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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1898. - Ein verbotenes Schauspiel
(N.), 1901. - Entschleierter Bühnen-
zauber (Komödianten-R.), 1902. -
Der Anarchistenabbe (R.), 1903. - Der
Karikaturenzeichner (Hum. N.), 1903.
- Die Liebe in der dramatischen Lite-
ratur (Ein Streifzug durch das Drama
der Weltliteratur), 1904. - Teufels-
gold (Krim.-R.), 1906. - Eine musi-
kalische Familie (Schw.), 1908. - Don
Juans Ende (Zukunfts-P.), 1908. -
Die gefälschte Judith. Hahn, Hund
und Papagei (Humor.), 1908.

*Lippold, Adolf Julius,

wurde
am 21. Januar 1845 zu Ernstthal bei
Hohenstein i. Sachsen geboren. Sein
Vater, ein wohlsituierter Westen-
Webermeister, beteiligte sich am Auf-
stande 1848-49 und wurde zu mehr-
jähriger Festungshaft verurteilt. Da-
mit war die Existenz der Familie total
ruiniert. Die Mutter zog mit den
Kindern nach Leipzig, wo sie sich an-
fänglich kümmerlich durchschlagen
mußte, später aber mit Unterstützung
von Kameraden des Vaters ein kleines
Geschäft eröffnete, das sich in der Folge
zu einem ansehnlichen Manufakturge-
schäft entwickelte. Adolf besuchte in
Leipzig die Bürgerschule, ein Jahr
lang die Realschule u. trat nach seiner
Konfirmation als Lehrling in ein
kaufmännisches Geschäft. Seit 1865
Soldat, machte er 1866 den Feldzug
gegen Preußen mit, erkrankte wäh-
rend desselben sehr schwer am Typhus
und ging nach seiner Heimkehr zur
Postverwaltung über, bei der er 21/2
Jahr diente. Dann starb der Vater,
und nun trat er wieder ins elterliche
Geschäft zurück. Während des Krieges
1870-71 focht er in allen größeren
Schlachten und Gefechten des säch-
sischen Armeekorps mit und kehrte mit
erfrorenen Händen in die Heimat zu-
rück. Jnfolge des Falissements eines
Berliner Hauses (1877) mußte er sich
ein Jahr später selbst für insolvent
erklären, worauf er sich gänzlich der
Schriftstellerei zuwandte, der er schon
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seit Jahren neben seinem Beruf
manche Mußestunde gewidmet hatte.
Er starb in Leipzig am 28. April 1895.

S:

Der rote Wolf (Humor.), 1887. -
Sagen u. Erzählungen aus Sachsens
Vorzeit, 1889. - Michael Kohlhaas
(R.), 1891. - Erinnerungsblätter an
den Zug sächsischer Veteranen nach
Österreich, 1891. - El Nero (R.), 1892.
- Der Flüchtling aus Sibirien (R.),
1893. - Erinnerungen eines alten
Leipzigers (Hum. Chronik): II, 1893-
1895. - Das Medium (Schw.), 1890.
- Vor und nach dem Kriege (Kriegs-
R. von 1870-71); III, 1895. - Jm
Kampf um Ehre u. Leben (Kriegs-R.),
1895.

Lippowitz, Jakob,

geb. am 9. Okt.
1865 zu Leipzig als der Sohn eines
Kaufmanns, absolvierte in den Jahren
1875-85 das Nikolaigymnasium und
studierte darauf bis 1888 an der Uni-
versität seiner Vaterstadt Philosophie,
Geschichte und Literaturgeschichte.
Schon sehr früh war er zur Journa-
listik in Beziehung getreten und hatte
bereits 1882 als Theaterkritiker des
in Leipzig erscheinenden Wochenblatts
"Allgemeiner Anzeiger" gewirkt. Spä-
ter schrieb er Theaterkritiken und
Feuilletons für den "Tagesanzeiger"
und "Generalanzeiger", u. 1888 trat
er als Chefredakteur an die Spitze des
neu begründeten "Hamburger Gene-
ralanzeigers", in welcher Stellung er
bis zum Mai 1893 verblieb. Er siedelte
dann nach Wien über und rief hier
im Herbst 1893 das "Neue Wiener
Journal" ins Leben, dessen Heraus-
geber und Chefredakteur er noch heute
ist.

S:

Der Zähler (Lsp.), 1885. - Ein
Unglücklicher (Schsp.), 1886. - Leonie
(Schsp.), 1887.

Lippschitz, Arthur,

psd. Arthur
Georg,
wurde am 27. Septbr. 1871
in Mannheim geboren und lebt seit
1899 als Dr. phil. und Schriftsteller
in Berlin.

S:

Jst Liebe Sünde? (R.),
1897. - Ledige Töchter (Humor. R.),
1907. - Als Manuskript gedruckte

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Lip
1898. ‒ Ein verbotenes Schauſpiel
(N.), 1901. ‒ Entſchleierter Bühnen-
zauber (Komödianten-R.), 1902. ‒
Der Anarchiſtenabbé (R.), 1903. ‒ Der
Karikaturenzeichner (Hum. N.), 1903.
‒ Die Liebe in der dramatiſchen Lite-
ratur (Ein Streifzug durch das Drama
der Weltliteratur), 1904. ‒ Teufels-
gold (Krim.-R.), 1906. ‒ Eine muſi-
kaliſche Familie (Schw.), 1908. ‒ Don
Juans Ende (Zukunfts-P.), 1908. ‒
Die gefälſchte Judith. Hahn, Hund
und Papagei (Humor.), 1908.

*Lippold, Adolf Julius,

wurde
am 21. Januar 1845 zu Ernſtthal bei
Hohenſtein i. Sachſen geboren. Sein
Vater, ein wohlſituierter Weſten-
Webermeiſter, beteiligte ſich am Auf-
ſtande 1848‒49 und wurde zu mehr-
jähriger Feſtungshaft verurteilt. Da-
mit war die Exiſtenz der Familie total
ruiniert. Die Mutter zog mit den
Kindern nach Leipzig, wo ſie ſich an-
fänglich kümmerlich durchſchlagen
mußte, ſpäter aber mit Unterſtützung
von Kameraden des Vaters ein kleines
Geſchäft eröffnete, das ſich in der Folge
zu einem anſehnlichen Manufakturge-
ſchäft entwickelte. Adolf beſuchte in
Leipzig die Bürgerſchule, ein Jahr
lang die Realſchule u. trat nach ſeiner
Konfirmation als Lehrling in ein
kaufmänniſches Geſchäft. Seit 1865
Soldat, machte er 1866 den Feldzug
gegen Preußen mit, erkrankte wäh-
rend desſelben ſehr ſchwer am Typhus
und ging nach ſeiner Heimkehr zur
Poſtverwaltung über, bei der er 2½
Jahr diente. Dann ſtarb der Vater,
und nun trat er wieder ins elterliche
Geſchäft zurück. Während des Krieges
1870‒71 focht er in allen größeren
Schlachten und Gefechten des ſäch-
ſiſchen Armeekorps mit und kehrte mit
erfrorenen Händen in die Heimat zu-
rück. Jnfolge des Faliſſements eines
Berliner Hauſes (1877) mußte er ſich
ein Jahr ſpäter ſelbſt für inſolvent
erklären, worauf er ſich gänzlich der
Schriftſtellerei zuwandte, der er ſchon
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ſeit Jahren neben ſeinem Beruf
manche Mußeſtunde gewidmet hatte.
Er ſtarb in Leipzig am 28. April 1895.

S:

Der rote Wolf (Humor.), 1887. ‒
Sagen u. Erzählungen aus Sachſens
Vorzeit, 1889. ‒ Michael Kohlhaas
(R.), 1891. ‒ Erinnerungsblätter an
den Zug ſächſiſcher Veteranen nach
Öſterreich, 1891. ‒ El Nero (R.), 1892.
‒ Der Flüchtling aus Sibirien (R.),
1893. ‒ Erinnerungen eines alten
Leipzigers (Hum. Chronik): II, 1893-
1895. ‒ Das Medium (Schw.), 1890.
‒ Vor und nach dem Kriege (Kriegs-
R. von 1870‒71); III, 1895. ‒ Jm
Kampf um Ehre u. Leben (Kriegs-R.),
1895.

Lippowitz, Jakob,

geb. am 9. Okt.
1865 zu Leipzig als der Sohn eines
Kaufmanns, abſolvierte in den Jahren
1875‒85 das Nikolaigymnaſium und
ſtudierte darauf bis 1888 an der Uni-
verſität ſeiner Vaterſtadt Philoſophie,
Geſchichte und Literaturgeſchichte.
Schon ſehr früh war er zur Journa-
liſtik in Beziehung getreten und hatte
bereits 1882 als Theaterkritiker des
in Leipzig erſcheinenden Wochenblatts
„Allgemeiner Anzeiger‟ gewirkt. Spä-
ter ſchrieb er Theaterkritiken und
Feuilletons für den „Tagesanzeiger‟
und „Generalanzeiger‟, u. 1888 trat
er als Chefredakteur an die Spitze des
neu begründeten „Hamburger Gene-
ralanzeigers‟, in welcher Stellung er
bis zum Mai 1893 verblieb. Er ſiedelte
dann nach Wien über und rief hier
im Herbſt 1893 das „Neue Wiener
Journal‟ ins Leben, deſſen Heraus-
geber und Chefredakteur er noch heute
iſt.

S:

Der Zähler (Lſp.), 1885. ‒ Ein
Unglücklicher (Schſp.), 1886. ‒ Leonie
(Schſp.), 1887.

Lippſchitz, Arthur,

pſd. Arthur
Georg,
wurde am 27. Septbr. 1871
in Mannheim geboren und lebt ſeit
1899 als Dr. phil. und Schriftſteller
in Berlin.

S:

Jſt Liebe Sünde? (R.),
1897. ‒ Ledige Töchter (Humor. R.),
1907. ‒ Als Manuſkript gedruckte

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[281/0285] Lip Lip 1898. ‒ Ein verbotenes Schauſpiel (N.), 1901. ‒ Entſchleierter Bühnen- zauber (Komödianten-R.), 1902. ‒ Der Anarchiſtenabbé (R.), 1903. ‒ Der Karikaturenzeichner (Hum. N.), 1903. ‒ Die Liebe in der dramatiſchen Lite- ratur (Ein Streifzug durch das Drama der Weltliteratur), 1904. ‒ Teufels- gold (Krim.-R.), 1906. ‒ Eine muſi- kaliſche Familie (Schw.), 1908. ‒ Don Juans Ende (Zukunfts-P.), 1908. ‒ Die gefälſchte Judith. Hahn, Hund und Papagei (Humor.), 1908. *Lippold, Adolf Julius, wurde am 21. Januar 1845 zu Ernſtthal bei Hohenſtein i. Sachſen geboren. Sein Vater, ein wohlſituierter Weſten- Webermeiſter, beteiligte ſich am Auf- ſtande 1848‒49 und wurde zu mehr- jähriger Feſtungshaft verurteilt. Da- mit war die Exiſtenz der Familie total ruiniert. Die Mutter zog mit den Kindern nach Leipzig, wo ſie ſich an- fänglich kümmerlich durchſchlagen mußte, ſpäter aber mit Unterſtützung von Kameraden des Vaters ein kleines Geſchäft eröffnete, das ſich in der Folge zu einem anſehnlichen Manufakturge- ſchäft entwickelte. Adolf beſuchte in Leipzig die Bürgerſchule, ein Jahr lang die Realſchule u. trat nach ſeiner Konfirmation als Lehrling in ein kaufmänniſches Geſchäft. Seit 1865 Soldat, machte er 1866 den Feldzug gegen Preußen mit, erkrankte wäh- rend desſelben ſehr ſchwer am Typhus und ging nach ſeiner Heimkehr zur Poſtverwaltung über, bei der er 2½ Jahr diente. Dann ſtarb der Vater, und nun trat er wieder ins elterliche Geſchäft zurück. Während des Krieges 1870‒71 focht er in allen größeren Schlachten und Gefechten des ſäch- ſiſchen Armeekorps mit und kehrte mit erfrorenen Händen in die Heimat zu- rück. Jnfolge des Faliſſements eines Berliner Hauſes (1877) mußte er ſich ein Jahr ſpäter ſelbſt für inſolvent erklären, worauf er ſich gänzlich der Schriftſtellerei zuwandte, der er ſchon ſeit Jahren neben ſeinem Beruf manche Mußeſtunde gewidmet hatte. Er ſtarb in Leipzig am 28. April 1895. S: Der rote Wolf (Humor.), 1887. ‒ Sagen u. Erzählungen aus Sachſens Vorzeit, 1889. ‒ Michael Kohlhaas (R.), 1891. ‒ Erinnerungsblätter an den Zug ſächſiſcher Veteranen nach Öſterreich, 1891. ‒ El Nero (R.), 1892. ‒ Der Flüchtling aus Sibirien (R.), 1893. ‒ Erinnerungen eines alten Leipzigers (Hum. Chronik): II, 1893- 1895. ‒ Das Medium (Schw.), 1890. ‒ Vor und nach dem Kriege (Kriegs- R. von 1870‒71); III, 1895. ‒ Jm Kampf um Ehre u. Leben (Kriegs-R.), 1895. Lippowitz, Jakob, geb. am 9. Okt. 1865 zu Leipzig als der Sohn eines Kaufmanns, abſolvierte in den Jahren 1875‒85 das Nikolaigymnaſium und ſtudierte darauf bis 1888 an der Uni- verſität ſeiner Vaterſtadt Philoſophie, Geſchichte und Literaturgeſchichte. Schon ſehr früh war er zur Journa- liſtik in Beziehung getreten und hatte bereits 1882 als Theaterkritiker des in Leipzig erſcheinenden Wochenblatts „Allgemeiner Anzeiger‟ gewirkt. Spä- ter ſchrieb er Theaterkritiken und Feuilletons für den „Tagesanzeiger‟ und „Generalanzeiger‟, u. 1888 trat er als Chefredakteur an die Spitze des neu begründeten „Hamburger Gene- ralanzeigers‟, in welcher Stellung er bis zum Mai 1893 verblieb. Er ſiedelte dann nach Wien über und rief hier im Herbſt 1893 das „Neue Wiener Journal‟ ins Leben, deſſen Heraus- geber und Chefredakteur er noch heute iſt. S: Der Zähler (Lſp.), 1885. ‒ Ein Unglücklicher (Schſp.), 1886. ‒ Leonie (Schſp.), 1887. Lippſchitz, Arthur, pſd. Arthur Georg, wurde am 27. Septbr. 1871 in Mannheim geboren und lebt ſeit 1899 als Dr. phil. und Schriftſteller in Berlin. S: Jſt Liebe Sünde? (R.), 1897. ‒ Ledige Töchter (Humor. R.), 1907. ‒ Als Manuſkript gedruckte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/285>, abgerufen am 21.11.2024.