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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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u. studierte von Michaelis 1840 bis
Herbst 1844 in Halle und Erlangen
Theologie u. Philologie. Jm Jahre
1851 wurde er Prediger und 1857
Archidiakonus an der Hof- u. Stifts-
kirche zu Bartholomäi in Zerbst und
Michaelis 1872 Prediger zu Osmars-
leben bei Bernberg. Jm Jahre 1890
trat er in den Ruhestand, und lebte
er seitdem in Bernburg, wo er am 9.
Juli 1897 starb.

S:

Geistliche Dich-
tungen (Nach dem Latein. u. Jtalien.),
1867. - Kreuz- und Trostlieder (Aus
d. Franz.), 1870. - Lieder nach Hein-
rich Müllers geistlichen Erquickstun-
den, 1893. - Hundert geistliche Lieder
(Aus d. Franz. übers. Nebst einem
Anhang), 1890. 2. A. 1897.

*Marfeld-Neumann, Karl,

geb.
am 19. März 1885 in Wien, besuchte
die Volksschule, die Unterrealschule
und, da ihn seine Eltern für den Kauf-
mannsstand bestimmten, eine Han-
delsschule daselbst. Da aber dem sech-
zehnjährigen Jüngling der kaufmän-
nische Beruf nur Unlust bereitete, so
trat er aus dem Geschäft aus und
wurde Schauspieler. Als solcher ist
er noch jetzt in Wien tätig. Mit 18
Jahren schrieb er sein Drama "Die
Lumpen", das auf verschiedenen Büh-
nen mit schönem Erfolge aufgeführt
wurde. Weitere Stücke sehen der
Veröffentlichung entgegen.

S:

Die
Lumpen (Dr.), 1906.

Margarete, Marie,

Psd. für Mar-
garete Marie Fünfgeld;
s. d.!

Margelik, Ferdinand,

geb. am
14. Septbr. 1816 zu Kremsmünster
als der jüngste Sohn eines Schoko-
ladefabrikanten, besuchte das Gym-
nasium daselbst und empfing nach be-
endeten theologischen Studien 1839
in Linz die Priesterweihe. Jm Jahre
1851 kam er als Kuratbenesiziat nach
Eferding, wo er auch bis zu seinem
Tode, 16. Juli 1878, verblieb.

S:

Ausgewählte Gedichte in ob der
Ennsscher Mundart; hrsg. von Karl
Kaltenbrunner, 1895.

Mar
[Spaltenumbruch]
Margelik, Karl Freiherr,

geb. am
10. April 1812 zu Chrudim in Böh-
men, entstammt einer böhmischen
Adelsfamilie, beendete seine Gym-
nasial- und Rechtsstudien in Prag u.
trat 1832 bei dem böhmischen Guber-
nium in den Staatsdienst, wurde
1833 Konzeptspraktikant bei dem
Kreisamte in Chrudim, 1837 über-
zähliger Kreiskommissär im Leit-
meritzer, 1840 im Bidschower und
Klattauer Kreise, 1844 überzähliger
Gubernialsekretär in Prag, 1850
wirklicher Kreiskommissär in Votie
und 1854 wirklicher Sekretär bei der
Statthalterei in Prag.

S:

Der
schwarze See (Poet. E.), 1851. Pra-
ger Dombilder (Ein Sagenzyklus),
1862.

Marggraff, Hermann,

wurde als
der Sohn eines Kreissteuereinneh-
mers am 14. Septbr. 1809 zu Zül-
lichau geboren, wo er auch auf dem
dortigen Gymnasium seine wissen-
schaftliche Vorbildung erhielt. Jm
Jahre 1829 bezog er die Universität
Berlin, wo er mehrere Jahre hin-
durch philologische, philosophische u.
ästhetische Vorlesungen hörte u. dar-
auf seine Prüfung für das Gymnasial-
lehrfach absolvierte. Ohne indes diese
Laufbahn weiter zu verfolgen, wandte
er sich bald ganz der freien literari-
schen Tätigkeit zu. Jm Jahre 1836
trat er als Redakteur an die Spitze
des "Berliner Konversationsblattes",
siedelte aber bald nach der Rückkehr
von der mit seinem Bruder unter-
nommenen Reise nach Leipzig über,
wo seine Tätigkeit zwischen literarisch-
kritischen und dramatischen Arbeiten
geteilt war. Jm Jahre 1843 folgte
M. der Aufforderung seines Bru-
ders, in München seinen Aufenthalt
zu nehmen. Hier weilte er zwei Jahre,
seine Tätigkeit besonders den "Flie-
genden Blättern" und den "Grenz-
boten" zuwendend, u. ging dann nach
Augsburg, um sich an der Redaktion
der "Allgemeinen Zeitung" zu betei-

* 24


Mar
[Spaltenumbruch]
u. ſtudierte von Michaelis 1840 bis
Herbſt 1844 in Halle und Erlangen
Theologie u. Philologie. Jm Jahre
1851 wurde er Prediger und 1857
Archidiakonus an der Hof- u. Stifts-
kirche zu Bartholomäi in Zerbſt und
Michaelis 1872 Prediger zu Osmars-
leben bei Bernberg. Jm Jahre 1890
trat er in den Ruheſtand, und lebte
er ſeitdem in Bernburg, wo er am 9.
Juli 1897 ſtarb.

S:

Geiſtliche Dich-
tungen (Nach dem Latein. u. Jtalien.),
1867. ‒ Kreuz- und Troſtlieder (Aus
d. Franz.), 1870. ‒ Lieder nach Hein-
rich Müllers geiſtlichen Erquickſtun-
den, 1893. ‒ Hundert geiſtliche Lieder
(Aus d. Franz. überſ. Nebſt einem
Anhang), 1890. 2. A. 1897.

*Marfeld-Neumann, Karl,

geb.
am 19. März 1885 in Wien, beſuchte
die Volksſchule, die Unterrealſchule
und, da ihn ſeine Eltern für den Kauf-
mannsſtand beſtimmten, eine Han-
delsſchule daſelbſt. Da aber dem ſech-
zehnjährigen Jüngling der kaufmän-
niſche Beruf nur Unluſt bereitete, ſo
trat er aus dem Geſchäft aus und
wurde Schauſpieler. Als ſolcher iſt
er noch jetzt in Wien tätig. Mit 18
Jahren ſchrieb er ſein Drama „Die
Lumpen‟, das auf verſchiedenen Büh-
nen mit ſchönem Erfolge aufgeführt
wurde. Weitere Stücke ſehen der
Veröffentlichung entgegen.

S:

Die
Lumpen (Dr.), 1906.

Margarete, Marie,

Pſd. für Mar-
garete Marie Fünfgeld;
ſ. d.!

Margelik, Ferdinand,

geb. am
14. Septbr. 1816 zu Kremsmünſter
als der jüngſte Sohn eines Schoko-
ladefabrikanten, beſuchte das Gym-
naſium daſelbſt und empfing nach be-
endeten theologiſchen Studien 1839
in Linz die Prieſterweihe. Jm Jahre
1851 kam er als Kuratbeneſiziat nach
Eferding, wo er auch bis zu ſeinem
Tode, 16. Juli 1878, verblieb.

S:

Ausgewählte Gedichte in ob der
Ennsſcher Mundart; hrsg. von Karl
Kaltenbrunner, 1895.

Mar
[Spaltenumbruch]
Margelik, Karl Freiherr,

geb. am
10. April 1812 zu Chrudim in Böh-
men, entſtammt einer böhmiſchen
Adelsfamilie, beendete ſeine Gym-
naſial- und Rechtsſtudien in Prag u.
trat 1832 bei dem böhmiſchen Guber-
nium in den Staatsdienſt, wurde
1833 Konzeptspraktikant bei dem
Kreisamte in Chrudim, 1837 über-
zähliger Kreiskommiſſär im Leit-
meritzer, 1840 im Bidſchower und
Klattauer Kreiſe, 1844 überzähliger
Gubernialſekretär in Prag, 1850
wirklicher Kreiskommiſſär in Votié
und 1854 wirklicher Sekretär bei der
Statthalterei in Prag.

S:

Der
ſchwarze See (Poet. E.), 1851. Pra-
ger Dombilder (Ein Sagenzyklus),
1862.

Marggraff, Hermann,

wurde als
der Sohn eines Kreisſteuereinneh-
mers am 14. Septbr. 1809 zu Zül-
lichau geboren, wo er auch auf dem
dortigen Gymnaſium ſeine wiſſen-
ſchaftliche Vorbildung erhielt. Jm
Jahre 1829 bezog er die Univerſität
Berlin, wo er mehrere Jahre hin-
durch philologiſche, philoſophiſche u.
äſthetiſche Vorleſungen hörte u. dar-
auf ſeine Prüfung für das Gymnaſial-
lehrfach abſolvierte. Ohne indes dieſe
Laufbahn weiter zu verfolgen, wandte
er ſich bald ganz der freien literari-
ſchen Tätigkeit zu. Jm Jahre 1836
trat er als Redakteur an die Spitze
des „Berliner Konverſationsblattes‟,
ſiedelte aber bald nach der Rückkehr
von der mit ſeinem Bruder unter-
nommenen Reiſe nach Leipzig über,
wo ſeine Tätigkeit zwiſchen literariſch-
kritiſchen und dramatiſchen Arbeiten
geteilt war. Jm Jahre 1843 folgte
M. der Aufforderung ſeines Bru-
ders, in München ſeinen Aufenthalt
zu nehmen. Hier weilte er zwei Jahre,
ſeine Tätigkeit beſonders den „Flie-
genden Blättern‟ und den „Grenz-
boten‟ zuwendend, u. ging dann nach
Augsburg, um ſich an der Redaktion
der „Allgemeinen Zeitung‟ zu betei-

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[369/0373] Mar Mar u. ſtudierte von Michaelis 1840 bis Herbſt 1844 in Halle und Erlangen Theologie u. Philologie. Jm Jahre 1851 wurde er Prediger und 1857 Archidiakonus an der Hof- u. Stifts- kirche zu Bartholomäi in Zerbſt und Michaelis 1872 Prediger zu Osmars- leben bei Bernberg. Jm Jahre 1890 trat er in den Ruheſtand, und lebte er ſeitdem in Bernburg, wo er am 9. Juli 1897 ſtarb. S: Geiſtliche Dich- tungen (Nach dem Latein. u. Jtalien.), 1867. ‒ Kreuz- und Troſtlieder (Aus d. Franz.), 1870. ‒ Lieder nach Hein- rich Müllers geiſtlichen Erquickſtun- den, 1893. ‒ Hundert geiſtliche Lieder (Aus d. Franz. überſ. Nebſt einem Anhang), 1890. 2. A. 1897. *Marfeld-Neumann, Karl, geb. am 19. März 1885 in Wien, beſuchte die Volksſchule, die Unterrealſchule und, da ihn ſeine Eltern für den Kauf- mannsſtand beſtimmten, eine Han- delsſchule daſelbſt. Da aber dem ſech- zehnjährigen Jüngling der kaufmän- niſche Beruf nur Unluſt bereitete, ſo trat er aus dem Geſchäft aus und wurde Schauſpieler. Als ſolcher iſt er noch jetzt in Wien tätig. Mit 18 Jahren ſchrieb er ſein Drama „Die Lumpen‟, das auf verſchiedenen Büh- nen mit ſchönem Erfolge aufgeführt wurde. Weitere Stücke ſehen der Veröffentlichung entgegen. S: Die Lumpen (Dr.), 1906. Margarete, Marie, Pſd. für Mar- garete Marie Fünfgeld; ſ. d.! Margelik, Ferdinand, geb. am 14. Septbr. 1816 zu Kremsmünſter als der jüngſte Sohn eines Schoko- ladefabrikanten, beſuchte das Gym- naſium daſelbſt und empfing nach be- endeten theologiſchen Studien 1839 in Linz die Prieſterweihe. Jm Jahre 1851 kam er als Kuratbeneſiziat nach Eferding, wo er auch bis zu ſeinem Tode, 16. Juli 1878, verblieb. S: Ausgewählte Gedichte in ob der Ennsſcher Mundart; hrsg. von Karl Kaltenbrunner, 1895. Margelik, Karl Freiherr, geb. am 10. April 1812 zu Chrudim in Böh- men, entſtammt einer böhmiſchen Adelsfamilie, beendete ſeine Gym- naſial- und Rechtsſtudien in Prag u. trat 1832 bei dem böhmiſchen Guber- nium in den Staatsdienſt, wurde 1833 Konzeptspraktikant bei dem Kreisamte in Chrudim, 1837 über- zähliger Kreiskommiſſär im Leit- meritzer, 1840 im Bidſchower und Klattauer Kreiſe, 1844 überzähliger Gubernialſekretär in Prag, 1850 wirklicher Kreiskommiſſär in Votié und 1854 wirklicher Sekretär bei der Statthalterei in Prag. S: Der ſchwarze See (Poet. E.), 1851. Pra- ger Dombilder (Ein Sagenzyklus), 1862. Marggraff, Hermann, wurde als der Sohn eines Kreisſteuereinneh- mers am 14. Septbr. 1809 zu Zül- lichau geboren, wo er auch auf dem dortigen Gymnaſium ſeine wiſſen- ſchaftliche Vorbildung erhielt. Jm Jahre 1829 bezog er die Univerſität Berlin, wo er mehrere Jahre hin- durch philologiſche, philoſophiſche u. äſthetiſche Vorleſungen hörte u. dar- auf ſeine Prüfung für das Gymnaſial- lehrfach abſolvierte. Ohne indes dieſe Laufbahn weiter zu verfolgen, wandte er ſich bald ganz der freien literari- ſchen Tätigkeit zu. Jm Jahre 1836 trat er als Redakteur an die Spitze des „Berliner Konverſationsblattes‟, ſiedelte aber bald nach der Rückkehr von der mit ſeinem Bruder unter- nommenen Reiſe nach Leipzig über, wo ſeine Tätigkeit zwiſchen literariſch- kritiſchen und dramatiſchen Arbeiten geteilt war. Jm Jahre 1843 folgte M. der Aufforderung ſeines Bru- ders, in München ſeinen Aufenthalt zu nehmen. Hier weilte er zwei Jahre, ſeine Tätigkeit beſonders den „Flie- genden Blättern‟ und den „Grenz- boten‟ zuwendend, u. ging dann nach Augsburg, um ſich an der Redaktion der „Allgemeinen Zeitung‟ zu betei- * 24

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/373>, abgerufen am 24.11.2024.