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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bibliothekar u. endlich Regierungs-
rat und Kammerherr in Koburg. Als
solcher begleitete er den Prinzen Fer-
dinand von Koburg-Kohary nach
Portugal und den Prinzen Albert zu
seiner Vermählung mit der Königin
Viktoria nach England. Später war
er bei der Prinzessin Konstantin, ge-
borenen Prinzessin von Koburg, be-
dienstet, mit der er sich viel in der
Schweiz aufhielt, und + am 25. Mai
1851 in Koburg.

S:

Das Trauer-
spiel (E.), 1824. - Aus dem Leben
Madame Elisabeths, und: Jwan (2
En.), 1825. - Die Einnahme von
Choczym (E.), 1826. - Rudolf von
Eggenberg (E.); II, 1829. - Liebes-
urne (En.); II, 1832. - Mutter Anne
und ihr Sohn (E.); II, 1834. - Frän-
kische Bilder aus d. 16. Jahrh.; IV,
1835. - Der Courier von Simbirsk
(N.), 1836. - Winterblumen (En.),
1836. - Der Tartar (N.); II, 1838. -
Der Geächtete (N.); III, 1842. - Die
Brüder de Matos (R.), 1842. - Der
Knabe von Luzern (R.); IV, 1843. -
Mein Sommer; II, 1844. - Der Chor-
herr von Solothurn (R.); II, 1844. -
Gesammelte Novellen; II, 1845. - Jack
und John (N.), 1845. - Des Amt-
manns Pflegling (N.); II, 1846. - Die
Pagen des Bischofs (N.); II, 1847. -
Der Balsamträger (N.); II, 1848. -
Der Kaufmann von Luzern (R.); II,
1849. - Ein Mädchen vom Schwarz-
wald (R.), 1850.

Heerklotz, Adolf,

geb. am 13. Juni
1823 in Börnchen bei Oederan im
Vogtlande als der Sohn eines Stei-
gers auf der nahen Grube Johannes,
kam frühe nach Freiberg, wohin der
Vater als Obersteiger versetzt worden
war, absolvierte hier das Gymnasium
und bezog dann die Freiberger Aka-
demie, um Bergwissenschaften zu stu-
dieren. Doch gab er diese Absicht bald
auf und ging 1844 nach Leipzig, wo
er bis 1847 Philologie studierte. Nach
Erledigung der Staatsprüfung wurde
H. 1848 Lehrer an der Realschule in
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Annaberg, und hier schloß er sich so-
fort der demokratischen Volksbewe-
gung jener Zeit an, rückte 1849 beim
Ausbruch d. Aufstandes an der Spitze
von Freischärlern nach Dresden,
wurde nach Niederwerfung der Revo-
lution im Mai 1849 in Annaberg ver-
haftet und in Schloß Wolkenstein in-
terniert. Nach einem halben Jahre
gelang es ihm, zu entfliehen. Er ging
nach Brüssel, wo er mehrere Jahre
als Lehrer der englischen und fran-
zösischen Sprache, als Privatdozent
an der Universität und als Schrift-
steller tätig war. Jn den Jahren
1854-57 wirkte er als Professor an
der Akademie in Lausanne, kehrte
dann aber nach Brüssel zurück und
suchte 1864, nach Erlaß einer Am-
nestie, sein altes Heimatland wieder
auf. Jn Dresden fand er eine Stelle
als Lehrer an dem Dr. Krauseschen
Jnstitut, nach dessen Auflösung er
als Privatlehrer u. Schriftsteller ein
kümmerliches Dasein fristete. Jm
Jahre 1895 fand er Aufnahme in das
"Günzstift" der Stadt Dresden und
hier liebe und freundliche Pflege, bis
ihn der Tod am 30. Januar 1898
abrief.

S:

Janthe. Episode a. dem
Tscherkessenkriege (Ep.), 1858. - Ein
Frühling (N.), 1861. - Wallonisch u.
flämisch (N.), 1862.

*Heermann, Theo (dor) Hein-
rich Hermann,

ein Nachkomme des
bekannten Liederdichters aus dem 16.
Jahrhundert, Johannes H., wurde
am 3. Oktbr. 1863 in Moskau gebo-
ren und ist Reichsdeutscher. Sein
Vater Gottfried August H. hatte in
Göttingen Theologie studiert, konnte
es aber mit seinem Gewissen nicht in
Einklang bringen, ein Predigtamt zu
erstreben, u. war deshalb nach Ruß-
land gegangen, wo er sich bald in den
Dienst der deutschen Petri-Pauli-Ge-
meinde in Moskau und des deutschen
Schulwesens daselbst stellte. Er starb
als kaiserl. russischer Staatsrat. Die
Erziehung seiner Kinder hatte bei sei-

*


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Hee
Bibliothekar u. endlich Regierungs-
rat und Kammerherr in Koburg. Als
ſolcher begleitete er den Prinzen Fer-
dinand von Koburg-Kohary nach
Portugal und den Prinzen Albert zu
ſeiner Vermählung mit der Königin
Viktoria nach England. Später war
er bei der Prinzeſſin Konſtantin, ge-
borenen Prinzeſſin von Koburg, be-
dienſtet, mit der er ſich viel in der
Schweiz aufhielt, und † am 25. Mai
1851 in Koburg.

S:

Das Trauer-
ſpiel (E.), 1824. – Aus dem Leben
Madame Eliſabeths, und: Jwan (2
En.), 1825. – Die Einnahme von
Choczym (E.), 1826. – Rudolf von
Eggenberg (E.); II, 1829. – Liebes-
urne (En.); II, 1832. – Mutter Anne
und ihr Sohn (E.); II, 1834. – Frän-
kiſche Bilder aus d. 16. Jahrh.; IV,
1835. – Der Courier von Simbirsk
(N.), 1836. – Winterblumen (En.),
1836. – Der Tartar (N.); II, 1838. –
Der Geächtete (N.); III, 1842. – Die
Brüder de Matos (R.), 1842. – Der
Knabe von Luzern (R.); IV, 1843. –
Mein Sommer; II, 1844. – Der Chor-
herr von Solothurn (R.); II, 1844. –
Geſammelte Novellen; II, 1845. – Jack
und John (N.), 1845. – Des Amt-
manns Pflegling (N.); II, 1846. – Die
Pagen des Biſchofs (N.); II, 1847. –
Der Balſamträger (N.); II, 1848. –
Der Kaufmann von Luzern (R.); II,
1849. – Ein Mädchen vom Schwarz-
wald (R.), 1850.

Heerklotz, Adolf,

geb. am 13. Juni
1823 in Börnchen bei Oederan im
Vogtlande als der Sohn eines Stei-
gers auf der nahen Grube Johannes,
kam frühe nach Freiberg, wohin der
Vater als Oberſteiger verſetzt worden
war, abſolvierte hier das Gymnaſium
und bezog dann die Freiberger Aka-
demie, um Bergwiſſenſchaften zu ſtu-
dieren. Doch gab er dieſe Abſicht bald
auf und ging 1844 nach Leipzig, wo
er bis 1847 Philologie ſtudierte. Nach
Erledigung der Staatsprüfung wurde
H. 1848 Lehrer an der Realſchule in
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Hee
Annaberg, und hier ſchloß er ſich ſo-
fort der demokratiſchen Volksbewe-
gung jener Zeit an, rückte 1849 beim
Ausbruch d. Aufſtandes an der Spitze
von Freiſchärlern nach Dresden,
wurde nach Niederwerfung der Revo-
lution im Mai 1849 in Annaberg ver-
haftet und in Schloß Wolkenſtein in-
terniert. Nach einem halben Jahre
gelang es ihm, zu entfliehen. Er ging
nach Brüſſel, wo er mehrere Jahre
als Lehrer der engliſchen und fran-
zöſiſchen Sprache, als Privatdozent
an der Univerſität und als Schrift-
ſteller tätig war. Jn den Jahren
1854–57 wirkte er als Profeſſor an
der Akademie in Lauſanne, kehrte
dann aber nach Brüſſel zurück und
ſuchte 1864, nach Erlaß einer Am-
neſtie, ſein altes Heimatland wieder
auf. Jn Dresden fand er eine Stelle
als Lehrer an dem Dr. Krauſeſchen
Jnſtitut, nach deſſen Auflöſung er
als Privatlehrer u. Schriftſteller ein
kümmerliches Daſein friſtete. Jm
Jahre 1895 fand er Aufnahme in das
„Günzſtift“ der Stadt Dresden und
hier liebe und freundliche Pflege, bis
ihn der Tod am 30. Januar 1898
abrief.

S:

Janthe. Epiſode a. dem
Tſcherkeſſenkriege (Ep.), 1858. – Ein
Frühling (N.), 1861. – Walloniſch u.
flämiſch (N.), 1862.

*Heermann, Theo (dor) Hein-
rich Hermann,

ein Nachkomme des
bekannten Liederdichters aus dem 16.
Jahrhundert, Johannes H., wurde
am 3. Oktbr. 1863 in Moskau gebo-
ren und iſt Reichsdeutſcher. Sein
Vater Gottfried Auguſt H. hatte in
Göttingen Theologie ſtudiert, konnte
es aber mit ſeinem Gewiſſen nicht in
Einklang bringen, ein Predigtamt zu
erſtreben, u. war deshalb nach Ruß-
land gegangen, wo er ſich bald in den
Dienſt der deutſchen Petri-Pauli-Ge-
meinde in Moskau und des deutſchen
Schulweſens daſelbſt ſtellte. Er ſtarb
als kaiſerl. ruſſiſcher Staatsrat. Die
Erziehung ſeiner Kinder hatte bei ſei-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/123>, abgerufen am 24.11.2024.