Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Der blatt", dessen Feuilleton er auch redi-giert. S: Russische Leute, 1885. - *Derschau, August Egbert von,
S: Sir John Fen- Der wick (Hist. E.), 1874. - Die Tochtervon Wiedenau (R.), 1879. - Aus den Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881. - Ein Stadtjunker von Braunschweig (Hist. E.), 1882. 2. A. 1910. - Degen und Palette (R.), 1883. - Erzählun- gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel- marder. - Der Doktor aus Batavia). Dery, Juliane, * am 10. August S: Hoch oben (Nn.), 1888. - Die Ver- *
Der blatt“, deſſen Feuilleton er auch redi-giert. S: Ruſſiſche Leute, 1885. – *Derſchau, Auguſt Egbert von,
S: Sir John Fen- Dér wick (Hiſt. E.), 1874. – Die Tochtervon Wiedenau (R.), 1879. – Aus den Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881. – Ein Stadtjunker von Braunſchweig (Hiſt. E.), 1882. 2. A. 1910. – Degen und Palette (R.), 1883. – Erzählun- gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel- marder. – Der Doktor aus Batavia). Déry, Juliane, * am 10. Auguſt S: Hoch oben (Nn.), 1888. – Die Ver- *
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Der
Dér
blatt“, deſſen Feuilleton er auch redi-
giert.
S: Ruſſiſche Leute, 1885. –
Spaniſche Bilder, 1884. – Berliner
Geſchichten, 1886. – Die Parlamen-
tarier (Schſp.), 1886. – Der Over-
ſtolze (Berliner R.); II, 1889. – Aus
der weißen Stadt (Reiſeſkizzen), 1893.
– Jn den Feſſeln der Schuld (R.);
II, 1894. – Ein Berliner auf Helgo-
land (R.), und andere Novellen 1894.
*Derſchau, Auguſt Egbert von,
pſeud. Egbert Carlſſen, wurde
am 25. Aug. 1845 zu Lüneburg als
der Sohn eines hannöverſchen Regie-
rungsrats geboren. Als dieſer bereits
1856 ſtarb, ſiedelte die fortwährend
körperlich leidende Mutter nach Dres-
den über und vertraute die geiſtige
Ausbildung des Sohnes der Kreuz-
ſchule an, ſah ſich jedoch nach drei
Jahren veranlaßt, dieſe Anſtalt mit
dem Gymnaſium in Lingen zu ver-
tauſchen. Hier zog ſich D. bei einer
Feuersbrunſt eine ſchwere Erkältung
zu, aus welcher ſich ſpäter ein Unter-
leibsleiden entwickelte, das ihn nie
mehr ganz verlaſſen hat u. ſchließlich
die Urſache ſeines frühen Todes wer-
den ſollte. Nach Abſolvierung des
Gymnaſiums bezog er im Herbſt 1864
die Univerſität Göttingen, um, frei-
lich ohne ſonderliche Neigung und nur
der Familientradition folgend, die
Rechte zu ſtudieren. Nebenher trieb
er auch fleißig Geſchichte und Muſik.
1869 trat er in den preußiſchen Ju-
ſtizdienſt und war an den Amtsge-
richten Verden, Goslar, ſowie an den
Obergerichten Göttingen und Lüne-
burg tätig, ſchied aber 1871 wegen
Kränklichkeit aus dem Staatsdienſt
und lebte ſeitdem, mit hiſtoriſchen u.
belletriſtiſchen Arbeiten beſchäftigt, in
Württemberg (erſt in Ulm und ſeit
1874 in Cannſtadt) und ſiedelte dann
mit ſeiner Familie — er war ſeit 1871
mit der Tochter des Göttinger Pro-
feſſors Zachariä verheiratet — 1881
nach Dresden über. Hier ſtarb er am
12. Juni 1883.
S: Sir John Fen-
wick (Hiſt. E.), 1874. – Die Tochter
von Wiedenau (R.), 1879. – Aus den
Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881.
– Ein Stadtjunker von Braunſchweig
(Hiſt. E.), 1882. 2. A. 1910. – Degen
und Palette (R.), 1883. – Erzählun-
gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel-
marder. – Der Doktor aus Batavia).
Déry, Juliane, * am 10. Auguſt
1864 zu Baja, einer Stadt in der
großen ungariſchen Ebene, verbrachte
daſelbſt ihre Kindheit und fing da-
mals ſchon an, in ihrer Mutterſprache
zu dichten. Später überſiedelten ihre
Angehörigen nach Wien, wo Juliane
die deutſche Sprache erlernte u. eine
deutſche Ausbildung erhielt. Jm
Jahre 1888 führte K. E. Franzos in
ſeiner „Deutſchen Dichtung“ die junge
Dame als Schriftſtellerin ein und
ermutigte ſie zu weiterem Schaffen.
Jm Jahre 1890 ging ſie nach Paris,
wo ſie, von der Prinzeſſin Mathilde
protegiert, bald Zutritt zu den aus-
erleſenſten Zirkeln, unter anderm bei
Madame Adam, fand und ſich des-
halb dort ſchnell heimiſch fühlte. Der
Umſtand, daß der Herzog Ernſt II.
von Sachſen-Koburg-Gotha ihren
Einakter „Verlobung bei Pignerols“
aufführen ließ, der in der Folge dann
auch im Reſidenztheater in Berlin in
Szene ging, wurde die Veranlaſſung,
daß die Dichterin oft und viel in Ber-
lin weilte. Jm Jahre 1895 lebte ſie
in München, kehrte 1898 nach Berlin
zurück und machte hier am 31. Mai
1899 ihrem Leben freiwillig ein Ende,
indem ſie ſich aus dem Fenſter ihres
Penſionats auf die Straße ſtürzte.
S: Hoch oben (Nn.), 1888. – Die Ver-
lobung bei Pignerols (Schw.), 1891.
– Das Amulet (Lſp.), 1891. – Ohne
Führer. Urban (2 Nn.), 1891. – Die
Einwilligung, 1891. – D’ Schand’
(Volksſt.), 1894. – Kataſtrophen (Neue
Nn.), 1894. – Es fiel ein Reif (Dr.),
1895. – Die ſieben mageren Kühe
(Komöd.), 1896. – Die ſelige Jnſel
(Dram. Jdyll), 1897.
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