Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Jor *Jordan, Gustav, geb. am 21. S: Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. - *Jordan, Karl Friedrich, wurde S: Die moderne Bühne und die Sitt- Jor Jordan, Otto, ein Bruder von S: Schlichte *Jordan, Richard, eigentlich *
[Spaltenumbruch] Jor *Jordan, Guſtav, geb. am 21. S: Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. – *Jordan, Karl Friedrich, wurde S: Die moderne Bühne und die Sitt- Jor Jordan, Otto, ein Bruder von S: Schlichte *Jordan, Richard, eigentlich *
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Er kam mit ſeinen Eltern<lb/> Ende 1863 nach Deutſchland zurück<lb/> und beſuchte das Gymnaſium in Mar-<lb/> burg bis zur Oberſekunda, worauf er,<lb/> den Wünſchen ſeines Vaters folgend,<lb/> als Lehrling in eins der erſten Ham-<lb/> burger Bankhäuſer eintrat. Nach Be-<lb/> endigung der zweijährigen Lehrzeit<lb/> geſtattete ihm ſein Vater, ſich den<lb/> Studien widmen zu dürfen. Er be-<lb/> reitete ſich erſt in Darmſtadt, dann<lb/> in Tübingen auf das Abiturienten-<lb/> examen vor, ſah ſich aber noch vor Er-<lb/> ſtehung desſelben infolge der Schei-<lb/> dung ſeiner Eltern gezwungen, eine<lb/> kaufmänniſche Stellung im Auslande<lb/> zu ſuchen. Er fand eine ſolche zu An-<lb/> fang des Jahres 1878 zu Mexiko, wo<lb/> er bis 1882 in verſchiedenen kauf-<lb/> männiſchen Stellungen tätig war, um<lb/> dann ein Amt im mexikaniſchen Finanz-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [372/0376]
Jor
Jor
*Jordan, Guſtav, geb. am 21.
Febr. 1856 in Stettin, beſuchte das
ſtädtiſche Gymnaſium in Danzig und
ſtudierte in Tübingen, Berlin und
Straßburg Geſchichte und Literatur-
geſchichte. Nachdem er ſeine Doktor-
und Staatsprüfung beſtanden, trat
er 1880 in den reichsländiſchen Schul-
dienſt und wirkte an den höheren
Lehranſtalten in Saargemünd, Metz,
Biſchweiler und Mülhauſen. Jetzt
(1908) iſt er Oberlehrer u. Profeſſor
an der Oberrealſchule in Mülhauſen.
Außer verſchiedenen unter dem Pſeu-
don. Hans Krieg veröffentlichten
populär-wiſſenſchaftlichen Feuille-
tons in Zeitſchriften gab er heraus
S: Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. –
Es muß auch ſolche Käuze geben. Hei-
teres und Ernſtes (Geſamm. kleinere
En.), 1909.
*Jordan, Karl Friedrich, wurde
am 23. September 1861 in Berlin als
der Sohn eines kleinen Beamten ge-
boren und hat das ſeltene Glück ge-
noſſen, in dem ſchönſten Elternheim
durch 31 Jahre weilen zu dürfen. Er
beſuchte ſeit 1869 die Knabenſchule der
Brüdergemeinde, die königl. Friedrich-
ſtädtiſche Knabenſchule und die Fried-
richswerderſche Gewerbeſchule, die er
Oſtern 1880 verließ, um dann an der
Berliner Univerſität Naturwiſſen-
ſchaften und Mathematik zu ſtudieren.
Nachdem er im November 1884 ſein
Staatsexamen abgelegt, machte er
1885–86 ſein Probejahr am König-
ſtädtiſchen Realgymnaſium durch, ge-
nügte dann ſeiner Militärpflicht und
wurde im Herbſt 1888 als Lehrer an
der Luiſenſchule in Berlin (einer höhe-
ren Töchterſchule) angeſtellt. Jm März
1886 hatte er ſich in Halle die Würde
eines Dr. phil. erworben und 1907
wurde er zum Profeſſor ernannt. Jm
Jahre 1908 trat er in den Ruheſtand.
S: Die moderne Bühne und die Sitt-
lichkeit, 1891. – Morgenglühen (Oden
und Lr. eines Antimodernen), 1893.
– Heil der Jugend! (Fſtſp.), 1899.
Jordan, Otto, ein Bruder von
Arthur J. (ſ. d.!) u. Wilhelm J. (ſ. d.!),
wurde am 19. Februar 1839 in Rag-
nit (Oſtpreußen) geboren, wo ſein
Vater, einer der Helden der Freiheits-
kriege, damals als gefeierter Geiſt-
licher und Superintendent wirkte, be-
ſuchte das Gymnaſium in Tilſit und
ſtudierte darauf in Königsberg und
Halle Theologie. Jm Jahre 1866
wurde er Mitglied des Domkandi-
datenſtifts und Hilfsprediger in Ber-
lin, 1867 Direktor des Vereinshauſes
und Präſes des öſtlichen Jünglings-
bundes und 1872 Vorſteher der Dia-
koniſſenanſtalt in Halle a. S., wo er
auch die „Blätter aus dem Diakoniſſen-
hauſe Halle“ herausgibt.
S: Schlichte
Lieder aus Freud und Leid, 1896. 2.
A. u. d. T.: Ein Leben in Liedern, 1905.
*Jordan, Richard, eigentlich
Richard Keller geheißen, wurde
am 9. Jan. 1857 zu Mexiko geboren,
wo ſein Vater als Kaufmann anſäſſig
war. Seine Mutter iſt die unter dem
Namen Henriette Keller-Jordan
bekannte Schriftſtellerin (ſ. d.)! Nach
der Eheſcheidung ſeiner Eltern (1876)
nahm der Sohn den Namen ſeiner
Mutter an. Er kam mit ſeinen Eltern
Ende 1863 nach Deutſchland zurück
und beſuchte das Gymnaſium in Mar-
burg bis zur Oberſekunda, worauf er,
den Wünſchen ſeines Vaters folgend,
als Lehrling in eins der erſten Ham-
burger Bankhäuſer eintrat. Nach Be-
endigung der zweijährigen Lehrzeit
geſtattete ihm ſein Vater, ſich den
Studien widmen zu dürfen. Er be-
reitete ſich erſt in Darmſtadt, dann
in Tübingen auf das Abiturienten-
examen vor, ſah ſich aber noch vor Er-
ſtehung desſelben infolge der Schei-
dung ſeiner Eltern gezwungen, eine
kaufmänniſche Stellung im Auslande
zu ſuchen. Er fand eine ſolche zu An-
fang des Jahres 1878 zu Mexiko, wo
er bis 1882 in verſchiedenen kauf-
männiſchen Stellungen tätig war, um
dann ein Amt im mexikaniſchen Finanz-
*
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