Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Deq
Rektor Miller dem Knaben ein väter-
licher Berater ward, mußte aber we-
gen Bluthustens den Unterricht ein
Jahr lang unterbrechen und besuchte
dann noch ein Jahr das Gymnasium
in Aschaffenburg. Jn Würzburg stu-
dierte er ein Jahr Philosophie, Päda-
gogik, Nationalökonomie, Physik,
Anatomie u. Physiologie, ging dann
aber, um so bald wie möglich in eine
einträgliche Lebensstellung zu kom-
men, zur Medizin über, beendete mit
anstrengendem Eifer dieses Studium,
wurde 1887 zum Dr. med. promo-
viert, machte 1888 sein Approbations-
examen und ließ sich dann als prak-
tischer Arzt in Jllertissen (Schwaben)
nieder. Hier trat er bald in regen
Gedankenaustausch mit dem schwäbi-
schen Dichter Franz Keller (s. d.), der
dann auch die Durchsicht seiner ersten
Gedichte übernahm. Jm Jahre 1891
siedelte D. nach Pottenstein in seiner
fränkischen Heimat über, wo ihn von
der Regierung zugleich das Amt eines
bezirksärztlichen Stellvertreters über-
tragen wurde.

S:

Maiblumen (Manu-
skript für Freunde), 1889. - Neu-
fränkische Lieder und Weisen, 1904.

*Dequede, Else von,

pseud. Her-
bert von Osten,
wurde am 28.
August 1865 zu Spremberg als die
jüngste Tochter eines höheren Offi-
ziers geboren, besuchte seit ihrem 13.
Lebensjahre ein Dresdener Töchter-
institut und legte dann ihr Examen
als Lehrerin ab. Mit 18 Jahren be-
gann sie ihre schriftstellerische Tätig-
keit, der sie auch, da ihr dieselbe viel
Freude macht, bislang treu geblieben
ist. Die Schriftstellerin wohnte eine
Reihe von Jahren in Görlitz, nahm
aber, nachdem sie 1899-1900 in Paris
geweilt, ihren dauernden Wohnsitz in
Berlin.

S:

Kindergeschichten, 1888. -
Ein Opfer der Liebe (E.), 1889. - Die
Schule des Lebens (R.), 1890. -
Fromm und treu (E.), 1891. - Aus
Schloß und Hütte (Kindergeschn.).
1892. - Durch Sturm und Klippen
[Spaltenumbruch]

Der
(Künstlerrom.), 1893. - Die Freun-
dinnen (E.), 1891. - Gedichte, 1894.
- Feierstunden (En.), 1896. - "Es
waren zwei Königskinder" (R.), 1897.
- Wieder daheim! (E.), 1897. - Unter
der Sonne Südafrikas (E. a. d. Gesch.
der Buren), 1901.

Derboeck, C. V.,

Pseud. für C. van
der Boeck;
s. d.!

Derelli, U.,

Pseud. für Lucie
Jdeler;
s. d.!

Deris, A.,

Pseud. für Andreas
Gerhauser;
s. d.!

Derlon, Hans,

Pseud. für Wil-
helm Arent,
s. d.!

Dernburg, Friedrich,

wurde am
3. Okt. 1833 zu Mainz geboren, ver-
lebte seine Jugend in Gießen, wo
sein Vater Professor geworden war,
und erhielt hier auch seine Bildung.
Er studierte die Rechte, wurde Hof-
gerichtsadvokat in Darmstadt und
machte sich bald als politischer Pub-
lizist in der ihm teilweise gehörenden
"Mainzeitung" bekannt, so daß er in
die zweite hessische Kammer als Abge-
ordneter gewählt ward. Seit dem
Jahre 1871 vertrat er durch drei
Sessionen (bis 1881) den fünften
Wahlkreis des Großherzogtums Hes-
sen im Deutschen Reichstage. Seine
Bilder, die er dem Publikum über
die Sitzungen dieser Körperschaft gab,
machten seine journalistische Feder
bald bekannt und berühmt, so daß
er nach Dr. Zabels Tode 1875 zum
Chefredakteur der "Nationalzeitung"
berufen ward, die er bis 1890 lei-
tete. Jm Jahre 1883 begleitete D.
den deutschen Kronprinzen auf seiner
Reise nach Spanien und Rom, über
welche Reise D. die interessantesten
Berichte in der Nationalzeitung lie-
ferte, die später, von Lüders mit Zeich-
nungen ausgestattet, auch besonders
im Buchhandel erschienen. Jn gleicher
Weise beutete er seine Reise aus, die
er 1893 zur Weltausstellung in Chi-
cago unternahm. Jetzt arbeitet er
vorwiegend für das "Berliner Tage-

*


[Spaltenumbruch]

Deq
Rektor Miller dem Knaben ein väter-
licher Berater ward, mußte aber we-
gen Bluthuſtens den Unterricht ein
Jahr lang unterbrechen und beſuchte
dann noch ein Jahr das Gymnaſium
in Aſchaffenburg. Jn Würzburg ſtu-
dierte er ein Jahr Philoſophie, Päda-
gogik, Nationalökonomie, Phyſik,
Anatomie u. Phyſiologie, ging dann
aber, um ſo bald wie möglich in eine
einträgliche Lebensſtellung zu kom-
men, zur Medizin über, beendete mit
anſtrengendem Eifer dieſes Studium,
wurde 1887 zum Dr. med. promo-
viert, machte 1888 ſein Approbations-
examen und ließ ſich dann als prak-
tiſcher Arzt in Jllertiſſen (Schwaben)
nieder. Hier trat er bald in regen
Gedankenaustauſch mit dem ſchwäbi-
ſchen Dichter Franz Keller (ſ. d.), der
dann auch die Durchſicht ſeiner erſten
Gedichte übernahm. Jm Jahre 1891
ſiedelte D. nach Pottenſtein in ſeiner
fränkiſchen Heimat über, wo ihn von
der Regierung zugleich das Amt eines
bezirksärztlichen Stellvertreters über-
tragen wurde.

S:

Maiblumen (Manu-
ſkript für Freunde), 1889. – Neu-
fränkiſche Lieder und Weiſen, 1904.

*Dequede, Elſe von,

pſeud. Her-
bert von Oſten,
wurde am 28.
Auguſt 1865 zu Spremberg als die
jüngſte Tochter eines höheren Offi-
ziers geboren, beſuchte ſeit ihrem 13.
Lebensjahre ein Dresdener Töchter-
inſtitut und legte dann ihr Examen
als Lehrerin ab. Mit 18 Jahren be-
gann ſie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit, der ſie auch, da ihr dieſelbe viel
Freude macht, bislang treu geblieben
iſt. Die Schriftſtellerin wohnte eine
Reihe von Jahren in Görlitz, nahm
aber, nachdem ſie 1899–1900 in Paris
geweilt, ihren dauernden Wohnſitz in
Berlin.

S:

Kindergeſchichten, 1888. –
Ein Opfer der Liebe (E.), 1889. – Die
Schule des Lebens (R.), 1890. –
Fromm und treu (E.), 1891. – Aus
Schloß und Hütte (Kindergeſchn.).
1892. – Durch Sturm und Klippen
[Spaltenumbruch]

Der
(Künſtlerrom.), 1893. – Die Freun-
dinnen (E.), 1891. – Gedichte, 1894.
– Feierſtunden (En.), 1896. – „Es
waren zwei Königskinder“ (R.), 1897.
– Wieder daheim! (E.), 1897. – Unter
der Sonne Südafrikas (E. a. d. Geſch.
der Buren), 1901.

Derboeck, C. V.,

Pſeud. für C. van
der Boeck;
ſ. d.!

Derelli, U.,

Pſeud. für Lucie
Jdeler;
ſ. d.!

Deris, A.,

Pſeud. für Andreas
Gerhauſer;
ſ. d.!

Derlon, Hans,

Pſeud. für Wil-
helm Arent,
ſ. d.!

Dernburg, Friedrich,

wurde am
3. Okt. 1833 zu Mainz geboren, ver-
lebte ſeine Jugend in Gießen, wo
ſein Vater Profeſſor geworden war,
und erhielt hier auch ſeine Bildung.
Er ſtudierte die Rechte, wurde Hof-
gerichtsadvokat in Darmſtadt und
machte ſich bald als politiſcher Pub-
liziſt in der ihm teilweiſe gehörenden
„Mainzeitung“ bekannt, ſo daß er in
die zweite heſſiſche Kammer als Abge-
ordneter gewählt ward. Seit dem
Jahre 1871 vertrat er durch drei
Seſſionen (bis 1881) den fünften
Wahlkreis des Großherzogtums Heſ-
ſen im Deutſchen Reichstage. Seine
Bilder, die er dem Publikum über
die Sitzungen dieſer Körperſchaft gab,
machten ſeine journaliſtiſche Feder
bald bekannt und berühmt, ſo daß
er nach Dr. Zabels Tode 1875 zum
Chefredakteur der „Nationalzeitung“
berufen ward, die er bis 1890 lei-
tete. Jm Jahre 1883 begleitete D.
den deutſchen Kronprinzen auf ſeiner
Reiſe nach Spanien und Rom, über
welche Reiſe D. die intereſſanteſten
Berichte in der Nationalzeitung lie-
ferte, die ſpäter, von Lüders mit Zeich-
nungen ausgeſtattet, auch beſonders
im Buchhandel erſchienen. Jn gleicher
Weiſe beutete er ſeine Reiſe aus, die
er 1893 zur Weltausſtellung in Chi-
cago unternahm. Jetzt arbeitet er
vorwiegend für das „Berliner Tage-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0008" n="4"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Deq</hi></fw><lb/>
Rektor Miller dem Knaben ein väter-<lb/>
licher Berater ward, mußte aber we-<lb/>
gen Bluthu&#x017F;tens den Unterricht ein<lb/>
Jahr lang unterbrechen und be&#x017F;uchte<lb/>
dann noch ein Jahr das Gymna&#x017F;ium<lb/>
in A&#x017F;chaffenburg. Jn Würzburg &#x017F;tu-<lb/>
dierte er ein Jahr Philo&#x017F;ophie, Päda-<lb/>
gogik, Nationalökonomie, Phy&#x017F;ik,<lb/>
Anatomie u. Phy&#x017F;iologie, ging dann<lb/>
aber, um &#x017F;o bald wie möglich in eine<lb/>
einträgliche Lebens&#x017F;tellung zu kom-<lb/>
men, zur Medizin über, beendete mit<lb/>
an&#x017F;trengendem Eifer die&#x017F;es Studium,<lb/>
wurde 1887 zum <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> promo-<lb/>
viert, machte 1888 &#x017F;ein Approbations-<lb/>
examen und ließ &#x017F;ich dann als prak-<lb/>
ti&#x017F;cher Arzt in Jllerti&#x017F;&#x017F;en (Schwaben)<lb/>
nieder. Hier trat er bald in regen<lb/>
Gedankenaustau&#x017F;ch mit dem &#x017F;chwäbi-<lb/>
&#x017F;chen Dichter Franz Keller (&#x017F;. d.), der<lb/>
dann auch die Durch&#x017F;icht &#x017F;einer er&#x017F;ten<lb/>
Gedichte übernahm. Jm Jahre 1891<lb/>
&#x017F;iedelte D. nach Potten&#x017F;tein in &#x017F;einer<lb/>
fränki&#x017F;chen Heimat über, wo ihn von<lb/>
der Regierung zugleich das Amt eines<lb/>
bezirksärztlichen Stellvertreters über-<lb/>
tragen wurde. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Maiblumen (Manu-<lb/>
&#x017F;kript für Freunde), 1889. &#x2013; Neu-<lb/>
fränki&#x017F;che Lieder und Wei&#x017F;en, 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Dequede,</hi> El&#x017F;e von,</head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Her-<lb/>
bert von O&#x017F;ten,</hi> wurde am 28.<lb/>
Augu&#x017F;t 1865 zu Spremberg als die<lb/>
jüng&#x017F;te Tochter eines höheren Offi-<lb/>
ziers geboren, be&#x017F;uchte &#x017F;eit ihrem 13.<lb/>
Lebensjahre ein Dresdener Töchter-<lb/>
in&#x017F;titut und legte dann ihr Examen<lb/>
als Lehrerin ab. Mit 18 Jahren be-<lb/>
gann &#x017F;ie ihre &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che Tätig-<lb/>
keit, der &#x017F;ie auch, da ihr die&#x017F;elbe viel<lb/>
Freude macht, bislang treu geblieben<lb/>
i&#x017F;t. Die Schrift&#x017F;tellerin wohnte eine<lb/>
Reihe von Jahren in Görlitz, nahm<lb/>
aber, nachdem &#x017F;ie 1899&#x2013;1900 in Paris<lb/>
geweilt, ihren dauernden Wohn&#x017F;itz in<lb/>
Berlin. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Kinderge&#x017F;chichten, 1888. &#x2013;<lb/>
Ein Opfer der Liebe (E.), 1889. &#x2013; Die<lb/>
Schule des Lebens (R.), 1890. &#x2013;<lb/>
Fromm und treu (E.), 1891. &#x2013; Aus<lb/>
Schloß und Hütte (Kinderge&#x017F;chn.).<lb/>
1892. &#x2013; Durch Sturm und Klippen<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Der</hi></fw><lb/>
(Kün&#x017F;tlerrom.), 1893. &#x2013; Die Freun-<lb/>
dinnen (E.), 1891. &#x2013; Gedichte, 1894.<lb/>
&#x2013; Feier&#x017F;tunden (En.), 1896. &#x2013; &#x201E;Es<lb/>
waren zwei Königskinder&#x201C; (R.), 1897.<lb/>
&#x2013; Wieder daheim! (E.), 1897. &#x2013; Unter<lb/>
der Sonne Südafrikas (E. a. d. Ge&#x017F;ch.<lb/>
der Buren), 1901.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Derboeck,</hi> C. V.,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für C. <hi rendition="#g">van<lb/>
der Boeck;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Derelli,</hi> U.,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Lucie<lb/>
Jdeler;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Deris,</hi> A.,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Andreas<lb/>
Gerhau&#x017F;er;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Derlon,</hi> Hans,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Wil-<lb/>
helm Arent,</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Dernburg,</hi> Friedrich,</head>
        <p> wurde am<lb/>
3. Okt. 1833 zu Mainz geboren, ver-<lb/>
lebte &#x017F;eine Jugend in Gießen, wo<lb/>
&#x017F;ein Vater Profe&#x017F;&#x017F;or geworden war,<lb/>
und erhielt hier auch &#x017F;eine Bildung.<lb/>
Er &#x017F;tudierte die Rechte, wurde Hof-<lb/>
gerichtsadvokat in Darm&#x017F;tadt und<lb/>
machte &#x017F;ich bald als politi&#x017F;cher Pub-<lb/>
lizi&#x017F;t in der ihm teilwei&#x017F;e gehörenden<lb/>
&#x201E;Mainzeitung&#x201C; bekannt, &#x017F;o daß er in<lb/>
die zweite he&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Kammer als Abge-<lb/>
ordneter gewählt ward. Seit dem<lb/>
Jahre 1871 vertrat er durch drei<lb/>
Se&#x017F;&#x017F;ionen (bis 1881) den fünften<lb/>
Wahlkreis des Großherzogtums He&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en im Deut&#x017F;chen Reichstage. Seine<lb/>
Bilder, die er dem Publikum über<lb/>
die Sitzungen die&#x017F;er Körper&#x017F;chaft gab,<lb/>
machten &#x017F;eine journali&#x017F;ti&#x017F;che Feder<lb/>
bald bekannt und berühmt, &#x017F;o daß<lb/>
er nach <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Zabels Tode 1875 zum<lb/>
Chefredakteur der &#x201E;Nationalzeitung&#x201C;<lb/>
berufen ward, die er bis 1890 lei-<lb/>
tete. Jm Jahre 1883 begleitete D.<lb/>
den deut&#x017F;chen Kronprinzen auf &#x017F;einer<lb/>
Rei&#x017F;e nach Spanien und Rom, über<lb/>
welche Rei&#x017F;e D. die intere&#x017F;&#x017F;ante&#x017F;ten<lb/>
Berichte in der Nationalzeitung lie-<lb/>
ferte, die &#x017F;päter, von Lüders mit Zeich-<lb/>
nungen ausge&#x017F;tattet, auch be&#x017F;onders<lb/>
im Buchhandel er&#x017F;chienen. Jn gleicher<lb/>
Wei&#x017F;e beutete er &#x017F;eine Rei&#x017F;e aus, die<lb/>
er 1893 zur Weltaus&#x017F;tellung in Chi-<lb/>
cago unternahm. Jetzt arbeitet er<lb/>
vorwiegend für das &#x201E;Berliner Tage-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0008] Deq Der Rektor Miller dem Knaben ein väter- licher Berater ward, mußte aber we- gen Bluthuſtens den Unterricht ein Jahr lang unterbrechen und beſuchte dann noch ein Jahr das Gymnaſium in Aſchaffenburg. Jn Würzburg ſtu- dierte er ein Jahr Philoſophie, Päda- gogik, Nationalökonomie, Phyſik, Anatomie u. Phyſiologie, ging dann aber, um ſo bald wie möglich in eine einträgliche Lebensſtellung zu kom- men, zur Medizin über, beendete mit anſtrengendem Eifer dieſes Studium, wurde 1887 zum Dr. med. promo- viert, machte 1888 ſein Approbations- examen und ließ ſich dann als prak- tiſcher Arzt in Jllertiſſen (Schwaben) nieder. Hier trat er bald in regen Gedankenaustauſch mit dem ſchwäbi- ſchen Dichter Franz Keller (ſ. d.), der dann auch die Durchſicht ſeiner erſten Gedichte übernahm. Jm Jahre 1891 ſiedelte D. nach Pottenſtein in ſeiner fränkiſchen Heimat über, wo ihn von der Regierung zugleich das Amt eines bezirksärztlichen Stellvertreters über- tragen wurde. S: Maiblumen (Manu- ſkript für Freunde), 1889. – Neu- fränkiſche Lieder und Weiſen, 1904. *Dequede, Elſe von, pſeud. Her- bert von Oſten, wurde am 28. Auguſt 1865 zu Spremberg als die jüngſte Tochter eines höheren Offi- ziers geboren, beſuchte ſeit ihrem 13. Lebensjahre ein Dresdener Töchter- inſtitut und legte dann ihr Examen als Lehrerin ab. Mit 18 Jahren be- gann ſie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig- keit, der ſie auch, da ihr dieſelbe viel Freude macht, bislang treu geblieben iſt. Die Schriftſtellerin wohnte eine Reihe von Jahren in Görlitz, nahm aber, nachdem ſie 1899–1900 in Paris geweilt, ihren dauernden Wohnſitz in Berlin. S: Kindergeſchichten, 1888. – Ein Opfer der Liebe (E.), 1889. – Die Schule des Lebens (R.), 1890. – Fromm und treu (E.), 1891. – Aus Schloß und Hütte (Kindergeſchn.). 1892. – Durch Sturm und Klippen (Künſtlerrom.), 1893. – Die Freun- dinnen (E.), 1891. – Gedichte, 1894. – Feierſtunden (En.), 1896. – „Es waren zwei Königskinder“ (R.), 1897. – Wieder daheim! (E.), 1897. – Unter der Sonne Südafrikas (E. a. d. Geſch. der Buren), 1901. Derboeck, C. V., Pſeud. für C. van der Boeck; ſ. d.! Derelli, U., Pſeud. für Lucie Jdeler; ſ. d.! Deris, A., Pſeud. für Andreas Gerhauſer; ſ. d.! Derlon, Hans, Pſeud. für Wil- helm Arent, ſ. d.! Dernburg, Friedrich, wurde am 3. Okt. 1833 zu Mainz geboren, ver- lebte ſeine Jugend in Gießen, wo ſein Vater Profeſſor geworden war, und erhielt hier auch ſeine Bildung. Er ſtudierte die Rechte, wurde Hof- gerichtsadvokat in Darmſtadt und machte ſich bald als politiſcher Pub- liziſt in der ihm teilweiſe gehörenden „Mainzeitung“ bekannt, ſo daß er in die zweite heſſiſche Kammer als Abge- ordneter gewählt ward. Seit dem Jahre 1871 vertrat er durch drei Seſſionen (bis 1881) den fünften Wahlkreis des Großherzogtums Heſ- ſen im Deutſchen Reichstage. Seine Bilder, die er dem Publikum über die Sitzungen dieſer Körperſchaft gab, machten ſeine journaliſtiſche Feder bald bekannt und berühmt, ſo daß er nach Dr. Zabels Tode 1875 zum Chefredakteur der „Nationalzeitung“ berufen ward, die er bis 1890 lei- tete. Jm Jahre 1883 begleitete D. den deutſchen Kronprinzen auf ſeiner Reiſe nach Spanien und Rom, über welche Reiſe D. die intereſſanteſten Berichte in der Nationalzeitung lie- ferte, die ſpäter, von Lüders mit Zeich- nungen ausgeſtattet, auch beſonders im Buchhandel erſchienen. Jn gleicher Weiſe beutete er ſeine Reiſe aus, die er 1893 zur Weltausſtellung in Chi- cago unternahm. Jetzt arbeitet er vorwiegend für das „Berliner Tage- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/8
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/8>, abgerufen am 21.11.2024.