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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Loep
Jahre hindurch sein Brot als Jour-
nalist und gelegentlicher Lehrer ver-
diente, und kehrte danach in die
Schweiz zurück, wo er gleichfalls als
Journalist und Redakteur tätig ist
und jetzt seinen Wohnsitz in Bümpliz
bei Bern hat.

S:

Reiseskizzen und
Erinnerungen (von Karl Trebla
[pseud.]), 1903. - Bümpliz und die
Welt (populär-philosoph. Abhand-
lungen), 1906. - Narrenspiegel (vor-
gehalten von C. A. Loosli), 1908. -
Mys Dörfli (En. in der Mundart
des Emmentals), 1909. - Uese Drätti
(En. in Mdt.), 1910.

*Loeper, Johann Ulrich Her-
mann
von,

geb. am 4. April 1820 in
Berlin, studierte von 1837-40 Jura
und Kameralia in Berlin, Heidelberg
und München, trat in den preußischen
Staatsdienst und fungierte bis zum
Jahre 1854 als Kreisrichter in Stet-
tin. Er trat dann als Justizrat aus
dem Staatsdienst und übernahm das
väterliche Gut Stölitz bei Greifenberg
in Pommern. Jm Jahre 1868 ver-
kaufte L. sein Gut an einen Herrn
Gloxin, seinen nachmaligen Schwie-
gersohn, und nahm seinen Wohnsitz in
Potsdam; er war Mitglied des dor-
tigen Magistrats und Mitglied des
Provinziallandtags von Branden-
burg, nahm auch von dort aus an der
brandenburgischen Provinzialsynode,
sowie an der außerordentlichen Gene-
ralsynode teil. Nach dem Tode seines
Schwiegersohns (1880) zog L. wieder
nach Stölitz zu seiner Tochter, die das
Gut für ihren minderjährigen Sohn
weiter bewirtschaftete, und hier ist er
am 5. August 1884 gestorben.

S:

Aus
den Tagen der Jugend (Ge.), 1850. -
Hymnen des Mittelalters (frei n. dem
Lateinischen), 1869. 2. A. 1872. - Ge-
dichte, 1865.

Loeper-Housselle, Marie Luise,


geb. am 11. Februar 1837 zu Groß-
Lesewitz bei Marienburg als die Toch-
ter eines Predigers, besuchte die
Stadtschule in Marienburg u. zuletzt
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Lor
das Lehrerinnenseminar in Graudenz.
Sie war dann als Erzieherin tätig
und wurde darauf Lehrerin an der
höheren Töchterschule zu Elbing.
Nach ihrer Verheiratung mit dem
Postsekretär Loeper (1862) verließ sie
den Schuldienst, bewahrte aber der
Jugenderziehung immer noch ein leb-
haftes Jnteresse. Versetzungen ihres
Gatten führten sie nach Königsberg,
Bromberg, Straßburg i. E. und Hol-
stein. Als Schriftstellerin trat sie zu-
erst in der "Danziger Zeitung" auf,
und bald faßte sie auch in anderen
namhaften Blättern festen Fuß. Mit
Begeisterung wandte sie sich der Leh-
rerinnenfrage zu, begründete 1883 die
viele Jahre von ihr geleitete Zeitschrift
"Die Lehrerin in Schule und Haus"
und stellte sich damit an die Spitze der
Frauenbewegung in Deutschland.
1890 berief sie mit Auguste Schmidt-
Leipzig und Helene Lange-Berlin eine
"Allgemeine deutsche Lehrerinnen-
Versammlung" nach Friedrichroda u.
gründete hier den "Deutschen Lehre-
rinnen-Verein", für den sie auch durch
Vorträge in verschiedenen großen
Städten wirkte. Seit dem Tode ihres
Gatten bewohnte sie ihr eigenes Heim
zu Jspringen bei Pforzheim in Baden,
verlegte aber 1902 ihren Wohnsitz
nach Rhens am Rhein.

S:

Der Mat-
tenbauer (Hist. E. a. d. Elsaß), 1890.

Lorber, Jakob,

geb. am 22. Juli
1800 zu Kanischa in Untersteiermark,
erhielt seinen Unterricht in der dor-
tigen Dorfschule, nebenher Privat-
unterricht in der Musik, besuchte dann
das Gymnasium in Marburg u. kam
1829 nach Graz, wo er fünf Jahre
lang eine Hauslehrerstelle bekleidete
und darauf die Vorlesungen für
Lehrer an Hauptschulen hörte. Da
indes seine erste Bewerbung um eine
feste Lehrerstelle (1830) nicht zum
Ziele führte, so widmete er sich hinfort
der Musik, als Lehrer, Komponist u.
Konzertist. Während der letzten 24
Jahre seines Lebens hat er fast aus

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Loep
Jahre hindurch ſein Brot als Jour-
naliſt und gelegentlicher Lehrer ver-
diente, und kehrte danach in die
Schweiz zurück, wo er gleichfalls als
Journaliſt und Redakteur tätig iſt
und jetzt ſeinen Wohnſitz in Bümpliz
bei Bern hat.

S:

Reiſeſkizzen und
Erinnerungen (von Karl Trebla
[pſeud.]), 1903. ‒ Bümpliz und die
Welt (populär-philoſoph. Abhand-
lungen), 1906. ‒ Narrenſpiegel (vor-
gehalten von C. A. Loosli), 1908. ‒
Mys Dörfli (En. in der Mundart
des Emmentals), 1909. ‒ Ueſe Drätti
(En. in Mdt.), 1910.

*Loeper, Johann Ulrich Her-
mann
von,

geb. am 4. April 1820 in
Berlin, ſtudierte von 1837‒40 Jura
und Kameralia in Berlin, Heidelberg
und München, trat in den preußiſchen
Staatsdienſt und fungierte bis zum
Jahre 1854 als Kreisrichter in Stet-
tin. Er trat dann als Juſtizrat aus
dem Staatsdienſt und übernahm das
väterliche Gut Stölitz bei Greifenberg
in Pommern. Jm Jahre 1868 ver-
kaufte L. ſein Gut an einen Herrn
Gloxin, ſeinen nachmaligen Schwie-
gerſohn, und nahm ſeinen Wohnſitz in
Potsdam; er war Mitglied des dor-
tigen Magiſtrats und Mitglied des
Provinziallandtags von Branden-
burg, nahm auch von dort aus an der
brandenburgiſchen Provinzialſynode,
ſowie an der außerordentlichen Gene-
ralſynode teil. Nach dem Tode ſeines
Schwiegerſohns (1880) zog L. wieder
nach Stölitz zu ſeiner Tochter, die das
Gut für ihren minderjährigen Sohn
weiter bewirtſchaftete, und hier iſt er
am 5. Auguſt 1884 geſtorben.

S:

Aus
den Tagen der Jugend (Ge.), 1850. ‒
Hymnen des Mittelalters (frei n. dem
Lateiniſchen), 1869. 2. A. 1872. ‒ Ge-
dichte, 1865.

Loeper-Houſſelle, Marie Luiſe,


geb. am 11. Februar 1837 zu Groß-
Leſewitz bei Marienburg als die Toch-
ter eines Predigers, beſuchte die
Stadtſchule in Marienburg u. zuletzt
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Lor
das Lehrerinnenſeminar in Graudenz.
Sie war dann als Erzieherin tätig
und wurde darauf Lehrerin an der
höheren Töchterſchule zu Elbing.
Nach ihrer Verheiratung mit dem
Poſtſekretär Loeper (1862) verließ ſie
den Schuldienſt, bewahrte aber der
Jugenderziehung immer noch ein leb-
haftes Jntereſſe. Verſetzungen ihres
Gatten führten ſie nach Königsberg,
Bromberg, Straßburg i. E. und Hol-
ſtein. Als Schriftſtellerin trat ſie zu-
erſt in der „Danziger Zeitung‟ auf,
und bald faßte ſie auch in anderen
namhaften Blättern feſten Fuß. Mit
Begeiſterung wandte ſie ſich der Leh-
rerinnenfrage zu, begründete 1883 die
viele Jahre von ihr geleitete Zeitſchrift
„Die Lehrerin in Schule und Haus‟
und ſtellte ſich damit an die Spitze der
Frauenbewegung in Deutſchland.
1890 berief ſie mit Auguſte Schmidt-
Leipzig und Helene Lange-Berlin eine
„Allgemeine deutſche Lehrerinnen-
Verſammlung‟ nach Friedrichroda u.
gründete hier den „Deutſchen Lehre-
rinnen-Verein‟, für den ſie auch durch
Vorträge in verſchiedenen großen
Städten wirkte. Seit dem Tode ihres
Gatten bewohnte ſie ihr eigenes Heim
zu Jſpringen bei Pforzheim in Baden,
verlegte aber 1902 ihren Wohnſitz
nach Rhens am Rhein.

S:

Der Mat-
tenbauer (Hiſt. E. a. d. Elſaß), 1890.

Lorber, Jakob,

geb. am 22. Juli
1800 zu Kaniſcha in Unterſteiermark,
erhielt ſeinen Unterricht in der dor-
tigen Dorfſchule, nebenher Privat-
unterricht in der Muſik, beſuchte dann
das Gymnaſium in Marburg u. kam
1829 nach Graz, wo er fünf Jahre
lang eine Hauslehrerſtelle bekleidete
und darauf die Vorleſungen für
Lehrer an Hauptſchulen hörte. Da
indes ſeine erſte Bewerbung um eine
feſte Lehrerſtelle (1830) nicht zum
Ziele führte, ſo widmete er ſich hinfort
der Muſik, als Lehrer, Komponiſt u.
Konzertiſt. Während der letzten 24
Jahre ſeines Lebens hat er faſt aus

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[299/0303] Loep Lor Jahre hindurch ſein Brot als Jour- naliſt und gelegentlicher Lehrer ver- diente, und kehrte danach in die Schweiz zurück, wo er gleichfalls als Journaliſt und Redakteur tätig iſt und jetzt ſeinen Wohnſitz in Bümpliz bei Bern hat. S: Reiſeſkizzen und Erinnerungen (von Karl Trebla [pſeud.]), 1903. ‒ Bümpliz und die Welt (populär-philoſoph. Abhand- lungen), 1906. ‒ Narrenſpiegel (vor- gehalten von C. A. Loosli), 1908. ‒ Mys Dörfli (En. in der Mundart des Emmentals), 1909. ‒ Ueſe Drätti (En. in Mdt.), 1910. *Loeper, Johann Ulrich Her- mann von, geb. am 4. April 1820 in Berlin, ſtudierte von 1837‒40 Jura und Kameralia in Berlin, Heidelberg und München, trat in den preußiſchen Staatsdienſt und fungierte bis zum Jahre 1854 als Kreisrichter in Stet- tin. Er trat dann als Juſtizrat aus dem Staatsdienſt und übernahm das väterliche Gut Stölitz bei Greifenberg in Pommern. Jm Jahre 1868 ver- kaufte L. ſein Gut an einen Herrn Gloxin, ſeinen nachmaligen Schwie- gerſohn, und nahm ſeinen Wohnſitz in Potsdam; er war Mitglied des dor- tigen Magiſtrats und Mitglied des Provinziallandtags von Branden- burg, nahm auch von dort aus an der brandenburgiſchen Provinzialſynode, ſowie an der außerordentlichen Gene- ralſynode teil. Nach dem Tode ſeines Schwiegerſohns (1880) zog L. wieder nach Stölitz zu ſeiner Tochter, die das Gut für ihren minderjährigen Sohn weiter bewirtſchaftete, und hier iſt er am 5. Auguſt 1884 geſtorben. S: Aus den Tagen der Jugend (Ge.), 1850. ‒ Hymnen des Mittelalters (frei n. dem Lateiniſchen), 1869. 2. A. 1872. ‒ Ge- dichte, 1865. Loeper-Houſſelle, Marie Luiſe, geb. am 11. Februar 1837 zu Groß- Leſewitz bei Marienburg als die Toch- ter eines Predigers, beſuchte die Stadtſchule in Marienburg u. zuletzt das Lehrerinnenſeminar in Graudenz. Sie war dann als Erzieherin tätig und wurde darauf Lehrerin an der höheren Töchterſchule zu Elbing. Nach ihrer Verheiratung mit dem Poſtſekretär Loeper (1862) verließ ſie den Schuldienſt, bewahrte aber der Jugenderziehung immer noch ein leb- haftes Jntereſſe. Verſetzungen ihres Gatten führten ſie nach Königsberg, Bromberg, Straßburg i. E. und Hol- ſtein. Als Schriftſtellerin trat ſie zu- erſt in der „Danziger Zeitung‟ auf, und bald faßte ſie auch in anderen namhaften Blättern feſten Fuß. Mit Begeiſterung wandte ſie ſich der Leh- rerinnenfrage zu, begründete 1883 die viele Jahre von ihr geleitete Zeitſchrift „Die Lehrerin in Schule und Haus‟ und ſtellte ſich damit an die Spitze der Frauenbewegung in Deutſchland. 1890 berief ſie mit Auguſte Schmidt- Leipzig und Helene Lange-Berlin eine „Allgemeine deutſche Lehrerinnen- Verſammlung‟ nach Friedrichroda u. gründete hier den „Deutſchen Lehre- rinnen-Verein‟, für den ſie auch durch Vorträge in verſchiedenen großen Städten wirkte. Seit dem Tode ihres Gatten bewohnte ſie ihr eigenes Heim zu Jſpringen bei Pforzheim in Baden, verlegte aber 1902 ihren Wohnſitz nach Rhens am Rhein. S: Der Mat- tenbauer (Hiſt. E. a. d. Elſaß), 1890. Lorber, Jakob, geb. am 22. Juli 1800 zu Kaniſcha in Unterſteiermark, erhielt ſeinen Unterricht in der dor- tigen Dorfſchule, nebenher Privat- unterricht in der Muſik, beſuchte dann das Gymnaſium in Marburg u. kam 1829 nach Graz, wo er fünf Jahre lang eine Hauslehrerſtelle bekleidete und darauf die Vorleſungen für Lehrer an Hauptſchulen hörte. Da indes ſeine erſte Bewerbung um eine feſte Lehrerſtelle (1830) nicht zum Ziele führte, ſo widmete er ſich hinfort der Muſik, als Lehrer, Komponiſt u. Konzertiſt. Während der letzten 24 Jahre ſeines Lebens hat er faſt aus *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/303>, abgerufen am 21.11.2024.