Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ham und Lausanne Deutsch und neuereSprachen. Nachdem er 1889 in Ro- stock das Staatsexamen bestanden u. sich auf Grund der Dissertation "Der Humor Walthers von der Vogelwei- de" die Würde eines Dr. phil. erwor- ben hatte, legte er sein Probejahr am Realgymnasium in Malchin zurück, wurde dann Lehrer am Gymnasium in Neubrandenburg und 1893 an das Gymnasium Fridericianum in Schwe- rin berufen. Hier gründete er im Winter 1901 die Zeitschrift "Dat Meckelbörger Döhnken" zur Vermitt- lung der plattdeutschen Lyrik an das größere Publikum. S: Mien lütt Hamann, Ludwig, pseudon. L. H. S: Jn Laune und Stimmung Ham Hubbigs Abenteuer (Lebenserinne-rungen eines Pulex irritans in kitz- liche Reime gebracht), 1903. 2. Bd. u. d. T.: Hubbigs heitere Fahrten (Flohgift, 2. Dosis), 1904. 3. Bd. u. d. T.: Hubbigs letzte Sprünge (Das Testament eines Blutsaugers, in V.), 1904. *Hamecher, Peter, geb. am 20. S: Zwi- *Hamel, Richard Otto Werner Paul, geb. am 12. Septbr. 1853 in *
Ham und Lauſanne Deutſch und neuereSprachen. Nachdem er 1889 in Ro- ſtock das Staatsexamen beſtanden u. ſich auf Grund der Diſſertation „Der Humor Walthers von der Vogelwei- de“ die Würde eines Dr. phil. erwor- ben hatte, legte er ſein Probejahr am Realgymnaſium in Malchin zurück, wurde dann Lehrer am Gymnaſium in Neubrandenburg und 1893 an das Gymnaſium Fridericianum in Schwe- rin berufen. Hier gründete er im Winter 1901 die Zeitſchrift „Dat Meckelbörger Döhnken“ zur Vermitt- lung der plattdeutſchen Lyrik an das größere Publikum. S: Mien lütt Hamann, Ludwig, pſeudon. L. H. S: Jn Laune und Stimmung Ham Hubbigs Abenteuer (Lebenserinne-rungen eines Pulex irritans in kitz- liche Reime gebracht), 1903. 2. Bd. u. d. T.: Hubbigs heitere Fahrten (Flohgift, 2. Doſis), 1904. 3. Bd. u. d. T.: Hubbigs letzte Sprünge (Das Teſtament eines Blutſaugers, in V.), 1904. *Hamecher, Peter, geb. am 20. S: Zwi- *Hamel, Richard Otto Werner Paul, geb. am 12. Septbr. 1853 in *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0059" n="55"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ham</hi></fw><lb/> und Lauſanne Deutſch und neuere<lb/> Sprachen. Nachdem er 1889 in Ro-<lb/> ſtock das Staatsexamen beſtanden u.<lb/> ſich auf Grund der Diſſertation „Der<lb/> Humor Walthers von der Vogelwei-<lb/> de“ die Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> erwor-<lb/> ben hatte, legte er ſein Probejahr am<lb/> Realgymnaſium in Malchin zurück,<lb/> wurde dann Lehrer am Gymnaſium<lb/> in Neubrandenburg und 1893 an das<lb/> Gymnaſium Fridericianum in Schwe-<lb/> rin berufen. Hier gründete er im<lb/> Winter 1901 die Zeitſchrift „Dat<lb/> Meckelbörger Döhnken“ zur Vermitt-<lb/> lung der plattdeutſchen Lyrik an das<lb/> größere Publikum. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Mien lütt<lb/> Welt (Meckelbörger Döhnken), 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hamann,</hi> Ludwig,</head> <p> pſeudon. L. H.<lb/><hi rendition="#g">Spielmann,</hi> wurde am 14. Nov.<lb/> 1867 zu Schwerin in Mecklenburg ge-<lb/> boren, beſuchte das Realgymnaſium<lb/> ſeiner Vaterſtadt, widmete ſich nach<lb/> Abſolvierung desſelben dem Buch-<lb/> handel und war in dieſem Berufe<lb/> u. a. auch in Magdeburg u. Dresden<lb/> tätig. Nebenher war er auch als<lb/> Journaliſt und Mitarbeiter in ver-<lb/> ſchiedenen Redaktionen beſchäftigt.<lb/> Nach größeren Reiſen durch Deutſch-<lb/> land, Jtalien und Holland, die er<lb/> beſonders zum Studium der Malerei<lb/> und Muſik ausnutzte, ließ er ſich 1894<lb/> in Leipzig nieder, wo er im Januar<lb/> 1895 ein Verlagsgeſchäft eröffnete u.<lb/> ſeitdem auch die „Buchhändler-Aka-<lb/> demie“ redigierte. 1900 legte er die<lb/> Redaktion nieder und gründete ein<lb/> umfangreiches Unternehmen, die<lb/> „Muſik-Woche“, deren Herausgeber<lb/> u. Redakteur er bis 1903 blieb. Seit<lb/> Oktober 1907 gibt er „Pommerſche<lb/> Heimats-Blätter“ heraus. Außer<lb/> mehreren Fachſchriften auf dem Ge-<lb/> biet des Buchhandels veröffentlichte<lb/> er </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Jn Laune und Stimmung<lb/> (Lr.), 1888. – Fahrt ins romantiſche<lb/> Land (Ge. und Anſichten von der<lb/> Sächſiſchen Schweiz mit Randzeich-<lb/> nungen d. Verf.), 1895. 3. A. 1899.<lb/> – Floh-Memoiren. 1. Bd. u. d. T.:<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ham</hi></fw><lb/> Hubbigs Abenteuer (Lebenserinne-<lb/> rungen eines Pulex irritans in kitz-<lb/> liche Reime gebracht), 1903. 2. Bd.<lb/> u. d. T.: Hubbigs heitere Fahrten<lb/> (Flohgift, 2. Doſis), 1904. 3. Bd.<lb/> u. d. T.: Hubbigs letzte Sprünge<lb/> (Das Teſtament eines Blutſaugers,<lb/> in V.), 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Hamecher,</hi> Peter,</head> <p> geb. am 20.<lb/> Januar 1879 zu Lechenich bei Köln,<lb/> beſuchte bis zum 12. Jahre die Schu-<lb/> len ſeines Heimatortes und danach,<lb/> wenngleich mit öfteren Unterbrechun-<lb/> gen, die Gymnaſien in Düren, Brühl<lb/> und Euskirchen. Jndeſſen ſagten der<lb/> Schuldrill und die geiſt- und gemüt-<lb/> loſe Unterrichtsmethode ſeiner eigen-<lb/> willigen Perſönlichkeit ſo wenig zu,<lb/> daß er im Sommer 1895 Euskirchen<lb/> verließ. Zu Oſtern 1896 ging er auf<lb/> ein Jahr nach Bitburg, um ſich an<lb/> der dortigen Landwirtſchaftsſchule<lb/> die Berechtigung zum einjährigen<lb/> Militärdienſt zu erwerben. Dieſes<lb/> Jahr war für ſeine Entwicklung von<lb/> großem Vorteil, und namentlich er-<lb/> weckte die Betriebslehre ein dauern-<lb/> des Jntereſſe an volkswirtſchaftlichen<lb/> Studien in ihm. Seit 1897 lebt H.<lb/> in ſeiner Vaterſtadt ſeinen Studien<lb/> und literariſchen Arbeiten. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Zwi-<lb/> ſchen den Geſchlechtern (E.), 1901. –<lb/> Entrechtet! (Eine Apologie der Homo-<lb/> ſexualität, nebſt e. Gedichtfolge „Von<lb/> der ſtillen Fahrt“ und e. Anhang:<lb/> „Gedichte eines Toten“), 1903. –<lb/> Jm Schattenſpiele des Lebens (Ge.),<lb/> 1903. – Gedächtnis (Ein Versbuch),<lb/> 1907. – Dazu bemerkt der Dichter<lb/> „Dies Buch iſt ein Abſchluß. Weite-<lb/> res zu veröffentlichen liegt nicht in<lb/> meiner Abſicht“.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Hamel,</hi> <hi rendition="#g">Richard</hi> Otto Werner<lb/> Paul,</head> <p> geb. am 12. Septbr. 1853 in<lb/> Potsdam als Sohn eines Rentners,<lb/> widmete ſich nach abſolviertem Gym-<lb/> naſium an den Univerſitäten Göttin-<lb/> gen, München, Zürich und Bern dem<lb/> Studium der Naturwiſſenſchaften,<lb/> Philoſophie und Literatur, erwarb<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0059]
Ham
Ham
und Lauſanne Deutſch und neuere
Sprachen. Nachdem er 1889 in Ro-
ſtock das Staatsexamen beſtanden u.
ſich auf Grund der Diſſertation „Der
Humor Walthers von der Vogelwei-
de“ die Würde eines Dr. phil. erwor-
ben hatte, legte er ſein Probejahr am
Realgymnaſium in Malchin zurück,
wurde dann Lehrer am Gymnaſium
in Neubrandenburg und 1893 an das
Gymnaſium Fridericianum in Schwe-
rin berufen. Hier gründete er im
Winter 1901 die Zeitſchrift „Dat
Meckelbörger Döhnken“ zur Vermitt-
lung der plattdeutſchen Lyrik an das
größere Publikum.
S: Mien lütt
Welt (Meckelbörger Döhnken), 1904.
Hamann, Ludwig, pſeudon. L. H.
Spielmann, wurde am 14. Nov.
1867 zu Schwerin in Mecklenburg ge-
boren, beſuchte das Realgymnaſium
ſeiner Vaterſtadt, widmete ſich nach
Abſolvierung desſelben dem Buch-
handel und war in dieſem Berufe
u. a. auch in Magdeburg u. Dresden
tätig. Nebenher war er auch als
Journaliſt und Mitarbeiter in ver-
ſchiedenen Redaktionen beſchäftigt.
Nach größeren Reiſen durch Deutſch-
land, Jtalien und Holland, die er
beſonders zum Studium der Malerei
und Muſik ausnutzte, ließ er ſich 1894
in Leipzig nieder, wo er im Januar
1895 ein Verlagsgeſchäft eröffnete u.
ſeitdem auch die „Buchhändler-Aka-
demie“ redigierte. 1900 legte er die
Redaktion nieder und gründete ein
umfangreiches Unternehmen, die
„Muſik-Woche“, deren Herausgeber
u. Redakteur er bis 1903 blieb. Seit
Oktober 1907 gibt er „Pommerſche
Heimats-Blätter“ heraus. Außer
mehreren Fachſchriften auf dem Ge-
biet des Buchhandels veröffentlichte
er
S: Jn Laune und Stimmung
(Lr.), 1888. – Fahrt ins romantiſche
Land (Ge. und Anſichten von der
Sächſiſchen Schweiz mit Randzeich-
nungen d. Verf.), 1895. 3. A. 1899.
– Floh-Memoiren. 1. Bd. u. d. T.:
Hubbigs Abenteuer (Lebenserinne-
rungen eines Pulex irritans in kitz-
liche Reime gebracht), 1903. 2. Bd.
u. d. T.: Hubbigs heitere Fahrten
(Flohgift, 2. Doſis), 1904. 3. Bd.
u. d. T.: Hubbigs letzte Sprünge
(Das Teſtament eines Blutſaugers,
in V.), 1904.
*Hamecher, Peter, geb. am 20.
Januar 1879 zu Lechenich bei Köln,
beſuchte bis zum 12. Jahre die Schu-
len ſeines Heimatortes und danach,
wenngleich mit öfteren Unterbrechun-
gen, die Gymnaſien in Düren, Brühl
und Euskirchen. Jndeſſen ſagten der
Schuldrill und die geiſt- und gemüt-
loſe Unterrichtsmethode ſeiner eigen-
willigen Perſönlichkeit ſo wenig zu,
daß er im Sommer 1895 Euskirchen
verließ. Zu Oſtern 1896 ging er auf
ein Jahr nach Bitburg, um ſich an
der dortigen Landwirtſchaftsſchule
die Berechtigung zum einjährigen
Militärdienſt zu erwerben. Dieſes
Jahr war für ſeine Entwicklung von
großem Vorteil, und namentlich er-
weckte die Betriebslehre ein dauern-
des Jntereſſe an volkswirtſchaftlichen
Studien in ihm. Seit 1897 lebt H.
in ſeiner Vaterſtadt ſeinen Studien
und literariſchen Arbeiten.
S: Zwi-
ſchen den Geſchlechtern (E.), 1901. –
Entrechtet! (Eine Apologie der Homo-
ſexualität, nebſt e. Gedichtfolge „Von
der ſtillen Fahrt“ und e. Anhang:
„Gedichte eines Toten“), 1903. –
Jm Schattenſpiele des Lebens (Ge.),
1903. – Gedächtnis (Ein Versbuch),
1907. – Dazu bemerkt der Dichter
„Dies Buch iſt ein Abſchluß. Weite-
res zu veröffentlichen liegt nicht in
meiner Abſicht“.
*Hamel, Richard Otto Werner
Paul, geb. am 12. Septbr. 1853 in
Potsdam als Sohn eines Rentners,
widmete ſich nach abſolviertem Gym-
naſium an den Univerſitäten Göttin-
gen, München, Zürich und Bern dem
Studium der Naturwiſſenſchaften,
Philoſophie und Literatur, erwarb
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |