Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Pfoh
Basel berufen, legte aber nach 2 Jah-
ren dieses Amt nieder und trat spä-
ter in den preußischen Archivdienst.
Er lebt als Geh. Archivrat am königl.
Geh. Staatsarchiv in Berlin und ist
Mitglied zahlreicher in- und auslän-
discher Akademien und Sozietäten.
Außer einer sehr großen Anzahl
historischer Werke schrieb er

S:

Nito-
kris (Tr.), 1891. - Splitter u. Späne
aus Geschichte und Gegenwart, 1908.
Neue Folge 1909.

*Pfohl, Ferdinand,

* am 12. Ok-
tober 1863 zu Elbogen in Böhmen als
Sohn eines Stadtsekretärs, besuchte
das Benediktiner-Gymnasium in
Braunau, wo er sich schon als Kri-
tiker über die Aufführungen des dor-
tigen Stadttheaters für das Trau-
tenauer Wochenblatt versuchte, und
bezog 1881 die Universität Prag, wo
er nach dem Wunsche der Eltern
Jura studieren sollte, sich aber mehr
mit Philosophie, Naturwissenschaf-
ten und Musik beschäftigte. Schließ-
lich löste er den Konflikt zwischen
Pflicht und Neigung gewaltsam und
ging 1885 nach Leipzig, wo er sich
zunächst bei harten Entbehrungen
unter Leitung des Prof. Oskar Paul
der Musik widmete, daneben aber
auch 1886-89 Philosophie studierte.
Die nächsten Jahre beschäftigte er
sich als Schriftsteller auf dem Gebiete
der Musik, schrieb mehrere Studien
über Richard Wagners Kompsitio-
nen und sein größeres Werk "Die
deutsche Oper" (1894), veröffentlichte
auch eine Reihe symphonischer Or-
chester-Werke. Jm November 1892
nahm er einen Ruf als Redakteur
der "Hamburger Nachrichten" in
Hamburg an; seinen Wohnsitz hat er
jetzt (seit 1903) in Bergedorf.

S:


Höllenbreughel als Erzieher (Sat.),
1890. 9. A. 1892. - Quer durch Afrika
(Wüsten- u. Urwaldabenteuer eines
Pianisten), 1891. - Baireuther Fan-
faren, 1891. - Die Nibelungen in
Baireuth (Neue Bayer. Fanfaren),
[Spaltenumbruch]

Pfot
1896. - West-östliche Fahrten an
Bord der "Prinzessin Viktoria Luise",
1901.

*Pfordten, Otto Freih. von der,


wurde am 23. Mai 1861 zu Frank-
furt a. M. geboren, wo sein Vater,
der bekannte bayerische Staatsmann
Ludwig von der Pf. damals Bundes-
tagsgesandter war, kam 1864 mit
den Eltern nach München und ab-
solvierte hier 1877 das humanistische
Gymnasium. Er studirte dann ein
Jahr lang die Rechte, darauf Natur-
wissenschaften, speziell Chemie und
erwarb sich in letzterem Fache 1883
die Würde eines Dr. phil. Jm Jahre
1886 habilitierte er sich als Privat-
dozent an der Universität in Mün-
chen und las über anorganische und
theoretische Chemie, gab aber 1888
diese Laufbahn auf, um sich gänzlich
der Schriftstellerei zu widmen. Von
1888-95 lebte er in Berlin, ging
dann auf Reisen und ließ sich im
Herbst 1896 in Heidelberg, wo er wie-
der Fühlung mit der Universität ge-
wann, 1898 in Berlin und 1902 in
seiner Vaterstadt München nieder.
Hier gab er seine schönwissenschaftl.
Produktion auf u. warf sich auf das
Studium der Philosophie, dem er bis
dahin seine Nebenbeschäftigung ge-
widmet. Jm Jahre 1907 habilitierte
er sich als Privatdozent für Philo-
sophie an der Universität Straßburg
und erhielt 1911 den Charakter als
Professor.

S:

1812! (Schsp.), 1897.
2. A. 1900. - Michelangelo (Histor.
Genrebild), 1897. - Mohammed (Dr.
G.), 1898. - Der König von Rom
(Dr. G.), 1900. - Werden und Wesen
des historischen Dramas, 1901. -
Friedrich der Große (Hist. Dr.), 1902.
- Das offene Fenster (R.), 1904. -
Die Osterlinge (Hist. Dr.), 1903.

Pfotenhauer, Ludwig,

geb. am
20. Febr. 1815 zu Celle im Hannöver-
schen, studierte in Göttingen Theo-
logie und wirkte lange Jahre als
Vorsteher einer Töchterschule in Har-

*


[Spaltenumbruch]

Pfoh
Baſel berufen, legte aber nach 2 Jah-
ren dieſes Amt nieder und trat ſpä-
ter in den preußiſchen Archivdienſt.
Er lebt als Geh. Archivrat am königl.
Geh. Staatsarchiv in Berlin und iſt
Mitglied zahlreicher in- und auslän-
diſcher Akademien und Sozietäten.
Außer einer ſehr großen Anzahl
hiſtoriſcher Werke ſchrieb er

S:

Nito-
kris (Tr.), 1891. ‒ Splitter u. Späne
aus Geſchichte und Gegenwart, 1908.
Neue Folge 1909.

*Pfohl, Ferdinand,

* am 12. Ok-
tober 1863 zu Elbogen in Böhmen als
Sohn eines Stadtſekretärs, beſuchte
das Benediktiner-Gymnaſium in
Braunau, wo er ſich ſchon als Kri-
tiker über die Aufführungen des dor-
tigen Stadttheaters für das Trau-
tenauer Wochenblatt verſuchte, und
bezog 1881 die Univerſität Prag, wo
er nach dem Wunſche der Eltern
Jura ſtudieren ſollte, ſich aber mehr
mit Philoſophie, Naturwiſſenſchaf-
ten und Muſik beſchäftigte. Schließ-
lich löſte er den Konflikt zwiſchen
Pflicht und Neigung gewaltſam und
ging 1885 nach Leipzig, wo er ſich
zunächſt bei harten Entbehrungen
unter Leitung des Prof. Oskar Paul
der Muſik widmete, daneben aber
auch 1886‒89 Philoſophie ſtudierte.
Die nächſten Jahre beſchäftigte er
ſich als Schriftſteller auf dem Gebiete
der Muſik, ſchrieb mehrere Studien
über Richard Wagners Kompſitio-
nen und ſein größeres Werk „Die
deutſche Oper“ (1894), veröffentlichte
auch eine Reihe ſymphoniſcher Or-
cheſter-Werke. Jm November 1892
nahm er einen Ruf als Redakteur
der „Hamburger Nachrichten“ in
Hamburg an; ſeinen Wohnſitz hat er
jetzt (ſeit 1903) in Bergedorf.

S:


Höllenbreughel als Erzieher (Sat.),
1890. 9. A. 1892. ‒ Quer durch Afrika
(Wüſten- u. Urwaldabenteuer eines
Pianiſten), 1891. ‒ Baireuther Fan-
faren, 1891. ‒ Die Nibelungen in
Baireuth (Neue Bayer. Fanfaren),
[Spaltenumbruch]

Pfot
1896. ‒ Weſt-öſtliche Fahrten an
Bord der „Prinzeſſin Viktoria Luiſe“,
1901.

*Pfordten, Otto Freih. von der,


wurde am 23. Mai 1861 zu Frank-
furt a. M. geboren, wo ſein Vater,
der bekannte bayeriſche Staatsmann
Ludwig von der Pf. damals Bundes-
tagsgeſandter war, kam 1864 mit
den Eltern nach München und ab-
ſolvierte hier 1877 das humaniſtiſche
Gymnaſium. Er ſtudirte dann ein
Jahr lang die Rechte, darauf Natur-
wiſſenſchaften, ſpeziell Chemie und
erwarb ſich in letzterem Fache 1883
die Würde eines Dr. phil. Jm Jahre
1886 habilitierte er ſich als Privat-
dozent an der Univerſität in Mün-
chen und las über anorganiſche und
theoretiſche Chemie, gab aber 1888
dieſe Laufbahn auf, um ſich gänzlich
der Schriftſtellerei zu widmen. Von
1888‒95 lebte er in Berlin, ging
dann auf Reiſen und ließ ſich im
Herbſt 1896 in Heidelberg, wo er wie-
der Fühlung mit der Univerſität ge-
wann, 1898 in Berlin und 1902 in
ſeiner Vaterſtadt München nieder.
Hier gab er ſeine ſchönwiſſenſchaftl.
Produktion auf u. warf ſich auf das
Studium der Philoſophie, dem er bis
dahin ſeine Nebenbeſchäftigung ge-
widmet. Jm Jahre 1907 habilitierte
er ſich als Privatdozent für Philo-
ſophie an der Univerſität Straßburg
und erhielt 1911 den Charakter als
Profeſſor.

S:

1812! (Schſp.), 1897.
2. A. 1900. ‒ Michelangelo (Hiſtor.
Genrebild), 1897. ‒ Mohammed (Dr.
G.), 1898. ‒ Der König von Rom
(Dr. G.), 1900. ‒ Werden und Weſen
des hiſtoriſchen Dramas, 1901. ‒
Friedrich der Große (Hiſt. Dr.), 1902.
‒ Das offene Fenſter (R.), 1904. ‒
Die Oſterlinge (Hiſt. Dr.), 1903.

Pfotenhauer, Ludwig,

geb. am
20. Febr. 1815 zu Celle im Hannöver-
ſchen, ſtudierte in Göttingen Theo-
logie und wirkte lange Jahre als
Vorſteher einer Töchterſchule in Har-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0281" n="277"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Pfoh</hi></fw><lb/>
Ba&#x017F;el berufen, legte aber nach 2 Jah-<lb/>
ren die&#x017F;es Amt nieder und trat &#x017F;pä-<lb/>
ter in den preußi&#x017F;chen Archivdien&#x017F;t.<lb/>
Er lebt als Geh. Archivrat am königl.<lb/>
Geh. Staatsarchiv in Berlin und i&#x017F;t<lb/>
Mitglied zahlreicher in- und auslän-<lb/>
di&#x017F;cher Akademien und Sozietäten.<lb/>
Außer einer &#x017F;ehr großen Anzahl<lb/>
hi&#x017F;tori&#x017F;cher Werke &#x017F;chrieb er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Nito-<lb/>
kris (Tr.), 1891. &#x2012; Splitter u. Späne<lb/>
aus Ge&#x017F;chichte und Gegenwart, 1908.<lb/>
Neue Folge 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Pfohl,</hi> Ferdinand,</persName></head>
        <p> * am 12. Ok-<lb/>
tober 1863 zu Elbogen in Böhmen als<lb/>
Sohn eines Stadt&#x017F;ekretärs, be&#x017F;uchte<lb/>
das Benediktiner-Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Braunau, wo er &#x017F;ich &#x017F;chon als Kri-<lb/>
tiker über die Aufführungen des dor-<lb/>
tigen Stadttheaters für das Trau-<lb/>
tenauer Wochenblatt ver&#x017F;uchte, und<lb/>
bezog 1881 die Univer&#x017F;ität Prag, wo<lb/>
er nach dem Wun&#x017F;che der Eltern<lb/>
Jura &#x017F;tudieren &#x017F;ollte, &#x017F;ich aber mehr<lb/>
mit Philo&#x017F;ophie, Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaf-<lb/>
ten und Mu&#x017F;ik be&#x017F;chäftigte. Schließ-<lb/>
lich lö&#x017F;te er den Konflikt zwi&#x017F;chen<lb/>
Pflicht und Neigung gewalt&#x017F;am und<lb/>
ging 1885 nach Leipzig, wo er &#x017F;ich<lb/>
zunäch&#x017F;t bei harten Entbehrungen<lb/>
unter Leitung des Prof. Oskar Paul<lb/>
der Mu&#x017F;ik widmete, daneben aber<lb/>
auch 1886&#x2012;89 Philo&#x017F;ophie &#x017F;tudierte.<lb/>
Die näch&#x017F;ten Jahre be&#x017F;chäftigte er<lb/>
&#x017F;ich als Schrift&#x017F;teller auf dem Gebiete<lb/>
der Mu&#x017F;ik, &#x017F;chrieb mehrere Studien<lb/>
über Richard Wagners Komp&#x017F;itio-<lb/>
nen und &#x017F;ein größeres Werk &#x201E;Die<lb/>
deut&#x017F;che Oper&#x201C; (1894), veröffentlichte<lb/>
auch eine Reihe &#x017F;ymphoni&#x017F;cher Or-<lb/>
che&#x017F;ter-Werke. Jm November 1892<lb/>
nahm er einen Ruf als Redakteur<lb/>
der &#x201E;Hamburger Nachrichten&#x201C; in<lb/>
Hamburg an; &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz hat er<lb/>
jetzt (&#x017F;eit 1903) in Bergedorf. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/>
          <p><lb/>
Höllenbreughel als Erzieher (Sat.),<lb/>
1890. 9. A. 1892. &#x2012; Quer durch Afrika<lb/>
(Wü&#x017F;ten- u. Urwaldabenteuer eines<lb/>
Piani&#x017F;ten), 1891. &#x2012; Baireuther Fan-<lb/>
faren, 1891. &#x2012; Die Nibelungen in<lb/>
Baireuth (Neue Bayer. Fanfaren),<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Pfot</hi></fw><lb/>
1896. &#x2012; We&#x017F;t-ö&#x017F;tliche Fahrten an<lb/>
Bord der &#x201E;Prinze&#x017F;&#x017F;in Viktoria Lui&#x017F;e&#x201C;,<lb/>
1901.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Pfordten,</hi> Otto Freih. von der,</persName></head>
        <p><lb/>
wurde am 23. Mai 1861 zu Frank-<lb/>
furt a. M. geboren, wo &#x017F;ein Vater,<lb/>
der bekannte bayeri&#x017F;che Staatsmann<lb/>
Ludwig von der Pf. damals Bundes-<lb/>
tagsge&#x017F;andter war, kam 1864 mit<lb/>
den Eltern nach München und ab-<lb/>
&#x017F;olvierte hier 1877 das humani&#x017F;ti&#x017F;che<lb/>
Gymna&#x017F;ium. Er &#x017F;tudirte dann ein<lb/>
Jahr lang die Rechte, darauf Natur-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften, &#x017F;peziell Chemie und<lb/>
erwarb &#x017F;ich in letzterem Fache 1883<lb/>
die Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> Jm Jahre<lb/>
1886 habilitierte er &#x017F;ich als Privat-<lb/>
dozent an der Univer&#x017F;ität in Mün-<lb/>
chen und las über anorgani&#x017F;che und<lb/>
theoreti&#x017F;che Chemie, gab aber 1888<lb/>
die&#x017F;e Laufbahn auf, um &#x017F;ich gänzlich<lb/>
der Schrift&#x017F;tellerei zu widmen. Von<lb/>
1888&#x2012;95 lebte er in Berlin, ging<lb/>
dann auf Rei&#x017F;en und ließ &#x017F;ich im<lb/>
Herb&#x017F;t 1896 in Heidelberg, wo er wie-<lb/>
der Fühlung mit der Univer&#x017F;ität ge-<lb/>
wann, 1898 in Berlin und 1902 in<lb/>
&#x017F;einer Vater&#x017F;tadt München nieder.<lb/>
Hier gab er &#x017F;eine &#x017F;chönwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftl.<lb/>
Produktion auf u. warf &#x017F;ich auf das<lb/>
Studium der Philo&#x017F;ophie, dem er bis<lb/>
dahin &#x017F;eine Nebenbe&#x017F;chäftigung ge-<lb/>
widmet. Jm Jahre 1907 habilitierte<lb/>
er &#x017F;ich als Privatdozent für Philo-<lb/>
&#x017F;ophie an der Univer&#x017F;ität Straßburg<lb/>
und erhielt 1911 den Charakter als<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>1812! (Sch&#x017F;p.), 1897.<lb/>
2. A. 1900. &#x2012; Michelangelo (Hi&#x017F;tor.<lb/>
Genrebild), 1897. &#x2012; Mohammed (Dr.<lb/>
G.), 1898. &#x2012; Der König von Rom<lb/>
(Dr. G.), 1900. &#x2012; Werden und We&#x017F;en<lb/>
des hi&#x017F;tori&#x017F;chen Dramas, 1901. &#x2012;<lb/>
Friedrich der Große (Hi&#x017F;t. Dr.), 1902.<lb/>
&#x2012; Das offene Fen&#x017F;ter (R.), 1904. &#x2012;<lb/>
Die O&#x017F;terlinge (Hi&#x017F;t. Dr.), 1903.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Pfotenhauer,</hi> Ludwig,</persName>
        </head>
        <p> geb. am<lb/>
20. Febr. 1815 zu Celle im Hannöver-<lb/>
&#x017F;chen, &#x017F;tudierte in Göttingen Theo-<lb/>
logie und wirkte lange Jahre als<lb/>
Vor&#x017F;teher einer Töchter&#x017F;chule in Har-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0281] Pfoh Pfot Baſel berufen, legte aber nach 2 Jah- ren dieſes Amt nieder und trat ſpä- ter in den preußiſchen Archivdienſt. Er lebt als Geh. Archivrat am königl. Geh. Staatsarchiv in Berlin und iſt Mitglied zahlreicher in- und auslän- diſcher Akademien und Sozietäten. Außer einer ſehr großen Anzahl hiſtoriſcher Werke ſchrieb er S: Nito- kris (Tr.), 1891. ‒ Splitter u. Späne aus Geſchichte und Gegenwart, 1908. Neue Folge 1909. *Pfohl, Ferdinand, * am 12. Ok- tober 1863 zu Elbogen in Böhmen als Sohn eines Stadtſekretärs, beſuchte das Benediktiner-Gymnaſium in Braunau, wo er ſich ſchon als Kri- tiker über die Aufführungen des dor- tigen Stadttheaters für das Trau- tenauer Wochenblatt verſuchte, und bezog 1881 die Univerſität Prag, wo er nach dem Wunſche der Eltern Jura ſtudieren ſollte, ſich aber mehr mit Philoſophie, Naturwiſſenſchaf- ten und Muſik beſchäftigte. Schließ- lich löſte er den Konflikt zwiſchen Pflicht und Neigung gewaltſam und ging 1885 nach Leipzig, wo er ſich zunächſt bei harten Entbehrungen unter Leitung des Prof. Oskar Paul der Muſik widmete, daneben aber auch 1886‒89 Philoſophie ſtudierte. Die nächſten Jahre beſchäftigte er ſich als Schriftſteller auf dem Gebiete der Muſik, ſchrieb mehrere Studien über Richard Wagners Kompſitio- nen und ſein größeres Werk „Die deutſche Oper“ (1894), veröffentlichte auch eine Reihe ſymphoniſcher Or- cheſter-Werke. Jm November 1892 nahm er einen Ruf als Redakteur der „Hamburger Nachrichten“ in Hamburg an; ſeinen Wohnſitz hat er jetzt (ſeit 1903) in Bergedorf. S: Höllenbreughel als Erzieher (Sat.), 1890. 9. A. 1892. ‒ Quer durch Afrika (Wüſten- u. Urwaldabenteuer eines Pianiſten), 1891. ‒ Baireuther Fan- faren, 1891. ‒ Die Nibelungen in Baireuth (Neue Bayer. Fanfaren), 1896. ‒ Weſt-öſtliche Fahrten an Bord der „Prinzeſſin Viktoria Luiſe“, 1901. *Pfordten, Otto Freih. von der, wurde am 23. Mai 1861 zu Frank- furt a. M. geboren, wo ſein Vater, der bekannte bayeriſche Staatsmann Ludwig von der Pf. damals Bundes- tagsgeſandter war, kam 1864 mit den Eltern nach München und ab- ſolvierte hier 1877 das humaniſtiſche Gymnaſium. Er ſtudirte dann ein Jahr lang die Rechte, darauf Natur- wiſſenſchaften, ſpeziell Chemie und erwarb ſich in letzterem Fache 1883 die Würde eines Dr. phil. Jm Jahre 1886 habilitierte er ſich als Privat- dozent an der Univerſität in Mün- chen und las über anorganiſche und theoretiſche Chemie, gab aber 1888 dieſe Laufbahn auf, um ſich gänzlich der Schriftſtellerei zu widmen. Von 1888‒95 lebte er in Berlin, ging dann auf Reiſen und ließ ſich im Herbſt 1896 in Heidelberg, wo er wie- der Fühlung mit der Univerſität ge- wann, 1898 in Berlin und 1902 in ſeiner Vaterſtadt München nieder. Hier gab er ſeine ſchönwiſſenſchaftl. Produktion auf u. warf ſich auf das Studium der Philoſophie, dem er bis dahin ſeine Nebenbeſchäftigung ge- widmet. Jm Jahre 1907 habilitierte er ſich als Privatdozent für Philo- ſophie an der Univerſität Straßburg und erhielt 1911 den Charakter als Profeſſor. S: 1812! (Schſp.), 1897. 2. A. 1900. ‒ Michelangelo (Hiſtor. Genrebild), 1897. ‒ Mohammed (Dr. G.), 1898. ‒ Der König von Rom (Dr. G.), 1900. ‒ Werden und Weſen des hiſtoriſchen Dramas, 1901. ‒ Friedrich der Große (Hiſt. Dr.), 1902. ‒ Das offene Fenſter (R.), 1904. ‒ Die Oſterlinge (Hiſt. Dr.), 1903. Pfotenhauer, Ludwig, geb. am 20. Febr. 1815 zu Celle im Hannöver- ſchen, ſtudierte in Göttingen Theo- logie und wirkte lange Jahre als Vorſteher einer Töchterſchule in Har- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/281
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/281>, abgerufen am 24.11.2024.