und begann 1849 das Studium der Rechte, ging aber schon im folgenden Jahre zur Bühne und wirkte teils als Schau- spieler, teils als Regisseur an den Provinzialtheatern zu Laibach, Linz, Salzburg, Jschl und Preßburg. Jm Jahre 1854 kam er nach Wien, war bis 1856 am Carl-Theater daselbst, dann zwei Jahre als Theaterdichter am Theater an der Wien tätig, wurde 1858 Theaterdichter und Schauspie- ler an der Josephstädter Bühne und 1859 Mitarbeiter der "Wiener Vor- stadtzeitung", in der er seinen Roman "Der Fluch der Geburt" zum Ab- drucke brachte. Jm folgenden Jahre trat er als provisorischer Beamter zur Kaiserin-Elisabeth-Westbahn über, wurde 1865 Direktionskonzi- pist, war 1874-83 Vorstand des Fahr- kartenbureaus und Referent für journalistische Angelegenheiten, re- digierte auch 1877-83 das "Verord- nungs- und Anzeigeblatt der Gene- raldirektion". Jm Jahre 1883 trat [Spaltenumbruch]
Gru
er in den Ruhestand. Von 1879-85 war er auch Gemeindevertreter, 1880 bis 1885 Ortsschulrat seiner Gemeinde Fünfhaus (Wien) und seit 1893 Lek- tor und Bibliothekar des Raimund- Theaters. Er starb in Wien am 26. Juli 1906.
S:
Gesammelte Bühnen- stücke, 1876 [Jnhalt: Trau, schau, wem! (Charaktergemälde, 1876). - Ein Guldenzettel (Schw., 1862). - Der Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). - Ein Opfer der Konsuln (Lsp., 1872). - Ein Freund, wie er sein soll (Genre- bild, 1869). - Noblesse oblige (Dram. Studie, 1873). - Zu Dreien (Lstsp., 1876). - Er soll sich austoben (Lsp., 1873). - Eilgut! (Lsp., 1873). - Ein Nihilist (Lsp., 1874). - Eine Schlange (Lsp.), 1876)]. - Don Quichote (O.), 1879. - Unsere Emporkömmlinge (Dr.), 1882. - Jn der Einöd' (Länd- liches Volksst.), 1885. - Überall Pro- tektion! (Wiener Zeitbild), 1891.
*Grundschöttel,Marie,
pseud. Martin im Grund, wurde am 20. Juni 1832 zu Koblenz als die Toch- ter eines Geh. Justizrats geboren, erwählte nach des letzteren Tode, ob- wohl schon in reiferen Jahren, das Lehrfach und ging nach England, wo sie in einem der ersten Pensionate Londons als Lehrerin und Schülerin zugleich auftrat. Während ihres ein- jährigen Aufenthalts daselbst trat sie zur Familie Ferd. Freiligraths in freundschaftliche Beziehungen. Von London begab sie sich nach Brüssel und dann in eine Familie der höch- sten Aristokratie, durch welche sie in den bedeutendsten flämischen Künst- lerkreisen bekannt wurde. Nach Ab- solvierung ihres wissenschaftlichen Lehrerinnenexamens in Düsseldorf weilte sie zwei Jahre in Deutschland, worauf sie ein Wanderleben antrat, das sie nach Jtalien, Jstrien u. Jlly- rien, der Jnsel Wight, nach Toskana und zuletzt nach Rom führte. Nach ihrer Heimkehr widmete sie sich in Wiesbaden dem Studium der Kunst,
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[Spaltenumbruch]
Gru
*Grundmann, Heinrich,
wurde am 11. Januar 1870 in Stettin als der Sohn eines Kaufmanns geboren, beſuchte das dortige Marienſtifts- Gymnaſium und trat dann in ein Stettiner Engrosgeſchäft als Lehr- ling ein. Er mußte indeſſen dieſen Beruf aus Geſundheitsrückſichten auf- geben, nahm nunmehr ſeine Studien wieder auf und iſt ſeit 1895 als Pri- vatlehrer und Schriftſteller in Stet- tin tätig.
S:
Ferdinand von Schill (Ein Heldenlied aus Preußens trüb- ſten Tagen), 1897. – Zollern ſei’s Panier (Hiſt. Re.); III, 1899–1900 (Jnhalt: I. 1415 bis 1640. – II. Zwei Offiziere des Großen Kurfürſten. – III. Und wenn der große Friedrich kommt (Hiſt. E.), 1900.)
Gründorf,Karl,
wurde am 1. Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf in Steiermark als Sohn eines fürſt- lich Lichtenſteinſchen Verwalters und Bezirkskommiſſärs geboren, beſuchte das Gymnaſium zu Graz und begann 1849 das Studium der Rechte, ging aber ſchon im folgenden Jahre zur Bühne und wirkte teils als Schau- ſpieler, teils als Regiſſeur an den Provinzialtheatern zu Laibach, Linz, Salzburg, Jſchl und Preßburg. Jm Jahre 1854 kam er nach Wien, war bis 1856 am Carl-Theater daſelbſt, dann zwei Jahre als Theaterdichter am Theater an der Wien tätig, wurde 1858 Theaterdichter und Schauſpie- ler an der Joſephſtädter Bühne und 1859 Mitarbeiter der „Wiener Vor- ſtadtzeitung“, in der er ſeinen Roman „Der Fluch der Geburt“ zum Ab- drucke brachte. Jm folgenden Jahre trat er als proviſoriſcher Beamter zur Kaiſerin-Eliſabeth-Weſtbahn über, wurde 1865 Direktionskonzi- piſt, war 1874–83 Vorſtand des Fahr- kartenbureaus und Referent für journaliſtiſche Angelegenheiten, re- digierte auch 1877–83 das „Verord- nungs- und Anzeigeblatt der Gene- raldirektion“. Jm Jahre 1883 trat [Spaltenumbruch]
Gru
er in den Ruheſtand. Von 1879–85 war er auch Gemeindevertreter, 1880 bis 1885 Ortsſchulrat ſeiner Gemeinde Fünfhaus (Wien) und ſeit 1893 Lek- tor und Bibliothekar des Raimund- Theaters. Er ſtarb in Wien am 26. Juli 1906.
S:
Geſammelte Bühnen- ſtücke, 1876 [Jnhalt: Trau, ſchau, wem! (Charaktergemälde, 1876). – Ein Guldenzettel (Schw., 1862). – Der Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). – Ein Opfer der Konſuln (Lſp., 1872). – Ein Freund, wie er ſein ſoll (Genre- bild, 1869). – Noblesse oblige (Dram. Studie, 1873). – Zu Dreien (Lſtſp., 1876). – Er ſoll ſich austoben (Lſp., 1873). – Eilgut! (Lſp., 1873). – Ein Nihiliſt (Lſp., 1874). – Eine Schlange (Lſp.), 1876)]. – Don Quichote (O.), 1879. – Unſere Emporkömmlinge (Dr.), 1882. – Jn der Einöd’ (Länd- liches Volksſt.), 1885. – Überall Pro- tektion! (Wiener Zeitbild), 1891.
*Grundſchöttel,Marie,
pſeud. Martin im Grund, wurde am 20. Juni 1832 zu Koblenz als die Toch- ter eines Geh. Juſtizrats geboren, erwählte nach des letzteren Tode, ob- wohl ſchon in reiferen Jahren, das Lehrfach und ging nach England, wo ſie in einem der erſten Penſionate Londons als Lehrerin und Schülerin zugleich auftrat. Während ihres ein- jährigen Aufenthalts daſelbſt trat ſie zur Familie Ferd. Freiligraths in freundſchaftliche Beziehungen. Von London begab ſie ſich nach Brüſſel und dann in eine Familie der höch- ſten Ariſtokratie, durch welche ſie in den bedeutendſten flämiſchen Künſt- lerkreiſen bekannt wurde. Nach Ab- ſolvierung ihres wiſſenſchaftlichen Lehrerinnenexamens in Düſſeldorf weilte ſie zwei Jahre in Deutſchland, worauf ſie ein Wanderleben antrat, das ſie nach Jtalien, Jſtrien u. Jlly- rien, der Jnſel Wight, nach Toskana und zuletzt nach Rom führte. Nach ihrer Heimkehr widmete ſie ſich in Wiesbaden dem Studium der Kunſt,
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[472/0476]
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*Grundmann, Heinrich, wurde
am 11. Januar 1870 in Stettin als
der Sohn eines Kaufmanns geboren,
beſuchte das dortige Marienſtifts-
Gymnaſium und trat dann in ein
Stettiner Engrosgeſchäft als Lehr-
ling ein. Er mußte indeſſen dieſen
Beruf aus Geſundheitsrückſichten auf-
geben, nahm nunmehr ſeine Studien
wieder auf und iſt ſeit 1895 als Pri-
vatlehrer und Schriftſteller in Stet-
tin tätig.
S: Ferdinand von Schill
(Ein Heldenlied aus Preußens trüb-
ſten Tagen), 1897. – Zollern ſei’s
Panier (Hiſt. Re.); III, 1899–1900
(Jnhalt: I. 1415 bis 1640. – II. Zwei
Offiziere des Großen Kurfürſten. –
III. Und wenn der große Friedrich
kommt (Hiſt. E.), 1900.)
Gründorf, Karl, wurde am 1.
Mai 1830 (nicht 1831) zu Riegersdorf
in Steiermark als Sohn eines fürſt-
lich Lichtenſteinſchen Verwalters und
Bezirkskommiſſärs geboren, beſuchte
das Gymnaſium zu Graz und begann
1849 das Studium der Rechte, ging
aber ſchon im folgenden Jahre zur
Bühne und wirkte teils als Schau-
ſpieler, teils als Regiſſeur an den
Provinzialtheatern zu Laibach, Linz,
Salzburg, Jſchl und Preßburg. Jm
Jahre 1854 kam er nach Wien, war
bis 1856 am Carl-Theater daſelbſt,
dann zwei Jahre als Theaterdichter
am Theater an der Wien tätig, wurde
1858 Theaterdichter und Schauſpie-
ler an der Joſephſtädter Bühne und
1859 Mitarbeiter der „Wiener Vor-
ſtadtzeitung“, in der er ſeinen Roman
„Der Fluch der Geburt“ zum Ab-
drucke brachte. Jm folgenden Jahre
trat er als proviſoriſcher Beamter
zur Kaiſerin-Eliſabeth-Weſtbahn
über, wurde 1865 Direktionskonzi-
piſt, war 1874–83 Vorſtand des Fahr-
kartenbureaus und Referent für
journaliſtiſche Angelegenheiten, re-
digierte auch 1877–83 das „Verord-
nungs- und Anzeigeblatt der Gene-
raldirektion“. Jm Jahre 1883 trat
er in den Ruheſtand. Von 1879–85
war er auch Gemeindevertreter, 1880
bis 1885 Ortsſchulrat ſeiner Gemeinde
Fünfhaus (Wien) und ſeit 1893 Lek-
tor und Bibliothekar des Raimund-
Theaters. Er ſtarb in Wien am 26.
Juli 1906.
S: Geſammelte Bühnen-
ſtücke, 1876 [Jnhalt: Trau, ſchau,
wem! (Charaktergemälde, 1876). –
Ein Guldenzettel (Schw., 1862). – Der
Wunderdoktor (Lebensbild, 1860). –
Ein Opfer der Konſuln (Lſp., 1872).
– Ein Freund, wie er ſein ſoll (Genre-
bild, 1869). – Noblesse oblige (Dram.
Studie, 1873). – Zu Dreien (Lſtſp.,
1876). – Er ſoll ſich austoben (Lſp.,
1873). – Eilgut! (Lſp., 1873). – Ein
Nihiliſt (Lſp., 1874). – Eine Schlange
(Lſp.), 1876)]. – Don Quichote (O.),
1879. – Unſere Emporkömmlinge
(Dr.), 1882. – Jn der Einöd’ (Länd-
liches Volksſt.), 1885. – Überall Pro-
tektion! (Wiener Zeitbild), 1891.
*Grundſchöttel, Marie, pſeud.
Martin im Grund, wurde am 20.
Juni 1832 zu Koblenz als die Toch-
ter eines Geh. Juſtizrats geboren,
erwählte nach des letzteren Tode, ob-
wohl ſchon in reiferen Jahren, das
Lehrfach und ging nach England, wo
ſie in einem der erſten Penſionate
Londons als Lehrerin und Schülerin
zugleich auftrat. Während ihres ein-
jährigen Aufenthalts daſelbſt trat ſie
zur Familie Ferd. Freiligraths in
freundſchaftliche Beziehungen. Von
London begab ſie ſich nach Brüſſel
und dann in eine Familie der höch-
ſten Ariſtokratie, durch welche ſie in
den bedeutendſten flämiſchen Künſt-
lerkreiſen bekannt wurde. Nach Ab-
ſolvierung ihres wiſſenſchaftlichen
Lehrerinnenexamens in Düſſeldorf
weilte ſie zwei Jahre in Deutſchland,
worauf ſie ein Wanderleben antrat,
das ſie nach Jtalien, Jſtrien u. Jlly-
rien, der Jnſel Wight, nach Toskana
und zuletzt nach Rom führte. Nach
ihrer Heimkehr widmete ſie ſich in
Wiesbaden dem Studium der Kunſt,
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/476>, abgerufen am 16.02.2025.
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