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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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logischen Fächer an der Hauslehran-
stalt (1892-96) am 25. Juli 1896 in
Wien zum Priester geweiht. Seitdem
wirkte er als Religionslehrer am Kon-
vikt (Privat-Untergymnasium) da-
selbst, später als Seelsorgpriester am
Neukloster der Zisterzienser in Wiener
Neustadt, am Kloster der Karmeliter-
Nonnen in Wandorf (Ungarn) u. in
Maiersdorf a. d. hohen Wand, mußte
sich aber Ende 1905 wegen andauern-
der Kränklichkeit in seine Abtei Hei-
ligenkreuz zurückziehen. Außer einer
großen Anzahl von Beiträgen für
sehr viele Blätter verschiedenster Rich-
tung veröffentlichte er

S:

Gnomen
und Sprüche (Eigenes u. Fremdes),
1897. - Tautröpflein (Ge.), 1899. -
Heinrich Heine (Literarische Studie),
1899. - Bilder aus d. deutschen Lite-
ratur des 19. Jahrh., 1901. - Robert
Hamerling (Literaturbild a. Österr.),
1901. - St. Angela-Büchlein (zur
Jahrhundertfeier ihrer Heiligspre-
chung), 1907. - Aus dem Tagebuche
eines abgefallenen Priesters (E.),
1910.

Hamada, Marusa,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Marusa
Nusko,
wurde am 20. Juni 1873 in
Josephstadt (Böhmen) als die Toch-
ter eines Regimentsarztes geboren,
der später nach Prag versetzt wurde.
Hier besuchte M. H. die Klosterschule
der Ursulinerinnen, erhielt jedoch
vom neunten Jahre ab nur privaten,
deutschen Unterricht. Prof. Sladek
führte sie in die altklassische u. tsche-
chische Literatur und in die lateinische
Sprache ein und betrieb auch mit ihr
philosophische Studien. Als ihr Va-
ter 1892 nach Lemberg versetzt wor-
den war, begann sie eine rege Tätig-
keit als Schriftstellerin für verschie-
dene österreich. Blätter zu entfalten,
erhielt auch für ihre Novelle "Nikolo"
von der Redaktion der "Frauenwerke"
den ausgesetzten Preis. Jm Herbst
1894 unternahm sie mit einer öster-
reichischen Familie, deren beide Töch-
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Ham
ter sie in der deutschen und französi-
schen Sprache und in Musik unter-
richtete, eine Reise nach der Schweiz,
Jtalien und Ägypten, besuchte nach
Trennung von jener Familie Port
Said, Kairo, Jerusalem, nahm dann
wieder eine Stelle als Erzieherin von
vier Kindern in Helouan, einem
Schwefelbade südlich von Kairo, an
und kehrte im Juni 1896 nach Lem-
berg zurück, wo sie sich bald hernach
mit dem Artillerie-Oberleutnant Ha-
mada verheiratete und noch jetzt lebt.

S:

Gedichte, 1893. - Aus der Seele
zum Herzen (Ge., eingeführt v. Felix
Dahn), 1897.

*Hamann, Albert,

wurde am 2.
Oktbr. 1806 zu Berlin als der Sohn
eines wohlhabenden Bäckermeisters
geboren. Er studierte in Heidelberg
die Rechte und beabsichtigte, sich der
akademischen Lehrtätigkeit zu widmen.
Während seiner Studienzeit weilte er
fast ein ganzes Jahr in Jtalien und
verkehrte hier viel mit dem Dichter
A. Kopisch. Nach seiner Rückkehr
schwer erkrankt, gab er die Hoffnung
auf eine akademische Tätigkeit auf u.
studierte nunmehr Philologie. Jm
Jahre 1833 wurde er Lehrer am Gym-
nasium in Potsdam und 1854 an der
neubegründeten Realschule daselbst,
an der er zuletzt als erster Oberlehrer
und Professor bis zu seinem Tode
wirkte, der am 28. Dezbr. 1880 er-
folgte. H. zeichnete sich durch eine
außerordentliche Vielseitigkeit seines
Wissens, durch scharfes und selbstän-
diges philosophisches Denken u. durch
gründliche ästhetische Bildung aus.
Außer zahlreichen wissenschaftlichen
Arbeiten veröffentlichte er

S:

Cola
di Rienzi (Dr.), 1873. - Servet (Dr.),
1881.

*Hamann, Ernst,

geb. am 2. Sep-
tember 1862 in Dammerow bei Lübz
(Mecklenburg), wo sein Vater Guts-
pächter war, absolvierte das Gym-
nasium in Waren und studierte dann
in Rostock, Berlin, München, Zürich

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Ham
logiſchen Fächer an der Hauslehran-
ſtalt (1892–96) am 25. Juli 1896 in
Wien zum Prieſter geweiht. Seitdem
wirkte er als Religionslehrer am Kon-
vikt (Privat-Untergymnaſium) da-
ſelbſt, ſpäter als Seelſorgprieſter am
Neukloſter der Ziſterzienſer in Wiener
Neuſtadt, am Kloſter der Karmeliter-
Nonnen in Wandorf (Ungarn) u. in
Maiersdorf a. d. hohen Wand, mußte
ſich aber Ende 1905 wegen andauern-
der Kränklichkeit in ſeine Abtei Hei-
ligenkreuz zurückziehen. Außer einer
großen Anzahl von Beiträgen für
ſehr viele Blätter verſchiedenſter Rich-
tung veröffentlichte er

S:

Gnomen
und Sprüche (Eigenes u. Fremdes),
1897. – Tautröpflein (Ge.), 1899. –
Heinrich Heine (Literariſche Studie),
1899. – Bilder aus d. deutſchen Lite-
ratur des 19. Jahrh., 1901. – Robert
Hamerling (Literaturbild a. Öſterr.),
1901. – St. Angela-Büchlein (zur
Jahrhundertfeier ihrer Heiligſpre-
chung), 1907. – Aus dem Tagebuche
eines abgefallenen Prieſters (E.),
1910.

Hamada, Marusa,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Marusa
Nusko,
wurde am 20. Juni 1873 in
Joſephſtadt (Böhmen) als die Toch-
ter eines Regimentsarztes geboren,
der ſpäter nach Prag verſetzt wurde.
Hier beſuchte M. H. die Kloſterſchule
der Urſulinerinnen, erhielt jedoch
vom neunten Jahre ab nur privaten,
deutſchen Unterricht. Prof. Sladek
führte ſie in die altklaſſiſche u. tſche-
chiſche Literatur und in die lateiniſche
Sprache ein und betrieb auch mit ihr
philoſophiſche Studien. Als ihr Va-
ter 1892 nach Lemberg verſetzt wor-
den war, begann ſie eine rege Tätig-
keit als Schriftſtellerin für verſchie-
dene öſterreich. Blätter zu entfalten,
erhielt auch für ihre Novelle „Nikolo“
von der Redaktion der „Frauenwerke“
den ausgeſetzten Preis. Jm Herbſt
1894 unternahm ſie mit einer öſter-
reichiſchen Familie, deren beide Töch-
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Ham
ter ſie in der deutſchen und franzöſi-
ſchen Sprache und in Muſik unter-
richtete, eine Reiſe nach der Schweiz,
Jtalien und Ägypten, beſuchte nach
Trennung von jener Familie Port
Saïd, Kairo, Jeruſalem, nahm dann
wieder eine Stelle als Erzieherin von
vier Kindern in Helouan, einem
Schwefelbade ſüdlich von Kairo, an
und kehrte im Juni 1896 nach Lem-
berg zurück, wo ſie ſich bald hernach
mit dem Artillerie-Oberleutnant Ha-
mada verheiratete und noch jetzt lebt.

S:

Gedichte, 1893. – Aus der Seele
zum Herzen (Ge., eingeführt v. Felix
Dahn), 1897.

*Hamann, Albert,

wurde am 2.
Oktbr. 1806 zu Berlin als der Sohn
eines wohlhabenden Bäckermeiſters
geboren. Er ſtudierte in Heidelberg
die Rechte und beabſichtigte, ſich der
akademiſchen Lehrtätigkeit zu widmen.
Während ſeiner Studienzeit weilte er
faſt ein ganzes Jahr in Jtalien und
verkehrte hier viel mit dem Dichter
A. Kopiſch. Nach ſeiner Rückkehr
ſchwer erkrankt, gab er die Hoffnung
auf eine akademiſche Tätigkeit auf u.
ſtudierte nunmehr Philologie. Jm
Jahre 1833 wurde er Lehrer am Gym-
naſium in Potsdam und 1854 an der
neubegründeten Realſchule daſelbſt,
an der er zuletzt als erſter Oberlehrer
und Profeſſor bis zu ſeinem Tode
wirkte, der am 28. Dezbr. 1880 er-
folgte. H. zeichnete ſich durch eine
außerordentliche Vielſeitigkeit ſeines
Wiſſens, durch ſcharfes und ſelbſtän-
diges philoſophiſches Denken u. durch
gründliche äſthetiſche Bildung aus.
Außer zahlreichen wiſſenſchaftlichen
Arbeiten veröffentlichte er

S:

Cola
di Rienzi (Dr.), 1873. – Servet (Dr.),
1881.

*Hamann, Ernſt,

geb. am 2. Sep-
tember 1862 in Dammerow bei Lübz
(Mecklenburg), wo ſein Vater Guts-
pächter war, abſolvierte das Gym-
naſium in Waren und ſtudierte dann
in Roſtock, Berlin, München, Zürich

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[54/0058] Ham Ham logiſchen Fächer an der Hauslehran- ſtalt (1892–96) am 25. Juli 1896 in Wien zum Prieſter geweiht. Seitdem wirkte er als Religionslehrer am Kon- vikt (Privat-Untergymnaſium) da- ſelbſt, ſpäter als Seelſorgprieſter am Neukloſter der Ziſterzienſer in Wiener Neuſtadt, am Kloſter der Karmeliter- Nonnen in Wandorf (Ungarn) u. in Maiersdorf a. d. hohen Wand, mußte ſich aber Ende 1905 wegen andauern- der Kränklichkeit in ſeine Abtei Hei- ligenkreuz zurückziehen. Außer einer großen Anzahl von Beiträgen für ſehr viele Blätter verſchiedenſter Rich- tung veröffentlichte er S: Gnomen und Sprüche (Eigenes u. Fremdes), 1897. – Tautröpflein (Ge.), 1899. – Heinrich Heine (Literariſche Studie), 1899. – Bilder aus d. deutſchen Lite- ratur des 19. Jahrh., 1901. – Robert Hamerling (Literaturbild a. Öſterr.), 1901. – St. Angela-Büchlein (zur Jahrhundertfeier ihrer Heiligſpre- chung), 1907. – Aus dem Tagebuche eines abgefallenen Prieſters (E.), 1910. Hamada, Marusa, bekannt unter ihrem Mädchennamen Marusa Nusko, wurde am 20. Juni 1873 in Joſephſtadt (Böhmen) als die Toch- ter eines Regimentsarztes geboren, der ſpäter nach Prag verſetzt wurde. Hier beſuchte M. H. die Kloſterſchule der Urſulinerinnen, erhielt jedoch vom neunten Jahre ab nur privaten, deutſchen Unterricht. Prof. Sladek führte ſie in die altklaſſiſche u. tſche- chiſche Literatur und in die lateiniſche Sprache ein und betrieb auch mit ihr philoſophiſche Studien. Als ihr Va- ter 1892 nach Lemberg verſetzt wor- den war, begann ſie eine rege Tätig- keit als Schriftſtellerin für verſchie- dene öſterreich. Blätter zu entfalten, erhielt auch für ihre Novelle „Nikolo“ von der Redaktion der „Frauenwerke“ den ausgeſetzten Preis. Jm Herbſt 1894 unternahm ſie mit einer öſter- reichiſchen Familie, deren beide Töch- ter ſie in der deutſchen und franzöſi- ſchen Sprache und in Muſik unter- richtete, eine Reiſe nach der Schweiz, Jtalien und Ägypten, beſuchte nach Trennung von jener Familie Port Saïd, Kairo, Jeruſalem, nahm dann wieder eine Stelle als Erzieherin von vier Kindern in Helouan, einem Schwefelbade ſüdlich von Kairo, an und kehrte im Juni 1896 nach Lem- berg zurück, wo ſie ſich bald hernach mit dem Artillerie-Oberleutnant Ha- mada verheiratete und noch jetzt lebt. S: Gedichte, 1893. – Aus der Seele zum Herzen (Ge., eingeführt v. Felix Dahn), 1897. *Hamann, Albert, wurde am 2. Oktbr. 1806 zu Berlin als der Sohn eines wohlhabenden Bäckermeiſters geboren. Er ſtudierte in Heidelberg die Rechte und beabſichtigte, ſich der akademiſchen Lehrtätigkeit zu widmen. Während ſeiner Studienzeit weilte er faſt ein ganzes Jahr in Jtalien und verkehrte hier viel mit dem Dichter A. Kopiſch. Nach ſeiner Rückkehr ſchwer erkrankt, gab er die Hoffnung auf eine akademiſche Tätigkeit auf u. ſtudierte nunmehr Philologie. Jm Jahre 1833 wurde er Lehrer am Gym- naſium in Potsdam und 1854 an der neubegründeten Realſchule daſelbſt, an der er zuletzt als erſter Oberlehrer und Profeſſor bis zu ſeinem Tode wirkte, der am 28. Dezbr. 1880 er- folgte. H. zeichnete ſich durch eine außerordentliche Vielſeitigkeit ſeines Wiſſens, durch ſcharfes und ſelbſtän- diges philoſophiſches Denken u. durch gründliche äſthetiſche Bildung aus. Außer zahlreichen wiſſenſchaftlichen Arbeiten veröffentlichte er S: Cola di Rienzi (Dr.), 1873. – Servet (Dr.), 1881. *Hamann, Ernſt, geb. am 2. Sep- tember 1862 in Dammerow bei Lübz (Mecklenburg), wo ſein Vater Guts- pächter war, abſolvierte das Gym- naſium in Waren und ſtudierte dann in Roſtock, Berlin, München, Zürich *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/58>, abgerufen am 21.11.2024.