Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gur cierte am 26. Juli 1849 zum Offizierund trug am 26. Juli 1850 in der Schlacht bei Jdstedt, die er als Füh- rer einer Kompagnie mitmachte, eine schwere Verwundung davon, infolge deren sein linker Fuß amputiert wer- den mußte. Jm August 1851 bei Auf- lösung der schleswig-holsteinischen Armee als Ganzinvalide unter Zu- sicherung einer lebenslänglichen Pen- sion entlassen, die ihm aber erst vom 1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, sie- delte er 1853 nach Husum über, wo er eine Gewürzkrämerei etablierte. Von 1869-73 war er Jnhaber eines Dampfschiffs-Exportgeschäfts, und 1873 wurde er zum ersten Bürger- meister der Stadt Husum erwählt. Er verwaltete dieses Amt bis zu sei- nem Tode am 13. Juli 1896. Auch war er wiederholt Abgeordneter zum Provinziallandtage. S: Weinspros- *Gurlitt, Otto, geb. 1848, ist ein Gut er nach London, wo er seitdem alsMitglied eines Bankgeschäfts lebt. S: Unter Helm und Hut (Lr. eines *Gurschner, Alice, bekannt unter S: Schneeflocken Guseck, Bernd von, Pseudon. für Gustav Adolf, Pseud. für Paul Gustav vom See, Pseudon. für Gustav, Leopold, Pseud. für Leo- *Gutberlet, Heinrich, geb. am 24. *
Gur cierte am 26. Juli 1849 zum Offizierund trug am 26. Juli 1850 in der Schlacht bei Jdſtedt, die er als Füh- rer einer Kompagnie mitmachte, eine ſchwere Verwundung davon, infolge deren ſein linker Fuß amputiert wer- den mußte. Jm Auguſt 1851 bei Auf- löſung der ſchleswig-holſteiniſchen Armee als Ganzinvalide unter Zu- ſicherung einer lebenslänglichen Pen- ſion entlaſſen, die ihm aber erſt vom 1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, ſie- delte er 1853 nach Huſum über, wo er eine Gewürzkrämerei etablierte. Von 1869–73 war er Jnhaber eines Dampfſchiffs-Exportgeſchäfts, und 1873 wurde er zum erſten Bürger- meiſter der Stadt Huſum erwählt. Er verwaltete dieſes Amt bis zu ſei- nem Tode am 13. Juli 1896. Auch war er wiederholt Abgeordneter zum Provinziallandtage. S: Weinſproſ- *Gurlitt, Otto, geb. 1848, iſt ein Gut er nach London, wo er ſeitdem alsMitglied eines Bankgeſchäfts lebt. S: Unter Helm und Hut (Lr. eines *Gurſchner, Alice, bekannt unter S: Schneeflocken Guſeck, Bernd von, Pſeudon. für Guſtav Adolf, Pſeud. für Paul Guſtav vom See, Pſeudon. für Guſtav, Leopold, Pſeud. für Leo- *Gutberlet, Heinrich, geb. am 24. *
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Als der<lb/> Krieg 1870 ausbrach, diente er als<lb/> einjährig Freiwilliger und wurde bei<lb/> Wörth durch die Hüfte geſchoſſen.<lb/> Jm weiteren Verlauf des Krieges<lb/> wurde er zum Offizier befördert und<lb/> mit dem Eiſernen Kreuze, dem Ritter-<lb/> kreuz mit Schwertern und dem Ver-<lb/> dienſtkreuz für Auszeichnung im<lb/> Kriege geziert. Jm Jahre 1872 ging<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gut</hi></fw><lb/> er nach London, wo er ſeitdem als<lb/> Mitglied eines Bankgeſchäfts lebt.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Unter Helm und Hut (Lr. eines<lb/> Mitſtreiters aus 1870–71), 1892.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Gurſchner,</hi> Alice,</head> <p> bekannt unter<lb/> ihrem Mädchennamen <hi rendition="#g">Alice Pol-<lb/> lak</hi> und unter dem Pſeudon. <hi rendition="#g">Paul<lb/> Althof,</hi> wurde am 8. 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Gur
Gut
cierte am 26. Juli 1849 zum Offizier
und trug am 26. Juli 1850 in der
Schlacht bei Jdſtedt, die er als Füh-
rer einer Kompagnie mitmachte, eine
ſchwere Verwundung davon, infolge
deren ſein linker Fuß amputiert wer-
den mußte. Jm Auguſt 1851 bei Auf-
löſung der ſchleswig-holſteiniſchen
Armee als Ganzinvalide unter Zu-
ſicherung einer lebenslänglichen Pen-
ſion entlaſſen, die ihm aber erſt vom
1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, ſie-
delte er 1853 nach Huſum über, wo
er eine Gewürzkrämerei etablierte.
Von 1869–73 war er Jnhaber eines
Dampfſchiffs-Exportgeſchäfts, und
1873 wurde er zum erſten Bürger-
meiſter der Stadt Huſum erwählt.
Er verwaltete dieſes Amt bis zu ſei-
nem Tode am 13. Juli 1896. Auch
war er wiederholt Abgeordneter zum
Provinziallandtage.
S: Weinſproſ-
ſen (Lr. und Sprüche), 1876. – De
Schlacht bei de Kohſtieg (D.), 1877. –
Der verhängnisvolle Schlüſſel (Lſp.),
1878. – Der neue Schulrat (Schw.),
1879. – Jnkognito, oder: Ein Muſter-
bürgermeiſter (Lſp.), 1879. – Von de
Nordſeeſtrand (Plattdeutſche Ge.),
1880. – Erſt en Näs un denn en Brill
(Lſp.), 1889. – Hausmittel (Schw.),
1893.
*Gurlitt, Otto, geb. 1848, iſt ein
Sohn des (1897 †) berühmten Land-
ſchaftsmalers Prof. Louis Gurlitt
und ſeiner Frau Eliſabeth geborene
Lewald, einer Schweſter der berühm-
ten Schriftſtellerin Fanny Lewald-
Stahr. Er erhielt ſeine Erziehung in
Gotha und widmete ſich in Altona
dem kaufmänniſchen Berufe. Als der
Krieg 1870 ausbrach, diente er als
einjährig Freiwilliger und wurde bei
Wörth durch die Hüfte geſchoſſen.
Jm weiteren Verlauf des Krieges
wurde er zum Offizier befördert und
mit dem Eiſernen Kreuze, dem Ritter-
kreuz mit Schwertern und dem Ver-
dienſtkreuz für Auszeichnung im
Kriege geziert. Jm Jahre 1872 ging
er nach London, wo er ſeitdem als
Mitglied eines Bankgeſchäfts lebt.
S: Unter Helm und Hut (Lr. eines
Mitſtreiters aus 1870–71), 1892.
*Gurſchner, Alice, bekannt unter
ihrem Mädchennamen Alice Pol-
lak und unter dem Pſeudon. Paul
Althof, wurde am 8. Oktbr. 1869
in Wien geboren, zeigte ſchon in
früher Jugend dichteriſche Begabung
und veröffentlichte bereits im Alter
von 13 Jahren ihre Erzählung für
die Jugend in franzöſiſcher Sprache
„Les habitants de la fleurette“
(1882). Wiederholte Reiſen haben zu
ihrer geiſtigen Entwicklung viel bei-
getragen. Die Schriftſtellerin lebt in
ihrer Vaterſtadt und iſt ſeit dem 5. Mai
1897 die Gattin des Bildhauers
Guſtav Gurſchner.
S: Schneeflocken
(M.), 1884. – Gernrode (Poet. E.),
1890. – Die Aſolanen (R. in V.),
1893. – Coghetta (N. i. V.), 1894. –
Paſſion (Ge.), 1897. – Kunſthyänen
(Dr.), 1903. – Der Wintergarten
(Nn.), 1904. – Das verlorene Wort
(R.), 1907. – Die wunderbare Brücke
und andere Geſchichten, 1908.
Guſeck, Bernd von, Pſeudon. für
Karl Guſtav von Berneck; ſ. d.!
Guſtav Adolf, Pſeud. für Paul
Fritſche; ſ. d.!
Guſtav vom See, Pſeudon. für
Guſtav von Struenſee; ſ. d.!
Guſtav, Leopold, Pſeud. für Leo-
pold Guſtav Oberländer; ſ. d.!
*Gutberlet, Heinrich, geb. am 24.
Mai 1877 in Hersfeld an der Fulda
als der Sohn eines Fabrikbeſitzers,
verlebte ſeine Kindheit in Berlin,
Döbeln i. S. u. Rodewiſch im Vogt-
lande. Er beſuchte die höhere Bür-
gerſchule in Döbeln u. die Gewerbe-
ſchule in Dresden. Seinem Wunſche,
Lehrer zu werden, mußte er entſagen,
da die Vermögensverhältniſſe ſeiner
Familie inzwiſchen ungünſtige ge-
worden waren, und er widmete ſich
nun dem Verſicherungsweſen. Er lebte
mehrere Jahre als Beamter einer
*
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