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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jor
rich Albert J. in Barmen, der einer
alteingesessenen bergischen Familie
entstammte. Die Pflichten der Haus-
frau und Mutter von sechs Kindern
ließen ihr poetisches Talent für viele
Jahre schlummern, und erst in neue-
rer Zeit fand sie etwas Muße, sich als
Dichterin betätigen zu können. Auch
sammelte sie die jungen Talente der
bergischen Metropole um sich und be-
gründete die "Bergische Dichter-
schule", an deren Spitze sie noch heute
steht.

S:

"Was die Wupper rauscht ..."
(Poetische Gabe zur Jahrhundert-
feier der Stadt Barmen), 1908 (Sv.),
2. A. 1910. - Hinter grünen Fenster-
läden (Ge.), 1910.

*Jordan, Adolf,

* am 7. Dez. 1824
zu Erfurt, besuchte die Elementarschule
zu Magdeburg, das Gymnasium zum
grauen Kloster in Berlin und das
Gymnasium zu Frankfurt a. O., und
entschied sich 1842 für die militärische
Laufbahn. Er war längere Zeit Adju-
tant des Prinzen Adalbert, machte
den Feldzug in Baden mit, nahm Ende
der fünfziger Jahre seinen Abschied
als Hauptmann und war seitdem als
Schriftsteller tätig. Er wohnte in ver-
schiedenen Orten der Mark Branden-
burg, zuletzt in Lychen (Ukermark) und
starb daselbst am 3. August 1887.

S:

Gedichte, 1853. - Schloß u. Wald
(Lyr.-ep. G.), 1852. - Wilhelm von
Katt (Ep. G.), 1854. - Borussias
Heldenmanen (Ge.), 1854. - Blätter
aus dem Tagebuche eines wandernden
Poeten, 1854. - Kunersdorf (G.),
1854. - Des Großen Kurfürsten
Schlittenfahrt (G.), 1855. - Branden-
burger in Turin (Dr.), 1883.

*Jordan, Wolfg. Arthur,

jüng-
ster Bruder von Wilhelm J. (s. u.!),
wurde am 26. Mai 1846 zu Ragnit in
Ostpreußen geboren, wo sein Vater
damals Superintendent war. Vor-
gebildet auf der Stadtschule zu Rag-
nit, in der Privatschule des Pfarrers
Schuur zu Mühlhausen in Ostpreußen
und auf dem Gymnasium zu Tilsit, be-
[Spaltenumbruch]

Jor
zog er 1866 die Universität Königs-
berg, um Theologie zu studieren, an
deren Stelle später Philologie trat.
Ostern 1870 wurde er Hauslehrer bei
seinem Schwager zu Drosdoven in
Masuren, bestand Ostern 1871 sein
Examen pro facultate docendi und
trat Michaelis 1871 in den Gymnasial-
dienst, in welchem er zunächst in Königs-
berg und seit Michaelis 1872 in Rasten-
burg tätig war. Seit 1877 Lehrer am
Realgymnasium in Gumbinnen, trat
er am 1. November 1886 in den Ruhe-
stand, siedelte erst nach Darkehmen,
dann nach Lyk und Dresden, 1890
aber nach Weimar über, wo er noch
als Rezitator eigener und fremder
Dichtungen lebt.

S:

Anklänge und
Reime (Ge.), 1875. - Student und
Dichter (Dr. D.), 1875. - Leibeigene
Lieder, 1875. - Das Gebet des Herrn
(D.), 1881. 2. A. 1906. - Das fünfzig-
jährige Jubelfest (D.), 1882. - Psal-
men, 1891. - Der Sieg der Liebe
(Schsp.), 1892. - Dichtungen, 3. A.
1909. - Aus ewigem Borne (Dn.),
1895.

*Jordan, Eduard,

geb. am 16.
März 1850 in Gurwitz bei Znaim
(Mähren), absolvierte die Realschule
und bildete sich im Lehrerseminar und
im städtischen Pädagogium in Wien
zum Lehrer aus. Er wirkte mehrere
Jahre als Übungsschullehrer am
Pädagogium, später als Lehrer an
einer Bürgerschule und redigiert
seit Jahrzehnten die Zeitschrift
"Schule und Haus", der sich dann
später noch die Redaktion der "Öster-
reichischen Schulzeitung" anschloß. J.
ist Ehrenpräsident des niederösterr.
Landeslehrervereins, stellvertretender
Präsident des deutschösterreichischen
Lehrerbundes und seit 1904 auch
Mitglied des Gemeinderats der Stadt
Wien. Außer mehreren pädagogischen
Schriften veröffentlichte er

S:

Mein
erster Tag (Humor.), 1878. 2. Aufl.
1881. - Krieg mit Marokko (Lustsp.),
1882.

* 24*


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Jor
rich Albert J. in Barmen, der einer
alteingeſeſſenen bergiſchen Familie
entſtammte. Die Pflichten der Haus-
frau und Mutter von ſechs Kindern
ließen ihr poetiſches Talent für viele
Jahre ſchlummern, und erſt in neue-
rer Zeit fand ſie etwas Muße, ſich als
Dichterin betätigen zu können. Auch
ſammelte ſie die jungen Talente der
bergiſchen Metropole um ſich und be-
gründete die „Bergiſche Dichter-
ſchule“, an deren Spitze ſie noch heute
ſteht.

S:

„Was die Wupper rauſcht ...“
(Poetiſche Gabe zur Jahrhundert-
feier der Stadt Barmen), 1908 (Sv.),
2. A. 1910. – Hinter grünen Fenſter-
läden (Ge.), 1910.

*Jordan, Adolf,

* am 7. Dez. 1824
zu Erfurt, beſuchte die Elementarſchule
zu Magdeburg, das Gymnaſium zum
grauen Kloſter in Berlin und das
Gymnaſium zu Frankfurt a. O., und
entſchied ſich 1842 für die militäriſche
Laufbahn. Er war längere Zeit Adju-
tant des Prinzen Adalbert, machte
den Feldzug in Baden mit, nahm Ende
der fünfziger Jahre ſeinen Abſchied
als Hauptmann und war ſeitdem als
Schriftſteller tätig. Er wohnte in ver-
ſchiedenen Orten der Mark Branden-
burg, zuletzt in Lychen (Ukermark) und
ſtarb daſelbſt am 3. Auguſt 1887.

S:

Gedichte, 1853. – Schloß u. Wald
(Lyr.-ep. G.), 1852. – Wilhelm von
Katt (Ep. G.), 1854. – Boruſſias
Heldenmanen (Ge.), 1854. – Blätter
aus dem Tagebuche eines wandernden
Poeten, 1854. – Kunersdorf (G.),
1854. – Des Großen Kurfürſten
Schlittenfahrt (G.), 1855. – Branden-
burger in Turin (Dr.), 1883.

*Jordan, Wolfg. Arthur,

jüng-
ſter Bruder von Wilhelm J. (ſ. u.!),
wurde am 26. Mai 1846 zu Ragnit in
Oſtpreußen geboren, wo ſein Vater
damals Superintendent war. Vor-
gebildet auf der Stadtſchule zu Rag-
nit, in der Privatſchule des Pfarrers
Schuur zu Mühlhauſen in Oſtpreußen
und auf dem Gymnaſium zu Tilſit, be-
[Spaltenumbruch]

Jor
zog er 1866 die Univerſität Königs-
berg, um Theologie zu ſtudieren, an
deren Stelle ſpäter Philologie trat.
Oſtern 1870 wurde er Hauslehrer bei
ſeinem Schwager zu Drosdoven in
Maſuren, beſtand Oſtern 1871 ſein
Examen pro facultate docendi und
trat Michaelis 1871 in den Gymnaſial-
dienſt, in welchem er zunächſt in Königs-
berg und ſeit Michaelis 1872 in Raſten-
burg tätig war. Seit 1877 Lehrer am
Realgymnaſium in Gumbinnen, trat
er am 1. November 1886 in den Ruhe-
ſtand, ſiedelte erſt nach Darkehmen,
dann nach Lyk und Dresden, 1890
aber nach Weimar über, wo er noch
als Rezitator eigener und fremder
Dichtungen lebt.

S:

Anklänge und
Reime (Ge.), 1875. – Student und
Dichter (Dr. D.), 1875. – Leibeigene
Lieder, 1875. – Das Gebet des Herrn
(D.), 1881. 2. A. 1906. – Das fünfzig-
jährige Jubelfeſt (D.), 1882. – Pſal-
men, 1891. – Der Sieg der Liebe
(Schſp.), 1892. – Dichtungen, 3. A.
1909. – Aus ewigem Borne (Dn.),
1895.

*Jordan, Eduard,

geb. am 16.
März 1850 in Gurwitz bei Znaim
(Mähren), abſolvierte die Realſchule
und bildete ſich im Lehrerſeminar und
im ſtädtiſchen Pädagogium in Wien
zum Lehrer aus. Er wirkte mehrere
Jahre als Übungsſchullehrer am
Pädagogium, ſpäter als Lehrer an
einer Bürgerſchule und redigiert
ſeit Jahrzehnten die Zeitſchrift
„Schule und Haus“, der ſich dann
ſpäter noch die Redaktion der „Öſter-
reichiſchen Schulzeitung“ anſchloß. J.
iſt Ehrenpräſident des niederöſterr.
Landeslehrervereins, ſtellvertretender
Präſident des deutſchöſterreichiſchen
Lehrerbundes und ſeit 1904 auch
Mitglied des Gemeinderats der Stadt
Wien. Außer mehreren pädagogiſchen
Schriften veröffentlichte er

S:

Mein
erſter Tag (Humor.), 1878. 2. Aufl.
1881. – Krieg mit Marokko (Luſtſp.),
1882.

* 24*
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[371/0375] Jor Jor rich Albert J. in Barmen, der einer alteingeſeſſenen bergiſchen Familie entſtammte. Die Pflichten der Haus- frau und Mutter von ſechs Kindern ließen ihr poetiſches Talent für viele Jahre ſchlummern, und erſt in neue- rer Zeit fand ſie etwas Muße, ſich als Dichterin betätigen zu können. Auch ſammelte ſie die jungen Talente der bergiſchen Metropole um ſich und be- gründete die „Bergiſche Dichter- ſchule“, an deren Spitze ſie noch heute ſteht. S: „Was die Wupper rauſcht ...“ (Poetiſche Gabe zur Jahrhundert- feier der Stadt Barmen), 1908 (Sv.), 2. A. 1910. – Hinter grünen Fenſter- läden (Ge.), 1910. *Jordan, Adolf, * am 7. Dez. 1824 zu Erfurt, beſuchte die Elementarſchule zu Magdeburg, das Gymnaſium zum grauen Kloſter in Berlin und das Gymnaſium zu Frankfurt a. O., und entſchied ſich 1842 für die militäriſche Laufbahn. Er war längere Zeit Adju- tant des Prinzen Adalbert, machte den Feldzug in Baden mit, nahm Ende der fünfziger Jahre ſeinen Abſchied als Hauptmann und war ſeitdem als Schriftſteller tätig. Er wohnte in ver- ſchiedenen Orten der Mark Branden- burg, zuletzt in Lychen (Ukermark) und ſtarb daſelbſt am 3. Auguſt 1887. S: Gedichte, 1853. – Schloß u. Wald (Lyr.-ep. G.), 1852. – Wilhelm von Katt (Ep. G.), 1854. – Boruſſias Heldenmanen (Ge.), 1854. – Blätter aus dem Tagebuche eines wandernden Poeten, 1854. – Kunersdorf (G.), 1854. – Des Großen Kurfürſten Schlittenfahrt (G.), 1855. – Branden- burger in Turin (Dr.), 1883. *Jordan, Wolfg. Arthur, jüng- ſter Bruder von Wilhelm J. (ſ. u.!), wurde am 26. Mai 1846 zu Ragnit in Oſtpreußen geboren, wo ſein Vater damals Superintendent war. Vor- gebildet auf der Stadtſchule zu Rag- nit, in der Privatſchule des Pfarrers Schuur zu Mühlhauſen in Oſtpreußen und auf dem Gymnaſium zu Tilſit, be- zog er 1866 die Univerſität Königs- berg, um Theologie zu ſtudieren, an deren Stelle ſpäter Philologie trat. Oſtern 1870 wurde er Hauslehrer bei ſeinem Schwager zu Drosdoven in Maſuren, beſtand Oſtern 1871 ſein Examen pro facultate docendi und trat Michaelis 1871 in den Gymnaſial- dienſt, in welchem er zunächſt in Königs- berg und ſeit Michaelis 1872 in Raſten- burg tätig war. Seit 1877 Lehrer am Realgymnaſium in Gumbinnen, trat er am 1. November 1886 in den Ruhe- ſtand, ſiedelte erſt nach Darkehmen, dann nach Lyk und Dresden, 1890 aber nach Weimar über, wo er noch als Rezitator eigener und fremder Dichtungen lebt. S: Anklänge und Reime (Ge.), 1875. – Student und Dichter (Dr. D.), 1875. – Leibeigene Lieder, 1875. – Das Gebet des Herrn (D.), 1881. 2. A. 1906. – Das fünfzig- jährige Jubelfeſt (D.), 1882. – Pſal- men, 1891. – Der Sieg der Liebe (Schſp.), 1892. – Dichtungen, 3. A. 1909. – Aus ewigem Borne (Dn.), 1895. *Jordan, Eduard, geb. am 16. März 1850 in Gurwitz bei Znaim (Mähren), abſolvierte die Realſchule und bildete ſich im Lehrerſeminar und im ſtädtiſchen Pädagogium in Wien zum Lehrer aus. Er wirkte mehrere Jahre als Übungsſchullehrer am Pädagogium, ſpäter als Lehrer an einer Bürgerſchule und redigiert ſeit Jahrzehnten die Zeitſchrift „Schule und Haus“, der ſich dann ſpäter noch die Redaktion der „Öſter- reichiſchen Schulzeitung“ anſchloß. J. iſt Ehrenpräſident des niederöſterr. Landeslehrervereins, ſtellvertretender Präſident des deutſchöſterreichiſchen Lehrerbundes und ſeit 1904 auch Mitglied des Gemeinderats der Stadt Wien. Außer mehreren pädagogiſchen Schriften veröffentlichte er S: Mein erſter Tag (Humor.), 1878. 2. Aufl. 1881. – Krieg mit Marokko (Luſtſp.), 1882. * 24*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/375>, abgerufen am 22.11.2024.