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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mich
innige Beziehungen zu Mazzini, Gari-
baldi, Gottfr. u. Johanna Kinkel und
Alexander Herzen trat. Jn hartem
Kampfe mußte sie, die mit ihrer Fa-
milie zerfallen war, ringen, sich in
der Riesenstadt den Lebensunterhalt
zu erwerben, bis sie endlich nach dem
Tode ihres Jugendfreundes Th. Alt-
haus (1852) ihre ganze hingebende
Liebe auf Herzens Tochter Olga über-
trug und bei dieser Mutterstelle ver-
trat. Jn Paris trat sie zu Richard
Wagner in enge Freundschaftsbezie-
hungen und wohnte anch der Grund-
steinlegung des Baireuther Spiel-
hauses bei. Hier wollte sie auch, als
sich ihre Pflegebefohlene Olga mit dem
Professor Monod in Paris vermählt
hatte, ihren dauernden Wohnsitz neh-
men; da ihr indessen das Klima nicht
zusagte, wählte sie Rom dazu, u. hier
genoß sie seitdem den Verkehr und die
Freundschaft der bedeutendsten Gei-
ster. Häufig nahm sie längeren Aufent-
halt in Florenz, in Neapal, auf Capri
oder in Sorrent. Jhren 80. Geburts-
tag beging sie in Rom im Palast
Caffarelli, dem Wohnsitz des damali-
gen deutschen Botschafters, jetzigen
deutschen Reichskanzlers a. D. von
Bülow. Sie starb am 26. April 1903
in Rom.

S:

Memoiren einer Jdeali-
stin; III, 1876. 3. A. 1882. Volks-
ausg. 1907. - Stimmungsbilder aus
dem Vermächtnis einer alten Frau,
1879. 4. A. 1905. - Phädra (R.); III,
1885. - Gesammelte Erzählungen,
1885. Daraus sep. Der heilige Mi-
chael und andere Erzählungen, 1907.
- Erzählungen a. d. Legende und Ge-
schichte für die reifere Jugend, 1889.
- Der Lebensabend eines Jdealisten
(Nachtrag zu den "Memoiren einer
Jdealistin"), 1898. 6. A. 1905. - Jn-
dividualitäten, 1901. - Eine Reise
nach Ostende (1849), 2. A. 1905. -
Himmlische und irdische Liebe (N.),
1905.

Michael, C.,

Pseud. für Mari-
anne Wolf;
s. d.!

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Mich
*Michael, Erich,

geb. am 9. Juli
1871 in Leipzig als der Sohn eines
Oberpostsekretärs, besuchte dort und
in Dresden die Schulen, absolvierte
hier das Annen-Realgymnasium und
bezog 1891 die Universität seiner Va-
terstadt, an der er neuere Sprachen
und Germanistik studierte. Nachdem
er sich 1894 auf Grund seiner wissen-
schaftlichen Arbeit über "Martin
Rinkhart als Dramatiker" (1894) den
philosophischen Doktorgrad erworben
und im Januar 1895 die Staatsprü-
fung bestanden hatte, trat er als
Probekandidat bei der II. städtischen
Realschule in Leipzig in den Schul-
dienst und ist an derselben seit 1900
als Oberlehrer tätig. Durch Otto v.
Leixner, der 1898 eine Erzählung von
M. in der "Deutschen Romanzeitung"
zum Abdruck brachte, wurde dieser
schriftstellerischer Tätigkeit zugeführt.

S:

Der Pfarrer von Grünhain (Tr.),
1901. - Das Preisausschreiben (Lsp.,
Manuskr.), 1901.

Michael, Fritz,

Pseud. für Karo-
lina Kuschel-Friese;
s. d.!

*Michaeli, Otto,

geb. am 24. Juli
1870 in Eberbach am Neckar (Baden)
als der Sohn eines großherzoglichen
Kanzleirats, besuchte das Gymnasium
in Pforzheim und studierte seit 1888
in Heidelberg und Freiburg i. B. die
Rechte, beschäftigte sich aber daneben
eifrig mit Musik, Literatur u. Kunst-
studien und erfuhr durch die Freund-
schaft des Philosophen Dr. Adelbert
Svoboda reiche geistige Anregung u.
Förderung. Jm Jahre 1892 trat er
in den badischen Staatsdienst, wurde
nach eindrucksreichen juristischen Lehr-
und Wanderjahren 1896 Notar, er-
hielt 1903 den Rang als Oberamts-
richter u. lebt nach längerem Aufent-
halte in Philippsburg u. Offenburg
seit 1904 in Bruchsal. Außer einigen
Übersetzungen von Byrons Dichtun-
gen und der Schrift "Schumann und
Wagner" (1893) veröffentlichte er

S:

Scherz und Schmerz (Ge.), 1903.

* 30


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Mich
innige Beziehungen zu Mazzini, Gari-
baldi, Gottfr. u. Johanna Kinkel und
Alexander Herzen trat. Jn hartem
Kampfe mußte ſie, die mit ihrer Fa-
milie zerfallen war, ringen, ſich in
der Rieſenſtadt den Lebensunterhalt
zu erwerben, bis ſie endlich nach dem
Tode ihres Jugendfreundes Th. Alt-
haus (1852) ihre ganze hingebende
Liebe auf Herzens Tochter Olga über-
trug und bei dieſer Mutterſtelle ver-
trat. Jn Paris trat ſie zu Richard
Wagner in enge Freundſchaftsbezie-
hungen und wohnte anch der Grund-
ſteinlegung des Baireuther Spiel-
hauſes bei. Hier wollte ſie auch, als
ſich ihre Pflegebefohlene Olga mit dem
Profeſſor Monod in Paris vermählt
hatte, ihren dauernden Wohnſitz neh-
men; da ihr indeſſen das Klima nicht
zuſagte, wählte ſie Rom dazu, u. hier
genoß ſie ſeitdem den Verkehr und die
Freundſchaft der bedeutendſten Gei-
ſter. Häufig nahm ſie längeren Aufent-
halt in Florenz, in Neapal, auf Capri
oder in Sorrent. Jhren 80. Geburts-
tag beging ſie in Rom im Palaſt
Caffarelli, dem Wohnſitz des damali-
gen deutſchen Botſchafters, jetzigen
deutſchen Reichskanzlers a. D. von
Bülow. Sie ſtarb am 26. April 1903
in Rom.

S:

Memoiren einer Jdeali-
ſtin; III, 1876. 3. A. 1882. Volks-
ausg. 1907. ‒ Stimmungsbilder aus
dem Vermächtnis einer alten Frau,
1879. 4. A. 1905. ‒ Phädra (R.); III,
1885. ‒ Geſammelte Erzählungen,
1885. Daraus ſep. Der heilige Mi-
chael und andere Erzählungen, 1907.
‒ Erzählungen a. d. Legende und Ge-
ſchichte für die reifere Jugend, 1889.
‒ Der Lebensabend eines Jdealiſten
(Nachtrag zu den „Memoiren einer
Jdealiſtin‟), 1898. 6. A. 1905. ‒ Jn-
dividualitäten, 1901. ‒ Eine Reiſe
nach Oſtende (1849), 2. A. 1905. ‒
Himmliſche und irdiſche Liebe (N.),
1905.

Michael, C.,

Pſeud. für Mari-
anne Wolf;
ſ. d.!

[Spaltenumbruch]
Mich
*Michael, Erich,

geb. am 9. Juli
1871 in Leipzig als der Sohn eines
Oberpoſtſekretärs, beſuchte dort und
in Dresden die Schulen, abſolvierte
hier das Annen-Realgymnaſium und
bezog 1891 die Univerſität ſeiner Va-
terſtadt, an der er neuere Sprachen
und Germaniſtik ſtudierte. Nachdem
er ſich 1894 auf Grund ſeiner wiſſen-
ſchaftlichen Arbeit über „Martin
Rinkhart als Dramatiker‟ (1894) den
philoſophiſchen Doktorgrad erworben
und im Januar 1895 die Staatsprü-
fung beſtanden hatte, trat er als
Probekandidat bei der II. ſtädtiſchen
Realſchule in Leipzig in den Schul-
dienſt und iſt an derſelben ſeit 1900
als Oberlehrer tätig. Durch Otto v.
Leixner, der 1898 eine Erzählung von
M. in der „Deutſchen Romanzeitung‟
zum Abdruck brachte, wurde dieſer
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zugeführt.

S:

Der Pfarrer von Grünhain (Tr.),
1901. ‒ Das Preisausſchreiben (Lſp.,
Manuſkr.), 1901.

Michael, Fritz,

Pſeud. für Karo-
lina Kuſchel-Frieſe;
ſ. d.!

*Michaeli, Otto,

geb. am 24. Juli
1870 in Eberbach am Neckar (Baden)
als der Sohn eines großherzoglichen
Kanzleirats, beſuchte das Gymnaſium
in Pforzheim und ſtudierte ſeit 1888
in Heidelberg und Freiburg i. B. die
Rechte, beſchäftigte ſich aber daneben
eifrig mit Muſik, Literatur u. Kunſt-
ſtudien und erfuhr durch die Freund-
ſchaft des Philoſophen Dr. Adelbert
Svoboda reiche geiſtige Anregung u.
Förderung. Jm Jahre 1892 trat er
in den badiſchen Staatsdienſt, wurde
nach eindrucksreichen juriſtiſchen Lehr-
und Wanderjahren 1896 Notar, er-
hielt 1903 den Rang als Oberamts-
richter u. lebt nach längerem Aufent-
halte in Philippsburg u. Offenburg
ſeit 1904 in Bruchſal. Außer einigen
Überſetzungen von Byrons Dichtun-
gen und der Schrift „Schumann und
Wagner‟ (1893) veröffentlichte er

S:

Scherz und Schmerz (Ge.), 1903.

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[465/0469] Mich Mich innige Beziehungen zu Mazzini, Gari- baldi, Gottfr. u. Johanna Kinkel und Alexander Herzen trat. Jn hartem Kampfe mußte ſie, die mit ihrer Fa- milie zerfallen war, ringen, ſich in der Rieſenſtadt den Lebensunterhalt zu erwerben, bis ſie endlich nach dem Tode ihres Jugendfreundes Th. Alt- haus (1852) ihre ganze hingebende Liebe auf Herzens Tochter Olga über- trug und bei dieſer Mutterſtelle ver- trat. Jn Paris trat ſie zu Richard Wagner in enge Freundſchaftsbezie- hungen und wohnte anch der Grund- ſteinlegung des Baireuther Spiel- hauſes bei. Hier wollte ſie auch, als ſich ihre Pflegebefohlene Olga mit dem Profeſſor Monod in Paris vermählt hatte, ihren dauernden Wohnſitz neh- men; da ihr indeſſen das Klima nicht zuſagte, wählte ſie Rom dazu, u. hier genoß ſie ſeitdem den Verkehr und die Freundſchaft der bedeutendſten Gei- ſter. Häufig nahm ſie längeren Aufent- halt in Florenz, in Neapal, auf Capri oder in Sorrent. Jhren 80. Geburts- tag beging ſie in Rom im Palaſt Caffarelli, dem Wohnſitz des damali- gen deutſchen Botſchafters, jetzigen deutſchen Reichskanzlers a. D. von Bülow. Sie ſtarb am 26. April 1903 in Rom. S: Memoiren einer Jdeali- ſtin; III, 1876. 3. A. 1882. Volks- ausg. 1907. ‒ Stimmungsbilder aus dem Vermächtnis einer alten Frau, 1879. 4. A. 1905. ‒ Phädra (R.); III, 1885. ‒ Geſammelte Erzählungen, 1885. Daraus ſep. Der heilige Mi- chael und andere Erzählungen, 1907. ‒ Erzählungen a. d. Legende und Ge- ſchichte für die reifere Jugend, 1889. ‒ Der Lebensabend eines Jdealiſten (Nachtrag zu den „Memoiren einer Jdealiſtin‟), 1898. 6. A. 1905. ‒ Jn- dividualitäten, 1901. ‒ Eine Reiſe nach Oſtende (1849), 2. A. 1905. ‒ Himmliſche und irdiſche Liebe (N.), 1905. Michael, C., Pſeud. für Mari- anne Wolf; ſ. d.! *Michael, Erich, geb. am 9. Juli 1871 in Leipzig als der Sohn eines Oberpoſtſekretärs, beſuchte dort und in Dresden die Schulen, abſolvierte hier das Annen-Realgymnaſium und bezog 1891 die Univerſität ſeiner Va- terſtadt, an der er neuere Sprachen und Germaniſtik ſtudierte. Nachdem er ſich 1894 auf Grund ſeiner wiſſen- ſchaftlichen Arbeit über „Martin Rinkhart als Dramatiker‟ (1894) den philoſophiſchen Doktorgrad erworben und im Januar 1895 die Staatsprü- fung beſtanden hatte, trat er als Probekandidat bei der II. ſtädtiſchen Realſchule in Leipzig in den Schul- dienſt und iſt an derſelben ſeit 1900 als Oberlehrer tätig. Durch Otto v. Leixner, der 1898 eine Erzählung von M. in der „Deutſchen Romanzeitung‟ zum Abdruck brachte, wurde dieſer ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zugeführt. S: Der Pfarrer von Grünhain (Tr.), 1901. ‒ Das Preisausſchreiben (Lſp., Manuſkr.), 1901. Michael, Fritz, Pſeud. für Karo- lina Kuſchel-Frieſe; ſ. d.! *Michaeli, Otto, geb. am 24. Juli 1870 in Eberbach am Neckar (Baden) als der Sohn eines großherzoglichen Kanzleirats, beſuchte das Gymnaſium in Pforzheim und ſtudierte ſeit 1888 in Heidelberg und Freiburg i. B. die Rechte, beſchäftigte ſich aber daneben eifrig mit Muſik, Literatur u. Kunſt- ſtudien und erfuhr durch die Freund- ſchaft des Philoſophen Dr. Adelbert Svoboda reiche geiſtige Anregung u. Förderung. Jm Jahre 1892 trat er in den badiſchen Staatsdienſt, wurde nach eindrucksreichen juriſtiſchen Lehr- und Wanderjahren 1896 Notar, er- hielt 1903 den Rang als Oberamts- richter u. lebt nach längerem Aufent- halte in Philippsburg u. Offenburg ſeit 1904 in Bruchſal. Außer einigen Überſetzungen von Byrons Dichtun- gen und der Schrift „Schumann und Wagner‟ (1893) veröffentlichte er S: Scherz und Schmerz (Ge.), 1903. * 30

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/469>, abgerufen am 24.11.2024.