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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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zeiger" und gründete verschiedene ge-
meinnützige Vereine, denen er mit
Umsicht u. Jnteresse präsidierte. Jm
Jahre 1869 legte er seine Praxis nie-
der und siedelte nach Wien über, wo
er zum Direktionsrat des unter Lau-
bes Direktion gegründeten Wiener
Stadttheaters, für welches er das
lebhafteste Jnteresse betätigte, er-
wählt wurde und sich später mit
literarischen Arbeiten beschäftigte.
Er starb in der Nacht vom 21. zum
22. Mai 1876.

S:

Achtzehn Gedichte,
1851. - Die Flasche (E.), 1851. - Die
Kinder des Trunkenbolds (E.), 1852.
- Das Nibelungenlied in Romanzen,
1866. - Der Hausarzt (Lsp.), 1872. -
Ein Liebeslied (Lsp.), 1873. - Die
Prophezeiung (Kom. O.), 1875.

Naumann, Friedrich,

geb. am
12. Februar 1863 zu Zschettgau bei
Eilenburg in der Provinz Sachsen
als der Sohn eines Zimmermanns,
hatte schon von Kindheit auf den
Wunsch, Lehrer zu werden, und seine
in einfachen Verhältnissen lebenden
Eltern ermöglichten dies auch. Er
besuchte 1878-84 die Präparanden-
anstalt und das Seminar in Delitzsch,
wurde dann Lehrer in Lauchstädt und
1889 in Schweidnitz in Schlesien, wo
er am 11. April 1901 starb.

S:

Hei-
tere Gesellen - Herz und Welt (Dn.),
1901.

*Naumann, Heinrich,

* am 20.
November 1856 zu Nanzhausen bei
Marburg in Hessen als das Kind
einfacher Bauersleute, wuchs in be-
schränkten Verhältnissen auf, da 12
Kinder an den Schößen der Eltern
hingen, und mußte daher auf seinen
Lieblingswunsch, zu studieren, mit
großem Schmerze verzichten. Nach
dem Besuch der Dorfschule mußte er
seinem Vater in der Landwirtschaft
helfen, und so ist er denn mit Aus-
nahme von drei Jahren, die er als
Soldat im Elsaß diente, immer in
der Heimat geblieben, wo er nach des
Vaters Tode auch das väterliche Erbe
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Nau
übernahm und weiter führt. Viel
Leid hat er im Vaterhause erfahren,
und vom Glück ist ihm wenig geblie-
ben; gleichwohl hat die Poesie es
vermocht, ihm über die trübsten Stun-
den hinwegzuhelfen.

S:

Ein schlichter
Strauß (Ge., bevorwortet v. K. Ge-
rok), 1885. - Vom Heimatacker (Ge-
schichten e. hessischen Bauersmanns),
1906. - Du mein stilles Tal (Neue
Geschn. vom Heimatacker), 1908. -
Mit Pflug und Feder (Geschn. und
Gedanken e. Bauersmannes), 1911.

*Naumann, Josephine,

wurde
am 19. März 1832 zu Reichenhall in
Bayern geboren u. erhielt ihre Aus-
bildung seit 1841 in dem Ursuliner-
kloster zu Salzburg. Jm Jahre 1851
begleitete sie eine verwandte Fami-
lie auf einer Reise durch die Schweiz,
durch Jtalien bis Sizilien und kehrte
über Dalmatien, Venedig nach Ve-
rona zurück. Zwei Jahre später ver-
heiratete sie sich mit einem österreich.
Staatsbeamten, mit dem sie bis 1858
in Jtalien, dann in Prag u. infolge
mannigfacher Versetzungen ihres
Gatten, eines Oberkontroleurs, in
verschiedenen anderen Provinzen der
Monarchie lebte, bis nach dem Über-
tritt des Gatten in den Ruhestand
sie wieder Salzburg zu ihrem Wohn-
sitz wählte. Dort starb sie, nachdem der
Tod ihr noch den Gatten genommen,
am 10. April 1907.

S:

Der Beschützer
(R.), 1862. - Abenteuer in der
Schweiz, 1864. - Zwei Weihnachts-
abende (E.), 1873. - Alpenblumen
(Nn.); II, 1876.

*Naumann, Viktor,

geb. am 8. Mai
1865 zu Berlin als der Sohn des be-
kannten Ästhetikers Professors Emil
N., erhielt seine Schulbildung auf
dem Vitzthumschen Gymnasium in
Dresden und studierte seit 1884 die
Rechte. Nachdem er 1888 sein erstes
juristisches Staatsexamen abgelegt,
blieb er ein Jahr lang als Referen-
dar im preußischen Justizdienst; aber
schwere Nervenerkrankung zwang ihn,

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Nau
zeiger“ und gründete verſchiedene ge-
meinnützige Vereine, denen er mit
Umſicht u. Jntereſſe präſidierte. Jm
Jahre 1869 legte er ſeine Praxis nie-
der und ſiedelte nach Wien über, wo
er zum Direktionsrat des unter Lau-
bes Direktion gegründeten Wiener
Stadttheaters, für welches er das
lebhafteſte Jntereſſe betätigte, er-
wählt wurde und ſich ſpäter mit
literariſchen Arbeiten beſchäftigte.
Er ſtarb in der Nacht vom 21. zum
22. Mai 1876.

S:

Achtzehn Gedichte,
1851. ‒ Die Flaſche (E.), 1851. ‒ Die
Kinder des Trunkenbolds (E.), 1852.
‒ Das Nibelungenlied in Romanzen,
1866. ‒ Der Hausarzt (Lſp.), 1872. ‒
Ein Liebeslied (Lſp.), 1873. ‒ Die
Prophezeiung (Kom. O.), 1875.

Naumann, Friedrich,

geb. am
12. Februar 1863 zu Zſchettgau bei
Eilenburg in der Provinz Sachſen
als der Sohn eines Zimmermanns,
hatte ſchon von Kindheit auf den
Wunſch, Lehrer zu werden, und ſeine
in einfachen Verhältniſſen lebenden
Eltern ermöglichten dies auch. Er
beſuchte 1878‒84 die Präparanden-
anſtalt und das Seminar in Delitzſch,
wurde dann Lehrer in Lauchſtädt und
1889 in Schweidnitz in Schleſien, wo
er am 11. April 1901 ſtarb.

S:

Hei-
tere Geſellen ‒ Herz und Welt (Dn.),
1901.

*Naumann, Heinrich,

* am 20.
November 1856 zu Nanzhauſen bei
Marburg in Heſſen als das Kind
einfacher Bauersleute, wuchs in be-
ſchränkten Verhältniſſen auf, da 12
Kinder an den Schößen der Eltern
hingen, und mußte daher auf ſeinen
Lieblingswunſch, zu ſtudieren, mit
großem Schmerze verzichten. Nach
dem Beſuch der Dorfſchule mußte er
ſeinem Vater in der Landwirtſchaft
helfen, und ſo iſt er denn mit Aus-
nahme von drei Jahren, die er als
Soldat im Elſaß diente, immer in
der Heimat geblieben, wo er nach des
Vaters Tode auch das väterliche Erbe
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Nau
übernahm und weiter führt. Viel
Leid hat er im Vaterhauſe erfahren,
und vom Glück iſt ihm wenig geblie-
ben; gleichwohl hat die Poeſie es
vermocht, ihm über die trübſten Stun-
den hinwegzuhelfen.

S:

Ein ſchlichter
Strauß (Ge., bevorwortet v. K. Ge-
rok), 1885. ‒ Vom Heimatacker (Ge-
ſchichten e. heſſiſchen Bauersmanns),
1906. ‒ Du mein ſtilles Tal (Neue
Geſchn. vom Heimatacker), 1908. ‒
Mit Pflug und Feder (Geſchn. und
Gedanken e. Bauersmannes), 1911.

*Naumann, Joſephine,

wurde
am 19. März 1832 zu Reichenhall in
Bayern geboren u. erhielt ihre Aus-
bildung ſeit 1841 in dem Urſuliner-
kloſter zu Salzburg. Jm Jahre 1851
begleitete ſie eine verwandte Fami-
lie auf einer Reiſe durch die Schweiz,
durch Jtalien bis Sizilien und kehrte
über Dalmatien, Venedig nach Ve-
rona zurück. Zwei Jahre ſpäter ver-
heiratete ſie ſich mit einem öſterreich.
Staatsbeamten, mit dem ſie bis 1858
in Jtalien, dann in Prag u. infolge
mannigfacher Verſetzungen ihres
Gatten, eines Oberkontroleurs, in
verſchiedenen anderen Provinzen der
Monarchie lebte, bis nach dem Über-
tritt des Gatten in den Ruheſtand
ſie wieder Salzburg zu ihrem Wohn-
ſitz wählte. Dort ſtarb ſie, nachdem der
Tod ihr noch den Gatten genommen,
am 10. April 1907.

S:

Der Beſchützer
(R.), 1862. ‒ Abenteuer in der
Schweiz, 1864. ‒ Zwei Weihnachts-
abende (E.), 1873. ‒ Alpenblumen
(Nn.); II, 1876.

*Naumann, Viktor,

geb. am 8. Mai
1865 zu Berlin als der Sohn des be-
kannten Äſthetikers Profeſſors Emil
N., erhielt ſeine Schulbildung auf
dem Vitzthumſchen Gymnaſium in
Dresden und ſtudierte ſeit 1884 die
Rechte. Nachdem er 1888 ſein erſtes
juriſtiſches Staatsexamen abgelegt,
blieb er ein Jahr lang als Referen-
dar im preußiſchen Juſtizdienſt; aber
ſchwere Nervenerkrankung zwang ihn,

*
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[106/0110] Nau Nau zeiger“ und gründete verſchiedene ge- meinnützige Vereine, denen er mit Umſicht u. Jntereſſe präſidierte. Jm Jahre 1869 legte er ſeine Praxis nie- der und ſiedelte nach Wien über, wo er zum Direktionsrat des unter Lau- bes Direktion gegründeten Wiener Stadttheaters, für welches er das lebhafteſte Jntereſſe betätigte, er- wählt wurde und ſich ſpäter mit literariſchen Arbeiten beſchäftigte. Er ſtarb in der Nacht vom 21. zum 22. Mai 1876. S: Achtzehn Gedichte, 1851. ‒ Die Flaſche (E.), 1851. ‒ Die Kinder des Trunkenbolds (E.), 1852. ‒ Das Nibelungenlied in Romanzen, 1866. ‒ Der Hausarzt (Lſp.), 1872. ‒ Ein Liebeslied (Lſp.), 1873. ‒ Die Prophezeiung (Kom. O.), 1875. Naumann, Friedrich, geb. am 12. Februar 1863 zu Zſchettgau bei Eilenburg in der Provinz Sachſen als der Sohn eines Zimmermanns, hatte ſchon von Kindheit auf den Wunſch, Lehrer zu werden, und ſeine in einfachen Verhältniſſen lebenden Eltern ermöglichten dies auch. Er beſuchte 1878‒84 die Präparanden- anſtalt und das Seminar in Delitzſch, wurde dann Lehrer in Lauchſtädt und 1889 in Schweidnitz in Schleſien, wo er am 11. April 1901 ſtarb. S: Hei- tere Geſellen ‒ Herz und Welt (Dn.), 1901. *Naumann, Heinrich, * am 20. November 1856 zu Nanzhauſen bei Marburg in Heſſen als das Kind einfacher Bauersleute, wuchs in be- ſchränkten Verhältniſſen auf, da 12 Kinder an den Schößen der Eltern hingen, und mußte daher auf ſeinen Lieblingswunſch, zu ſtudieren, mit großem Schmerze verzichten. Nach dem Beſuch der Dorfſchule mußte er ſeinem Vater in der Landwirtſchaft helfen, und ſo iſt er denn mit Aus- nahme von drei Jahren, die er als Soldat im Elſaß diente, immer in der Heimat geblieben, wo er nach des Vaters Tode auch das väterliche Erbe übernahm und weiter führt. Viel Leid hat er im Vaterhauſe erfahren, und vom Glück iſt ihm wenig geblie- ben; gleichwohl hat die Poeſie es vermocht, ihm über die trübſten Stun- den hinwegzuhelfen. S: Ein ſchlichter Strauß (Ge., bevorwortet v. K. Ge- rok), 1885. ‒ Vom Heimatacker (Ge- ſchichten e. heſſiſchen Bauersmanns), 1906. ‒ Du mein ſtilles Tal (Neue Geſchn. vom Heimatacker), 1908. ‒ Mit Pflug und Feder (Geſchn. und Gedanken e. Bauersmannes), 1911. *Naumann, Joſephine, wurde am 19. März 1832 zu Reichenhall in Bayern geboren u. erhielt ihre Aus- bildung ſeit 1841 in dem Urſuliner- kloſter zu Salzburg. Jm Jahre 1851 begleitete ſie eine verwandte Fami- lie auf einer Reiſe durch die Schweiz, durch Jtalien bis Sizilien und kehrte über Dalmatien, Venedig nach Ve- rona zurück. Zwei Jahre ſpäter ver- heiratete ſie ſich mit einem öſterreich. Staatsbeamten, mit dem ſie bis 1858 in Jtalien, dann in Prag u. infolge mannigfacher Verſetzungen ihres Gatten, eines Oberkontroleurs, in verſchiedenen anderen Provinzen der Monarchie lebte, bis nach dem Über- tritt des Gatten in den Ruheſtand ſie wieder Salzburg zu ihrem Wohn- ſitz wählte. Dort ſtarb ſie, nachdem der Tod ihr noch den Gatten genommen, am 10. April 1907. S: Der Beſchützer (R.), 1862. ‒ Abenteuer in der Schweiz, 1864. ‒ Zwei Weihnachts- abende (E.), 1873. ‒ Alpenblumen (Nn.); II, 1876. *Naumann, Viktor, geb. am 8. Mai 1865 zu Berlin als der Sohn des be- kannten Äſthetikers Profeſſors Emil N., erhielt ſeine Schulbildung auf dem Vitzthumſchen Gymnaſium in Dresden und ſtudierte ſeit 1884 die Rechte. Nachdem er 1888 ſein erſtes juriſtiſches Staatsexamen abgelegt, blieb er ein Jahr lang als Referen- dar im preußiſchen Juſtizdienſt; aber ſchwere Nervenerkrankung zwang ihn, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/110>, abgerufen am 24.11.2024.