Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hel Täufer (Bibl. D.), 1903. - Christo-phorus. Eine christl. Sage (D., nebst Anhang), 1903. *Heller, Heinrich Justus, wurde am S: Graf Castel Melhor *Heller, Ottilie, Tochter des Vo- Hel rigen, wurdea m 7. August 1849 zuBerlin geboren. Jhr Vater leitete ihren Bildungsgang; aber obgleich derselbe mit Vorliebe dem Studium der alten Klassiker huldigte, so flößte er seiner Tochter vor allen Dingen ein ausschließliches Jnteresse für neuere Sprachen und Literatur ein; die meiste Zeit wurde jedoch auf ihre Ausbildung in der Musik verwendet, und hat sie denn auch in der Folge mehrere Kompositionen veröffent- licht. Der literarischen Tätigkeit wandte sich Ottilie H. erst im Jahre 1879 zu, wo sie einen während eines Reiseaufenthalts in Paris verfaßten Artikel "Neues aus der französischen Dramatik" im "Magazin für die Li- teratur des Auslandes" veröffent- lichte. Diesem Blatte hat sie bis zum Jahre 1884 verschiedene Arbei- ten zugeführt. Seit 1883 hat sie mit Erfolg das Feld des Romans ange- baut. Ottilie H. lebt noch jetzt zu Berlin und hat diese Stadt nur ver- lassen, um kürzere Reisen zu unter- nehmen. S: Stephan Broda (R.), Heller, Jsidor, wurde am 5. Mai *
Hel Täufer (Bibl. D.), 1903. – Chriſto-phorus. Eine chriſtl. Sage (D., nebſt Anhang), 1903. *Heller, Heinrich Juſtus, wurde am S: Graf Caſtel Melhor *Heller, Ottilie, Tochter des Vo- Hel rigen, wurdea m 7. Auguſt 1849 zuBerlin geboren. Jhr Vater leitete ihren Bildungsgang; aber obgleich derſelbe mit Vorliebe dem Studium der alten Klaſſiker huldigte, ſo flößte er ſeiner Tochter vor allen Dingen ein ausſchließliches Jntereſſe für neuere Sprachen und Literatur ein; die meiſte Zeit wurde jedoch auf ihre Ausbildung in der Muſik verwendet, und hat ſie denn auch in der Folge mehrere Kompoſitionen veröffent- licht. Der literariſchen Tätigkeit wandte ſich Ottilie H. erſt im Jahre 1879 zu, wo ſie einen während eines Reiſeaufenthalts in Paris verfaßten Artikel „Neues aus der franzöſiſchen Dramatik“ im „Magazin für die Li- teratur des Auslandes“ veröffent- lichte. Dieſem Blatte hat ſie bis zum Jahre 1884 verſchiedene Arbei- ten zugeführt. Seit 1883 hat ſie mit Erfolg das Feld des Romans ange- baut. Ottilie H. lebt noch jetzt zu Berlin und hat dieſe Stadt nur ver- laſſen, um kürzere Reiſen zu unter- nehmen. S: Stephan Broda (R.), Heller, Jſidor, wurde am 5. Mai *
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Hel
Hel
Täufer (Bibl. D.), 1903. – Chriſto-
phorus. Eine chriſtl. Sage (D., nebſt
Anhang), 1903.
*Heller, Heinrich Juſtus, wurde am
11. Novbr. 1812 zu Eberswalde als
der Sohn eines Kaufmanns geboren,
beſuchte das Gymnaſium zu Prenz-
lau, das Joachimsthalſche Gymna-
ſium in Berlin und ſtudierte von
1832–36 an der Berliner Univerſität
vorzugsweiſe Philologie, nebenbei
aber auch Mathematik und Phyſik.
Nachdem er Michaelis 1836–37 ſein
Probejahr an der königl. Realſchule
in Berlin abſolviert, fand er an der-
ſelben Anſtalt dauernde Beſchäfti-
gung und rückte an derſelben ſpäter
zum Oberlehrer und Profeſſor auf.
Von Oſtern 1841 bis zum November
1844 war er berufen, dem Prinzen
Friedrich von Preußen Unterricht im
Lateiniſchen, zeitweiſe auch in der
Geographie u. griechiſchen Geſchichte
zu erteilen; auch begleitete er den
Prinzen auf Reiſen durch die Mark
u. durch Thüringen. Zu Oſtern 1883
trat H. in den Ruheſtand und lebte er
nun den Studien und Wiſſenſchaften
in Berlin. H. iſt vielfach als Schrift-
ſteller tätig geweſen; doch führte ihn
ſein Beruf zunächſt auf wiſſenſchaft-
liche Arbeiten, die er in den ver-
ſchiedenſten Zeitſchriften niedergelegt
hat. Seine Tätigkeit als Schrift-
ſteller auf ſchönwiſſenſchaftlichem Ge-
biet ſtellte er ſehr bald ein, da ſeine
Behörde „Veröffentlichungen dieſer
Art mit der Stellung eines Lehrers
nicht für vereinbar hielt“. Von ſei-
nen wiſſenſchaftlichen Schriften iſt
beſonders ſeine „Real-Enzyklopädie
des franzöſiſchen Staats- und Ge-
ſellſchaftslebens“ (1888) zu erwäh-
nen. H. ſtarb in Berlin am 13. De-
zember 1902.
S: Graf Caſtel Melhor
(Tr.), 1848. – Lebensrichtungen, oder:
Nach zehn Jahren (N.), 1855. – Skiz-
zen aus dem Alltagsleben, 1855. –
Gedichte, 1856.
*Heller, Ottilie, Tochter des Vo-
rigen, wurdea m 7. Auguſt 1849 zu
Berlin geboren. Jhr Vater leitete
ihren Bildungsgang; aber obgleich
derſelbe mit Vorliebe dem Studium
der alten Klaſſiker huldigte, ſo flößte
er ſeiner Tochter vor allen Dingen
ein ausſchließliches Jntereſſe für
neuere Sprachen und Literatur ein;
die meiſte Zeit wurde jedoch auf ihre
Ausbildung in der Muſik verwendet,
und hat ſie denn auch in der Folge
mehrere Kompoſitionen veröffent-
licht. Der literariſchen Tätigkeit
wandte ſich Ottilie H. erſt im Jahre
1879 zu, wo ſie einen während eines
Reiſeaufenthalts in Paris verfaßten
Artikel „Neues aus der franzöſiſchen
Dramatik“ im „Magazin für die Li-
teratur des Auslandes“ veröffent-
lichte. Dieſem Blatte hat ſie bis
zum Jahre 1884 verſchiedene Arbei-
ten zugeführt. Seit 1883 hat ſie mit
Erfolg das Feld des Romans ange-
baut. Ottilie H. lebt noch jetzt zu
Berlin und hat dieſe Stadt nur ver-
laſſen, um kürzere Reiſen zu unter-
nehmen.
S: Stephan Broda (R.),
1884. – Kathinka (R.), 1884. – Paula
(R.), 1888. – Unter genialen Menſchen
(R.), 1892. – Der Weg zum Frieden
(R.), 1895. – Baumeiſter Robert
(Berliner R.), 1897. – Auf dem Pfade
zum Ruhm (R.), 1901. – Prima-
donna (E.), 1903. – Gertruds Freund.
Künſtlerblut (2 Nn.), 1904. – Die
Frau des Virtuoſen (E.), 1905. – Lui-
gia Merelli (E.), 1906.
Heller, Jſidor, wurde am 5. Mai
1816 zu Jungbunzlau in Böhmen
als der Sohn iſraelitiſcher Eltern
geboren, ſtudierte, frühzeitig zum
Prediger beſtimmt, auf dem Gym-
naſium ſeiner Vaterſtadt neben den
hebräiſch-theologiſchen Werken die
deutſchen Klaſſiker und zog daraus
eine Aufklärung, die ihn von den An-
ſchauungen des moſaiſchen Glaubens
abwandte. Jm Konflikt mit ſeiner
ſtrenggläubigen Umgebung verließ
er 1832 ſeine Heimat und ging nach
*
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