Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hel Kinder in Teplitz, redigierte 1887-91in Salzburg die "Salzburger Chro- nik", 1891-92 in Bilin die "Deutsche Volksschrift" und zog dann mit Rück- sicht auf seinen erkrankten ältesten Sohn im September 1892 nach Dres- den. Jn München, wohin er 1898 übersiedelte, wurde ihm noch die Freude zuteil, daß ihm im Mai 1901 von der Universität Würzburg für seine Epopöe "Jesus Messias" der von der theologischen Fakultät alle 5 Jahre für das beste und verdienst- vollste Werk auf dem Gebiete der christlich-religiösen Dichtkunst zu ver- gebende Preis zuerkannt wurde. Er starb daselbst am 4. August 1901. S:
Hellen, C. von, Pseud. für He- *Heller, Ernst, geb. am 9. Mai 1856 Hel aus dem Geschäft auszutreten, wor-auf er in Saint-Croix im Jura die Spielwerkfabrikation erlernte, neben- bei aber mit regstem Eifer poetische Studien trieb. Eine Lungenentzün- dung nötigte ihn, 1876 das rauhe Klima zu verlassen und nach Bern zurückzukehren, wo er nun im Geschäft des Vaters tätig war. Der immer lebhafter hervortretende Drang zum akademischen Studium entfremdete ihn seinem Berufe mehr und mehr, u. so verließ er im Januar 1879 den- selben, um sich zunächst unter Leitung seines väterlichen Freundes, des Pro- fessors Heinrich W. J. Thiersch, auto- didaktischen und seit dem Sommer 1880 in Bern akademischen Studien in Philosophie, Literatur u. Geschichte zu widmen, die er dann in München bis 1882 fortsetzte. Seitdem lebte er in Bern vorwiegend seinen Studien und dramatischer Schriftstellerei, bis er vor einigen Jahren seinen Wohn- sitz nach Vernex-Montreux verlegte. S: Frühlingsboten (Ge.), 1878. - *Heller, Heinrich Ferdinand, geb. S: Wittekind (Sang u. Sg. a. *
Hel Kinder in Teplitz, redigierte 1887–91in Salzburg die „Salzburger Chro- nik“, 1891–92 in Bilin die „Deutſche Volksſchrift“ und zog dann mit Rück- ſicht auf ſeinen erkrankten älteſten Sohn im September 1892 nach Dres- den. Jn München, wohin er 1898 überſiedelte, wurde ihm noch die Freude zuteil, daß ihm im Mai 1901 von der Univerſität Würzburg für ſeine Epopöe „Jeſus Meſſias“ der von der theologiſchen Fakultät alle 5 Jahre für das beſte und verdienſt- vollſte Werk auf dem Gebiete der chriſtlich-religiöſen Dichtkunſt zu ver- gebende Preis zuerkannt wurde. Er ſtarb daſelbſt am 4. Auguſt 1901. S:
Hellen, C. von, Pſeud. für He- *Heller, Ernſt, geb. am 9. Mai 1856 Hel aus dem Geſchäft auszutreten, wor-auf er in Saint-Croix im Jura die Spielwerkfabrikation erlernte, neben- bei aber mit regſtem Eifer poetiſche Studien trieb. Eine Lungenentzün- dung nötigte ihn, 1876 das rauhe Klima zu verlaſſen und nach Bern zurückzukehren, wo er nun im Geſchäft des Vaters tätig war. Der immer lebhafter hervortretende Drang zum akademiſchen Studium entfremdete ihn ſeinem Berufe mehr und mehr, u. ſo verließ er im Januar 1879 den- ſelben, um ſich zunächſt unter Leitung ſeines väterlichen Freundes, des Pro- feſſors Heinrich W. J. Thierſch, auto- didaktiſchen und ſeit dem Sommer 1880 in Bern akademiſchen Studien in Philoſophie, Literatur u. Geſchichte zu widmen, die er dann in München bis 1882 fortſetzte. Seitdem lebte er in Bern vorwiegend ſeinen Studien und dramatiſcher Schriftſtellerei, bis er vor einigen Jahren ſeinen Wohn- ſitz nach Vernex-Montreux verlegte. S: Frühlingsboten (Ge.), 1878. – *Heller, Heinrich Ferdinand, geb. S: Wittekind (Sang u. Sg. a. *
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Hel
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Kinder in Teplitz, redigierte 1887–91
in Salzburg die „Salzburger Chro-
nik“, 1891–92 in Bilin die „Deutſche
Volksſchrift“ und zog dann mit Rück-
ſicht auf ſeinen erkrankten älteſten
Sohn im September 1892 nach Dres-
den. Jn München, wohin er 1898
überſiedelte, wurde ihm noch die
Freude zuteil, daß ihm im Mai 1901
von der Univerſität Würzburg für
ſeine Epopöe „Jeſus Meſſias“ der
von der theologiſchen Fakultät alle
5 Jahre für das beſte und verdienſt-
vollſte Werk auf dem Gebiete der
chriſtlich-religiöſen Dichtkunſt zu ver-
gebende Preis zuerkannt wurde. Er
ſtarb daſelbſt am 4. Auguſt 1901.
S:
Marie Antoinette (Ep.-lyr. D.), 1866.
– Mahnrufe an das deutſche Volk
(Ge.), 1866. – Minneleben (Romant.
Ep.), 1868. – Jeſus Meſſias (Kathol.
Epopöe). 1. Bd., 1870. – Roms Hym-
nen und Klagen (Dn. aus Rom),
1871. – Chriſtkindleins Wanderung
(M.), 1875. Neue Ausgabe 1888. –
Marienpreis (Lr. u. Bn.), 1879. 2. A.
1904. – Golgatha u. Ölberg (Chriſto-
log. Ep.), 1886. – Kalanyas Völker-
ſang. Mittelafrikaniſcher Schöpfungs-
mythus (Ep. D.), 1894. – Die Schöp-
fung (Ep. D., Prolog zu „Jeſus
Meſſias“), 1899. 2. A. 1902. – Jeſus
Meſſias (Chriſtliche Epopöe). 2 A.;
III, 1896 (Jnhalt: I. Bethlehem und
Nazareth. – II. Jordan und Kedron.
– III. Golgatha und Ölberg).
Hellen, C. von, Pſeud. für He-
lene von Krauſe; ſ. d.!
*Heller, Ernſt, geb. am 9. Mai 1856
in Bern (Schweiz), abſolvierte die
Realabteilung des kantonalen Gym-
naſiums daſelbſt und wollte ſich nun
der Nautik widmen, zu welchem Zwecke
er ſich nach Rotterdam begab. Aber
ſchon nach kurzer Zeit kehrte er heim
und trat im Sommer 1872 als Lehr-
ling in ein Handelshaus in Genf ein.
Abneigung gegen den Kaufmanns-
ſtand veranlaßte ihn, nach 2½ Jah-
ren, noch vor Ablauf ſeiner Lehrzeit,
aus dem Geſchäft auszutreten, wor-
auf er in Saint-Croix im Jura die
Spielwerkfabrikation erlernte, neben-
bei aber mit regſtem Eifer poetiſche
Studien trieb. Eine Lungenentzün-
dung nötigte ihn, 1876 das rauhe
Klima zu verlaſſen und nach Bern
zurückzukehren, wo er nun im Geſchäft
des Vaters tätig war. Der immer
lebhafter hervortretende Drang zum
akademiſchen Studium entfremdete
ihn ſeinem Berufe mehr und mehr,
u. ſo verließ er im Januar 1879 den-
ſelben, um ſich zunächſt unter Leitung
ſeines väterlichen Freundes, des Pro-
feſſors Heinrich W. J. Thierſch, auto-
didaktiſchen und ſeit dem Sommer
1880 in Bern akademiſchen Studien
in Philoſophie, Literatur u. Geſchichte
zu widmen, die er dann in München
bis 1882 fortſetzte. Seitdem lebte er
in Bern vorwiegend ſeinen Studien
und dramatiſcher Schriftſtellerei, bis
er vor einigen Jahren ſeinen Wohn-
ſitz nach Vernex-Montreux verlegte.
S: Frühlingsboten (Ge.), 1878. –
Sänger aus Helvetiens Gauen (An-
thol.), 1880. 2. A. 1882. – Luſtſpiele
(als Manuſkr. gedruckt), 1884 (Jn-
halt: Verfehlte Spekulationen. – Jm
Atelier). – Die Schweizergarde in
Paris am 10. Auguſt 1792 (G.), 1887.
– Der letzte Zähringer (Dr. a. Manu-
ſkript gedr.), 1885. – Ein Zäſaren-
traum (Hiſt. Tr.), 1897.
*Heller, Heinrich Ferdinand, geb.
am 29. Septbr. 1859 in Hannoverſch
Münden als der Sohn des Konrek-
tors Frdr. Wilhelm H., beſuchte ſeit
1866 die dortige Schule und 1875–81
das Lyceum II in Hannover unter
dem bekannten Leſſingforſcher, Direk-
tor Wiedaſch, worauf er 1881–89 an
der Univerſität Göttingen Theologie
ſtudierte. Zwiſchendurch war er 1887
Praktikant in Barterode bei Drans-
feld. Seit dem 21. Juli 1889 iſt er
Paſtor zu Diemarden mit Reinhau-
ſen.
S: Wittekind (Sang u. Sg. a.
d. Weſergau), 1902. – Johannes der
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