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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hoch
[B]ayern als die Tochter eines Apo-
[t]hekenbesitzers, erhielt ihre Ausbil-
[d]ung vorwiegend in Baireuth und
[m]achte schon hier ihre ersten schrift-
[s]tellerischen Versuche. Auf ihre gei-
[s]tige Entwicklung hatten Goethe,
[H]aeckel, Jbsen, J. P. Jacobsen und
[D]ietzsche entscheidenden Einfluß. Jhre
[e]rste Schrift "Goethe als Erzieher.
Ein Wort an emanzipierte Frauen"
1896) erschien anonym und wies auf
[d]ie Geschmacklosigkeiten in d. Frauen-
[b]ewegung hin; es wurde daher auch
[v]on keiner Frauen zeitung bespro-
[c]hen. Die Dichterin lebt seit 1900 in
Jena.

S:

Die Verstoßenen (Soz. R.),
1896. - Max Mühlen. Die Geschichte
[e]iner Liebe (R.), 1897. - Sehnsucht,
Schönheit, Dämmerung. Die Ge-
[s]chichte einer Jugend (R.), 1898. 2. A.
1909. - Der Dichter (R.), 1899. - Bis
[d]ie Hand sinkt (R.), 1900. - Dietrich
[R]anken. Aus einem stillen Leben (R.),
1902. - Der Pfeifer (R.), 1903. 2. A.
1906. - Geduld. Die Geschichte einer
Sehnsucht (R.), 1904. - Er versprach
[i]hr einst das Paradies (N.), 1905. -
Eine "fromme Lüge" (E.), 1906. -
Vielleicht auch träumen (Verse), 1906.
- Kapellendorf (R.), 1908. - Sechs
Sonette, Städte und Menschen, 1907.
- Frieda von Bülow (Lebensbild),
1910.

Hochweber, Elise,

wurde am 12.
Jan. 1818 zu Frankfurt a. M. als
die Tochter des Kammermusikus
Reinhart geboren, verheiratete
sich mit dem Kaufmann H. in Donau-
eschingen und starb daselbst verwit-
wet am 6. Oktbr. 1894. Jn den letz-
ten neun Jahren ihres Lebens war
sie durch ein heftiges Gichtleiden
jeder Bewegung beraubt, doch ertrug
sie ihr trauriges Schicksal mit helden-
mütiger Geduld. Unter ihrem Mäd-
chennamen gab sie heraus

S:

Musen-
klänge (Ge.), 1850.

Hock, Karl Ferdinand Freiherr
von,

* am 18. März 1808 zu Prag
von jüdischen Eltern, besuchte das
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Hock
akademische Gymnasium daselbst und
studierte seit 1823, nachdem er schon
vorher zur katholischen Kirche über-
getreten war, in Wien erst Theolo-
gie, dann die Rechts- und Staats-
wissenschaften. Er trat 1830 als
Zollbeamter zu Salzburg in den
Staatsdienst, redigierte hier auch
1833-34 die Wochenschrift "Der Ju-
gendfreund", kam später als Zoll-
amtsdirektor nach Triest, wo er Mit-
arbeiter des "Lloyd" ward, u. wurde
1844 nach Wien berufen, wo er zum
Direktor des Hauptzollamts u. 1847
zum Regierungsrat u. Generaldirek-
tor der Eisenbahnen befördert ward.
1848 übernahm er unter dem Mini-
ster Pillersdorf die Leitung der halb-
amtlichen "Donauzeitung"; 1849 be-
rief ihn der Minister von Bruck in
das Handelsministerium, später an
die Spitze der Kommission für die
Gefällsgesetzgebung. Mit dieser ging
er 1856 in das Ressort des Finanz-
ministeriums über, in dem er zum
Sektionschef befördert ward. Be-
reits 1852 in den Ritterstand erho-
ben, erhielt er 1859 die Freiherrn-
würde und wurde zum Staatsrat,
1867 zum Mitgliede des Herrenhau-
ses auf Lebenszeit und zum Präsi-
denten des obersten Rechnungshofes
ernannt. Er starb am 2. Januar 1869.

S:

Cholerodea (Zeitgemälde), 1830.
- Novellen und Erzählungen, 1835.

*Hocker, Nikolaus,

wurde am 22.
März 1822 zu Neumagen a. d. Mosel
geboren, wo sein Vater, ein frühe-
rer preußischer Offizier, als Beamter
lebte. Derselbe bestimmte zwar den
Sohn auch für den Militärstand,
doch wandte sich dieser bald mit Vor-
liebe literarischen Arbeiten zu und
veröffentlichte bereits 1840 in den
von J. B. Rousseau (s. d.) in Köln
herausgegebenen Blättern verschie-
dene Gedichte. Er trat darum schon
1842 aus dem Militärdienste aus u.
studierte an der Universität Tübingen
Germanistik. Jm Jahre 1848 über-

*


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Hoch
[B]ayern als die Tochter eines Apo-
[t]hekenbeſitzers, erhielt ihre Ausbil-
[d]ung vorwiegend in Baireuth und
[m]achte ſchon hier ihre erſten ſchrift-
[ſ]telleriſchen Verſuche. Auf ihre gei-
[ſ]tige Entwicklung hatten Goethe,
[H]aeckel, Jbſen, J. P. Jacobſen und
[D]ietzſche entſcheidenden Einfluß. Jhre
[e]rſte Schrift „Goethe als Erzieher.
Ein Wort an emanzipierte Frauen“
1896) erſchien anonym und wies auf
[d]ie Geſchmackloſigkeiten in d. Frauen-
[b]ewegung hin; es wurde daher auch
[v]on keiner Frauen zeitung beſpro-
[c]hen. Die Dichterin lebt ſeit 1900 in
Jena.

S:

Die Verſtoßenen (Soz. R.),
1896. – Max Mühlen. Die Geſchichte
[e]iner Liebe (R.), 1897. – Sehnſucht,
Schönheit, Dämmerung. Die Ge-
[ſ]chichte einer Jugend (R.), 1898. 2. A.
1909. – Der Dichter (R.), 1899. – Bis
[d]ie Hand ſinkt (R.), 1900. – Dietrich
[R]anken. Aus einem ſtillen Leben (R.),
1902. – Der Pfeifer (R.), 1903. 2. A.
1906. – Geduld. Die Geſchichte einer
Sehnſucht (R.), 1904. – Er verſprach
[i]hr einſt das Paradies (N.), 1905. –
Eine „fromme Lüge“ (E.), 1906. –
Vielleicht auch träumen (Verſe), 1906.
– Kapellendorf (R.), 1908. – Sechs
Sonette, Städte und Menſchen, 1907.
– Frieda von Bülow (Lebensbild),
1910.

Hochweber, Eliſe,

wurde am 12.
Jan. 1818 zu Frankfurt a. M. als
die Tochter des Kammermuſikus
Reinhart geboren, verheiratete
ſich mit dem Kaufmann H. in Donau-
eſchingen und ſtarb daſelbſt verwit-
wet am 6. Oktbr. 1894. Jn den letz-
ten neun Jahren ihres Lebens war
ſie durch ein heftiges Gichtleiden
jeder Bewegung beraubt, doch ertrug
ſie ihr trauriges Schickſal mit helden-
mütiger Geduld. Unter ihrem Mäd-
chennamen gab ſie heraus

S:

Muſen-
klänge (Ge.), 1850.

Hock, Karl Ferdinand Freiherr
von,

* am 18. März 1808 zu Prag
von jüdiſchen Eltern, beſuchte das
[Spaltenumbruch]

Hock
akademiſche Gymnaſium daſelbſt und
ſtudierte ſeit 1823, nachdem er ſchon
vorher zur katholiſchen Kirche über-
getreten war, in Wien erſt Theolo-
gie, dann die Rechts- und Staats-
wiſſenſchaften. Er trat 1830 als
Zollbeamter zu Salzburg in den
Staatsdienſt, redigierte hier auch
1833–34 die Wochenſchrift „Der Ju-
gendfreund“, kam ſpäter als Zoll-
amtsdirektor nach Trieſt, wo er Mit-
arbeiter des „Lloyd“ ward, u. wurde
1844 nach Wien berufen, wo er zum
Direktor des Hauptzollamts u. 1847
zum Regierungsrat u. Generaldirek-
tor der Eiſenbahnen befördert ward.
1848 übernahm er unter dem Mini-
ſter Pillersdorf die Leitung der halb-
amtlichen „Donauzeitung“; 1849 be-
rief ihn der Miniſter von Bruck in
das Handelsminiſterium, ſpäter an
die Spitze der Kommiſſion für die
Gefällsgeſetzgebung. Mit dieſer ging
er 1856 in das Reſſort des Finanz-
miniſteriums über, in dem er zum
Sektionschef befördert ward. Be-
reits 1852 in den Ritterſtand erho-
ben, erhielt er 1859 die Freiherrn-
würde und wurde zum Staatsrat,
1867 zum Mitgliede des Herrenhau-
ſes auf Lebenszeit und zum Präſi-
denten des oberſten Rechnungshofes
ernannt. Er ſtarb am 2. Januar 1869.

S:

Cholerodea (Zeitgemälde), 1830.
– Novellen und Erzählungen, 1835.

*Hocker, Nikolaus,

wurde am 22.
März 1822 zu Neumagen a. d. Moſel
geboren, wo ſein Vater, ein frühe-
rer preußiſcher Offizier, als Beamter
lebte. Derſelbe beſtimmte zwar den
Sohn auch für den Militärſtand,
doch wandte ſich dieſer bald mit Vor-
liebe literariſchen Arbeiten zu und
veröffentlichte bereits 1840 in den
von J. B. Rouſſeau (ſ. d.) in Köln
herausgegebenen Blättern verſchie-
dene Gedichte. Er trat darum ſchon
1842 aus dem Militärdienſte aus u.
ſtudierte an der Univerſität Tübingen
Germaniſtik. Jm Jahre 1848 über-

*
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[235/0239] Hoch Hock Bayern als die Tochter eines Apo- thekenbeſitzers, erhielt ihre Ausbil- dung vorwiegend in Baireuth und machte ſchon hier ihre erſten ſchrift- ſtelleriſchen Verſuche. Auf ihre gei- ſtige Entwicklung hatten Goethe, Haeckel, Jbſen, J. P. Jacobſen und Dietzſche entſcheidenden Einfluß. Jhre erſte Schrift „Goethe als Erzieher. Ein Wort an emanzipierte Frauen“ 1896) erſchien anonym und wies auf die Geſchmackloſigkeiten in d. Frauen- bewegung hin; es wurde daher auch von keiner Frauen zeitung beſpro- chen. Die Dichterin lebt ſeit 1900 in Jena. S: Die Verſtoßenen (Soz. R.), 1896. – Max Mühlen. Die Geſchichte einer Liebe (R.), 1897. – Sehnſucht, Schönheit, Dämmerung. Die Ge- ſchichte einer Jugend (R.), 1898. 2. A. 1909. – Der Dichter (R.), 1899. – Bis die Hand ſinkt (R.), 1900. – Dietrich Ranken. Aus einem ſtillen Leben (R.), 1902. – Der Pfeifer (R.), 1903. 2. A. 1906. – Geduld. Die Geſchichte einer Sehnſucht (R.), 1904. – Er verſprach ihr einſt das Paradies (N.), 1905. – Eine „fromme Lüge“ (E.), 1906. – Vielleicht auch träumen (Verſe), 1906. – Kapellendorf (R.), 1908. – Sechs Sonette, Städte und Menſchen, 1907. – Frieda von Bülow (Lebensbild), 1910. Hochweber, Eliſe, wurde am 12. Jan. 1818 zu Frankfurt a. M. als die Tochter des Kammermuſikus Reinhart geboren, verheiratete ſich mit dem Kaufmann H. in Donau- eſchingen und ſtarb daſelbſt verwit- wet am 6. Oktbr. 1894. Jn den letz- ten neun Jahren ihres Lebens war ſie durch ein heftiges Gichtleiden jeder Bewegung beraubt, doch ertrug ſie ihr trauriges Schickſal mit helden- mütiger Geduld. Unter ihrem Mäd- chennamen gab ſie heraus S: Muſen- klänge (Ge.), 1850. Hock, Karl Ferdinand Freiherr von, * am 18. März 1808 zu Prag von jüdiſchen Eltern, beſuchte das akademiſche Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte ſeit 1823, nachdem er ſchon vorher zur katholiſchen Kirche über- getreten war, in Wien erſt Theolo- gie, dann die Rechts- und Staats- wiſſenſchaften. Er trat 1830 als Zollbeamter zu Salzburg in den Staatsdienſt, redigierte hier auch 1833–34 die Wochenſchrift „Der Ju- gendfreund“, kam ſpäter als Zoll- amtsdirektor nach Trieſt, wo er Mit- arbeiter des „Lloyd“ ward, u. wurde 1844 nach Wien berufen, wo er zum Direktor des Hauptzollamts u. 1847 zum Regierungsrat u. Generaldirek- tor der Eiſenbahnen befördert ward. 1848 übernahm er unter dem Mini- ſter Pillersdorf die Leitung der halb- amtlichen „Donauzeitung“; 1849 be- rief ihn der Miniſter von Bruck in das Handelsminiſterium, ſpäter an die Spitze der Kommiſſion für die Gefällsgeſetzgebung. Mit dieſer ging er 1856 in das Reſſort des Finanz- miniſteriums über, in dem er zum Sektionschef befördert ward. Be- reits 1852 in den Ritterſtand erho- ben, erhielt er 1859 die Freiherrn- würde und wurde zum Staatsrat, 1867 zum Mitgliede des Herrenhau- ſes auf Lebenszeit und zum Präſi- denten des oberſten Rechnungshofes ernannt. Er ſtarb am 2. Januar 1869. S: Cholerodea (Zeitgemälde), 1830. – Novellen und Erzählungen, 1835. *Hocker, Nikolaus, wurde am 22. März 1822 zu Neumagen a. d. Moſel geboren, wo ſein Vater, ein frühe- rer preußiſcher Offizier, als Beamter lebte. Derſelbe beſtimmte zwar den Sohn auch für den Militärſtand, doch wandte ſich dieſer bald mit Vor- liebe literariſchen Arbeiten zu und veröffentlichte bereits 1840 in den von J. B. Rouſſeau (ſ. d.) in Köln herausgegebenen Blättern verſchie- dene Gedichte. Er trat darum ſchon 1842 aus dem Militärdienſte aus u. ſtudierte an der Univerſität Tübingen Germaniſtik. Jm Jahre 1848 über- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/239>, abgerufen am 25.11.2024.