Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gru Dienstexamens wurde er im Frühjahr1860 vom Fürsten von Waldburg- Wurzach nach Aitrach berufen, wo er 44 Jahre als Lehrer, Chordirigent und Mesner tätig war. Als er 1904 in den Ruhestand trat, verlieh ihm seine Gemeinde das Ehrenbürgerrecht. S: Blütenhain (Ge. profanen u. reli- Gruppe, Otto Friedrich, wurde Gru hervorzuheben: "Antäus (Briefwech-sel über spekulative Philosophie in ihrem Konflikt mit Wissenschaft und Sprache), 1831. - Wendepunkt der Philosophie im 19. Jahrhundert, 1834. - Ariadne. Die tragische Kunst der Griechen in ihrer Entwicklung u. in ihrem Zusammenhange mit der Volkspoesie, 1834. - Lyrisches Schatz- kästlein der Deutschen (Anthologie seit Opitz), 1836. - Über die Entwick- lung der deutschen Kunst, 1837. - Die römische Elegie; II, 1838-39. - Über die Theogonie des Hesiod, 1841. - Bruno Bauer und die akademische Lehrfreiheit, 1842. - Der deutsche Dichterwald, hrsg., III, 1848-49. - Deutscher Musenalmanach a. die J. 1851-55. - Sagen und Geschichten des deutschen Volkes aus dem Munde seiner Dichter, 1854. - Gegenwart u. Zukunft der Philosophie in Deutsch- land, 1855. - Reinhold Lenz' Werke und Leben; hrsg., 1861. - Deutsche Übersetzerkunst, 1859. - Leben und Wirken deutscher Dichter; V, 1863-71. S: Alboin, König der Langobarden *Grusemann, Michael, geb. am *
Gru Dienſtexamens wurde er im Frühjahr1860 vom Fürſten von Waldburg- Wurzach nach Aitrach berufen, wo er 44 Jahre als Lehrer, Chordirigent und Mesner tätig war. Als er 1904 in den Ruheſtand trat, verlieh ihm ſeine Gemeinde das Ehrenbürgerrecht. S: Blütenhain (Ge. profanen u. reli- Gruppe, Otto Friedrich, wurde Gru hervorzuheben: „Antäus (Briefwech-ſel über ſpekulative Philoſophie in ihrem Konflikt mit Wiſſenſchaft und Sprache), 1831. – Wendepunkt der Philoſophie im 19. Jahrhundert, 1834. – Ariadne. Die tragiſche Kunſt der Griechen in ihrer Entwicklung u. in ihrem Zuſammenhange mit der Volkspoeſie, 1834. – Lyriſches Schatz- käſtlein der Deutſchen (Anthologie ſeit Opitz), 1836. – Über die Entwick- lung der deutſchen Kunſt, 1837. – Die römiſche Elegie; II, 1838–39. – Über die Theogonie des Heſiod, 1841. – Bruno Bauer und die akademiſche Lehrfreiheit, 1842. – Der deutſche Dichterwald, hrsg., III, 1848–49. – Deutſcher Muſenalmanach a. die J. 1851–55. – Sagen und Geſchichten des deutſchen Volkes aus dem Munde ſeiner Dichter, 1854. – Gegenwart u. Zukunft der Philoſophie in Deutſch- land, 1855. – Reinhold Lenz’ Werke und Leben; hrsg., 1861. – Deutſche Überſetzerkunſt, 1859. – Leben und Wirken deutſcher Dichter; V, 1863–71. S: Alboin, König der Langobarden *Gruſemann, Michael, geb. am *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0483" n="479"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gru</hi></fw><lb/> Dienſtexamens wurde er im Frühjahr<lb/> 1860 vom Fürſten von Waldburg-<lb/> Wurzach nach Aitrach berufen, wo er<lb/> 44 Jahre als Lehrer, Chordirigent<lb/> und Mesner tätig war. Als er 1904<lb/> in den Ruheſtand trat, verlieh ihm<lb/> ſeine Gemeinde das Ehrenbürgerrecht.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Blütenhain (Ge. profanen u. reli-<lb/> giöſ. Jnhalts), 1891. – Das Kind des<lb/> Landwehrmanns (Familiendrama a.<lb/> d. Kriegsjahren 1870–71. Text und<lb/> Muſik v. Gr.), o. J. – Verloren und<lb/> wiedergefunden (Melodrama, Text u.<lb/> Muſik), 1901.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gruppe,</hi> Otto Friedrich,</head> <p> wurde<lb/> am 15. April 1804 zu Danzig gebo-<lb/> ren. Sein Vater, ein wohlhabender<lb/> Kaufmann und Fabrikbeſitzer, hatte<lb/> ihn für ſeinen Beruf beſtimmt u. ließ<lb/> ihm deshalb eine dahinzielende Vor-<lb/> bildung angedeihen. Jm 16. Jahre<lb/> entſchloß ſich der Sohn jedoch zum<lb/> gelehrten Studium und beſuchte nun<lb/> das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt,<lb/> worauf er 1825 zur Univerſität Ber-<lb/> lin überging, um Philoſophie zu ſtu-<lb/> dieren. Hier trat er in engen Verkehr<lb/> mit den erſten Philologen, Archäo-<lb/> logen und Kunſtkennern und wurde<lb/> durch ſie zu einem ſpeziellen Kunſt-<lb/> ſtudium angeregt. Nach Beendigung<lb/> ſeiner Studien trat er als Schrift-<lb/> ſteller auf poetiſchem, kritiſchem,<lb/> äſthetiſchem und philoſophiſchem Ge-<lb/> biete auf und ſicherte ſich durch ſeine<lb/> Tätigkeit eine unabhängige Stellung,<lb/> ſo daß er den Verluſt des väterlichen<lb/> Vermögens weniger empfand. Jm<lb/> Jahre 1835 übernahm er die Leitung<lb/> des literariſchen Feuilletons der<lb/> „Preußiſchen Staatszeitung“, trat<lb/> 1842 in das Miniſterium des Kultus,<lb/> wo er zunächſt für das Kunſtfach ver-<lb/> wendet wurde, und erhielt 1844 eine<lb/> Profeſſur an der Berliner Univerſi-<lb/> tät für Philoſophie und Geſchichte.<lb/> Seit 1862 war er ſtändiger Sekretär<lb/> der Akademie der Künſte und † am 7.<lb/> Januar 1876. Von ſeinen philoſo-<lb/> phiſchen und ſonſtigen Schriften ſind<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gru</hi></fw><lb/> hervorzuheben: „Antäus (Briefwech-<lb/> ſel über ſpekulative Philoſophie in<lb/> ihrem Konflikt mit Wiſſenſchaft und<lb/> Sprache), 1831. – Wendepunkt der<lb/> Philoſophie im 19. Jahrhundert,<lb/> 1834. – Ariadne. Die tragiſche Kunſt<lb/> der Griechen in ihrer Entwicklung u.<lb/> in ihrem Zuſammenhange mit der<lb/> Volkspoeſie, 1834. – Lyriſches Schatz-<lb/> käſtlein der Deutſchen (Anthologie<lb/> ſeit Opitz), 1836. – Über die Entwick-<lb/> lung der deutſchen Kunſt, 1837. – Die<lb/> römiſche Elegie; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1838–39. – Über<lb/> die Theogonie des Heſiod, 1841. –<lb/> Bruno Bauer und die akademiſche<lb/> Lehrfreiheit, 1842. – Der deutſche<lb/> Dichterwald, hrsg., <hi rendition="#aq">III,</hi> 1848–49. –<lb/> Deutſcher Muſenalmanach a. die J.<lb/> 1851–55. – Sagen und Geſchichten<lb/> des deutſchen Volkes aus dem Munde<lb/> ſeiner Dichter, 1854. – Gegenwart<lb/> u. Zukunft der Philoſophie in Deutſch-<lb/> land, 1855. – Reinhold Lenz’ Werke<lb/> und Leben; hrsg., 1861. – Deutſche<lb/> Überſetzerkunſt, 1859. – Leben und<lb/> Wirken deutſcher Dichter; <hi rendition="#aq">V,</hi> 1863–71.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Alboin, König der Langobarden<lb/> (Ep. G.), 1830. – Die Winde, oder:<lb/> Ganz abſolute Konſtruktion der neue-<lb/> ren Weltgeſchichte durch Oberons<lb/> Horn, gedichtet von Abſolutus <hi rendition="#g">von<lb/> Hegelingen</hi> (pſeud.) Zauberſpiel,<lb/> 1830. – Gedichte, 1835. – Königin<lb/> Bertha (G.), 1848. – Theudelinde,<lb/> Königin der Langobarden (G.), 1849.<lb/> – Kaiſer Karl (Ep. Trilogie), 1852. –<lb/> Firduſi (Ep. G.), 1856. – Ruth, To-<lb/> bias, Sulamith (3 bibl. Ge.), 1857. –<lb/> Otto von Wittelsbach (Tr.), 1860. –<lb/> Demetrius (Fragment von Schiller,<lb/> für die Bühne bearb. u. fortgeführt),<lb/> 1860. – Vaterländiſche Gedichte, 1866.<lb/> Neue Folge, 1867. Beide vereinigt,<lb/> 1883. – Gedichte, in Auswahl hrsg.<lb/> von ſeinem Sohne, 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Gruſemann,</hi> Michael,</head> <p> geb. am<lb/> 18. Dezember 1877 in Rußland, war<lb/> ſchon nach einem Jahre völlig ver-<lb/> waiſt. Bis zum 13. Jahre beſuchte er<lb/> die Schule, bildete ſich dann aber mit<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [479/0483]
Gru
Gru
Dienſtexamens wurde er im Frühjahr
1860 vom Fürſten von Waldburg-
Wurzach nach Aitrach berufen, wo er
44 Jahre als Lehrer, Chordirigent
und Mesner tätig war. Als er 1904
in den Ruheſtand trat, verlieh ihm
ſeine Gemeinde das Ehrenbürgerrecht.
S: Blütenhain (Ge. profanen u. reli-
giöſ. Jnhalts), 1891. – Das Kind des
Landwehrmanns (Familiendrama a.
d. Kriegsjahren 1870–71. Text und
Muſik v. Gr.), o. J. – Verloren und
wiedergefunden (Melodrama, Text u.
Muſik), 1901.
Gruppe, Otto Friedrich, wurde
am 15. April 1804 zu Danzig gebo-
ren. Sein Vater, ein wohlhabender
Kaufmann und Fabrikbeſitzer, hatte
ihn für ſeinen Beruf beſtimmt u. ließ
ihm deshalb eine dahinzielende Vor-
bildung angedeihen. Jm 16. Jahre
entſchloß ſich der Sohn jedoch zum
gelehrten Studium und beſuchte nun
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt,
worauf er 1825 zur Univerſität Ber-
lin überging, um Philoſophie zu ſtu-
dieren. Hier trat er in engen Verkehr
mit den erſten Philologen, Archäo-
logen und Kunſtkennern und wurde
durch ſie zu einem ſpeziellen Kunſt-
ſtudium angeregt. Nach Beendigung
ſeiner Studien trat er als Schrift-
ſteller auf poetiſchem, kritiſchem,
äſthetiſchem und philoſophiſchem Ge-
biete auf und ſicherte ſich durch ſeine
Tätigkeit eine unabhängige Stellung,
ſo daß er den Verluſt des väterlichen
Vermögens weniger empfand. Jm
Jahre 1835 übernahm er die Leitung
des literariſchen Feuilletons der
„Preußiſchen Staatszeitung“, trat
1842 in das Miniſterium des Kultus,
wo er zunächſt für das Kunſtfach ver-
wendet wurde, und erhielt 1844 eine
Profeſſur an der Berliner Univerſi-
tät für Philoſophie und Geſchichte.
Seit 1862 war er ſtändiger Sekretär
der Akademie der Künſte und † am 7.
Januar 1876. Von ſeinen philoſo-
phiſchen und ſonſtigen Schriften ſind
hervorzuheben: „Antäus (Briefwech-
ſel über ſpekulative Philoſophie in
ihrem Konflikt mit Wiſſenſchaft und
Sprache), 1831. – Wendepunkt der
Philoſophie im 19. Jahrhundert,
1834. – Ariadne. Die tragiſche Kunſt
der Griechen in ihrer Entwicklung u.
in ihrem Zuſammenhange mit der
Volkspoeſie, 1834. – Lyriſches Schatz-
käſtlein der Deutſchen (Anthologie
ſeit Opitz), 1836. – Über die Entwick-
lung der deutſchen Kunſt, 1837. – Die
römiſche Elegie; II, 1838–39. – Über
die Theogonie des Heſiod, 1841. –
Bruno Bauer und die akademiſche
Lehrfreiheit, 1842. – Der deutſche
Dichterwald, hrsg., III, 1848–49. –
Deutſcher Muſenalmanach a. die J.
1851–55. – Sagen und Geſchichten
des deutſchen Volkes aus dem Munde
ſeiner Dichter, 1854. – Gegenwart
u. Zukunft der Philoſophie in Deutſch-
land, 1855. – Reinhold Lenz’ Werke
und Leben; hrsg., 1861. – Deutſche
Überſetzerkunſt, 1859. – Leben und
Wirken deutſcher Dichter; V, 1863–71.
S: Alboin, König der Langobarden
(Ep. G.), 1830. – Die Winde, oder:
Ganz abſolute Konſtruktion der neue-
ren Weltgeſchichte durch Oberons
Horn, gedichtet von Abſolutus von
Hegelingen (pſeud.) Zauberſpiel,
1830. – Gedichte, 1835. – Königin
Bertha (G.), 1848. – Theudelinde,
Königin der Langobarden (G.), 1849.
– Kaiſer Karl (Ep. Trilogie), 1852. –
Firduſi (Ep. G.), 1856. – Ruth, To-
bias, Sulamith (3 bibl. Ge.), 1857. –
Otto von Wittelsbach (Tr.), 1860. –
Demetrius (Fragment von Schiller,
für die Bühne bearb. u. fortgeführt),
1860. – Vaterländiſche Gedichte, 1866.
Neue Folge, 1867. Beide vereinigt,
1883. – Gedichte, in Auswahl hrsg.
von ſeinem Sohne, 1904.
*Gruſemann, Michael, geb. am
18. Dezember 1877 in Rußland, war
ſchon nach einem Jahre völlig ver-
waiſt. Bis zum 13. Jahre beſuchte er
die Schule, bildete ſich dann aber mit
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |