Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Der
blatt", dessen Feuilleton er auch redi-
giert.

S:

Russische Leute, 1885. -
Spanische Bilder, 1884. - Berliner
Geschichten, 1886. - Die Parlamen-
tarier (Schsp.), 1886. - Der Over-
stolze (Berliner R.); II, 1889. - Aus
der weißen Stadt (Reiseskizzen), 1893.
- Jn den Fesseln der Schuld (R.);
II, 1894. - Ein Berliner auf Helgo-
land (R.), und andere Novellen 1894.

*Derschau, August Egbert von,


pseud. Egbert Carlssen, wurde
am 25. Aug. 1845 zu Lüneburg als
der Sohn eines hannöverschen Regie-
rungsrats geboren. Als dieser bereits
1856 starb, siedelte die fortwährend
körperlich leidende Mutter nach Dres-
den über und vertraute die geistige
Ausbildung des Sohnes der Kreuz-
schule an, sah sich jedoch nach drei
Jahren veranlaßt, diese Anstalt mit
dem Gymnasium in Lingen zu ver-
tauschen. Hier zog sich D. bei einer
Feuersbrunst eine schwere Erkältung
zu, aus welcher sich später ein Unter-
leibsleiden entwickelte, das ihn nie
mehr ganz verlassen hat u. schließlich
die Ursache seines frühen Todes wer-
den sollte. Nach Absolvierung des
Gymnasiums bezog er im Herbst 1864
die Universität Göttingen, um, frei-
lich ohne sonderliche Neigung und nur
der Familientradition folgend, die
Rechte zu studieren. Nebenher trieb
er auch fleißig Geschichte und Musik.
1869 trat er in den preußischen Ju-
stizdienst und war an den Amtsge-
richten Verden, Goslar, sowie an den
Obergerichten Göttingen und Lüne-
burg tätig, schied aber 1871 wegen
Kränklichkeit aus dem Staatsdienst
und lebte seitdem, mit historischen u.
belletristischen Arbeiten beschäftigt, in
Württemberg (erst in Ulm und seit
1874 in Cannstadt) und siedelte dann
mit seiner Familie -- er war seit 1871
mit der Tochter des Göttinger Pro-
fessors Zachariä verheiratet -- 1881
nach Dresden über. Hier starb er am
12. Juni 1883.

S:

Sir John Fen-
[Spaltenumbruch]

Der
wick (Hist. E.), 1874. - Die Tochter
von Wiedenau (R.), 1879. - Aus den
Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881.
- Ein Stadtjunker von Braunschweig
(Hist. E.), 1882. 2. A. 1910. - Degen
und Palette (R.), 1883. - Erzählun-
gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel-
marder. - Der Doktor aus Batavia).

Dery, Juliane,

* am 10. August
1864 zu Baja, einer Stadt in der
großen ungarischen Ebene, verbrachte
daselbst ihre Kindheit und fing da-
mals schon an, in ihrer Muttersprache
zu dichten. Später übersiedelten ihre
Angehörigen nach Wien, wo Juliane
die deutsche Sprache erlernte u. eine
deutsche Ausbildung erhielt. Jm
Jahre 1888 führte K. E. Franzos in
seiner "Deutschen Dichtung" die junge
Dame als Schriftstellerin ein und
ermutigte sie zu weiterem Schaffen.
Jm Jahre 1890 ging sie nach Paris,
wo sie, von der Prinzessin Mathilde
protegiert, bald Zutritt zu den aus-
erlesensten Zirkeln, unter anderm bei
Madame Adam, fand und sich des-
halb dort schnell heimisch fühlte. Der
Umstand, daß der Herzog Ernst II.
von Sachsen-Koburg-Gotha ihren
Einakter "Verlobung bei Pignerols"
aufführen ließ, der in der Folge dann
auch im Residenztheater in Berlin in
Szene ging, wurde die Veranlassung,
daß die Dichterin oft und viel in Ber-
lin weilte. Jm Jahre 1895 lebte sie
in München, kehrte 1898 nach Berlin
zurück und machte hier am 31. Mai
1899 ihrem Leben freiwillig ein Ende,
indem sie sich aus dem Fenster ihres
Pensionats auf die Straße stürzte.

S:

Hoch oben (Nn.), 1888. - Die Ver-
lobung bei Pignerols (Schw.), 1891.
- Das Amulet (Lsp.), 1891. - Ohne
Führer. Urban (2 Nn.), 1891. - Die
Einwilligung, 1891. - D' Schand'
(Volksst.), 1894. - Katastrophen (Neue
Nn.), 1894. - Es fiel ein Reif (Dr.),
1895. - Die sieben mageren Kühe
(Komöd.), 1896. - Die selige Jnsel
(Dram. Jdyll), 1897.

*


[Spaltenumbruch]

Der
blatt“, deſſen Feuilleton er auch redi-
giert.

S:

Ruſſiſche Leute, 1885. –
Spaniſche Bilder, 1884. – Berliner
Geſchichten, 1886. – Die Parlamen-
tarier (Schſp.), 1886. – Der Over-
ſtolze (Berliner R.); II, 1889. – Aus
der weißen Stadt (Reiſeſkizzen), 1893.
– Jn den Feſſeln der Schuld (R.);
II, 1894. – Ein Berliner auf Helgo-
land (R.), und andere Novellen 1894.

*Derſchau, Auguſt Egbert von,


pſeud. Egbert Carlſſen, wurde
am 25. Aug. 1845 zu Lüneburg als
der Sohn eines hannöverſchen Regie-
rungsrats geboren. Als dieſer bereits
1856 ſtarb, ſiedelte die fortwährend
körperlich leidende Mutter nach Dres-
den über und vertraute die geiſtige
Ausbildung des Sohnes der Kreuz-
ſchule an, ſah ſich jedoch nach drei
Jahren veranlaßt, dieſe Anſtalt mit
dem Gymnaſium in Lingen zu ver-
tauſchen. Hier zog ſich D. bei einer
Feuersbrunſt eine ſchwere Erkältung
zu, aus welcher ſich ſpäter ein Unter-
leibsleiden entwickelte, das ihn nie
mehr ganz verlaſſen hat u. ſchließlich
die Urſache ſeines frühen Todes wer-
den ſollte. Nach Abſolvierung des
Gymnaſiums bezog er im Herbſt 1864
die Univerſität Göttingen, um, frei-
lich ohne ſonderliche Neigung und nur
der Familientradition folgend, die
Rechte zu ſtudieren. Nebenher trieb
er auch fleißig Geſchichte und Muſik.
1869 trat er in den preußiſchen Ju-
ſtizdienſt und war an den Amtsge-
richten Verden, Goslar, ſowie an den
Obergerichten Göttingen und Lüne-
burg tätig, ſchied aber 1871 wegen
Kränklichkeit aus dem Staatsdienſt
und lebte ſeitdem, mit hiſtoriſchen u.
belletriſtiſchen Arbeiten beſchäftigt, in
Württemberg (erſt in Ulm und ſeit
1874 in Cannſtadt) und ſiedelte dann
mit ſeiner Familie — er war ſeit 1871
mit der Tochter des Göttinger Pro-
feſſors Zachariä verheiratet — 1881
nach Dresden über. Hier ſtarb er am
12. Juni 1883.

S:

Sir John Fen-
[Spaltenumbruch]

Dér
wick (Hiſt. E.), 1874. – Die Tochter
von Wiedenau (R.), 1879. – Aus den
Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881.
– Ein Stadtjunker von Braunſchweig
(Hiſt. E.), 1882. 2. A. 1910. – Degen
und Palette (R.), 1883. – Erzählun-
gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel-
marder. – Der Doktor aus Batavia).

Déry, Juliane,

* am 10. Auguſt
1864 zu Baja, einer Stadt in der
großen ungariſchen Ebene, verbrachte
daſelbſt ihre Kindheit und fing da-
mals ſchon an, in ihrer Mutterſprache
zu dichten. Später überſiedelten ihre
Angehörigen nach Wien, wo Juliane
die deutſche Sprache erlernte u. eine
deutſche Ausbildung erhielt. Jm
Jahre 1888 führte K. E. Franzos in
ſeiner „Deutſchen Dichtung“ die junge
Dame als Schriftſtellerin ein und
ermutigte ſie zu weiterem Schaffen.
Jm Jahre 1890 ging ſie nach Paris,
wo ſie, von der Prinzeſſin Mathilde
protegiert, bald Zutritt zu den aus-
erleſenſten Zirkeln, unter anderm bei
Madame Adam, fand und ſich des-
halb dort ſchnell heimiſch fühlte. Der
Umſtand, daß der Herzog Ernſt II.
von Sachſen-Koburg-Gotha ihren
Einakter „Verlobung bei Pignerols“
aufführen ließ, der in der Folge dann
auch im Reſidenztheater in Berlin in
Szene ging, wurde die Veranlaſſung,
daß die Dichterin oft und viel in Ber-
lin weilte. Jm Jahre 1895 lebte ſie
in München, kehrte 1898 nach Berlin
zurück und machte hier am 31. Mai
1899 ihrem Leben freiwillig ein Ende,
indem ſie ſich aus dem Fenſter ihres
Penſionats auf die Straße ſtürzte.

S:

Hoch oben (Nn.), 1888. – Die Ver-
lobung bei Pignerols (Schw.), 1891.
– Das Amulet (Lſp.), 1891. – Ohne
Führer. Urban (2 Nn.), 1891. – Die
Einwilligung, 1891. – D’ Schand’
(Volksſt.), 1894. – Kataſtrophen (Neue
Nn.), 1894. – Es fiel ein Reif (Dr.),
1895. – Die ſieben mageren Kühe
(Komöd.), 1896. – Die ſelige Jnſel
(Dram. Jdyll), 1897.

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0009" n="5"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Der</hi></fw><lb/>
blatt&#x201C;, de&#x017F;&#x017F;en Feuilleton er auch redi-<lb/>
giert. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Leute, 1885. &#x2013;<lb/>
Spani&#x017F;che Bilder, 1884. &#x2013; Berliner<lb/>
Ge&#x017F;chichten, 1886. &#x2013; Die Parlamen-<lb/>
tarier (Sch&#x017F;p.), 1886. &#x2013; Der Over-<lb/>
&#x017F;tolze (Berliner R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1889. &#x2013; Aus<lb/>
der weißen Stadt (Rei&#x017F;e&#x017F;kizzen), 1893.<lb/>
&#x2013; Jn den Fe&#x017F;&#x017F;eln der Schuld (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1894. &#x2013; Ein Berliner auf Helgo-<lb/>
land (R.), und andere Novellen 1894.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Der&#x017F;chau,</hi> Augu&#x017F;t Egbert von,</head>
        <p><lb/>
p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Egbert Carl&#x017F;&#x017F;en,</hi> wurde<lb/>
am 25. Aug. 1845 zu Lüneburg als<lb/>
der Sohn eines hannöver&#x017F;chen Regie-<lb/>
rungsrats geboren. Als die&#x017F;er bereits<lb/>
1856 &#x017F;tarb, &#x017F;iedelte die fortwährend<lb/>
körperlich leidende Mutter nach Dres-<lb/>
den über und vertraute die gei&#x017F;tige<lb/>
Ausbildung des Sohnes der Kreuz-<lb/>
&#x017F;chule an, &#x017F;ah &#x017F;ich jedoch nach drei<lb/>
Jahren veranlaßt, die&#x017F;e An&#x017F;talt mit<lb/>
dem Gymna&#x017F;ium in Lingen zu ver-<lb/>
tau&#x017F;chen. Hier zog &#x017F;ich D. bei einer<lb/>
Feuersbrun&#x017F;t eine &#x017F;chwere Erkältung<lb/>
zu, aus welcher &#x017F;ich &#x017F;päter ein Unter-<lb/>
leibsleiden entwickelte, das ihn nie<lb/>
mehr ganz verla&#x017F;&#x017F;en hat u. &#x017F;chließlich<lb/>
die Ur&#x017F;ache &#x017F;eines frühen Todes wer-<lb/>
den &#x017F;ollte. Nach Ab&#x017F;olvierung des<lb/>
Gymna&#x017F;iums bezog er im Herb&#x017F;t 1864<lb/>
die Univer&#x017F;ität Göttingen, um, frei-<lb/>
lich ohne &#x017F;onderliche Neigung und nur<lb/>
der Familientradition folgend, die<lb/>
Rechte zu &#x017F;tudieren. Nebenher trieb<lb/>
er auch fleißig Ge&#x017F;chichte und Mu&#x017F;ik.<lb/>
1869 trat er in den preußi&#x017F;chen Ju-<lb/>
&#x017F;tizdien&#x017F;t und war an den Amtsge-<lb/>
richten Verden, Goslar, &#x017F;owie an den<lb/>
Obergerichten Göttingen und Lüne-<lb/>
burg tätig, &#x017F;chied aber 1871 wegen<lb/>
Kränklichkeit aus dem Staatsdien&#x017F;t<lb/>
und lebte &#x017F;eitdem, mit hi&#x017F;tori&#x017F;chen u.<lb/>
belletri&#x017F;ti&#x017F;chen Arbeiten be&#x017F;chäftigt, in<lb/>
Württemberg (er&#x017F;t in Ulm und &#x017F;eit<lb/>
1874 in Cann&#x017F;tadt) und &#x017F;iedelte dann<lb/>
mit &#x017F;einer Familie &#x2014; er war &#x017F;eit 1871<lb/>
mit der Tochter des Göttinger Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;ors Zachariä verheiratet &#x2014; 1881<lb/>
nach Dresden über. Hier &#x017F;tarb er am<lb/>
12. Juni 1883. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Sir John Fen-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Dér</hi></fw><lb/>
wick (Hi&#x017F;t. E.), 1874. &#x2013; Die Tochter<lb/>
von Wiedenau (R.), 1879. &#x2013; Aus den<lb/>
Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881.<lb/>
&#x2013; Ein Stadtjunker von Braun&#x017F;chweig<lb/>
(Hi&#x017F;t. E.), 1882. 2. A. 1910. &#x2013; Degen<lb/>
und Palette (R.), 1883. &#x2013; Erzählun-<lb/>
gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel-<lb/>
marder. &#x2013; Der Doktor aus Batavia).</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">D<hi rendition="#aq">é</hi>ry,</hi> Juliane,</head>
        <p> * am 10. Augu&#x017F;t<lb/>
1864 zu Baja, einer Stadt in der<lb/>
großen ungari&#x017F;chen Ebene, verbrachte<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t ihre Kindheit und fing da-<lb/>
mals &#x017F;chon an, in ihrer Mutter&#x017F;prache<lb/>
zu dichten. Später über&#x017F;iedelten ihre<lb/>
Angehörigen nach Wien, wo Juliane<lb/>
die deut&#x017F;che Sprache erlernte u. eine<lb/>
deut&#x017F;che Ausbildung erhielt. Jm<lb/>
Jahre 1888 führte K. E. Franzos in<lb/>
&#x017F;einer &#x201E;Deut&#x017F;chen Dichtung&#x201C; die junge<lb/>
Dame als Schrift&#x017F;tellerin ein und<lb/>
ermutigte &#x017F;ie zu weiterem Schaffen.<lb/>
Jm Jahre 1890 ging &#x017F;ie nach Paris,<lb/>
wo &#x017F;ie, von der Prinze&#x017F;&#x017F;in Mathilde<lb/>
protegiert, bald Zutritt zu den aus-<lb/>
erle&#x017F;en&#x017F;ten Zirkeln, unter anderm bei<lb/>
Madame Adam, fand und &#x017F;ich des-<lb/>
halb dort &#x017F;chnell heimi&#x017F;ch fühlte. Der<lb/>
Um&#x017F;tand, daß der Herzog Ern&#x017F;t <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
von Sach&#x017F;en-Koburg-Gotha ihren<lb/>
Einakter &#x201E;Verlobung bei Pignerols&#x201C;<lb/>
aufführen ließ, der in der Folge dann<lb/>
auch im Re&#x017F;idenztheater in Berlin in<lb/>
Szene ging, wurde die Veranla&#x017F;&#x017F;ung,<lb/>
daß die Dichterin oft und viel in Ber-<lb/>
lin weilte. Jm Jahre 1895 lebte &#x017F;ie<lb/>
in München, kehrte 1898 nach Berlin<lb/>
zurück und machte hier am 31. Mai<lb/>
1899 ihrem Leben freiwillig ein Ende,<lb/>
indem &#x017F;ie &#x017F;ich aus dem Fen&#x017F;ter ihres<lb/>
Pen&#x017F;ionats auf die Straße &#x017F;türzte.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Hoch oben (Nn.), 1888. &#x2013; Die Ver-<lb/>
lobung bei Pignerols (Schw.), 1891.<lb/>
&#x2013; Das Amulet (L&#x017F;p.), 1891. &#x2013; Ohne<lb/>
Führer. Urban (2 Nn.), 1891. &#x2013; Die<lb/>
Einwilligung, 1891. &#x2013; D&#x2019; Schand&#x2019;<lb/>
(Volks&#x017F;t.), 1894. &#x2013; Kata&#x017F;trophen (Neue<lb/>
Nn.), 1894. &#x2013; Es fiel ein Reif (Dr.),<lb/>
1895. &#x2013; Die &#x017F;ieben mageren Kühe<lb/>
(Komöd.), 1896. &#x2013; Die &#x017F;elige Jn&#x017F;el<lb/>
(Dram. Jdyll), 1897.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0009] Der Dér blatt“, deſſen Feuilleton er auch redi- giert. S: Ruſſiſche Leute, 1885. – Spaniſche Bilder, 1884. – Berliner Geſchichten, 1886. – Die Parlamen- tarier (Schſp.), 1886. – Der Over- ſtolze (Berliner R.); II, 1889. – Aus der weißen Stadt (Reiſeſkizzen), 1893. – Jn den Feſſeln der Schuld (R.); II, 1894. – Ein Berliner auf Helgo- land (R.), und andere Novellen 1894. *Derſchau, Auguſt Egbert von, pſeud. Egbert Carlſſen, wurde am 25. Aug. 1845 zu Lüneburg als der Sohn eines hannöverſchen Regie- rungsrats geboren. Als dieſer bereits 1856 ſtarb, ſiedelte die fortwährend körperlich leidende Mutter nach Dres- den über und vertraute die geiſtige Ausbildung des Sohnes der Kreuz- ſchule an, ſah ſich jedoch nach drei Jahren veranlaßt, dieſe Anſtalt mit dem Gymnaſium in Lingen zu ver- tauſchen. Hier zog ſich D. bei einer Feuersbrunſt eine ſchwere Erkältung zu, aus welcher ſich ſpäter ein Unter- leibsleiden entwickelte, das ihn nie mehr ganz verlaſſen hat u. ſchließlich die Urſache ſeines frühen Todes wer- den ſollte. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums bezog er im Herbſt 1864 die Univerſität Göttingen, um, frei- lich ohne ſonderliche Neigung und nur der Familientradition folgend, die Rechte zu ſtudieren. Nebenher trieb er auch fleißig Geſchichte und Muſik. 1869 trat er in den preußiſchen Ju- ſtizdienſt und war an den Amtsge- richten Verden, Goslar, ſowie an den Obergerichten Göttingen und Lüne- burg tätig, ſchied aber 1871 wegen Kränklichkeit aus dem Staatsdienſt und lebte ſeitdem, mit hiſtoriſchen u. belletriſtiſchen Arbeiten beſchäftigt, in Württemberg (erſt in Ulm und ſeit 1874 in Cannſtadt) und ſiedelte dann mit ſeiner Familie — er war ſeit 1871 mit der Tochter des Göttinger Pro- feſſors Zachariä verheiratet — 1881 nach Dresden über. Hier ſtarb er am 12. Juni 1883. S: Sir John Fen- wick (Hiſt. E.), 1874. – Die Tochter von Wiedenau (R.), 1879. – Aus den Lehrjahren eines Strebers (R.), 1881. – Ein Stadtjunker von Braunſchweig (Hiſt. E.), 1882. 2. A. 1910. – Degen und Palette (R.), 1883. – Erzählun- gen, 3. Bd., 1884 (Jnhalt: Der Edel- marder. – Der Doktor aus Batavia). Déry, Juliane, * am 10. Auguſt 1864 zu Baja, einer Stadt in der großen ungariſchen Ebene, verbrachte daſelbſt ihre Kindheit und fing da- mals ſchon an, in ihrer Mutterſprache zu dichten. Später überſiedelten ihre Angehörigen nach Wien, wo Juliane die deutſche Sprache erlernte u. eine deutſche Ausbildung erhielt. Jm Jahre 1888 führte K. E. Franzos in ſeiner „Deutſchen Dichtung“ die junge Dame als Schriftſtellerin ein und ermutigte ſie zu weiterem Schaffen. Jm Jahre 1890 ging ſie nach Paris, wo ſie, von der Prinzeſſin Mathilde protegiert, bald Zutritt zu den aus- erleſenſten Zirkeln, unter anderm bei Madame Adam, fand und ſich des- halb dort ſchnell heimiſch fühlte. Der Umſtand, daß der Herzog Ernſt II. von Sachſen-Koburg-Gotha ihren Einakter „Verlobung bei Pignerols“ aufführen ließ, der in der Folge dann auch im Reſidenztheater in Berlin in Szene ging, wurde die Veranlaſſung, daß die Dichterin oft und viel in Ber- lin weilte. Jm Jahre 1895 lebte ſie in München, kehrte 1898 nach Berlin zurück und machte hier am 31. Mai 1899 ihrem Leben freiwillig ein Ende, indem ſie ſich aus dem Fenſter ihres Penſionats auf die Straße ſtürzte. S: Hoch oben (Nn.), 1888. – Die Ver- lobung bei Pignerols (Schw.), 1891. – Das Amulet (Lſp.), 1891. – Ohne Führer. Urban (2 Nn.), 1891. – Die Einwilligung, 1891. – D’ Schand’ (Volksſt.), 1894. – Kataſtrophen (Neue Nn.), 1894. – Es fiel ein Reif (Dr.), 1895. – Die ſieben mageren Kühe (Komöd.), 1896. – Die ſelige Jnſel (Dram. Jdyll), 1897. *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/9
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/9>, abgerufen am 09.11.2024.