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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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München, setzte dieselben auch in Bres-
lau fort, ging dann aber auf die
Bretter, welche die Welt bedeuten. Bei
einer Dilettantenvorstellung eines
akademisch-dramatischen Vereins in
München sah ihn Dr. Brahm spielen,
der ihn sofort für das von ihm ge-
leitete Deutsche Theater in Berlin
engagierte (1894). Während der ersten
anderthalb Jahre seines dortigen
Wirkens genoß K. den Unterricht des
Oberregisseurs Emil Lessing, 1896
ging er an d. Stadttheater in Görlitz,
dann nach Halle und Breslau und trat
1898 abermals in den Verband des
Deutschen Theaters in Berlin ein.

S:

Simplicius (Trag. M.), 1905. -
Der Pan im Salon (Grotesken, Pro-
sastücke, Ge.), 1907. - Sagen aus
Mjnhejm, 1909. - Schauspielernoti-
zen, 1910.

*Keben, Georg,

geb. am 17. Febr.
1859 zu Berlin, ist seit 1888 als
Schriftsteller tätig, lebte in den letzten
Jahren in Breslau und verlegte im
Herbst 1895 seinen Wohnsitz wieder
nach Berlin.

S:

Das Quartett (Lsp.),
1889. - Um ein Darlehn (R.), 1891. -
Geraubte Küsse (Modernes), 1892. -
Die Prostitution u. ihre Beziehungen
zur modernen realistischen Literatur,
1892. - Stille Märtyrer (Moderne
En.), 1893. - Der kleine Herzog (Lsp.),
1894. - Feinde des Reichs (R. a. d.
Süden Deutschlands), 1897. - Jch,
die Liebe! (Ein Lebensinhalt), 2. A.
1899. - Unter Frauen (Paris. Geschn.),
1900. - Das schöne Leid (3 En.), 1901.
- Adam gegen Eva (Über Liebe, Wei-
bergeschmack und Moral), 1902. - Die
halben Christen und der ganze Teufel
(Höllenfahrten des Aberglaubens),
1905.

*Keck, Karl Heinr. Christian,

pseud.
Karl Heinrich, Sohn eines Tisch-
lers in Schleswig, wurde daselbst am
20. März 1824 geboren, besuchte erst
die Bürgerschule, dann von 1835 an
eine höhere Privatschule und seit 1837
die Domschule in Schleswig. Ehe er
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Keck
zur Universität abging, war er andert-
halb Jahre Hauslehrer in Angeln,
studierte dann von Michaelis 1843 bis
1844 in Kiel, besonders unter Gregor
Wilh. Nitzsch, und 1844-46 in Bonn
unter Ritschl und Welcker Philologie.
Nachdem er ein Semester im Eltern-
hause zugebracht hatte, kehrte er 1847
zur Beendigung seiner Studien nach
Kiel zurück. Da brach der Aufstand
Schleswig-Holsteins gegen Däne-
mark aus, und sofort trat K. als Frei-
williger in das bewaffnete Korps der
Kieler Studenten ein. Jn dem Ge-
fechte bei Bau am 9. April 1848 wurde
er gefangen genommen und mußte
fünf Monate auf dem Linienschiff
"Dronning Maria" aushalten. Jm
Oktbr. 1848 erhielt er durch Vermitt-
lung seines väterlichen Freundes G.
W. Nitzsch eine Lehrerstelle am Gym-
nasium zu Glückstadt, die ihm, nach-
dem er Ende d. J. sein Schulamts-
examen bestanden, 1849 definitiv über-
tragen wurde. Als aber die dänische
Restauration nach Niederwerfung der
Herzogtümer auch in Holstein durch-
geführt ward, traf ihn 1853 die Dienst-
entlassung, und nur die Gunst des neu
ernannten dänischen Schulrats er-
möglichte es, daß er am Gymnasium
in Plön kommissarisch beschäftigt
ward. Jm Jahre 1859 wurde er zum
zweiten Oberlehrer daselbst befördert.
Nach dem Tode des Dänenkönigs
Friedrich VII. (Novbr. 1863) gehörte
auch K. zu denen, die dem Nachfolger
Christian IX. den Huldigungseid ver-
weigerten. Schon sollte ihn die Dienst-
entlassung treffen, da rückten die Öster-
reicher und Preußen in Holstein ein,
und zwei Tage nach dem Besetzen der
Danewirke war K. Rektor der Dom-
schule in Schleswig (Februar 1864).
Sechs Jahre später wurde er als
Direktor des Gymnasiums nach Husum
versetzt. Seit 1881 führte er einige
Jahre die Redaktion des von W. Herbst
begründeten "Deutschen Literatur-
blattes" (erloschen 1889). Jm Herbst

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Keb
München, ſetzte dieſelben auch in Bres-
lau fort, ging dann aber auf die
Bretter, welche die Welt bedeuten. Bei
einer Dilettantenvorſtellung eines
akademiſch-dramatiſchen Vereins in
München ſah ihn Dr. Brahm ſpielen,
der ihn ſofort für das von ihm ge-
leitete Deutſche Theater in Berlin
engagierte (1894). Während der erſten
anderthalb Jahre ſeines dortigen
Wirkens genoß K. den Unterricht des
Oberregiſſeurs Emil Leſſing, 1896
ging er an d. Stadttheater in Görlitz,
dann nach Halle und Breslau und trat
1898 abermals in den Verband des
Deutſchen Theaters in Berlin ein.

S:

Simplicius (Trag. M.), 1905. –
Der Pan im Salon (Grotesken, Pro-
ſaſtücke, Ge.), 1907. – Sagen aus
Mjnhejm, 1909. – Schauſpielernoti-
zen, 1910.

*Keben, Georg,

geb. am 17. Febr.
1859 zu Berlin, iſt ſeit 1888 als
Schriftſteller tätig, lebte in den letzten
Jahren in Breslau und verlegte im
Herbſt 1895 ſeinen Wohnſitz wieder
nach Berlin.

S:

Das Quartett (Lſp.),
1889. – Um ein Darlehn (R.), 1891. –
Geraubte Küſſe (Modernes), 1892. –
Die Proſtitution u. ihre Beziehungen
zur modernen realiſtiſchen Literatur,
1892. – Stille Märtyrer (Moderne
En.), 1893. – Der kleine Herzog (Lſp.),
1894. – Feinde des Reichs (R. a. d.
Süden Deutſchlands), 1897. – Jch,
die Liebe! (Ein Lebensinhalt), 2. A.
1899. – Unter Frauen (Pariſ. Geſchn.),
1900. – Das ſchöne Leid (3 En.), 1901.
– Adam gegen Eva (Über Liebe, Wei-
bergeſchmack und Moral), 1902. – Die
halben Chriſten und der ganze Teufel
(Höllenfahrten des Aberglaubens),
1905.

*Keck, Karl Heinr. Chriſtian,

pſeud.
Karl Heinrich, Sohn eines Tiſch-
lers in Schleswig, wurde daſelbſt am
20. März 1824 geboren, beſuchte erſt
die Bürgerſchule, dann von 1835 an
eine höhere Privatſchule und ſeit 1837
die Domſchule in Schleswig. Ehe er
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Keck
zur Univerſität abging, war er andert-
halb Jahre Hauslehrer in Angeln,
ſtudierte dann von Michaelis 1843 bis
1844 in Kiel, beſonders unter Gregor
Wilh. Nitzſch, und 1844–46 in Bonn
unter Ritſchl und Welcker Philologie.
Nachdem er ein Semeſter im Eltern-
hauſe zugebracht hatte, kehrte er 1847
zur Beendigung ſeiner Studien nach
Kiel zurück. Da brach der Aufſtand
Schleswig-Holſteins gegen Däne-
mark aus, und ſofort trat K. als Frei-
williger in das bewaffnete Korps der
Kieler Studenten ein. Jn dem Ge-
fechte bei Bau am 9. April 1848 wurde
er gefangen genommen und mußte
fünf Monate auf dem Linienſchiff
„Dronning Maria“ aushalten. Jm
Oktbr. 1848 erhielt er durch Vermitt-
lung ſeines väterlichen Freundes G.
W. Nitzſch eine Lehrerſtelle am Gym-
naſium zu Glückſtadt, die ihm, nach-
dem er Ende d. J. ſein Schulamts-
examen beſtanden, 1849 definitiv über-
tragen wurde. Als aber die däniſche
Reſtauration nach Niederwerfung der
Herzogtümer auch in Holſtein durch-
geführt ward, traf ihn 1853 die Dienſt-
entlaſſung, und nur die Gunſt des neu
ernannten däniſchen Schulrats er-
möglichte es, daß er am Gymnaſium
in Plön kommiſſariſch beſchäftigt
ward. Jm Jahre 1859 wurde er zum
zweiten Oberlehrer daſelbſt befördert.
Nach dem Tode des Dänenkönigs
Friedrich VII. (Novbr. 1863) gehörte
auch K. zu denen, die dem Nachfolger
Chriſtian IX. den Huldigungseid ver-
weigerten. Schon ſollte ihn die Dienſt-
entlaſſung treffen, da rückten die Öſter-
reicher und Preußen in Holſtein ein,
und zwei Tage nach dem Beſetzen der
Danewirke war K. Rektor der Dom-
ſchule in Schleswig (Februar 1864).
Sechs Jahre ſpäter wurde er als
Direktor des Gymnaſiums nach Huſum
verſetzt. Seit 1881 führte er einige
Jahre die Redaktion des von W. Herbſt
begründeten „Deutſchen Literatur-
blattes“ (erloſchen 1889). Jm Herbſt

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[427/0431] Keb Keck München, ſetzte dieſelben auch in Bres- lau fort, ging dann aber auf die Bretter, welche die Welt bedeuten. Bei einer Dilettantenvorſtellung eines akademiſch-dramatiſchen Vereins in München ſah ihn Dr. Brahm ſpielen, der ihn ſofort für das von ihm ge- leitete Deutſche Theater in Berlin engagierte (1894). Während der erſten anderthalb Jahre ſeines dortigen Wirkens genoß K. den Unterricht des Oberregiſſeurs Emil Leſſing, 1896 ging er an d. Stadttheater in Görlitz, dann nach Halle und Breslau und trat 1898 abermals in den Verband des Deutſchen Theaters in Berlin ein. S: Simplicius (Trag. M.), 1905. – Der Pan im Salon (Grotesken, Pro- ſaſtücke, Ge.), 1907. – Sagen aus Mjnhejm, 1909. – Schauſpielernoti- zen, 1910. *Keben, Georg, geb. am 17. Febr. 1859 zu Berlin, iſt ſeit 1888 als Schriftſteller tätig, lebte in den letzten Jahren in Breslau und verlegte im Herbſt 1895 ſeinen Wohnſitz wieder nach Berlin. S: Das Quartett (Lſp.), 1889. – Um ein Darlehn (R.), 1891. – Geraubte Küſſe (Modernes), 1892. – Die Proſtitution u. ihre Beziehungen zur modernen realiſtiſchen Literatur, 1892. – Stille Märtyrer (Moderne En.), 1893. – Der kleine Herzog (Lſp.), 1894. – Feinde des Reichs (R. a. d. Süden Deutſchlands), 1897. – Jch, die Liebe! (Ein Lebensinhalt), 2. A. 1899. – Unter Frauen (Pariſ. Geſchn.), 1900. – Das ſchöne Leid (3 En.), 1901. – Adam gegen Eva (Über Liebe, Wei- bergeſchmack und Moral), 1902. – Die halben Chriſten und der ganze Teufel (Höllenfahrten des Aberglaubens), 1905. *Keck, Karl Heinr. Chriſtian, pſeud. Karl Heinrich, Sohn eines Tiſch- lers in Schleswig, wurde daſelbſt am 20. März 1824 geboren, beſuchte erſt die Bürgerſchule, dann von 1835 an eine höhere Privatſchule und ſeit 1837 die Domſchule in Schleswig. Ehe er zur Univerſität abging, war er andert- halb Jahre Hauslehrer in Angeln, ſtudierte dann von Michaelis 1843 bis 1844 in Kiel, beſonders unter Gregor Wilh. Nitzſch, und 1844–46 in Bonn unter Ritſchl und Welcker Philologie. Nachdem er ein Semeſter im Eltern- hauſe zugebracht hatte, kehrte er 1847 zur Beendigung ſeiner Studien nach Kiel zurück. Da brach der Aufſtand Schleswig-Holſteins gegen Däne- mark aus, und ſofort trat K. als Frei- williger in das bewaffnete Korps der Kieler Studenten ein. Jn dem Ge- fechte bei Bau am 9. April 1848 wurde er gefangen genommen und mußte fünf Monate auf dem Linienſchiff „Dronning Maria“ aushalten. Jm Oktbr. 1848 erhielt er durch Vermitt- lung ſeines väterlichen Freundes G. W. Nitzſch eine Lehrerſtelle am Gym- naſium zu Glückſtadt, die ihm, nach- dem er Ende d. J. ſein Schulamts- examen beſtanden, 1849 definitiv über- tragen wurde. Als aber die däniſche Reſtauration nach Niederwerfung der Herzogtümer auch in Holſtein durch- geführt ward, traf ihn 1853 die Dienſt- entlaſſung, und nur die Gunſt des neu ernannten däniſchen Schulrats er- möglichte es, daß er am Gymnaſium in Plön kommiſſariſch beſchäftigt ward. Jm Jahre 1859 wurde er zum zweiten Oberlehrer daſelbſt befördert. Nach dem Tode des Dänenkönigs Friedrich VII. (Novbr. 1863) gehörte auch K. zu denen, die dem Nachfolger Chriſtian IX. den Huldigungseid ver- weigerten. Schon ſollte ihn die Dienſt- entlaſſung treffen, da rückten die Öſter- reicher und Preußen in Holſtein ein, und zwei Tage nach dem Beſetzen der Danewirke war K. Rektor der Dom- ſchule in Schleswig (Februar 1864). Sechs Jahre ſpäter wurde er als Direktor des Gymnaſiums nach Huſum verſetzt. Seit 1881 führte er einige Jahre die Redaktion des von W. Herbſt begründeten „Deutſchen Literatur- blattes“ (erloſchen 1889). Jm Herbſt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/431>, abgerufen am 22.11.2024.