Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lüt Admiralszimmers im dortigen Rats-keller und 1889 die Herstellung von 22 Porträts Lübecker Bürgermeister in ebensoviel Nischen der Nordfassade des Rathauses übertrug. Seit 1890 war L. Leiter einer von ihm gegrün- deten Kunstschule daselbst und Kon- servator der Gemälde-Sammlung. S: Dänische Volksmärchen von *Lüttwitz, Arthur Maria Frei- herr v., pseud. Arthur Dein, geb. Lutz Winter immer auf Reisen. Seineglückliche Ehe währte nur 6 Jahre; seine Gattin starb auf einer Reise in Spanien, und mit ihrem Tode war auch er für die Welt und ihre Freu- den gestorben. Er trat (1872) zur katholischen Kirche über und lebt seit- dem als Einsiedler mitten in der Welt, zur Zeit in Berlin. S: Baron Lüty, Hermann, geb. am 28. Sept. S:
Lutz, Hede, bekannt unter ihrem S: Jstrianischer *Lutz, Ernst Konrad, pseud. Paul *
Lüt Admiralszimmers im dortigen Rats-keller und 1889 die Herſtellung von 22 Porträts Lübecker Bürgermeiſter in ebenſoviel Niſchen der Nordfaſſade des Rathauſes übertrug. Seit 1890 war L. Leiter einer von ihm gegrün- deten Kunſtſchule daſelbſt und Kon- ſervator der Gemälde-Sammlung. S: Däniſche Volksmärchen von *Lüttwitz, Arthur Maria Frei- herr v., pſeud. Arthur Dein, geb. Lutz Winter immer auf Reiſen. Seineglückliche Ehe währte nur 6 Jahre; ſeine Gattin ſtarb auf einer Reiſe in Spanien, und mit ihrem Tode war auch er für die Welt und ihre Freu- den geſtorben. Er trat (1872) zur katholiſchen Kirche über und lebt ſeit- dem als Einſiedler mitten in der Welt, zur Zeit in Berlin. S: Baron Lüty, Hermann, geb. am 28. Sept. S:
Lutz, Hede, bekannt unter ihrem S: Jſtrianiſcher *Lutz, Ernſt Konrad, pſeud. Paul *
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Lüt
Lutz
Admiralszimmers im dortigen Rats-
keller und 1889 die Herſtellung von
22 Porträts Lübecker Bürgermeiſter
in ebenſoviel Niſchen der Nordfaſſade
des Rathauſes übertrug. Seit 1890
war L. Leiter einer von ihm gegrün-
deten Kunſtſchule daſelbſt und Kon-
ſervator der Gemälde-Sammlung.
S: Däniſche Volksmärchen von
Svend Grundtvig, deutſch, 1878. ‒
Die Hovard Jsfjordings-Sage, nach
dem altisländ. Urtexte überſ., 1879.
‒ Die Sage von Fridthjofr dem Ver-
wegenen, nach dem altisländ. Urtexte
überſ., 1880. ‒ Die geſamte Litera-
tur Walthers v. d. Vogelweide, 1881.
‒ König und Marſchall (Sangdrama
a. d. Däniſchen überſ.), 1882. ‒ Ge-
dichte eines Malers, 1885.
*Lüttwitz, Arthur Maria Frei-
herr v., pſeud. Arthur Dein, geb.
1829 zu Simmenau in Schleſien, er-
hielt ſeine Bildung auf einem Bres-
laner Gymnaſium und trat kurz vor
dem Abiturientenexamen, bewogen
durch die politiſchen Verhältniſſe,
1848 in das 1. Garderegiment zu
Potsdam ein; doch ſchon nach Ablauf
ſeines Dienſtjahres quittierte er den
Militärdienſt, wandte ſich in Torgau
wieder den Gymnaſialſtudien zu und
ſtudierte darauf in Bonn, Breslau
und Berlin die Rechte. Da ihm ſein
Vater 1852 einen ausgedehnten Be-
ſitz in Galizien zur ſelbſtändigen Be-
wirtſchaftung übergab, mußte L. der
juriſtiſchen Laufbahn entſagen; da-
gegen wurde er während eines ſie-
benjährigen Aufenthalts in Galizien,
den er in faſt völliger Einſamkeit
verlebte, zu poetiſchen Arbeiten hin-
gedrängt. Nachdem er dann ſeine
Herrſchaft verkauft, lebte er auf dem
väterlichen Gute in Schleſien, u. als
auch dieſes 1866 in fremde Hände
überging, begab er ſich nach Paris,
wo er ſich mit einer reichen Kreolin
verheiratete. Während er nun hin-
fort den Sommer auf ſeinem Jagd-
hauſe im Taunus weilte, war er im
Winter immer auf Reiſen. Seine
glückliche Ehe währte nur 6 Jahre;
ſeine Gattin ſtarb auf einer Reiſe in
Spanien, und mit ihrem Tode war
auch er für die Welt und ihre Freu-
den geſtorben. Er trat (1872) zur
katholiſchen Kirche über und lebt ſeit-
dem als Einſiedler mitten in der
Welt, zur Zeit in Berlin.
S: Baron
Leinau (Dr.), 1878. ‒ Aus vergan-
genen Tagen (Ge.), 1878. ‒ Va ban-
que (Dr.), 1878. ‒ Das Hemd des
Glücklichen (Loſe Blätter aus mei-
nem ungeſchriebenen Tagebuche),
1894. 3. A. u. d. T.: Das Hemd des
Glücklichen (Bunte Bilder a. d. Leben
eines Konvertiten), 1896. 16. T. 1910.
Lüty, Hermann, geb. am 28. Sept.
1824 zu Senftenberg in der Nieder-
lauſitz, ſtudierte die Rechte, wurde
1864 Stadtgerichtsrat in Berlin,
1879 Landgerichtsdirektor daſelbſt,
und trat als ſolcher im Herbſt 1888
in den Ruheſtand. Er ſiedelte bald
darauf nach Heidelberg über u. ſtarb
nach kurzem, ſchwerem Leiden im Bade
Engelberg am 24. Auguſt 1901.
S:
Ein Strauß (Ge.), 1851.
Lutz, Hede, bekannt unter ihrem
Mädchennamen Hede von Trapp,
wurde 1877 als Tochter eines See-
offiziers geboren, verbrachte ihre
Schulzeit in Pola (Jſtrien), Eiſenach
und Graz und beſuchte dann zu wei-
terer Ausbildung noch die Jnſtitute
für k. k. Offizierstöchter in Ödenburg
und Wien. Seit 1901 lebt ſie als
Gattin des k. k. Marine-Elektro-Jn-
genieurs L. in Pola.
S: Jſtrianiſcher
Roſengarten (Nn. und Ge.), 1906. ‒
Jn Schatten und Licht (R.), 1907.
*Lutz, Ernſt Konrad, pſeud. Paul
Gerſtner, und Ernſt Konrad,
wurde am 31. Okt. 1856 zu Würzburg
geboren, abſolvierte das Gymnaſium
daſelbſt und ſtudierte darauf an der
dortigen Univerſität Philologie,
wurde aber kurz vor ſeinem Staats-
examen von der Univerſität verwie-
ſen. Er führte nun als Schreiber
*
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