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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und starb in der Nacht vom 22. auf
den 23. Aug. 1899.

S:

Kriegsfahr-
ten einer Marketenderin während der
Freiheitskriege, 1863. - Aus dem
Kirchenjahr (Ge. u. Übersetzgn.), 1890.

*Hugendubel, Friedrich Ludwig
Heinrich,

wurde am 26. April 1841
zu Bern (Schweiz) geboren, wo sein
Vater während 40 Jahren als Lehrer
und Direktor an der dortigen Real-
schule wirkte. Er besuchte in Bern
die Realschule und das Gymnasium
und studierte darauf in Bern, Berlin
und Tübingen Theologie. Vielfache
Anregung empfing er auch von den
Philosophen Lazarus in Bern und
Trendelenburg in Berlin u. von den
Ästhetikern Papst in Bern, Vischer
in Zürich und K. Werder in Berlin.
Nach jahrelangen inneren Kämpfen
rang er sich zu einer festen religiösen
u. theologischen Überzeugung durch;
auf dem Gebiet der Philosophie fühlte
er sich von Hermann Lotze und unter
den Theologen von Jm. Nitzsch und
Julius Müller angezogen. Nach Er-
ledigung seiner theologischen Prü-
fungen (1865) wirkte er als Vikar in
Langenthal, Jwann, Brienz u. Big-
len im Kanton Bern, sowie an der
Münster- und Nydeckkirche in der
Stadt Bern und wurde im Januar
1872 zum Pfarrer an der letzteren er-
nannt, in welcher Stellung er bis zu
seiner Pensionierung (1905) verblieb.
Gleichzeitig erteilte er auch den Reli-
gionsunterricht am Lehrerseminar
auf dem Muristalden bei Bern.

S:


Aus der Heimat in die Heimat (Ge.),
1890. 4. A. 1903. - Durch Sturm
zur Stille (Neue Ge.), 1894. 2. A.
1903. - Die Freude am Herrn ist
meine Stärke (Ge.), 1906. - Friedrich
Gerber, ein Mann nach dem Herzen
Gottes (Lebensbild), 1908.

*Huggenberger, Alfred,

ent-
stammt einer altangesessenen Bauern-
familie in Bewangen, Kanton Zürich,
und wurde dort am 26. Dezbr. 1867
geboren. Da im elterlichen Hause
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Hug
die papiernen Größen wenig galten,
mußte sich der lernbegierige Knabe
mit dem begnügen, was ihm die ob-
ligatorische Volksschule in Gachnang
bieten konnte. Anlage und Lust zum
Zeichnen weckten in ihm zwar die Hoff-
nung, Maler werden zu können; doch
sollte sich dieselbe nicht erfüllen: statt
des Pinsels bekam er den Pflug in die
Hand, den er noch heute führt, nach-
dem er nach des Vaters Tode (1895)
dessen Bauerngut übernommen hatte.
Der Tropfen Künstlerblut in den
Adern des jungen Bauern ließ ihn
freilich nicht zur Ruhe kommen. Nach
innerer Befreiung ringend, benutzte
er die Feierstunden und die Winter-
abende, um seine Bildung, nament-
lich in Literatur und Geschichte zu
erweitern, wozu er sich die Bücher aus
der Thurgauischen Kantonsbibliothek
entlieh, und seit 1891 ist er dann
als Schriftsteller fort und fort tätig
gewesen.

S:

Reiter-Poesie (Fröhliche
Weisen), 1890. - Der Dorfprotz (Lsp.),
1892. - Der blaue Montag, oder: Die
mißlungene Wette (Schw. in Züricher
Mdt.), 1893. 3. A. 1910. - Die Jung-
gesellen (Lsp.), 1893. - Lieder und
Balladen, 1895. - Der letzte Landen-
berg auf Schloß Elgg (Schsp. aus der
Zeit der Appenzellerstürme), 1897. -
Durchs Telephon (Schw.), o. J. -
Du sollst nicht heiraten (Schw.), o. J.
- Der Mädchenbund (Schw.), o. J. -
Die Frauenverschwörung zu Dings-
kirch (Schw.), o. J. - Backfischlaunen
(Lsp.), o. J. - Die drei Schneider zu
Bretzmühl (Lsp.), o. J. - Ein Mann,
ein Wort (Lsp.), o. J. - Der Heirats-
vermittler (Lsp.), o. J. - Der Jung-
gesellenbund (Komische Szene), o. J.
- Studentenstreiche (Burschenstück m.
Ges.), 1900. - Jm Kantonnement
oder: Zweierlei Tuch (Volksst), 1900.
- Die Verlobung im Forsthause
(Waldstücklein m. Ges.), 1900. - Die
Werbung (Volksbild), 1900. - Der
Meisterschuß (Lsp.), 1900. - Die Durch-
gebrannten (Lsp.), 1902. - Der

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Hug
und ſtarb in der Nacht vom 22. auf
den 23. Aug. 1899.

S:

Kriegsfahr-
ten einer Marketenderin während der
Freiheitskriege, 1863. – Aus dem
Kirchenjahr (Ge. u. Überſetzgn.), 1890.

*Hugendubel, Friedrich Ludwig
Heinrich,

wurde am 26. April 1841
zu Bern (Schweiz) geboren, wo ſein
Vater während 40 Jahren als Lehrer
und Direktor an der dortigen Real-
ſchule wirkte. Er beſuchte in Bern
die Realſchule und das Gymnaſium
und ſtudierte darauf in Bern, Berlin
und Tübingen Theologie. Vielfache
Anregung empfing er auch von den
Philoſophen Lazarus in Bern und
Trendelenburg in Berlin u. von den
Äſthetikern Papſt in Bern, Viſcher
in Zürich und K. Werder in Berlin.
Nach jahrelangen inneren Kämpfen
rang er ſich zu einer feſten religiöſen
u. theologiſchen Überzeugung durch;
auf dem Gebiet der Philoſophie fühlte
er ſich von Hermann Lotze und unter
den Theologen von Jm. Nitzſch und
Julius Müller angezogen. Nach Er-
ledigung ſeiner theologiſchen Prü-
fungen (1865) wirkte er als Vikar in
Langenthal, Jwann, Brienz u. Big-
len im Kanton Bern, ſowie an der
Münſter- und Nydeckkirche in der
Stadt Bern und wurde im Januar
1872 zum Pfarrer an der letzteren er-
nannt, in welcher Stellung er bis zu
ſeiner Penſionierung (1905) verblieb.
Gleichzeitig erteilte er auch den Reli-
gionsunterricht am Lehrerſeminar
auf dem Muriſtalden bei Bern.

S:


Aus der Heimat in die Heimat (Ge.),
1890. 4. A. 1903. – Durch Sturm
zur Stille (Neue Ge.), 1894. 2. A.
1903. – Die Freude am Herrn iſt
meine Stärke (Ge.), 1906. – Friedrich
Gerber, ein Mann nach dem Herzen
Gottes (Lebensbild), 1908.

*Huggenberger, Alfred,

ent-
ſtammt einer altangeſeſſenen Bauern-
familie in Bewangen, Kanton Zürich,
und wurde dort am 26. Dezbr. 1867
geboren. Da im elterlichen Hauſe
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Hug
die papiernen Größen wenig galten,
mußte ſich der lernbegierige Knabe
mit dem begnügen, was ihm die ob-
ligatoriſche Volksſchule in Gachnang
bieten konnte. Anlage und Luſt zum
Zeichnen weckten in ihm zwar die Hoff-
nung, Maler werden zu können; doch
ſollte ſich dieſelbe nicht erfüllen: ſtatt
des Pinſels bekam er den Pflug in die
Hand, den er noch heute führt, nach-
dem er nach des Vaters Tode (1895)
deſſen Bauerngut übernommen hatte.
Der Tropfen Künſtlerblut in den
Adern des jungen Bauern ließ ihn
freilich nicht zur Ruhe kommen. Nach
innerer Befreiung ringend, benutzte
er die Feierſtunden und die Winter-
abende, um ſeine Bildung, nament-
lich in Literatur und Geſchichte zu
erweitern, wozu er ſich die Bücher aus
der Thurgauiſchen Kantonsbibliothek
entlieh, und ſeit 1891 iſt er dann
als Schriftſteller fort und fort tätig
geweſen.

S:

Reiter-Poeſie (Fröhliche
Weiſen), 1890. – Der Dorfprotz (Lſp.),
1892. – Der blaue Montag, oder: Die
mißlungene Wette (Schw. in Züricher
Mdt.), 1893. 3. A. 1910. – Die Jung-
geſellen (Lſp.), 1893. – Lieder und
Balladen, 1895. – Der letzte Landen-
berg auf Schloß Elgg (Schſp. aus der
Zeit der Appenzellerſtürme), 1897. –
Durchs Telephon (Schw.), o. J. –
Du ſollſt nicht heiraten (Schw.), o. J.
– Der Mädchenbund (Schw.), o. J. –
Die Frauenverſchwörung zu Dings-
kirch (Schw.), o. J. – Backfiſchlaunen
(Lſp.), o. J. – Die drei Schneider zu
Bretzmühl (Lſp.), o. J. – Ein Mann,
ein Wort (Lſp.), o. J. – Der Heirats-
vermittler (Lſp.), o. J. – Der Jung-
geſellenbund (Komiſche Szene), o. J.
– Studentenſtreiche (Burſchenſtück m.
Geſ.), 1900. – Jm Kantonnement
oder: Zweierlei Tuch (Volksſt), 1900.
– Die Verlobung im Forſthauſe
(Waldſtücklein m. Geſ.), 1900. – Die
Werbung (Volksbild), 1900. – Der
Meiſterſchuß (Lſp.), 1900. – Die Durch-
gebrannten (Lſp.), 1902. – Der

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[310/0314] Hug Hug und ſtarb in der Nacht vom 22. auf den 23. Aug. 1899. S: Kriegsfahr- ten einer Marketenderin während der Freiheitskriege, 1863. – Aus dem Kirchenjahr (Ge. u. Überſetzgn.), 1890. *Hugendubel, Friedrich Ludwig Heinrich, wurde am 26. April 1841 zu Bern (Schweiz) geboren, wo ſein Vater während 40 Jahren als Lehrer und Direktor an der dortigen Real- ſchule wirkte. Er beſuchte in Bern die Realſchule und das Gymnaſium und ſtudierte darauf in Bern, Berlin und Tübingen Theologie. Vielfache Anregung empfing er auch von den Philoſophen Lazarus in Bern und Trendelenburg in Berlin u. von den Äſthetikern Papſt in Bern, Viſcher in Zürich und K. Werder in Berlin. Nach jahrelangen inneren Kämpfen rang er ſich zu einer feſten religiöſen u. theologiſchen Überzeugung durch; auf dem Gebiet der Philoſophie fühlte er ſich von Hermann Lotze und unter den Theologen von Jm. Nitzſch und Julius Müller angezogen. Nach Er- ledigung ſeiner theologiſchen Prü- fungen (1865) wirkte er als Vikar in Langenthal, Jwann, Brienz u. Big- len im Kanton Bern, ſowie an der Münſter- und Nydeckkirche in der Stadt Bern und wurde im Januar 1872 zum Pfarrer an der letzteren er- nannt, in welcher Stellung er bis zu ſeiner Penſionierung (1905) verblieb. Gleichzeitig erteilte er auch den Reli- gionsunterricht am Lehrerſeminar auf dem Muriſtalden bei Bern. S: Aus der Heimat in die Heimat (Ge.), 1890. 4. A. 1903. – Durch Sturm zur Stille (Neue Ge.), 1894. 2. A. 1903. – Die Freude am Herrn iſt meine Stärke (Ge.), 1906. – Friedrich Gerber, ein Mann nach dem Herzen Gottes (Lebensbild), 1908. *Huggenberger, Alfred, ent- ſtammt einer altangeſeſſenen Bauern- familie in Bewangen, Kanton Zürich, und wurde dort am 26. Dezbr. 1867 geboren. Da im elterlichen Hauſe die papiernen Größen wenig galten, mußte ſich der lernbegierige Knabe mit dem begnügen, was ihm die ob- ligatoriſche Volksſchule in Gachnang bieten konnte. Anlage und Luſt zum Zeichnen weckten in ihm zwar die Hoff- nung, Maler werden zu können; doch ſollte ſich dieſelbe nicht erfüllen: ſtatt des Pinſels bekam er den Pflug in die Hand, den er noch heute führt, nach- dem er nach des Vaters Tode (1895) deſſen Bauerngut übernommen hatte. Der Tropfen Künſtlerblut in den Adern des jungen Bauern ließ ihn freilich nicht zur Ruhe kommen. Nach innerer Befreiung ringend, benutzte er die Feierſtunden und die Winter- abende, um ſeine Bildung, nament- lich in Literatur und Geſchichte zu erweitern, wozu er ſich die Bücher aus der Thurgauiſchen Kantonsbibliothek entlieh, und ſeit 1891 iſt er dann als Schriftſteller fort und fort tätig geweſen. S: Reiter-Poeſie (Fröhliche Weiſen), 1890. – Der Dorfprotz (Lſp.), 1892. – Der blaue Montag, oder: Die mißlungene Wette (Schw. in Züricher Mdt.), 1893. 3. A. 1910. – Die Jung- geſellen (Lſp.), 1893. – Lieder und Balladen, 1895. – Der letzte Landen- berg auf Schloß Elgg (Schſp. aus der Zeit der Appenzellerſtürme), 1897. – Durchs Telephon (Schw.), o. J. – Du ſollſt nicht heiraten (Schw.), o. J. – Der Mädchenbund (Schw.), o. J. – Die Frauenverſchwörung zu Dings- kirch (Schw.), o. J. – Backfiſchlaunen (Lſp.), o. J. – Die drei Schneider zu Bretzmühl (Lſp.), o. J. – Ein Mann, ein Wort (Lſp.), o. J. – Der Heirats- vermittler (Lſp.), o. J. – Der Jung- geſellenbund (Komiſche Szene), o. J. – Studentenſtreiche (Burſchenſtück m. Geſ.), 1900. – Jm Kantonnement oder: Zweierlei Tuch (Volksſt), 1900. – Die Verlobung im Forſthauſe (Waldſtücklein m. Geſ.), 1900. – Die Werbung (Volksbild), 1900. – Der Meiſterſchuß (Lſp.), 1900. – Die Durch- gebrannten (Lſp.), 1902. – Der *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/314>, abgerufen am 22.11.2024.