Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hor tenen Wunde genesen, dorthin undbeteiligte sich zuerst im tschechischen Sinne an der Bewegung, zerfiel aber bald mit dieser Partei u. machte nun den Einfluß seiner Rednergabe im Jnteresse der deutsch-konstitutionellen Partei geltend. Jm Jahre 1850 trat er in das schleswig-holsteinische Heer und machte den Feldzug gegen Däne- mark mit, nach dessen schmählichem Ausgange er nach Trautenau zurück- kehrte. Seine Kriegserlebnisse hat er dann in dem Buche "Von Jdstedt bis zu Ende" (1851) geschildert. Jm Jahre 1856 verheiratete er sich mit einer böhmischen Adligen, aber be- reits 1857 wurde er von einem Schlag- anfall betroffen, der sich später mehr- mals wiederholte. Der Besuch der Bäder kräftigte ihn zwar so weit, daß er der Schiller-Feier in Prag bei- wohnen und beim Schiller-Bankett auf der Sophieninsel eine begeisterte Rede halten konnte; doch war dies sein letztes öffentliches Auftreten; be- reits am 23. Mai 1860 starb er im Vaterhause zu Trautenau. S: Die *Horn, Wilhelm, geb. am 16. Jan. S:
Hoe Hornau, Dora, Pseud. für Dora Horner, Heinrich, Pseudon. für *Horner, Max, geboren am 23. S: Namensvettern (Schw.), Fuchs Schwertner (Studenten-R. Hoernes, Jenny, bekannt unter *
Hor tenen Wunde geneſen, dorthin undbeteiligte ſich zuerſt im tſchechiſchen Sinne an der Bewegung, zerfiel aber bald mit dieſer Partei u. machte nun den Einfluß ſeiner Rednergabe im Jntereſſe der deutſch-konſtitutionellen Partei geltend. Jm Jahre 1850 trat er in das ſchleswig-holſteiniſche Heer und machte den Feldzug gegen Däne- mark mit, nach deſſen ſchmählichem Ausgange er nach Trautenau zurück- kehrte. Seine Kriegserlebniſſe hat er dann in dem Buche „Von Jdſtedt bis zu Ende“ (1851) geſchildert. Jm Jahre 1856 verheiratete er ſich mit einer böhmiſchen Adligen, aber be- reits 1857 wurde er von einem Schlag- anfall betroffen, der ſich ſpäter mehr- mals wiederholte. Der Beſuch der Bäder kräftigte ihn zwar ſo weit, daß er der Schiller-Feier in Prag bei- wohnen und beim Schiller-Bankett auf der Sophieninſel eine begeiſterte Rede halten konnte; doch war dies ſein letztes öffentliches Auftreten; be- reits am 23. Mai 1860 ſtarb er im Vaterhauſe zu Trautenau. S: Die *Horn, Wilhelm, geb. am 16. Jan. S:
Hoe Hornau, Dora, Pſeud. für Dora Horner, Heinrich, Pſeudon. für *Horner, Max, geboren am 23. S: Namensvettern (Schw.), Fuchs Schwertner (Studenten-R. Hoernes, Jenny, bekannt unter *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0298" n="294"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Hor</hi></fw><lb/> tenen Wunde geneſen, dorthin und<lb/> beteiligte ſich zuerſt im tſchechiſchen<lb/> Sinne an der Bewegung, zerfiel aber<lb/> bald mit dieſer Partei u. machte nun<lb/> den Einfluß ſeiner Rednergabe im<lb/> Jntereſſe der deutſch-konſtitutionellen<lb/> Partei geltend. Jm Jahre 1850 trat<lb/> er in das ſchleswig-holſteiniſche Heer<lb/> und machte den Feldzug gegen Däne-<lb/> mark mit, nach deſſen ſchmählichem<lb/> Ausgange er nach Trautenau zurück-<lb/> kehrte. Seine Kriegserlebniſſe hat er<lb/> dann in dem Buche „Von Jdſtedt bis<lb/> zu Ende“ (1851) geſchildert. Jm<lb/> Jahre 1856 verheiratete er ſich mit<lb/> einer böhmiſchen Adligen, aber be-<lb/> reits 1857 wurde er von einem Schlag-<lb/> anfall betroffen, der ſich ſpäter mehr-<lb/> mals wiederholte. Der Beſuch der<lb/> Bäder kräftigte ihn zwar ſo weit, daß<lb/> er der Schiller-Feier in Prag bei-<lb/> wohnen und beim Schiller-Bankett<lb/> auf der Sophieninſel eine begeiſterte<lb/> Rede halten konnte; doch war dies<lb/> ſein letztes öffentliches Auftreten; be-<lb/> reits am 23. Mai 1860 ſtarb er im<lb/> Vaterhauſe zu Trautenau. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Die<lb/> Vormundſchaft (Preisgekr. Lſp., mit<lb/> W. A. Gerle), 1836. – Camoens im<lb/> Exil (Dr. G.), 1839. – Öſterreichiſcher<lb/> Parnaß, beſtiegen von einem herun-<lb/> tergekommenen Antiquar, 1840. –<lb/> Böhmiſche Dörfer (Nn.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1847.<lb/> – Gedichte, 1847. – König Ottokar<lb/> (Tr.), 1846. – Aus drei Jahrhun-<lb/> derten (drei hiſtoriſche Nn.), 1851. –<lb/> Bunte Kieſel (En.), 1859. – Geſam-<lb/> melte Werke; hrsg. v. Eduard Langer,<lb/> 1902 ff.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Horn,</hi> Wilhelm,</head> <p> geb. am 16. Jan.<lb/> 1847 in Wolmirſtedt (Prov. Sachſ.),<lb/> erhielt daſelbſt ſeine Schulbildung,<lb/> wurde dann Soldat und war danach<lb/> 14 Jahre hindurch Unterbeamter bei<lb/> der Eiſenbahn. Seitdem bewirtſchaf-<lb/> tet er die Eiſenbahnreſtauration in<lb/> Ochtmersleben bei Magdeburg. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Ernſt und Humor (Hoch- u. plattd.<lb/> Ge.), 1890. – Lütte Knoſpen (Plattd.<lb/> Riemels), 1892.</p><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Hoe</hi> </fw><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hornau,</hi> Dora,</head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Dora<lb/> Konegen;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Horner,</hi> Heinrich,</head> <p> Pſeudon. für<lb/> H. <hi rendition="#g">Homberger;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Horner,</hi> Max,</head> <p> geboren am 23.<lb/> Mai 1881 in Zwickau (Böhmen),<lb/> wo ſein Vater, der kaiſerliche Rat<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Joſeph H., als praktiſcher Arzt<lb/> lebte, beſuchte die Volksſchule in Ma-<lb/> riaſchein bei Teplitz, wo er unter der<lb/> Obhut der Großeltern eine ſonnige<lb/> Kindheit verlebte, ſpäter die Gym-<lb/> naſien in Leipa, Budweis und Leit-<lb/> meritz, wo er 1900 das Reifezeugnis<lb/> erhielt, und trat dann, ſeiner Militär-<lb/> pflicht zu genügen, ins Heer ein, aus<lb/> dem er aber nach fünf Monaten we-<lb/> gen Krankheit entlaſſen wurde. Jm<lb/> März 1901 bezog er die Karl Ferdi-<lb/> nands-Univerſität in Prag, um die<lb/> Rechte zu ſtudieren. Eine Unterbre-<lb/> chung erlitt dieſes Studium durch<lb/> eingetretene Krankheit, und 16 Mo-<lb/> nate verbrachte H. in großer Zurück-<lb/> gezogenheit in Bodenbach a. Elbe, wo<lb/> er nicht nur ſchriftſtelleriſche Tätigkeit<lb/> ausübte, ſondern ſich auch eingehend<lb/> mit der neueren Philologie und Ger-<lb/> maniſtik beſchäftigte, welche Fächer er<lb/> dann für das weitere Studium in<lb/> Prag erwählte. Nach Beendigung<lb/> desſelben weilte er als Kandidat des<lb/> höheren Lehramts in ſeiner Vater-<lb/> ſtadt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Namensvettern (Schw.),<lb/> 1907. – Fuchs Schwertner (Schſp.),<lb/> 1907. – Unter der Notflagge (R.),<lb/> 1907. – Geſchichten unterm Strich<lb/> (Ernſtes und Heiteres); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1907–08.</p><lb/> <p>Fuchs Schwertner (Studenten-R.<lb/> u. d. gleichnam. Schſp.), 1910.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hoernes,</hi> Jenny,</head> <p> bekannt unter<lb/> ihrem Mädchennamen <hi rendition="#g">Jenny von<lb/> Reuß,</hi> wurde am 14. März 1859<lb/> (nicht 1861) in Prag als die Tochter<lb/> des berühmten Paläontologen und<lb/> Naturforſchers Prof. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Auguſt Rit-<lb/> ter von Reuß geboren, mit dem ſie<lb/> 1863 nach Wien überſiedelte, und<lb/> vermählte ſich am 8. April 1877 mit<lb/> dem Geologen, Univerſitätsprofeſſor<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [294/0298]
Hor
Hoe
tenen Wunde geneſen, dorthin und
beteiligte ſich zuerſt im tſchechiſchen
Sinne an der Bewegung, zerfiel aber
bald mit dieſer Partei u. machte nun
den Einfluß ſeiner Rednergabe im
Jntereſſe der deutſch-konſtitutionellen
Partei geltend. Jm Jahre 1850 trat
er in das ſchleswig-holſteiniſche Heer
und machte den Feldzug gegen Däne-
mark mit, nach deſſen ſchmählichem
Ausgange er nach Trautenau zurück-
kehrte. Seine Kriegserlebniſſe hat er
dann in dem Buche „Von Jdſtedt bis
zu Ende“ (1851) geſchildert. Jm
Jahre 1856 verheiratete er ſich mit
einer böhmiſchen Adligen, aber be-
reits 1857 wurde er von einem Schlag-
anfall betroffen, der ſich ſpäter mehr-
mals wiederholte. Der Beſuch der
Bäder kräftigte ihn zwar ſo weit, daß
er der Schiller-Feier in Prag bei-
wohnen und beim Schiller-Bankett
auf der Sophieninſel eine begeiſterte
Rede halten konnte; doch war dies
ſein letztes öffentliches Auftreten; be-
reits am 23. Mai 1860 ſtarb er im
Vaterhauſe zu Trautenau.
S: Die
Vormundſchaft (Preisgekr. Lſp., mit
W. A. Gerle), 1836. – Camoens im
Exil (Dr. G.), 1839. – Öſterreichiſcher
Parnaß, beſtiegen von einem herun-
tergekommenen Antiquar, 1840. –
Böhmiſche Dörfer (Nn.); II, 1847.
– Gedichte, 1847. – König Ottokar
(Tr.), 1846. – Aus drei Jahrhun-
derten (drei hiſtoriſche Nn.), 1851. –
Bunte Kieſel (En.), 1859. – Geſam-
melte Werke; hrsg. v. Eduard Langer,
1902 ff.
*Horn, Wilhelm, geb. am 16. Jan.
1847 in Wolmirſtedt (Prov. Sachſ.),
erhielt daſelbſt ſeine Schulbildung,
wurde dann Soldat und war danach
14 Jahre hindurch Unterbeamter bei
der Eiſenbahn. Seitdem bewirtſchaf-
tet er die Eiſenbahnreſtauration in
Ochtmersleben bei Magdeburg.
S:
Ernſt und Humor (Hoch- u. plattd.
Ge.), 1890. – Lütte Knoſpen (Plattd.
Riemels), 1892.
Hornau, Dora, Pſeud. für Dora
Konegen; ſ. d.!
Horner, Heinrich, Pſeudon. für
H. Homberger; ſ. d.!
*Horner, Max, geboren am 23.
Mai 1881 in Zwickau (Böhmen),
wo ſein Vater, der kaiſerliche Rat
Dr. Joſeph H., als praktiſcher Arzt
lebte, beſuchte die Volksſchule in Ma-
riaſchein bei Teplitz, wo er unter der
Obhut der Großeltern eine ſonnige
Kindheit verlebte, ſpäter die Gym-
naſien in Leipa, Budweis und Leit-
meritz, wo er 1900 das Reifezeugnis
erhielt, und trat dann, ſeiner Militär-
pflicht zu genügen, ins Heer ein, aus
dem er aber nach fünf Monaten we-
gen Krankheit entlaſſen wurde. Jm
März 1901 bezog er die Karl Ferdi-
nands-Univerſität in Prag, um die
Rechte zu ſtudieren. Eine Unterbre-
chung erlitt dieſes Studium durch
eingetretene Krankheit, und 16 Mo-
nate verbrachte H. in großer Zurück-
gezogenheit in Bodenbach a. Elbe, wo
er nicht nur ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
ausübte, ſondern ſich auch eingehend
mit der neueren Philologie und Ger-
maniſtik beſchäftigte, welche Fächer er
dann für das weitere Studium in
Prag erwählte. Nach Beendigung
desſelben weilte er als Kandidat des
höheren Lehramts in ſeiner Vater-
ſtadt.
S: Namensvettern (Schw.),
1907. – Fuchs Schwertner (Schſp.),
1907. – Unter der Notflagge (R.),
1907. – Geſchichten unterm Strich
(Ernſtes und Heiteres); II, 1907–08.
Fuchs Schwertner (Studenten-R.
u. d. gleichnam. Schſp.), 1910.
Hoernes, Jenny, bekannt unter
ihrem Mädchennamen Jenny von
Reuß, wurde am 14. März 1859
(nicht 1861) in Prag als die Tochter
des berühmten Paläontologen und
Naturforſchers Prof. Dr. Auguſt Rit-
ter von Reuß geboren, mit dem ſie
1863 nach Wien überſiedelte, und
vermählte ſich am 8. April 1877 mit
dem Geologen, Univerſitätsprofeſſor
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |