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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mar
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ligen. Jm Sommer 1847 erhielt er
von der Redaktion der "Deutschen
Zeitung" einen Ruf nach Heidelberg,
wo er bis zum Herbst 1848 wohnte.
Der Verlags- und Redaktionswechsel
dieser Zeitung führte ihn dann nach
Frankfurt a. M. Jm Sommer 1851
siedelte er nach Hamburg über, wo er
ein Jahr lang an der Redaktion des
"Altonaer Merkur" teilnahm, um im
Juli 1852 zum "Hamburger Korre-
spondenten" überzugehen. Zu Ende
1853 folgte er einem Rufe der Firma
F. A. Brockhaus in Leipzig, um die
Redaktion der "Blätter für literari-
sche Unterhaltung" zu übernehmen,
deren langjähriger Mitarbeiter er ge-
wesen. Jn dieser Wirksamkeit ver-
brachte er volle zehn Jahre. Er starb
am 11. Febr. 1864.

S:

Gedichte (mit
s. Bruder Rudolf), 1830. - Bücher
und Menschen (Humor.-novell. Auf-
sätze), 1837. - Kaiser Heinrich IV.
(Tr.), 1837. - Christiern II. (Dr. G.),
1838. - Die Maffeis (Tr.), 1838. -
Das Täubchen von Amsterdam (Tr.),
1839. - Deutschlands jüngste Litera-
tur- u. Kultur-Epoche, 1839. - Fen-
sterliebe, 1836. - Justus und Chry-
sostomus, Gebrüder Pech (R.); II,
1840. - Johannes Mackel (R.); II,
1841. - Elfriede (Tr.), 1841. - Poli-
tische Gedichte aus Deutschlands Neu-
zeit (Sammlg.), 1847. - Reise-Ma-
nual; IV, 1853-54. - Trutz Dänemark!
(Deutsche Lr.), 1851. - Fritz Beutel
(Kom. R.), 1856. - Gedichte, 1857. -
Ernst Schulze. Nach seinen Tage-
büchern und Briefen, 1855. - Schiller,
Lessing, Pestalozzi (Prologe), 1861. -
Balladen-Chronik (Ep. Ge.), 1862. -
Schillers u. Körners Freundschafts-
bund, 1859. - William Shakespeare
als Lehrer der Menschheit, 1864. -
Gab heraus: Bilderhalle. Kopien be-
rühmter Gemälde und Kunstblätter,
1841-42. - Allgemeines Theaterlexi-
kon (mit R. Blum u. K. Herloßsohn);
VII, 1839-42. - München mit seinen
Kunstschätzen und Merkwürdigkeiten

Mar
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(mit s. Bruder), 1846. - Hausschatz der
deutschen Humoristik; II, 1858-60.

Marggraff, Rudolf,

älterer Bru-
der des Vorigen, wurde am 28. Febr.
1805 zu Züllichau geboren. Auf dem
dortigen Pädagogium vorgebildet,
bezog er 1824 die Universität Berlin,
wo er zwei Jahre lang Theologie u.
weitere zwei Jahre Philosophie und
Naturwissenschaften studierte. Dar-
auf übernahm er die Leitung zweier
Prinzen von Biron-Kurland in Ber-
lin u. 1828 infolge einer an ihn er-
gangenen Einladung die interimisti-
sche Verwaltung des Rektorats an der
höheren Bürgerschule seiner Vater-
stadt. Diese Stellung gab er im fol-
genden Jahre wieder auf, um sich für
das höhere Lehrfach vorzubereiten.
Jm Jahre 1833 kehrte er nach Ber-
lin zurück, wirkte hier behufs prak-
tischer Ausbildung ein Jahr lang an
einigen höheren Privatlehranstalten
und wandte sich dann ausschließlich
ästhetischen u. kunsthistorischen Stu-
dien zu. Eine mit seinem Bruder nach
dem südlichen Deutschland 1837 un-
ternommene Reise hatte zur Folge,
daß er sich in München dauernd nie-
derließ und zunächst den dortigen
Kunstbestrebungen seine Studien und
Kräfte widmete, indem er sich als
Mitarbeiter auf dem Gebiete der
Kunst an verschiedenen Blättern be-
teiligte. Jm Jahre 1841 ward er
als Professor der Kunstgeschichte und
Ästhetik, zugleich als Sekretär an die
königliche Akademie der bildenden
Künste zu München berufen und ihm
der Kunstunterricht bei Hofe anver-
traut. Vielfache Reisen in Deutsch-
land und Jtalien füllten neben seiner
Lehrtätigkeit die folgenden Jahre
aus. Jm Jahre 1855 trat er in den
Ruhestand. Er + auf einer Reise in
Freiburg im Br. am 28. Mai 1880.

S:

Gedichte (mit s. Bruder Hermann),
1830.

Margot, G.,

Pseud. für Mar-
garete Goldheim;
s. d.!

*


Mar
[Spaltenumbruch]
ligen. Jm Sommer 1847 erhielt er
von der Redaktion der „Deutſchen
Zeitung‟ einen Ruf nach Heidelberg,
wo er bis zum Herbſt 1848 wohnte.
Der Verlags- und Redaktionswechſel
dieſer Zeitung führte ihn dann nach
Frankfurt a. M. Jm Sommer 1851
ſiedelte er nach Hamburg über, wo er
ein Jahr lang an der Redaktion des
„Altonaer Merkur‟ teilnahm, um im
Juli 1852 zum „Hamburger Korre-
ſpondenten‟ überzugehen. Zu Ende
1853 folgte er einem Rufe der Firma
F. A. Brockhaus in Leipzig, um die
Redaktion der „Blätter für literari-
ſche Unterhaltung‟ zu übernehmen,
deren langjähriger Mitarbeiter er ge-
weſen. Jn dieſer Wirkſamkeit ver-
brachte er volle zehn Jahre. Er ſtarb
am 11. Febr. 1864.

S:

Gedichte (mit
ſ. Bruder Rudolf), 1830. ‒ Bücher
und Menſchen (Humor.-novell. Auf-
ſätze), 1837. ‒ Kaiſer Heinrich IV.
(Tr.), 1837. ‒ Chriſtiern II. (Dr. G.),
1838. ‒ Die Maffeis (Tr.), 1838. ‒
Das Täubchen von Amſterdam (Tr.),
1839. ‒ Deutſchlands jüngſte Litera-
tur- u. Kultur-Epoche, 1839. ‒ Fen-
ſterliebe, 1836. ‒ Juſtus und Chry-
ſoſtomus, Gebrüder Pech (R.); II,
1840. ‒ Johannes Mackel (R.); II,
1841. ‒ Elfriede (Tr.), 1841. ‒ Poli-
tiſche Gedichte aus Deutſchlands Neu-
zeit (Sammlg.), 1847. ‒ Reiſe-Ma-
nual; IV, 1853-54. ‒ Trutz Dänemark!
(Deutſche Lr.), 1851. ‒ Fritz Beutel
(Kom. R.), 1856. ‒ Gedichte, 1857. ‒
Ernſt Schulze. Nach ſeinen Tage-
büchern und Briefen, 1855. ‒ Schiller,
Leſſing, Peſtalozzi (Prologe), 1861. ‒
Balladen-Chronik (Ep. Ge.), 1862. ‒
Schillers u. Körners Freundſchafts-
bund, 1859. ‒ William Shakeſpeare
als Lehrer der Menſchheit, 1864. ‒
Gab heraus: Bilderhalle. Kopien be-
rühmter Gemälde und Kunſtblätter,
1841‒42. ‒ Allgemeines Theaterlexi-
kon (mit R. Blum u. K. Herloßſohn);
VII, 1839‒42. ‒ München mit ſeinen
Kunſtſchätzen und Merkwürdigkeiten

Mar
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(mit ſ. Bruder), 1846. ‒ Hausſchatz der
deutſchen Humoriſtik; II, 1858‒60.

Marggraff, Rudolf,

älterer Bru-
der des Vorigen, wurde am 28. Febr.
1805 zu Züllichau geboren. Auf dem
dortigen Pädagogium vorgebildet,
bezog er 1824 die Univerſität Berlin,
wo er zwei Jahre lang Theologie u.
weitere zwei Jahre Philoſophie und
Naturwiſſenſchaften ſtudierte. Dar-
auf übernahm er die Leitung zweier
Prinzen von Biron-Kurland in Ber-
lin u. 1828 infolge einer an ihn er-
gangenen Einladung die interimiſti-
ſche Verwaltung des Rektorats an der
höheren Bürgerſchule ſeiner Vater-
ſtadt. Dieſe Stellung gab er im fol-
genden Jahre wieder auf, um ſich für
das höhere Lehrfach vorzubereiten.
Jm Jahre 1833 kehrte er nach Ber-
lin zurück, wirkte hier behufs prak-
tiſcher Ausbildung ein Jahr lang an
einigen höheren Privatlehranſtalten
und wandte ſich dann ausſchließlich
äſthetiſchen u. kunſthiſtoriſchen Stu-
dien zu. Eine mit ſeinem Bruder nach
dem ſüdlichen Deutſchland 1837 un-
ternommene Reiſe hatte zur Folge,
daß er ſich in München dauernd nie-
derließ und zunächſt den dortigen
Kunſtbeſtrebungen ſeine Studien und
Kräfte widmete, indem er ſich als
Mitarbeiter auf dem Gebiete der
Kunſt an verſchiedenen Blättern be-
teiligte. Jm Jahre 1841 ward er
als Profeſſor der Kunſtgeſchichte und
Äſthetik, zugleich als Sekretär an die
königliche Akademie der bildenden
Künſte zu München berufen und ihm
der Kunſtunterricht bei Hofe anver-
traut. Vielfache Reiſen in Deutſch-
land und Jtalien füllten neben ſeiner
Lehrtätigkeit die folgenden Jahre
aus. Jm Jahre 1855 trat er in den
Ruheſtand. Er † auf einer Reiſe in
Freiburg im Br. am 28. Mai 1880.

S:

Gedichte (mit ſ. Bruder Hermann),
1830.

Margot, G.,

Pſeud. für Mar-
garete Goldheim;
ſ. d.!

*
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[370/0374] Mar Mar ligen. Jm Sommer 1847 erhielt er von der Redaktion der „Deutſchen Zeitung‟ einen Ruf nach Heidelberg, wo er bis zum Herbſt 1848 wohnte. Der Verlags- und Redaktionswechſel dieſer Zeitung führte ihn dann nach Frankfurt a. M. Jm Sommer 1851 ſiedelte er nach Hamburg über, wo er ein Jahr lang an der Redaktion des „Altonaer Merkur‟ teilnahm, um im Juli 1852 zum „Hamburger Korre- ſpondenten‟ überzugehen. Zu Ende 1853 folgte er einem Rufe der Firma F. A. Brockhaus in Leipzig, um die Redaktion der „Blätter für literari- ſche Unterhaltung‟ zu übernehmen, deren langjähriger Mitarbeiter er ge- weſen. Jn dieſer Wirkſamkeit ver- brachte er volle zehn Jahre. Er ſtarb am 11. Febr. 1864. S: Gedichte (mit ſ. Bruder Rudolf), 1830. ‒ Bücher und Menſchen (Humor.-novell. Auf- ſätze), 1837. ‒ Kaiſer Heinrich IV. (Tr.), 1837. ‒ Chriſtiern II. (Dr. G.), 1838. ‒ Die Maffeis (Tr.), 1838. ‒ Das Täubchen von Amſterdam (Tr.), 1839. ‒ Deutſchlands jüngſte Litera- tur- u. Kultur-Epoche, 1839. ‒ Fen- ſterliebe, 1836. ‒ Juſtus und Chry- ſoſtomus, Gebrüder Pech (R.); II, 1840. ‒ Johannes Mackel (R.); II, 1841. ‒ Elfriede (Tr.), 1841. ‒ Poli- tiſche Gedichte aus Deutſchlands Neu- zeit (Sammlg.), 1847. ‒ Reiſe-Ma- nual; IV, 1853-54. ‒ Trutz Dänemark! (Deutſche Lr.), 1851. ‒ Fritz Beutel (Kom. R.), 1856. ‒ Gedichte, 1857. ‒ Ernſt Schulze. Nach ſeinen Tage- büchern und Briefen, 1855. ‒ Schiller, Leſſing, Peſtalozzi (Prologe), 1861. ‒ Balladen-Chronik (Ep. Ge.), 1862. ‒ Schillers u. Körners Freundſchafts- bund, 1859. ‒ William Shakeſpeare als Lehrer der Menſchheit, 1864. ‒ Gab heraus: Bilderhalle. Kopien be- rühmter Gemälde und Kunſtblätter, 1841‒42. ‒ Allgemeines Theaterlexi- kon (mit R. Blum u. K. Herloßſohn); VII, 1839‒42. ‒ München mit ſeinen Kunſtſchätzen und Merkwürdigkeiten (mit ſ. Bruder), 1846. ‒ Hausſchatz der deutſchen Humoriſtik; II, 1858‒60. Marggraff, Rudolf, älterer Bru- der des Vorigen, wurde am 28. Febr. 1805 zu Züllichau geboren. Auf dem dortigen Pädagogium vorgebildet, bezog er 1824 die Univerſität Berlin, wo er zwei Jahre lang Theologie u. weitere zwei Jahre Philoſophie und Naturwiſſenſchaften ſtudierte. Dar- auf übernahm er die Leitung zweier Prinzen von Biron-Kurland in Ber- lin u. 1828 infolge einer an ihn er- gangenen Einladung die interimiſti- ſche Verwaltung des Rektorats an der höheren Bürgerſchule ſeiner Vater- ſtadt. Dieſe Stellung gab er im fol- genden Jahre wieder auf, um ſich für das höhere Lehrfach vorzubereiten. Jm Jahre 1833 kehrte er nach Ber- lin zurück, wirkte hier behufs prak- tiſcher Ausbildung ein Jahr lang an einigen höheren Privatlehranſtalten und wandte ſich dann ausſchließlich äſthetiſchen u. kunſthiſtoriſchen Stu- dien zu. Eine mit ſeinem Bruder nach dem ſüdlichen Deutſchland 1837 un- ternommene Reiſe hatte zur Folge, daß er ſich in München dauernd nie- derließ und zunächſt den dortigen Kunſtbeſtrebungen ſeine Studien und Kräfte widmete, indem er ſich als Mitarbeiter auf dem Gebiete der Kunſt an verſchiedenen Blättern be- teiligte. Jm Jahre 1841 ward er als Profeſſor der Kunſtgeſchichte und Äſthetik, zugleich als Sekretär an die königliche Akademie der bildenden Künſte zu München berufen und ihm der Kunſtunterricht bei Hofe anver- traut. Vielfache Reiſen in Deutſch- land und Jtalien füllten neben ſeiner Lehrtätigkeit die folgenden Jahre aus. Jm Jahre 1855 trat er in den Ruheſtand. Er † auf einer Reiſe in Freiburg im Br. am 28. Mai 1880. S: Gedichte (mit ſ. Bruder Hermann), 1830. Margot, G.,Pſeud. für Mar- garete Goldheim; ſ. d.! *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/374>, abgerufen am 24.11.2024.