Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
May höheren Schulen. Zuerst war er anden vereinigten Kommunal-Mittel- schulen in Komotau am böhmischen Erzgebirge tätig; 1882 kam er an das k. k. Staatsgymnasium in Bozen. Da- selbst beteiligte er sich in hervor- ragender Weise an den Bestrebungen, welche die Errichtung eines Marmor- denkmals für Walter von der Vogel- weide zur Folge hatten (1889). Nach Auflassung des Bozener Gymnasiums ging M. 1888 an eine gleichartige Anstalt in Troppau, kehrte aber schon nach kurzer Zeit in die Heimat zurück und war seit 1890 Professor an der deutschen Abteilung des k. k. Staats- obergymnasiums zu Trient. Jm Jahre 1897 wurde er als Abgeord- neter für Schwaz-Kufstein in den Reichstag gewählt, doch starb er be- reits am 30. Oktober 1897 in Wien. S: Der Schwäbische Dichterbund, Mayr, Franz Seraphin, geb. am S: Blumen Mayr, Johann Georg, vulgo May werbefreiheit verarmt, fristete er inder Folge durch den Verkauf von Zündhölzchen und Stiefelwichse im Hausierhandel sein kümmerliches Da- sein in Linz. Seit mehreren Jahren ist er verschollen. S: Feldreserln Mayr, Joseph, pseud. J. Gün- S: Trotz Mayr-Tüchler, Joseph, geb. am S: Wolken (Ge), 1869. *Mayreder-Obermayer, Rosa,
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May höheren Schulen. Zuerſt war er anden vereinigten Kommunal-Mittel- ſchulen in Komotau am böhmiſchen Erzgebirge tätig; 1882 kam er an das k. k. Staatsgymnaſium in Bozen. Da- ſelbſt beteiligte er ſich in hervor- ragender Weiſe an den Beſtrebungen, welche die Errichtung eines Marmor- denkmals für Walter von der Vogel- weide zur Folge hatten (1889). Nach Auflaſſung des Bozener Gymnaſiums ging M. 1888 an eine gleichartige Anſtalt in Troppau, kehrte aber ſchon nach kurzer Zeit in die Heimat zurück und war ſeit 1890 Profeſſor an der deutſchen Abteilung des k. k. Staats- obergymnaſiums zu Trient. Jm Jahre 1897 wurde er als Abgeord- neter für Schwaz-Kufſtein in den Reichstag gewählt, doch ſtarb er be- reits am 30. Oktober 1897 in Wien. S: Der Schwäbiſche Dichterbund, Mayr, Franz Seraphin, geb. am S: Blumen Mayr, Johann Georg, vulgo May werbefreiheit verarmt, friſtete er inder Folge durch den Verkauf von Zündhölzchen und Stiefelwichſe im Hauſierhandel ſein kümmerliches Da- ſein in Linz. Seit mehreren Jahren iſt er verſchollen. S: Feldreſerln Mayr, Joſeph, pſeud. J. Gün- S: Trotz Mayr-Tüchler, Joſeph, geb. am S: Wolken (Ge), 1869. *Mayreder-Obermayer, Roſa,
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May
May
höheren Schulen. Zuerſt war er an
den vereinigten Kommunal-Mittel-
ſchulen in Komotau am böhmiſchen
Erzgebirge tätig; 1882 kam er an das
k. k. Staatsgymnaſium in Bozen. Da-
ſelbſt beteiligte er ſich in hervor-
ragender Weiſe an den Beſtrebungen,
welche die Errichtung eines Marmor-
denkmals für Walter von der Vogel-
weide zur Folge hatten (1889). Nach
Auflaſſung des Bozener Gymnaſiums
ging M. 1888 an eine gleichartige
Anſtalt in Troppau, kehrte aber ſchon
nach kurzer Zeit in die Heimat zurück
und war ſeit 1890 Profeſſor an der
deutſchen Abteilung des k. k. Staats-
obergymnaſiums zu Trient. Jm
Jahre 1897 wurde er als Abgeord-
neter für Schwaz-Kufſtein in den
Reichstag gewählt, doch ſtarb er be-
reits am 30. Oktober 1897 in Wien.
S: Der Schwäbiſche Dichterbund,
1886. ‒ Tiroler Dichterbuch (Anthol.),
1888. ‒ Hundert Lieder (Ge.), 1889.
‒ Zu Walters Ehre (Feſtſchrift),
1889. ‒ Selige Stunden (Neue Ge.),
1892. ‒ Gab heraus Hans von Per-
thalers auserleſene Werke, 1883. ‒
Deutſches Literaturbüchlein, 1896.
Mayr, Franz Seraphin, geb. am
5. Jan. 1809 zu Roſenheim in Ober-
bayern, machte ſeine Studien in
München, wurde am 12. Aug. 1831
zum Prieſter geweiht, war dann
Kooperator in Roſenheim, ſpäter
Pfarrer in Nußdorf, Pfarrer und
Dekan in Prutting und wurde 1852
Dompitular in München. Als ſolcher
ſtarb er am 2. Jan. 1859.
S: Blumen
und Lieder (Ge.), Landshut o. Jahr.
Mayr, Johann Georg, vulgo
Hansjörgl v. Wolfsegg, wur-
de 1821 zu Wolfsegg in Öſterreich
geboren und genoß keine beſondere
Schulbildung. Durch Erbſchaft kam
er in den Beſitz eines ziemlich be-
deutenden Vermögens und betrieb
durch längere Zeit ein Seifenſieder-
geſchäft in Ried. Jnfolge unglücklicher
Spekulationen bei Beginn der Ge-
werbefreiheit verarmt, friſtete er in
der Folge durch den Verkauf von
Zündhölzchen und Stiefelwichſe im
Hauſierhandel ſein kümmerliches Da-
ſein in Linz. Seit mehreren Jahren
iſt er verſchollen.
S: Feldreſerln
(Dialektgedicht), 1855. ‒ Gedichte (in
obderennſiſcher Volksmundart), 1858.
Mayr, Joſeph, pſeud. J. Gün-
ther, daher auch Mayr-Günther,
wurde am 2. Dezbr. 1844 in Jnns-
bruck geboren, vollendete dort die
Gymnaſialſtudien und betrieb an der
Univerſität daſelbſt altklaſſiſche, ger-
maniſtiſche und äſthetiſche Studien.
Er wirkte dann als Journaliſt, er-
langte ſpäter eine Stellung als ge-
prüfter Bürgerſchullehrer und nach-
mals als Magiſtratsbeamter in Jnns-
bruck. Er ſtarb am 2. Dezbr. 1907 im
Armenhauſe zu Jnnsbruck.
S: Trotz
Acht und Bann (Freiheitslieder des
verfehmten Tiroler Dichters M.-G.),
1901.
Mayr-Tüchler, Joſeph, geb. am
10. November 1840 in Graz (Steier-
mark), erhielt ſeine wiſſenſchaftliche
Bildung an der Realſchule und am
Joanneum ſeiner Vaterſtadt, bezog
1862 die Bergakademie im Leoben u.
war, 1865 nach Graz zurückgekehrt,
für die „Öſterreichiſche Gartenlaube‟
(Graz) u. „Edelweiß‟ (Graz) litera-
riſch tätig. Er wurde ſpäter, nach-
dem er bei einem Eiſenwerke Dienſte
geleiſtet, in Felixdorf bei Wiener Neu-
ſtadt als Leiter einer Pulverfabrik
angeſtellt.
S: Wolken (Ge), 1869.
*Mayreder-Obermayer, Roſa,
geb. am 30. Nov. 1858 zu Wien, bil-
dete ſich unter Darnaut und Charle-
mont zur Malerin aus u. iſt beſonders
als Aquarellmalerin künſtleriſch tätig.
Jm Jahre 1881 verheiratete ſie ſich
mit dem Profeſſor Karl Mayreder,
dem jetzigen Chef des Regulierungs-
bureaus der Stadt Wien. Seit zwei
Jahrzehnten iſt ſie auch ſchriftſtelle-
riſch tätig und war 1893 bis 1903
Vizepräſidentin des „Allgemeinen
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