Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]
Kun
*Kuntz, Maria Elisabeth,

wurde
am 25. Septbr. 1866 in Jllzach bei
Mülhausen im Els. geboren u. wuchs
dort als Glied eines großen Familien-
kreises auf. Die schon früh erwachte
Lust am dichterischen Schaffen wurde
durch den Verkehr in der schönen Na-
tur ihres Heimatlandes immer rege
erhalten und später durch ein vertief-
tes geistiges Leben noch gefördert.
Jhre Ausbildung zur Lehrerin erhielt
sie in dem berühmten Jnstitut "Bon
Pasteur"
in Straßburg i. Els. Seit
1891 war sie Vorsteherin einer Schule
in Wasselnheim bei Zabern und kam
1896 als Seminarlehrerin an die
höhere Mädchenschule in Kolmar im
Elsaß, wo sie jetzt noch wirkt.

S:

Am
Wege gepflückt (Ge.), 1899. - Ein
neuer Strauß (Ge.), 1909.

*Kunz, Hermann,

pseudon. Her-
mann Kuno,
wurde am 3. April
1846 in Prag geboren, absolvierte
die Oberrealschule in Linz a. d. Donau
und bezog 1864 die Technische Hoch-
schule in Graz, um sich dem Studium
der Jngenieurwissenschaften zu wid-
men. Jn den Jahren 1870-76 war
er als Jngenieur bei dem Bau der
Pustertalbahn in Tirol, der ungari-
schen Nordbahn und der Muldental-
bahn im Königr. Sachsen tätig, legte
dann in Berlin sein Staatsexamen
ab und trat nun in den Lehrerberuf
ein. Von 1876-85 wirkte er als Ober-
lehrer an der königl. Oberrealschule
in Brieg (Schlesien) und als Fach-
lehrer an der mit dieser Anstalt ver-
bundenen Fachschule für Baukunde,
schrieb in dieser Zeit auch seine be-
kannten Fachschriften "Aus dunklen
Tagen zum Sonnenlicht. Die Aus-
grabungen der Neuzeit" (1882) und
"Das Schloß der Piasten zum Briege.
Monographie und Rekonstruktion des
Schlosses" (1885). Jm Herbst 1885
wurde K. zum Direktor der königl.
Baugewerkschule in Deutsch-Krone
(Westpreußen) ernannt, 1898 zur Lei-
tung der königl. Baugewerkschule in
[Spaltenumbruch]

Kün
Görlitz (Schlesien) berufen und 1902
als Regierungs- und Gewerbeschul-
rat an die kgl. Regierung in Kassel
versetzt, wo er, inzwischen zum Geh.
Reg.-Rat befördert, noch jetzt (1911)
tätig ist.

S:

Frische Naturen (3 Nn.),
2. A. 1908. - Aus des Lebens Son-
nenwenden (Stimmungsbilder in
Ge.), 1909. - Die Jnsel des heiligen
Liborius (N.), 1909. - Geschichte und
Poesie (Vaterl. Festsp.), 1911.

*Kunze, Johann Hermann Wil-
helm,

* am 18. August 1848 zu Cal-
voerde (Braunschweig), besuchte bis
zu Ostern 1861 die Bürgerschule da-
selbst, dann das Gymnasium zu Helm-
stedt, und studierte seit 1868 in Göt-
tingen Theologie, in Heidelberg und
Berlin die Rechte. Nachdem er Ende
1871 die erste juristische Prüfung ab-
solviert, machte er seinen Vorberei-
tungskursus als Auditor in Calvoerde,
Helmstedt u. Wolfenbüttel durch und
wurde, nachdem er die zweite Prü-
fung abgelegt, Anfang 1876 besolde-
ter Assessor beim Stadtgerichte Wol-
fenbüttel und 1879 Amtsrichter zu
Salder. Jm Jahre 1892 wurde er
zum Oberamtsrichter daselbst er-
nannt.

S:

Gedichte, 1883.

Künzel, Heinrich,

wurde am 28.
Dezember 1810 zu Darmstadt als der
Sohn schlichter, wohlhabender Bür-
gersleute geboren, besuchte das Gym-
nasium seiner Vaterstadt und bezog
1829 die Universität Gießen in der
Absicht, Medizin zu studieren, wid-
mete sich aber bald der Theologie,
Philosophie und Literatur, welches
Studium er in Heidelberg zum Ab-
schluß brachte. Nachdem er hier 1832
die Würde eines Doktors der Philo-
sophie erlangt, arbeitete er längere
Zeit auf der Hofbibliothek in Darm-
stadt u. begab sich nach bestandenem
Definitorialexamen auf Reisen. Jn
Paris weilte er seit dem Frühjahre
1837 ein ganzes Jahr, ging dann
nach England, wo er im Hause des
Herzogs von Southerland eine Er-

* 10

[Spaltenumbruch]
Kun
*Kuntz, Maria Eliſabeth,

wurde
am 25. Septbr. 1866 in Jllzach bei
Mülhauſen im Elſ. geboren u. wuchs
dort als Glied eines großen Familien-
kreiſes auf. Die ſchon früh erwachte
Luſt am dichteriſchen Schaffen wurde
durch den Verkehr in der ſchönen Na-
tur ihres Heimatlandes immer rege
erhalten und ſpäter durch ein vertief-
tes geiſtiges Leben noch gefördert.
Jhre Ausbildung zur Lehrerin erhielt
ſie in dem berühmten Jnſtitut „Bon
Pasteur‟
in Straßburg i. Elſ. Seit
1891 war ſie Vorſteherin einer Schule
in Waſſelnheim bei Zabern und kam
1896 als Seminarlehrerin an die
höhere Mädchenſchule in Kolmar im
Elſaß, wo ſie jetzt noch wirkt.

S:

Am
Wege gepflückt (Ge.), 1899. ‒ Ein
neuer Strauß (Ge.), 1909.

*Kunz, Hermann,

pſeudon. Her-
mann Kuno,
wurde am 3. April
1846 in Prag geboren, abſolvierte
die Oberrealſchule in Linz a. d. Donau
und bezog 1864 die Techniſche Hoch-
ſchule in Graz, um ſich dem Studium
der Jngenieurwiſſenſchaften zu wid-
men. Jn den Jahren 1870‒76 war
er als Jngenieur bei dem Bau der
Puſtertalbahn in Tirol, der ungari-
ſchen Nordbahn und der Muldental-
bahn im Königr. Sachſen tätig, legte
dann in Berlin ſein Staatsexamen
ab und trat nun in den Lehrerberuf
ein. Von 1876‒85 wirkte er als Ober-
lehrer an der königl. Oberrealſchule
in Brieg (Schleſien) und als Fach-
lehrer an der mit dieſer Anſtalt ver-
bundenen Fachſchule für Baukunde,
ſchrieb in dieſer Zeit auch ſeine be-
kannten Fachſchriften „Aus dunklen
Tagen zum Sonnenlicht. Die Aus-
grabungen der Neuzeit‟ (1882) und
„Das Schloß der Piaſten zum Briege.
Monographie und Rekonſtruktion des
Schloſſes‟ (1885). Jm Herbſt 1885
wurde K. zum Direktor der königl.
Baugewerkſchule in Deutſch-Krone
(Weſtpreußen) ernannt, 1898 zur Lei-
tung der königl. Baugewerkſchule in
[Spaltenumbruch]

Kün
Görlitz (Schleſien) berufen und 1902
als Regierungs- und Gewerbeſchul-
rat an die kgl. Regierung in Kaſſel
verſetzt, wo er, inzwiſchen zum Geh.
Reg.-Rat befördert, noch jetzt (1911)
tätig iſt.

S:

Friſche Naturen (3 Nn.),
2. A. 1908. ‒ Aus des Lebens Son-
nenwenden (Stimmungsbilder in
Ge.), 1909. ‒ Die Jnſel des heiligen
Liborius (N.), 1909. ‒ Geſchichte und
Poeſie (Vaterl. Feſtſp.), 1911.

*Kunze, Johann Hermann Wil-
helm,

* am 18. Auguſt 1848 zu Cal-
voerde (Braunſchweig), beſuchte bis
zu Oſtern 1861 die Bürgerſchule da-
ſelbſt, dann das Gymnaſium zu Helm-
ſtedt, und ſtudierte ſeit 1868 in Göt-
tingen Theologie, in Heidelberg und
Berlin die Rechte. Nachdem er Ende
1871 die erſte juriſtiſche Prüfung ab-
ſolviert, machte er ſeinen Vorberei-
tungskurſus als Auditor in Calvoerde,
Helmſtedt u. Wolfenbüttel durch und
wurde, nachdem er die zweite Prü-
fung abgelegt, Anfang 1876 beſolde-
ter Aſſeſſor beim Stadtgerichte Wol-
fenbüttel und 1879 Amtsrichter zu
Salder. Jm Jahre 1892 wurde er
zum Oberamtsrichter daſelbſt er-
nannt.

S:

Gedichte, 1883.

Künzel, Heinrich,

wurde am 28.
Dezember 1810 zu Darmſtadt als der
Sohn ſchlichter, wohlhabender Bür-
gersleute geboren, beſuchte das Gym-
naſium ſeiner Vaterſtadt und bezog
1829 die Univerſität Gießen in der
Abſicht, Medizin zu ſtudieren, wid-
mete ſich aber bald der Theologie,
Philoſophie und Literatur, welches
Studium er in Heidelberg zum Ab-
ſchluß brachte. Nachdem er hier 1832
die Würde eines Doktors der Philo-
ſophie erlangt, arbeitete er längere
Zeit auf der Hofbibliothek in Darm-
ſtadt u. begab ſich nach beſtandenem
Definitorialexamen auf Reiſen. Jn
Paris weilte er ſeit dem Frühjahre
1837 ein ganzes Jahr, ging dann
nach England, wo er im Hauſe des
Herzogs von Southerland eine Er-

* 10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="bibliography" n="1">
        <pb facs="#f0149" n="145"/><lb/>
        <cb/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Kun</hi> </fw><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kuntz,</hi> <hi rendition="#g">Maria</hi> Eli&#x017F;abeth,</head>
        <p> wurde<lb/>
am 25. Septbr. 1866 in Jllzach bei<lb/>
Mülhau&#x017F;en im El&#x017F;. geboren u. wuchs<lb/>
dort als Glied eines großen Familien-<lb/>
krei&#x017F;es auf. Die &#x017F;chon früh erwachte<lb/>
Lu&#x017F;t am dichteri&#x017F;chen Schaffen wurde<lb/>
durch den Verkehr in der &#x017F;chönen Na-<lb/>
tur ihres Heimatlandes immer rege<lb/>
erhalten und &#x017F;päter durch ein vertief-<lb/>
tes gei&#x017F;tiges Leben noch gefördert.<lb/>
Jhre Ausbildung zur Lehrerin erhielt<lb/>
&#x017F;ie in dem berühmten Jn&#x017F;titut <hi rendition="#aq">&#x201E;Bon<lb/>
Pasteur&#x201F;</hi> in Straßburg i. El&#x017F;. Seit<lb/>
1891 war &#x017F;ie Vor&#x017F;teherin einer Schule<lb/>
in Wa&#x017F;&#x017F;elnheim bei Zabern und kam<lb/>
1896 als Seminarlehrerin an die<lb/>
höhere Mädchen&#x017F;chule in Kolmar im<lb/>
El&#x017F;aß, wo &#x017F;ie jetzt noch wirkt. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Am<lb/>
Wege gepflückt (Ge.), 1899. &#x2012; Ein<lb/>
neuer Strauß (Ge.), 1909.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kunz,</hi> Hermann,</head>
        <p> p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Her-<lb/>
mann Kuno,</hi> wurde am 3. April<lb/>
1846 in Prag geboren, ab&#x017F;olvierte<lb/>
die Oberreal&#x017F;chule in Linz a. d. Donau<lb/>
und bezog 1864 die Techni&#x017F;che Hoch-<lb/>
&#x017F;chule in Graz, um &#x017F;ich dem Studium<lb/>
der Jngenieurwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften zu wid-<lb/>
men. Jn den Jahren 1870&#x2012;76 war<lb/>
er als Jngenieur bei dem Bau der<lb/>
Pu&#x017F;tertalbahn in Tirol, der ungari-<lb/>
&#x017F;chen Nordbahn und der Muldental-<lb/>
bahn im Königr. Sach&#x017F;en tätig, legte<lb/>
dann in Berlin &#x017F;ein Staatsexamen<lb/>
ab und trat nun in den Lehrerberuf<lb/>
ein. Von 1876&#x2012;85 wirkte er als Ober-<lb/>
lehrer an der königl. Oberreal&#x017F;chule<lb/>
in Brieg (Schle&#x017F;ien) und als Fach-<lb/>
lehrer an der mit die&#x017F;er An&#x017F;talt ver-<lb/>
bundenen Fach&#x017F;chule für Baukunde,<lb/>
&#x017F;chrieb in die&#x017F;er Zeit auch &#x017F;eine be-<lb/>
kannten Fach&#x017F;chriften &#x201E;Aus dunklen<lb/>
Tagen zum Sonnenlicht. Die Aus-<lb/>
grabungen der Neuzeit&#x201F; (1882) und<lb/>
&#x201E;Das Schloß der Pia&#x017F;ten zum Briege.<lb/>
Monographie und Rekon&#x017F;truktion des<lb/>
Schlo&#x017F;&#x017F;es&#x201F; (1885). Jm Herb&#x017F;t 1885<lb/>
wurde K. zum Direktor der königl.<lb/>
Baugewerk&#x017F;chule in Deut&#x017F;ch-Krone<lb/>
(We&#x017F;tpreußen) ernannt, 1898 zur Lei-<lb/>
tung der königl. Baugewerk&#x017F;chule in<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kün</hi></fw><lb/>
Görlitz (Schle&#x017F;ien) berufen und 1902<lb/>
als Regierungs- und Gewerbe&#x017F;chul-<lb/>
rat an die kgl. Regierung in Ka&#x017F;&#x017F;el<lb/>
ver&#x017F;etzt, wo er, inzwi&#x017F;chen zum Geh.<lb/>
Reg.-Rat befördert, noch jetzt (1911)<lb/>
tätig i&#x017F;t. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Fri&#x017F;che Naturen (3 Nn.),<lb/>
2. A. 1908. &#x2012; Aus des Lebens Son-<lb/>
nenwenden (Stimmungsbilder in<lb/>
Ge.), 1909. &#x2012; Die Jn&#x017F;el des heiligen<lb/>
Liborius (N.), 1909. &#x2012; Ge&#x017F;chichte und<lb/>
Poe&#x017F;ie (Vaterl. Fe&#x017F;t&#x017F;p.), 1911.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kunze,</hi> Johann Hermann <hi rendition="#g">Wil-<lb/>
helm,</hi></head>
        <p> * am 18. Augu&#x017F;t 1848 zu Cal-<lb/>
voerde (Braun&#x017F;chweig), be&#x017F;uchte bis<lb/>
zu O&#x017F;tern 1861 die Bürger&#x017F;chule da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t, dann das Gymna&#x017F;ium zu Helm-<lb/>
&#x017F;tedt, und &#x017F;tudierte &#x017F;eit 1868 in Göt-<lb/>
tingen Theologie, in Heidelberg und<lb/>
Berlin die Rechte. Nachdem er Ende<lb/>
1871 die er&#x017F;te juri&#x017F;ti&#x017F;che Prüfung ab-<lb/>
&#x017F;olviert, machte er &#x017F;einen Vorberei-<lb/>
tungskur&#x017F;us als Auditor in Calvoerde,<lb/>
Helm&#x017F;tedt u. Wolfenbüttel durch und<lb/>
wurde, nachdem er die zweite Prü-<lb/>
fung abgelegt, Anfang 1876 be&#x017F;olde-<lb/>
ter A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or beim Stadtgerichte Wol-<lb/>
fenbüttel und 1879 Amtsrichter zu<lb/>
Salder. Jm Jahre 1892 wurde er<lb/>
zum Oberamtsrichter da&#x017F;elb&#x017F;t er-<lb/>
nannt. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gedichte, 1883.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Künzel,</hi> Heinrich,</head>
        <p> wurde am 28.<lb/>
Dezember 1810 zu Darm&#x017F;tadt als der<lb/>
Sohn &#x017F;chlichter, wohlhabender Bür-<lb/>
gersleute geboren, be&#x017F;uchte das Gym-<lb/>
na&#x017F;ium &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt und bezog<lb/>
1829 die Univer&#x017F;ität Gießen in der<lb/>
Ab&#x017F;icht, Medizin zu &#x017F;tudieren, wid-<lb/>
mete &#x017F;ich aber bald der Theologie,<lb/>
Philo&#x017F;ophie und Literatur, welches<lb/>
Studium er in Heidelberg zum Ab-<lb/>
&#x017F;chluß brachte. Nachdem er hier 1832<lb/>
die Würde eines Doktors der Philo-<lb/>
&#x017F;ophie erlangt, arbeitete er längere<lb/>
Zeit auf der Hofbibliothek in Darm-<lb/>
&#x017F;tadt u. begab &#x017F;ich nach be&#x017F;tandenem<lb/>
Definitorialexamen auf Rei&#x017F;en. Jn<lb/>
Paris weilte er &#x017F;eit dem Frühjahre<lb/>
1837 ein ganzes Jahr, ging dann<lb/>
nach England, wo er im Hau&#x017F;e des<lb/>
Herzogs von Southerland eine Er-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 10</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0149] Kun Kün *Kuntz, Maria Eliſabeth, wurde am 25. Septbr. 1866 in Jllzach bei Mülhauſen im Elſ. geboren u. wuchs dort als Glied eines großen Familien- kreiſes auf. Die ſchon früh erwachte Luſt am dichteriſchen Schaffen wurde durch den Verkehr in der ſchönen Na- tur ihres Heimatlandes immer rege erhalten und ſpäter durch ein vertief- tes geiſtiges Leben noch gefördert. Jhre Ausbildung zur Lehrerin erhielt ſie in dem berühmten Jnſtitut „Bon Pasteur‟ in Straßburg i. Elſ. Seit 1891 war ſie Vorſteherin einer Schule in Waſſelnheim bei Zabern und kam 1896 als Seminarlehrerin an die höhere Mädchenſchule in Kolmar im Elſaß, wo ſie jetzt noch wirkt. S: Am Wege gepflückt (Ge.), 1899. ‒ Ein neuer Strauß (Ge.), 1909. *Kunz, Hermann, pſeudon. Her- mann Kuno, wurde am 3. April 1846 in Prag geboren, abſolvierte die Oberrealſchule in Linz a. d. Donau und bezog 1864 die Techniſche Hoch- ſchule in Graz, um ſich dem Studium der Jngenieurwiſſenſchaften zu wid- men. Jn den Jahren 1870‒76 war er als Jngenieur bei dem Bau der Puſtertalbahn in Tirol, der ungari- ſchen Nordbahn und der Muldental- bahn im Königr. Sachſen tätig, legte dann in Berlin ſein Staatsexamen ab und trat nun in den Lehrerberuf ein. Von 1876‒85 wirkte er als Ober- lehrer an der königl. Oberrealſchule in Brieg (Schleſien) und als Fach- lehrer an der mit dieſer Anſtalt ver- bundenen Fachſchule für Baukunde, ſchrieb in dieſer Zeit auch ſeine be- kannten Fachſchriften „Aus dunklen Tagen zum Sonnenlicht. Die Aus- grabungen der Neuzeit‟ (1882) und „Das Schloß der Piaſten zum Briege. Monographie und Rekonſtruktion des Schloſſes‟ (1885). Jm Herbſt 1885 wurde K. zum Direktor der königl. Baugewerkſchule in Deutſch-Krone (Weſtpreußen) ernannt, 1898 zur Lei- tung der königl. Baugewerkſchule in Görlitz (Schleſien) berufen und 1902 als Regierungs- und Gewerbeſchul- rat an die kgl. Regierung in Kaſſel verſetzt, wo er, inzwiſchen zum Geh. Reg.-Rat befördert, noch jetzt (1911) tätig iſt. S: Friſche Naturen (3 Nn.), 2. A. 1908. ‒ Aus des Lebens Son- nenwenden (Stimmungsbilder in Ge.), 1909. ‒ Die Jnſel des heiligen Liborius (N.), 1909. ‒ Geſchichte und Poeſie (Vaterl. Feſtſp.), 1911. *Kunze, Johann Hermann Wil- helm, * am 18. Auguſt 1848 zu Cal- voerde (Braunſchweig), beſuchte bis zu Oſtern 1861 die Bürgerſchule da- ſelbſt, dann das Gymnaſium zu Helm- ſtedt, und ſtudierte ſeit 1868 in Göt- tingen Theologie, in Heidelberg und Berlin die Rechte. Nachdem er Ende 1871 die erſte juriſtiſche Prüfung ab- ſolviert, machte er ſeinen Vorberei- tungskurſus als Auditor in Calvoerde, Helmſtedt u. Wolfenbüttel durch und wurde, nachdem er die zweite Prü- fung abgelegt, Anfang 1876 beſolde- ter Aſſeſſor beim Stadtgerichte Wol- fenbüttel und 1879 Amtsrichter zu Salder. Jm Jahre 1892 wurde er zum Oberamtsrichter daſelbſt er- nannt. S: Gedichte, 1883. Künzel, Heinrich, wurde am 28. Dezember 1810 zu Darmſtadt als der Sohn ſchlichter, wohlhabender Bür- gersleute geboren, beſuchte das Gym- naſium ſeiner Vaterſtadt und bezog 1829 die Univerſität Gießen in der Abſicht, Medizin zu ſtudieren, wid- mete ſich aber bald der Theologie, Philoſophie und Literatur, welches Studium er in Heidelberg zum Ab- ſchluß brachte. Nachdem er hier 1832 die Würde eines Doktors der Philo- ſophie erlangt, arbeitete er längere Zeit auf der Hofbibliothek in Darm- ſtadt u. begab ſich nach beſtandenem Definitorialexamen auf Reiſen. Jn Paris weilte er ſeit dem Frühjahre 1837 ein ganzes Jahr, ging dann nach England, wo er im Hauſe des Herzogs von Southerland eine Er- * 10

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/149
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/149>, abgerufen am 21.11.2024.