Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hoh ihre Mutter (1857) und ihren vor-trefflichen Gatten, mit dem sie fast 30 Jahre in glücklicher, wenn auch kinderloser Ehe verbunden war. Die Witwe nahm nun ihren Geburts- namen wieder an und zog mit ihrer Pflegetochter, dem einzigen Kinde ihrer früh verstorbenen Schwester, nach Berlin, wo ihr literarischer Ver- kehr durch die Teilnahme des genia- len Prinzen Georg von Preußen an Bedeutung sehr gewann, mit dem sie eine durch ein Vierteljahrhundert er- probte literarische und persönliche Freundschaft verband. Jm Jahre 1897 feierte sie in ungewöhnlicher Geistesfrische ihren 85. Geburtstag unter großen Ehrungen von nah und fern, woran auch besonders die vor- nehme Gesellschaft Berlins sich eif- rigst beteiligte. Die Dichterin starb am 31. Januar 1899. Von ihren Schriften sind hier zu erwähnen S:
Höh Freundin von W. v. Humboldt, hrsg.2. A. 1897. Hohenmarkt, Pseud. für Lud- Hohenried, L. St., Pseudon. für Hohenstein, Angelika, Pseud. für Hohenstein, K., Pseud. für Paul Hohenthal, Waldemar, Pseudo- Hohenziel, Erich, Pseudon. für Höhl, Leopold, geb. am 12. Dezbr. S: Rhönspiegel (Kul- *
Hoh ihre Mutter (1857) und ihren vor-trefflichen Gatten, mit dem ſie faſt 30 Jahre in glücklicher, wenn auch kinderloſer Ehe verbunden war. Die Witwe nahm nun ihren Geburts- namen wieder an und zog mit ihrer Pflegetochter, dem einzigen Kinde ihrer früh verſtorbenen Schweſter, nach Berlin, wo ihr literariſcher Ver- kehr durch die Teilnahme des genia- len Prinzen Georg von Preußen an Bedeutung ſehr gewann, mit dem ſie eine durch ein Vierteljahrhundert er- probte literariſche und perſönliche Freundſchaft verband. Jm Jahre 1897 feierte ſie in ungewöhnlicher Geiſtesfriſche ihren 85. Geburtstag unter großen Ehrungen von nah und fern, woran auch beſonders die vor- nehme Geſellſchaft Berlins ſich eif- rigſt beteiligte. Die Dichterin ſtarb am 31. Januar 1899. Von ihren Schriften ſind hier zu erwähnen S:
Höh Freundin von W. v. Humboldt, hrsg.2. A. 1897. Hohenmarkt, Pſeud. für Lud- Hohenried, L. St., Pſeudon. für Hohenſtein, Angelika, Pſeud. für Hohenſtein, K., Pſeud. für Paul Hohenthal, Waldemar, Pſeudo- Hohenziel, Erich, Pſeudon. für Höhl, Leopold, geb. am 12. Dezbr. S: Rhönſpiegel (Kul- *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0271" n="267"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Hoh</hi></fw><lb/> ihre Mutter (1857) und ihren vor-<lb/> trefflichen Gatten, mit dem ſie faſt<lb/> 30 Jahre in glücklicher, wenn auch<lb/> kinderloſer Ehe verbunden war. Die<lb/> Witwe nahm nun ihren Geburts-<lb/> namen wieder an und zog mit ihrer<lb/> Pflegetochter, dem einzigen Kinde<lb/> ihrer früh verſtorbenen Schweſter,<lb/> nach Berlin, wo ihr literariſcher Ver-<lb/> kehr durch die Teilnahme des genia-<lb/> len Prinzen Georg von Preußen an<lb/> Bedeutung ſehr gewann, mit dem ſie<lb/> eine durch ein Vierteljahrhundert er-<lb/> probte literariſche und perſönliche<lb/> Freundſchaft verband. Jm Jahre<lb/> 1897 feierte ſie in ungewöhnlicher<lb/> Geiſtesfriſche ihren 85. Geburtstag<lb/> unter großen Ehrungen von nah und<lb/> fern, woran auch beſonders die vor-<lb/> nehme Geſellſchaft Berlins ſich eif-<lb/> rigſt beteiligte. Die Dichterin ſtarb<lb/> am 31. Januar 1899. Von ihren<lb/> Schriften ſind hier zu erwähnen </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Rouſſeau, Goethe, Byron (Ein kri-<lb/> tiſch-literariſcher Umriß aus ethiſch-<lb/> chriſtl. Standpunkte), 1847. – Johann<lb/> und Kornelius de Witt, oder: Das<lb/> ewige Edikt (Hiſtor. Schſp.), Kaſſel,<lb/> o. J. – Die Marqueſas-Jnſel (Eine<lb/> Weihnachtsgabe), 1853. – Berühmte<lb/> Liebespaare, 1870. Neue Folge, 1876.<lb/> Dritte Folge, 1882. Vierte Folge,<lb/> 1884. 2. A. u. d. T.: Berühmte Lie-<lb/> bespaare (13 ausgewählte geſchicht-<lb/> liche Bilder), 1895. – Berühmte<lb/> Freundſchaften, 1875. – Der Roman<lb/> des Lebens (Neue Nn. a. d. höheren<lb/> Geſellſchaftswelt); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1876. – Ro-<lb/> mantiſche Biographien aus der Ge-<lb/> ſchichte, 1878. – Schöne Geiſter und<lb/> ſchöne Seelen, oder: Denkmale der<lb/> Freundſchaft berühmter Männer und<lb/> Frauen, 1872. – Aus Goethes Her-<lb/> zensleben (Wahrheitsgetreue Darſtel-<lb/> lungen), 1884. – Auf Flügeln des<lb/> Geſanges (Dichterſtimmen, Anthol.),<lb/> 1886. – Deutſches Tondichter-Album<lb/> (Biogr. von E. v. H.), 1889. – Drei<lb/> Kaiſerinnen (Biogr. Sk.), 1888. –<lb/> Neue Novellen, 1890. – Briefe an eine<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Höh</hi></fw><lb/> Freundin von W. v. Humboldt, hrsg.<lb/> 2. A. 1897.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Hohenmarkt,</hi> </head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Lud-<lb/> wig Rosner;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hohenried,</hi> L. St.,</head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Luiſe Jeniſch;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hohenſtein,</hi> Angelika,</head> <p> Pſeud. für<lb/><hi rendition="#g">Agnes</hi> Fürſtin <hi rendition="#g">Reuß;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hohenſtein,</hi> K.,</head> <p> Pſeud. für Paul<lb/> Viktor <hi rendition="#g">Wichmann!</hi></p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hohenthal,</hi> Waldemar,</head> <p> Pſeudo-<lb/> nym für Herm. Waldemar <hi rendition="#g">Otto;</hi><lb/> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hohenziel,</hi> Erich,</head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Fritz Friedmann;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Höhl,</hi> Leopold,</head> <p> geb. am 12. Dezbr.<lb/> 1844 in Obererthal bei Hammelburg<lb/> in Unterfranken, wo ſein Vater Leh-<lb/> rer war, beſuchte das Gymnaſium in<lb/> Würzburg und ſtudierte an der dor-<lb/> tigen Univerſität Theologie. Nach-<lb/> dem er am 3. Aug. 1867 die Prieſter-<lb/> weihe empfangen, wirkte er als<lb/> Kaplan erſt in der Rhön, danach in<lb/> Würzburg und wurde darauf Pro-<lb/> feſſor am Gymnaſium dieſer Stadt.<lb/> Von hier aus machte er alljährlich<lb/> große Ausflüge und Touren in das<lb/> Rhöngebirge, das er nach allen Rich-<lb/> tungen durchforſchte und dann in<lb/> Tagesblättern ſchilderte. Jm Jahre<lb/> 1881 kam er als Pfarrer nach Ebern<lb/> in der Rhön, und hier iſt er am 29.<lb/> Febr. 1896 geſtorben. Höhl war ein<lb/> vielſeitig gebildeter Mann, ein tüch-<lb/> tiger Redner, Muſiker, Sänger,<lb/> Kunſtkenner, als welcher er ſich bei<lb/> der Reſtauration ſeiner Pfarrkirche<lb/> bewährte, und auch Hiſtoriker; die<lb/> hiſtoriſchen Vereine zu Bamberg,<lb/> Würzburg u. Meiningen hatten ihn<lb/> zum Mitgliede ernannt. Daneben<lb/> war er ein ſehr fruchtbarer Gelegen-<lb/> heitsdichter u. Verfaſſer von hiſtori-<lb/> ſchen Feſtſpielen, Weihnachts-Krip-<lb/> penſpielen ꝛc. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Rhönſpiegel (Kul-<lb/> turgeſchichtl. Bilder aus der Rhön),<lb/> 1881. 2. A. 1892. – Rhön-Trouba-<lb/> dour (Erinnerungs- und Troſtbüch-<lb/> lein für Rhönbeſucher), 1892.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0271]
Hoh
Höh
ihre Mutter (1857) und ihren vor-
trefflichen Gatten, mit dem ſie faſt
30 Jahre in glücklicher, wenn auch
kinderloſer Ehe verbunden war. Die
Witwe nahm nun ihren Geburts-
namen wieder an und zog mit ihrer
Pflegetochter, dem einzigen Kinde
ihrer früh verſtorbenen Schweſter,
nach Berlin, wo ihr literariſcher Ver-
kehr durch die Teilnahme des genia-
len Prinzen Georg von Preußen an
Bedeutung ſehr gewann, mit dem ſie
eine durch ein Vierteljahrhundert er-
probte literariſche und perſönliche
Freundſchaft verband. Jm Jahre
1897 feierte ſie in ungewöhnlicher
Geiſtesfriſche ihren 85. Geburtstag
unter großen Ehrungen von nah und
fern, woran auch beſonders die vor-
nehme Geſellſchaft Berlins ſich eif-
rigſt beteiligte. Die Dichterin ſtarb
am 31. Januar 1899. Von ihren
Schriften ſind hier zu erwähnen
S:
Rouſſeau, Goethe, Byron (Ein kri-
tiſch-literariſcher Umriß aus ethiſch-
chriſtl. Standpunkte), 1847. – Johann
und Kornelius de Witt, oder: Das
ewige Edikt (Hiſtor. Schſp.), Kaſſel,
o. J. – Die Marqueſas-Jnſel (Eine
Weihnachtsgabe), 1853. – Berühmte
Liebespaare, 1870. Neue Folge, 1876.
Dritte Folge, 1882. Vierte Folge,
1884. 2. A. u. d. T.: Berühmte Lie-
bespaare (13 ausgewählte geſchicht-
liche Bilder), 1895. – Berühmte
Freundſchaften, 1875. – Der Roman
des Lebens (Neue Nn. a. d. höheren
Geſellſchaftswelt); II, 1876. – Ro-
mantiſche Biographien aus der Ge-
ſchichte, 1878. – Schöne Geiſter und
ſchöne Seelen, oder: Denkmale der
Freundſchaft berühmter Männer und
Frauen, 1872. – Aus Goethes Her-
zensleben (Wahrheitsgetreue Darſtel-
lungen), 1884. – Auf Flügeln des
Geſanges (Dichterſtimmen, Anthol.),
1886. – Deutſches Tondichter-Album
(Biogr. von E. v. H.), 1889. – Drei
Kaiſerinnen (Biogr. Sk.), 1888. –
Neue Novellen, 1890. – Briefe an eine
Freundin von W. v. Humboldt, hrsg.
2. A. 1897.
Hohenmarkt, Pſeud. für Lud-
wig Rosner; ſ. d.!
Hohenried, L. St., Pſeudon. für
Luiſe Jeniſch; ſ. d.!
Hohenſtein, Angelika, Pſeud. für
Agnes Fürſtin Reuß; ſ. d.!
Hohenſtein, K., Pſeud. für Paul
Viktor Wichmann!
Hohenthal, Waldemar, Pſeudo-
nym für Herm. Waldemar Otto;
ſ. d.!
Hohenziel, Erich, Pſeudon. für
Fritz Friedmann; ſ. d.!
Höhl, Leopold, geb. am 12. Dezbr.
1844 in Obererthal bei Hammelburg
in Unterfranken, wo ſein Vater Leh-
rer war, beſuchte das Gymnaſium in
Würzburg und ſtudierte an der dor-
tigen Univerſität Theologie. Nach-
dem er am 3. Aug. 1867 die Prieſter-
weihe empfangen, wirkte er als
Kaplan erſt in der Rhön, danach in
Würzburg und wurde darauf Pro-
feſſor am Gymnaſium dieſer Stadt.
Von hier aus machte er alljährlich
große Ausflüge und Touren in das
Rhöngebirge, das er nach allen Rich-
tungen durchforſchte und dann in
Tagesblättern ſchilderte. Jm Jahre
1881 kam er als Pfarrer nach Ebern
in der Rhön, und hier iſt er am 29.
Febr. 1896 geſtorben. Höhl war ein
vielſeitig gebildeter Mann, ein tüch-
tiger Redner, Muſiker, Sänger,
Kunſtkenner, als welcher er ſich bei
der Reſtauration ſeiner Pfarrkirche
bewährte, und auch Hiſtoriker; die
hiſtoriſchen Vereine zu Bamberg,
Würzburg u. Meiningen hatten ihn
zum Mitgliede ernannt. Daneben
war er ein ſehr fruchtbarer Gelegen-
heitsdichter u. Verfaſſer von hiſtori-
ſchen Feſtſpielen, Weihnachts-Krip-
penſpielen ꝛc.
S: Rhönſpiegel (Kul-
turgeſchichtl. Bilder aus der Rhön),
1881. 2. A. 1892. – Rhön-Trouba-
dour (Erinnerungs- und Troſtbüch-
lein für Rhönbeſucher), 1892.
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |