Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Luß geboren und hat schon frühe, beson-ders nach dem Tode ihrer über alles geliebten Mutter, den Dornenweg des Lebens kennen gelernt. Jn Rußland und Polen war sie längere Zeit als Erzieherin und Lehrerin tätig u. hat sich in diesen Stellungen sehr wohl gefühlt. Auch begann in dieser Zeit ihre schriftstellerische Tätigkeit. Seit einigen Jahren hat sie, des Wanderns müde, ihren Wohnsitz in Berlin ge- nommen und sich hier auch 1908 mit dem Grafen L. vermählt. S: Lieder- *Luß, Salomon, geb. am 13. Dzbr. S: Der Ärzte- *Lustig, August, wurde am 4. Nov. Lut elsaß geboren, kam vier Jahre spä-ter mit seinen Eltern nach Mülhau- sen, wo er die Primarschule besuchte, und trat mit 12 Jahren als Zeichner- lehrling in eine Zeugdruckerei ein. Als er militärpflichtig wurde, suchte er seine Aufnahme in die Regiments- musik nach, trieb nun die Musik mit großem Eifer u. benutzte namentlich einen zweijährigen Aufenthalt in Versailles, sich in dieser Kunst weiter auszubilden. Nach vollendeter sie- benjähriger Dienstzeit kehrte er nach Mülhausen zurück, wo er in einer der ersten photographischen Anstalten ar- beitete und am 2. Janr. 1895 starb. S: Lustige milhüserditsche Vars, Lütetsburg, A. Psd. für Fanny Luther, Karl August Friedrich, der S: Gedichte, 1832. *Lutkat, Robert, pseud. Robert *
Luß geboren und hat ſchon frühe, beſon-ders nach dem Tode ihrer über alles geliebten Mutter, den Dornenweg des Lebens kennen gelernt. Jn Rußland und Polen war ſie längere Zeit als Erzieherin und Lehrerin tätig u. hat ſich in dieſen Stellungen ſehr wohl gefühlt. Auch begann in dieſer Zeit ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Seit einigen Jahren hat ſie, des Wanderns müde, ihren Wohnſitz in Berlin ge- nommen und ſich hier auch 1908 mit dem Grafen L. vermählt. S: Lieder- *Luß, Salomon, geb. am 13. Dzbr. S: Der Ärzte- *Luſtig, Auguſt, wurde am 4. Nov. Lut elſaß geboren, kam vier Jahre ſpä-ter mit ſeinen Eltern nach Mülhau- ſen, wo er die Primarſchule beſuchte, und trat mit 12 Jahren als Zeichner- lehrling in eine Zeugdruckerei ein. Als er militärpflichtig wurde, ſuchte er ſeine Aufnahme in die Regiments- muſik nach, trieb nun die Muſik mit großem Eifer u. benutzte namentlich einen zweijährigen Aufenthalt in Verſailles, ſich in dieſer Kunſt weiter auszubilden. Nach vollendeter ſie- benjähriger Dienſtzeit kehrte er nach Mülhauſen zurück, wo er in einer der erſten photographiſchen Anſtalten ar- beitete und am 2. Janr. 1895 ſtarb. S: Luſtige milhüſerditſche Vars, Lütetsburg, A. Pſd. für Fanny Luther, Karl Auguſt Friedrich, der S: Gedichte, 1832. *Lutkat, Robert, pſeud. Robert *
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Luß
Lut
geboren und hat ſchon frühe, beſon-
ders nach dem Tode ihrer über alles
geliebten Mutter, den Dornenweg des
Lebens kennen gelernt. Jn Rußland
und Polen war ſie längere Zeit als
Erzieherin und Lehrerin tätig u. hat
ſich in dieſen Stellungen ſehr wohl
gefühlt. Auch begann in dieſer Zeit
ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Seit
einigen Jahren hat ſie, des Wanderns
müde, ihren Wohnſitz in Berlin ge-
nommen und ſich hier auch 1908 mit
dem Grafen L. vermählt.
S: Lieder-
ſtrauß (Ge.), 1902. 3. A. 1906. ‒ Va
banque (Epiſode a. d. Spiel-, Sport-
und Liebesleben a. d. Riviera), 1908.
*Luß, Salomon, geb. am 13. Dzbr.
1847 in Spengenberg (Bez. Kaſſel)
als Sohn eines iſraelit. Lehrers, be-
ſuchte die Elementarſchule ſeines Va-
ters und vom 13. Jahre ab die inter-
nationale Handels- und Realſchule
des Dr. Plato in Weinheim an der
Bergſtraße, ſpäter auch das damit
verbundene Lehrerſeminar. Nachdem
er ſeine Lehrerprüfung beſtanden, bil-
dete er ſich in Privatlehrerſtellen und
durch Reiſen im Auslande in den
neueren Sprachen aus u. wurde am
1. April 1870 Lehrer für die Ober-
klaſſen am Lehr- u. Erziehungsinſti-
tut des Dr. Joel in Pfungſtadt (Groß-
herz. Heſſen), an welchem er Fran-
zöſiſch, Engliſch, Jtalieniſch, Talmud
und Bibelexegeſe lehrte. Am 1. Jan.
1898 verließ er dieſe Schule, weil die
Schülerzahl zurückgegangen war und
ging nach Mannheim, wo er eine
kurze Zeit Annoncenblätter zur Ver-
mittlung von Geſchäftsankäufen ꝛc.
herausgab, ſich aber dann als Mit-
arbeiter an verſchiedenen Zeitungen
literariſch betätigte.
S: Der Ärzte-
ſtreik (R. a. d. Leben), 1906. Scham-
ſche (R. a. dem jüdiſchen Gemeinde-
leben), 1909. ‒ Um zwanzig Gulden
(desgl.), 1910. ‒ Frauenrechtlerinnen
(R.), 1910.
*Luſtig, Auguſt, wurde am 4. Nov.
1840 zu Hartmannsweiler im Ober-
elſaß geboren, kam vier Jahre ſpä-
ter mit ſeinen Eltern nach Mülhau-
ſen, wo er die Primarſchule beſuchte,
und trat mit 12 Jahren als Zeichner-
lehrling in eine Zeugdruckerei ein.
Als er militärpflichtig wurde, ſuchte
er ſeine Aufnahme in die Regiments-
muſik nach, trieb nun die Muſik mit
großem Eifer u. benutzte namentlich
einen zweijährigen Aufenthalt in
Verſailles, ſich in dieſer Kunſt weiter
auszubilden. Nach vollendeter ſie-
benjähriger Dienſtzeit kehrte er nach
Mülhauſen zurück, wo er in einer der
erſten photographiſchen Anſtalten ar-
beitete und am 2. Janr. 1895 ſtarb.
S: Luſtige milhüſerditſche Vars,
1875. ‒ Kurzwilige Gedichtle, 1876.
‒ Winterunterhaltunge, 1876. ‒ Er-
heiterunge, 1877. ‒ Geſamtausgabe
der vorigen vier Sammlungen u. d.
T.: Luſtige Gedichte, 1878. ‒ Drei
ſchwarze Liebſchafte (Lſp.), 1879. ‒
Hans, dich hat’s (Lſp.), 1879. ‒ Herbſt-
blättle (Ge.), 1880. ‒ Jm Gretele
ſine Künſtler (Lſp.), 1880. ‒ Milhü-
ſerbilder (Dr.), 1880. ‒ D’Milhüſer
in Paris (Lſp.), 1880. ‒ Dr Aſtro-
nom (Lſp.), 1881. ‒ D’Tante Domino
(Lſp.), 1881. ‒ Ne Hiroth dur d’Ex-
trapoſt (Lſp.), 1882. ‒ D’Hüslit vo
de Fraü Suppedunke (Lſp.), 1882. ‒
Bilder us em Elſaß (Ge.), 1883. ‒
Zwei Erfindunge (Dr. mit Geſang),
1884.
Lütetsburg, A. Pſd. für Fanny
Klinck; ſ. d.!
Luther, Karl Auguſt Friedrich, der
Sohn eines Lehrers am Waiſenhauſe
in Hamburg, wurde daſelbſt am 1.
Novbr. 1809 geboren, widmete ſich
gleichfalls dem Berufe eines Lehrers
u. ſtarb als ſolcher in Hamburg am
28. Oktbr. 1838.
S: Gedichte, 1832.
‒ Hammonia (Ge.), 1833. ‒ Töne der
Andacht (Relig. Ge.), 1835.
*Lutkat, Robert, pſeud. Robert
Johannes, wurde am 26. Septbr.
1846 in Jnſterburg geboren, erlernte
die Optik und Mechanik u. ging dann
*
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