Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Ott
Vater war ein hoher Regierungs-
beamter, ihre Mutter eine Deutsche,
Im Jahre 1880 ging sie nach Ber-
lin, wo sie mehrere Jahre auf das
Studium der deutschen Sprache und
Literatur verwandte, das sie denn
auch befähigte, nicht nur nordische
Literaturerzeugnisse (Jonas Lie,
A. Kielland u. a.) ins Deutsche zu
übersetzen, sondern auch selbst in
deutscher Sprache zu dichten. Seit
1896 wohnt M. O. in Christiania
Norwegen) und ist seitdem bemüht,
deutsche Werke von Bedeutung durch
Übersetzungen ihren Landsleuten zu-
gänglich zu machen.

S:

Jnga (Jd.
a. d. norweg. Hochlande), 1880. -
Zur Zeit der Sonnenwende (N.),
1888. - Gerda (Norweg. E. f. junge
Mädchen), 1893. - Auf der Felsen-
insel (E. a. d. norwegischen Schären),
1900.

Ottiker, Johann Wilpert,

geboren
1852 in Gfell-Sternenberg, Kanton
Zürich, besuchte die Sekundarschulen
zu Bamna, Wald und Pfäffikon, das
Gymnasium zu Zürich und studierte
an der Universität in dieser Stadt
Theologie. Er widmete sich dann
der Journalistik, hatte aber überall
mit Mangel und Not zu kämpfen, so
daß er wieder zu seinen Studien zu-
rückkehrte u. sich auf die Rechtswis-
senschaften verlegte. Dann war er
nacheinander Geschäftsagent, Ad-
vokat, Fürsprech in Wetzikon und
wurde 1870 Oberrichter in Zürich.
Dort starb er am 10. Novbr. 1875.

S:

Antonius und Kleopatra (Tr.),
1858.

Ottilie,

Pseudon. für Ottilie
Friedmann;
s. d.!

*Oettingen-Spielberg, Emil
Prinz zu,

geb. am 31. Mai 1850 in
München, machte seine humanisti-
schen Studien daselbst, besuchte auch
eine Zeitlang zum Zweck juristischer
Studien die Ludwig-Maximilians-
Universität und begab sich dann be-
hufs Ausbildung in der Landwirt-
[Spaltenumbruch]

Oett
schaft auf die landwirtschaftl. Schule
in Hohenheim (Württemberg). Am
29. April 1878 vermählte er sich in
Wien mit Berta Gräfin Esterhazy u.
lebt er seitdem im Winter in Mün-
chen, im Sommer auf seinem Land-
gute in der Nähe von Nürnberg. Ö.
hatte sich schon frühe in kleinen Es-
says versucht, die als Zeitungsfeuil-
letons erschienen. Ein Band Gedichte
folgte; da derselbe aber beim großen
Publikum nicht den erhofften Absatz
fand, so wandte er sich in der Folge
der Übersetzung zu.

S:

Gedichte,
1898.

Oettinger, Eduard Maria,

wurde
als der jüngste Sohn einstmals sehr
reicher, aber durch den Krieg ver-
armter Eltern zu Breslau am 19.
November 1808 geboren, besuchte
erst eine Privatlehranstalt, dann das
Gymnasium zu Maria Magdalena
bis Prima u. ging, weil es ihm an
Mitteln fehlte, weiter zu studieren,
nach Wien, wo er die Bekanntschaft
des Redakteurs und beliebten Volks-
dichters Adolf Bäuerle machte, der
ihm in seinem Hause Unterkunft ge-
währte und ihn in die Journalistik
einführte. Drei Jahre lang war O.
ein fleißiger Mitarbeiter an Bäuer-
les "Theater-Zeitung", worauf er
sich 1828 nach Berlin wandte u. hier
Mitarbeiter an Saphirs "Schnell-
post" und an der Zeitschrift "Der
Courier" ward. Aber schon am 1.
April 1829 begründete O. in Berlin
ein eigenes Tageblatt, den humori-
stisch-satirischen "Eulenspiegel", das
er aber bald wegen der Scherereien
mit der Zensur fahren ließ, um nach
München zu gehen u. hier ein neues
sarkastisches Blatt "Das schwarze
Gespenst" ins Leben zu rufen. We-
gen Beleidigung des Königs wurde
dasselbe unterdrückt u. O. aus Mün-
chen u. den bayerischen Staaten ver-
bannt. Er unternahm nun eine Reise
nach Frankreich, Belgien u. Holland,
kehrte im Herbst 1830 nach Berlin

* 14


[Spaltenumbruch]

Ott
Vater war ein hoher Regierungs-
beamter, ihre Mutter eine Deutſche,
Im Jahre 1880 ging ſie nach Ber-
lin, wo ſie mehrere Jahre auf das
Studium der deutſchen Sprache und
Literatur verwandte, das ſie denn
auch befähigte, nicht nur nordiſche
Literaturerzeugniſſe (Jonas Lie,
A. Kielland u. a.) ins Deutſche zu
überſetzen, ſondern auch ſelbſt in
deutſcher Sprache zu dichten. Seit
1896 wohnt M. O. in Chriſtiania
Norwegen) und iſt ſeitdem bemüht,
deutſche Werke von Bedeutung durch
Überſetzungen ihren Landsleuten zu-
gänglich zu machen.

S:

Jnga (Jd.
a. d. norweg. Hochlande), 1880. ‒
Zur Zeit der Sonnenwende (N.),
1888. ‒ Gerda (Norweg. E. f. junge
Mädchen), 1893. ‒ Auf der Felſen-
inſel (E. a. d. norwegiſchen Schären),
1900.

Ottiker, Johann Wilpert,

geboren
1852 in Gfell-Sternenberg, Kanton
Zürich, beſuchte die Sekundarſchulen
zu Bamna, Wald und Pfäffikon, das
Gymnaſium zu Zürich und ſtudierte
an der Univerſität in dieſer Stadt
Theologie. Er widmete ſich dann
der Journaliſtik, hatte aber überall
mit Mangel und Not zu kämpfen, ſo
daß er wieder zu ſeinen Studien zu-
rückkehrte u. ſich auf die Rechtswiſ-
ſenſchaften verlegte. Dann war er
nacheinander Geſchäftsagent, Ad-
vokat, Fürſprech in Wetzikon und
wurde 1870 Oberrichter in Zürich.
Dort ſtarb er am 10. Novbr. 1875.

S:

Antonius und Kleopatra (Tr.),
1858.

Ottilie,

Pſeudon. für Ottilie
Friedmann;
ſ. d.!

*Oettingen-Spielberg, Emil
Prinz zu,

geb. am 31. Mai 1850 in
München, machte ſeine humaniſti-
ſchen Studien daſelbſt, beſuchte auch
eine Zeitlang zum Zweck juriſtiſcher
Studien die Ludwig-Maximilians-
Univerſität und begab ſich dann be-
hufs Ausbildung in der Landwirt-
[Spaltenumbruch]

Oett
ſchaft auf die landwirtſchaftl. Schule
in Hohenheim (Württemberg). Am
29. April 1878 vermählte er ſich in
Wien mit Berta Gräfin Eſterházy u.
lebt er ſeitdem im Winter in Mün-
chen, im Sommer auf ſeinem Land-
gute in der Nähe von Nürnberg. Ö.
hatte ſich ſchon frühe in kleinen Eſ-
ſays verſucht, die als Zeitungsfeuil-
letons erſchienen. Ein Band Gedichte
folgte; da derſelbe aber beim großen
Publikum nicht den erhofften Abſatz
fand, ſo wandte er ſich in der Folge
der Überſetzung zu.

S:

Gedichte,
1898.

Oettinger, Eduard Maria,

wurde
als der jüngſte Sohn einſtmals ſehr
reicher, aber durch den Krieg ver-
armter Eltern zu Breslau am 19.
November 1808 geboren, beſuchte
erſt eine Privatlehranſtalt, dann das
Gymnaſium zu Maria Magdalena
bis Prima u. ging, weil es ihm an
Mitteln fehlte, weiter zu ſtudieren,
nach Wien, wo er die Bekanntſchaft
des Redakteurs und beliebten Volks-
dichters Adolf Bäuerle machte, der
ihm in ſeinem Hauſe Unterkunft ge-
währte und ihn in die Journaliſtik
einführte. Drei Jahre lang war O.
ein fleißiger Mitarbeiter an Bäuer-
les „Theater-Zeitung“, worauf er
ſich 1828 nach Berlin wandte u. hier
Mitarbeiter an Saphirs „Schnell-
poſt“ und an der Zeitſchrift „Der
Courier“ ward. Aber ſchon am 1.
April 1829 begründete O. in Berlin
ein eigenes Tageblatt, den humori-
ſtiſch-ſatiriſchen „Eulenſpiegel“, das
er aber bald wegen der Scherereien
mit der Zenſur fahren ließ, um nach
München zu gehen u. hier ein neues
ſarkaſtiſches Blatt „Das ſchwarze
Geſpenſt“ ins Leben zu rufen. We-
gen Beleidigung des Königs wurde
dasſelbe unterdrückt u. O. aus Mün-
chen u. den bayeriſchen Staaten ver-
bannt. Er unternahm nun eine Reiſe
nach Frankreich, Belgien u. Holland,
kehrte im Herbſt 1830 nach Berlin

* 14
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0213" n="209"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ott</hi></fw><lb/>
Vater war ein hoher Regierungs-<lb/>
beamter, ihre Mutter eine Deut&#x017F;che,<lb/>
Im Jahre 1880 ging &#x017F;ie nach Ber-<lb/>
lin, wo &#x017F;ie mehrere Jahre auf das<lb/>
Studium der deut&#x017F;chen Sprache und<lb/>
Literatur verwandte, das &#x017F;ie denn<lb/>
auch befähigte, nicht nur nordi&#x017F;che<lb/>
Literaturerzeugni&#x017F;&#x017F;e (Jonas Lie,<lb/>
A. Kielland u. a.) ins Deut&#x017F;che zu<lb/>
über&#x017F;etzen, &#x017F;ondern auch &#x017F;elb&#x017F;t in<lb/>
deut&#x017F;cher Sprache zu dichten. Seit<lb/>
1896 wohnt M. O. in Chri&#x017F;tiania<lb/>
Norwegen) und i&#x017F;t &#x017F;eitdem bemüht,<lb/>
deut&#x017F;che Werke von Bedeutung durch<lb/>
Über&#x017F;etzungen ihren Landsleuten zu-<lb/>
gänglich zu machen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Jnga (Jd.<lb/>
a. d. norweg. Hochlande), 1880. &#x2012;<lb/>
Zur Zeit der Sonnenwende (N.),<lb/>
1888. &#x2012; Gerda (Norweg. E. f. junge<lb/>
Mädchen), 1893. &#x2012; Auf der Fel&#x017F;en-<lb/>
in&#x017F;el (E. a. d. norwegi&#x017F;chen Schären),<lb/>
1900.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Ottiker,</hi> Johann Wilpert,</persName>
        </head>
        <p> geboren<lb/>
1852 in Gfell-Sternenberg, Kanton<lb/>
Zürich, be&#x017F;uchte die Sekundar&#x017F;chulen<lb/>
zu Bamna, Wald und Pfäffikon, das<lb/>
Gymna&#x017F;ium zu Zürich und &#x017F;tudierte<lb/>
an der Univer&#x017F;ität in die&#x017F;er Stadt<lb/>
Theologie. Er widmete &#x017F;ich dann<lb/>
der Journali&#x017F;tik, hatte aber überall<lb/>
mit Mangel und Not zu kämpfen, &#x017F;o<lb/>
daß er wieder zu &#x017F;einen Studien zu-<lb/>
rückkehrte u. &#x017F;ich auf die Rechtswi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaften verlegte. Dann war er<lb/>
nacheinander Ge&#x017F;chäftsagent, Ad-<lb/>
vokat, Für&#x017F;prech in Wetzikon und<lb/>
wurde 1870 Oberrichter in Zürich.<lb/>
Dort &#x017F;tarb er am 10. Novbr. 1875.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Antonius und Kleopatra (Tr.),<lb/>
1858.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName> <hi rendition="#b">Ottilie,</hi> </persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eudon. für <hi rendition="#g">Ottilie<lb/>
Friedmann;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Oettingen-Spielberg,</hi> Emil<lb/>
Prinz zu,</persName></head>
        <p> geb. am 31. Mai 1850 in<lb/>
München, machte &#x017F;eine humani&#x017F;ti-<lb/>
&#x017F;chen Studien da&#x017F;elb&#x017F;t, be&#x017F;uchte auch<lb/>
eine Zeitlang zum Zweck juri&#x017F;ti&#x017F;cher<lb/>
Studien die Ludwig-Maximilians-<lb/>
Univer&#x017F;ität und begab &#x017F;ich dann be-<lb/>
hufs Ausbildung in der Landwirt-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Oett</hi></fw><lb/>
&#x017F;chaft auf die landwirt&#x017F;chaftl. Schule<lb/>
in Hohenheim (Württemberg). Am<lb/>
29. April 1878 vermählte er &#x017F;ich in<lb/>
Wien mit Berta Gräfin E&#x017F;terh<hi rendition="#aq">á</hi>zy u.<lb/>
lebt er &#x017F;eitdem im Winter in Mün-<lb/>
chen, im Sommer auf &#x017F;einem Land-<lb/>
gute in der Nähe von Nürnberg. Ö.<lb/>
hatte &#x017F;ich &#x017F;chon frühe in kleinen E&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ays ver&#x017F;ucht, die als Zeitungsfeuil-<lb/>
letons er&#x017F;chienen. Ein Band Gedichte<lb/>
folgte; da der&#x017F;elbe aber beim großen<lb/>
Publikum nicht den erhofften Ab&#x017F;atz<lb/>
fand, &#x017F;o wandte er &#x017F;ich in der Folge<lb/>
der Über&#x017F;etzung zu. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Gedichte,<lb/>
1898.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Oettinger,</hi><hi rendition="#g">Eduard</hi> Maria,</persName>
        </head>
        <p> wurde<lb/>
als der jüng&#x017F;te Sohn ein&#x017F;tmals &#x017F;ehr<lb/>
reicher, aber durch den Krieg ver-<lb/>
armter Eltern zu Breslau am 19.<lb/>
November 1808 geboren, be&#x017F;uchte<lb/>
er&#x017F;t eine Privatlehran&#x017F;talt, dann das<lb/>
Gymna&#x017F;ium zu Maria Magdalena<lb/>
bis Prima u. ging, weil es ihm an<lb/>
Mitteln fehlte, weiter zu &#x017F;tudieren,<lb/>
nach Wien, wo er die Bekannt&#x017F;chaft<lb/>
des Redakteurs und beliebten Volks-<lb/>
dichters Adolf Bäuerle machte, der<lb/>
ihm in &#x017F;einem Hau&#x017F;e Unterkunft ge-<lb/>
währte und ihn in die Journali&#x017F;tik<lb/>
einführte. Drei Jahre lang war O.<lb/>
ein fleißiger Mitarbeiter an Bäuer-<lb/>
les &#x201E;Theater-Zeitung&#x201C;, worauf er<lb/>
&#x017F;ich 1828 nach Berlin wandte u. hier<lb/>
Mitarbeiter an Saphirs &#x201E;Schnell-<lb/>
po&#x017F;t&#x201C; und an der Zeit&#x017F;chrift &#x201E;Der<lb/>
Courier&#x201C; ward. Aber &#x017F;chon am 1.<lb/>
April 1829 begründete O. in Berlin<lb/>
ein eigenes Tageblatt, den humori-<lb/>
&#x017F;ti&#x017F;ch-&#x017F;atiri&#x017F;chen &#x201E;Eulen&#x017F;piegel&#x201C;, das<lb/>
er aber bald wegen der Scherereien<lb/>
mit der Zen&#x017F;ur fahren ließ, um nach<lb/>
München zu gehen u. hier ein neues<lb/>
&#x017F;arka&#x017F;ti&#x017F;ches Blatt &#x201E;Das &#x017F;chwarze<lb/>
Ge&#x017F;pen&#x017F;t&#x201C; ins Leben zu rufen. We-<lb/>
gen Beleidigung des Königs wurde<lb/>
das&#x017F;elbe unterdrückt u. O. aus Mün-<lb/>
chen u. den bayeri&#x017F;chen Staaten ver-<lb/>
bannt. Er unternahm nun eine Rei&#x017F;e<lb/>
nach Frankreich, Belgien u. Holland,<lb/>
kehrte im Herb&#x017F;t 1830 nach Berlin<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 14</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[209/0213] Ott Oett Vater war ein hoher Regierungs- beamter, ihre Mutter eine Deutſche, Im Jahre 1880 ging ſie nach Ber- lin, wo ſie mehrere Jahre auf das Studium der deutſchen Sprache und Literatur verwandte, das ſie denn auch befähigte, nicht nur nordiſche Literaturerzeugniſſe (Jonas Lie, A. Kielland u. a.) ins Deutſche zu überſetzen, ſondern auch ſelbſt in deutſcher Sprache zu dichten. Seit 1896 wohnt M. O. in Chriſtiania Norwegen) und iſt ſeitdem bemüht, deutſche Werke von Bedeutung durch Überſetzungen ihren Landsleuten zu- gänglich zu machen. S: Jnga (Jd. a. d. norweg. Hochlande), 1880. ‒ Zur Zeit der Sonnenwende (N.), 1888. ‒ Gerda (Norweg. E. f. junge Mädchen), 1893. ‒ Auf der Felſen- inſel (E. a. d. norwegiſchen Schären), 1900. Ottiker, Johann Wilpert, geboren 1852 in Gfell-Sternenberg, Kanton Zürich, beſuchte die Sekundarſchulen zu Bamna, Wald und Pfäffikon, das Gymnaſium zu Zürich und ſtudierte an der Univerſität in dieſer Stadt Theologie. Er widmete ſich dann der Journaliſtik, hatte aber überall mit Mangel und Not zu kämpfen, ſo daß er wieder zu ſeinen Studien zu- rückkehrte u. ſich auf die Rechtswiſ- ſenſchaften verlegte. Dann war er nacheinander Geſchäftsagent, Ad- vokat, Fürſprech in Wetzikon und wurde 1870 Oberrichter in Zürich. Dort ſtarb er am 10. Novbr. 1875. S: Antonius und Kleopatra (Tr.), 1858. Ottilie, Pſeudon. für Ottilie Friedmann; ſ. d.! *Oettingen-Spielberg, Emil Prinz zu, geb. am 31. Mai 1850 in München, machte ſeine humaniſti- ſchen Studien daſelbſt, beſuchte auch eine Zeitlang zum Zweck juriſtiſcher Studien die Ludwig-Maximilians- Univerſität und begab ſich dann be- hufs Ausbildung in der Landwirt- ſchaft auf die landwirtſchaftl. Schule in Hohenheim (Württemberg). Am 29. April 1878 vermählte er ſich in Wien mit Berta Gräfin Eſterházy u. lebt er ſeitdem im Winter in Mün- chen, im Sommer auf ſeinem Land- gute in der Nähe von Nürnberg. Ö. hatte ſich ſchon frühe in kleinen Eſ- ſays verſucht, die als Zeitungsfeuil- letons erſchienen. Ein Band Gedichte folgte; da derſelbe aber beim großen Publikum nicht den erhofften Abſatz fand, ſo wandte er ſich in der Folge der Überſetzung zu. S: Gedichte, 1898. Oettinger, Eduard Maria, wurde als der jüngſte Sohn einſtmals ſehr reicher, aber durch den Krieg ver- armter Eltern zu Breslau am 19. November 1808 geboren, beſuchte erſt eine Privatlehranſtalt, dann das Gymnaſium zu Maria Magdalena bis Prima u. ging, weil es ihm an Mitteln fehlte, weiter zu ſtudieren, nach Wien, wo er die Bekanntſchaft des Redakteurs und beliebten Volks- dichters Adolf Bäuerle machte, der ihm in ſeinem Hauſe Unterkunft ge- währte und ihn in die Journaliſtik einführte. Drei Jahre lang war O. ein fleißiger Mitarbeiter an Bäuer- les „Theater-Zeitung“, worauf er ſich 1828 nach Berlin wandte u. hier Mitarbeiter an Saphirs „Schnell- poſt“ und an der Zeitſchrift „Der Courier“ ward. Aber ſchon am 1. April 1829 begründete O. in Berlin ein eigenes Tageblatt, den humori- ſtiſch-ſatiriſchen „Eulenſpiegel“, das er aber bald wegen der Scherereien mit der Zenſur fahren ließ, um nach München zu gehen u. hier ein neues ſarkaſtiſches Blatt „Das ſchwarze Geſpenſt“ ins Leben zu rufen. We- gen Beleidigung des Königs wurde dasſelbe unterdrückt u. O. aus Mün- chen u. den bayeriſchen Staaten ver- bannt. Er unternahm nun eine Reiſe nach Frankreich, Belgien u. Holland, kehrte im Herbſt 1830 nach Berlin * 14

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/213
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/213>, abgerufen am 27.11.2024.