Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mau war, zur Erlernung eines leichtenBerufes nach Dresden, wo er auch alle Mußestunden benutzte, die großen Lücken seiner Bildung autodidaktisch auszufüllen. Dabei erlernte er die Stenographie und konnte bald mit deren Hilfe sein Brot erwerben, bis er imstande war, sich ausschließlich journalistischen u. novellistischen Ar- beiten zu widmen. Er kultiviert be- sonders den Volksroman. S: Jn *Maul, Anna, pseud. M. Ger- Mau sophie die Vorbereitung für dieschriftstellerische Laufbahn der Toch- ter, deren erster Roman im Jahre 1877 entstand. Jm folgenden Jahre unternahm sie ihre erste größere Reise nach der Schweiz und Jtalien u. hielt sich längere Zeit in Rom auf. Die Wintermonate der folgenden Jahre brachte sie gewöhnlich in Berlin zu u. nahm dort 1885 dauernden Aufent- halt. Mit ihrer Schwester, der Land- schaftsmalerin Marie M., führt sie einen eigenen Haushalt und pflegt mit deren und ihren Berufsgenossen regen u. anregenden Verkehr. S: Ge- Maul, Elise, geb. am 10. August S: Bea- *
Mau war, zur Erlernung eines leichtenBerufes nach Dresden, wo er auch alle Mußeſtunden benutzte, die großen Lücken ſeiner Bildung autodidaktiſch auszufüllen. Dabei erlernte er die Stenographie und konnte bald mit deren Hilfe ſein Brot erwerben, bis er imſtande war, ſich ausſchließlich journaliſtiſchen u. novelliſtiſchen Ar- beiten zu widmen. Er kultiviert be- ſonders den Volksroman. S: Jn *Maul, Anna, pſeud. M. Ger- Mau ſophie die Vorbereitung für dieſchriftſtelleriſche Laufbahn der Toch- ter, deren erſter Roman im Jahre 1877 entſtand. Jm folgenden Jahre unternahm ſie ihre erſte größere Reiſe nach der Schweiz und Jtalien u. hielt ſich längere Zeit in Rom auf. Die Wintermonate der folgenden Jahre brachte ſie gewöhnlich in Berlin zu u. nahm dort 1885 dauernden Aufent- halt. Mit ihrer Schweſter, der Land- ſchaftsmalerin Marie M., führt ſie einen eigenen Haushalt und pflegt mit deren und ihren Berufsgenoſſen regen u. anregenden Verkehr. S: Ge- Maul, Eliſe, geb. am 10. Auguſt S: Bea- *
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Mau
Mau
war, zur Erlernung eines leichten
Berufes nach Dresden, wo er auch
alle Mußeſtunden benutzte, die großen
Lücken ſeiner Bildung autodidaktiſch
auszufüllen. Dabei erlernte er die
Stenographie und konnte bald mit
deren Hilfe ſein Brot erwerben, bis
er imſtande war, ſich ausſchließlich
journaliſtiſchen u. novelliſtiſchen Ar-
beiten zu widmen. Er kultiviert be-
ſonders den Volksroman.
S: Jn
Feſſeln der Leidenſchaft (R.), 1883. ‒
Harry u. Röschen (R.), 1885. ‒ Die
Waldſchenke (R.), 1886. ‒ Das Kreuz
der Liebe (R.), 1887. ‒ Der Erbfeind,
oder: Revanche und Liebe (E.), 1888.
‒ Jrmgard, oder: Künſtlerherz und
Adelsſtolz (R.), 1889. ‒ Elfriede, die
ſchöne Fürſtenbraut (R.), 1890. ‒
Barbar aus Liebe (R.), 1891. ‒ Luiſe
(R.), 1892. ‒ Julia, die ſchöne Dul-
derin (R.), 1893.
*Maul, Anna, pſeud. M. Ger-
hardt, wurde am 8. März 1838 auf
dem Gute Saußienen bei Domnau
in Oſtpreußen als die Tochter des
Rittergutsbeſitzers Julius M. gebo-
ren. Jhre Eltern wechſelten mehr-
mals den Wohnort innerhalb der
Provinz; 1848‒63 war der Vater Be-
ſitzer des Rittergutes Sepenten bei
Gumbinnen. Anna verbrachte ihre
ganze Jugendzeit auf dem Lande, wo
ſie ihre Erziehung und zugleich die
ſtärkſten u. nachhaltigſten Eindrücke
ihres Lebens empfing. Von ernſter
Gemütsart und ſtarkem Bildungs-
drange gelangte ſie frühe zur Selb-
ſtändigkeit im Leben und im Denken;
daneben entwickelten ſich ihr Talent
u. ihre Neigung zur Kunſt, und lange
Jahre hindurch war es ihr ſehnlich-
ſter Wunſch, die Malerei zu ihrem
Lebensberuf zu machen, doch zwang
ſie ſpäter ein nervöſes Augenleiden,
ihrer Lieblingsbeſchäftigung zu ent-
ſagen. Jm Jahre 1863 ſiedelten
Annas Eltern nach Elbing über. Hier
bildete vielſeitige Lektüre u. eindring-
liche Beſchäftigung mit der Philo-
ſophie die Vorbereitung für die
ſchriftſtelleriſche Laufbahn der Toch-
ter, deren erſter Roman im Jahre
1877 entſtand. Jm folgenden Jahre
unternahm ſie ihre erſte größere Reiſe
nach der Schweiz und Jtalien u. hielt
ſich längere Zeit in Rom auf. Die
Wintermonate der folgenden Jahre
brachte ſie gewöhnlich in Berlin zu
u. nahm dort 1885 dauernden Aufent-
halt. Mit ihrer Schweſter, der Land-
ſchaftsmalerin Marie M., führt ſie
einen eigenen Haushalt und pflegt
mit deren und ihren Berufsgenoſſen
regen u. anregenden Verkehr.
S: Ge-
ächtet (R.); II, 1881. ‒ Die Weltver-
beſſerer (R.); III, 1883. ‒ Vor Tages-
anbruch (R.); II, 1885. ‒ Die Herren
von Lindenberg (R.); II, 1887. ‒ Frau
Suſanne (N.), 1887. ‒ Der Verſchol-
lene (N.), 1887. ‒ Jm Feuer geklärt
(R.), 1890. ‒ Erwin Falk (R.); III,
1892. ‒ Erdenſöhne (R.); III, 1893. ‒
Leben um Leben (R.); II, 1894. ‒
Hans Eickſtedt (R.), 1900. ‒ Tauge-
nichts (R.), 1902. ‒ Friedloſe Liebe
(R.), 1903.
Maul, Eliſe, geb. am 10. Auguſt
1844 auf dem Gute Praddau bei
Königsberg in Preußen, verlebte ihre
Kindheit und Jugend meiſt auf dem
Lande u. zog ſchließlich nach Elbing,
wo ſie 1874 ihr Examen als Lehrerin
ablegte. Als ſolche war ſie von 1875
bis 1881 in Mecklenburg, Branden-
burg und Oſtpreußen tätig, ging, um
weitere Sprachſtudien zu machen,
1882 nach London, wo ſie anderthalb
Jahre weilte, und kehrte dann nach
Elbing zurück, wo ſie jetzt noch lebt.
Außer mehreren Kinder- u. Jugend-
ſchriften veröffentlichte ſie
S: Bea-
trice Morrice u. andere Erzählungen
f. d. reifere weibl. Jugend, 1891. ‒
Überrumpelt (Dr. Scherz), 1897. ‒
Die Liebesſaat (E. f. junge Mädchen),
1901. ‒ Fünf Schattenſpiele, 1907. ‒
Prinz Dodo von Pralineſien (M.-
Schw.), 1909. ‒ Die beiden Helenen
u. andere En. f. junge Mädchen, 1909.
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