Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mon der niederösterreichischen Statthalte-rei, wurde im April 1881 zum Statt- halterei-Konzipisten in Zara ernannt und hier 1883 zum Sekretär u. 1887 zum Bezirkshauptmann befördert. S: Gedichte, 1880. Monter, Konstanze, Pseudon. für *Monteton, Wilhelm Otto Di- jon Freiherr von (auch bloß: Otto v. S: Sänger Montignoso, Luise Gräfin, wurde Mon boren und vermählte sich am 21. No-vember 1891 mit dem damaligen Kronprinzen, jetzigen Könige Fried- rich August III. von Sachsen. Jm J. 1902 verließ sie infolge einer "Ehe- irrung" den sächsischen Hof und ihre Familie, und am 11. Februar 1903 erfolgte die Scheidung des Kron- prinzenpaares. Bereits unter dem 27. Januar 1903 verbot der Kaiser von Österreich der Kronprinzessin, daß sie sich fernerhin den Titel einer kai- serlichen Prinzessin und Erzherzogin von Österreich und königlichen Prin- zessin von Ungarn beilegen, und daß sie das erzherzogliche Wappen führen dürfe; auch wurde ihr nicht gestattet, in Österreich dauernd Aufenthalt zu nehmen. Am 11. Febr. 1903 wurde ihr der Name "Gräsin Montignoso" verliehen und lebte sie seitdem meist in Jtalien. Hier wurde ihr am 4. Mai 1903 die Prinzessin Anna Maria Pia geboren, welche ihr bis zum Jahre 1907 zur Pflege überlassen blieb. Am 25. September d. J. verheiratete sich Luise M. in London mit dem Klavier- virtuosen Enrico Toselli aus Fiesole und hat seitdem ihren Wohnsitz vor- wiegend in Florenz gehabt. Jm J. 1911 ließ sie sich in Brüssel nieder. Außer ihren jüngst (1911) veröffent- lichten "Memoiren" gab sie heraus S:
*Montigny, Adelheid de, geb. *
Mon der niederöſterreichiſchen Statthalte-rei, wurde im April 1881 zum Statt- halterei-Konzipiſten in Zara ernannt und hier 1883 zum Sekretär u. 1887 zum Bezirkshauptmann befördert. S: Gedichte, 1880. Monter, Konſtanze, Pſeudon. für *Monteton, Wilhelm Otto Di- jon Freiherr von (auch bloß: Otto v. S: Sänger Montignoſo, Luiſe Gräfin, wurde Mon boren und vermählte ſich am 21. No-vember 1891 mit dem damaligen Kronprinzen, jetzigen Könige Fried- rich Auguſt III. von Sachſen. Jm J. 1902 verließ ſie infolge einer „Ehe- irrung“ den ſächſiſchen Hof und ihre Familie, und am 11. Februar 1903 erfolgte die Scheidung des Kron- prinzenpaares. Bereits unter dem 27. Januar 1903 verbot der Kaiſer von Öſterreich der Kronprinzeſſin, daß ſie ſich fernerhin den Titel einer kai- ſerlichen Prinzeſſin und Erzherzogin von Öſterreich und königlichen Prin- zeſſin von Ungarn beilegen, und daß ſie das erzherzogliche Wappen führen dürfe; auch wurde ihr nicht geſtattet, in Öſterreich dauernd Aufenthalt zu nehmen. Am 11. Febr. 1903 wurde ihr der Name „Gräſin Montignoſo“ verliehen und lebte ſie ſeitdem meiſt in Jtalien. Hier wurde ihr am 4. Mai 1903 die Prinzeſſin Anna Maria Pia geboren, welche ihr bis zum Jahre 1907 zur Pflege überlaſſen blieb. Am 25. September d. J. verheiratete ſich Luiſe M. in London mit dem Klavier- virtuoſen Enrico Toſelli aus Fieſole und hat ſeitdem ihren Wohnſitz vor- wiegend in Florenz gehabt. Jm J. 1911 ließ ſie ſich in Brüſſel nieder. Außer ihren jüngſt (1911) veröffent- lichten „Memoiren“ gab ſie heraus S:
*Montigny, Adelheid de, geb. *
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Mon
Mon
der niederöſterreichiſchen Statthalte-
rei, wurde im April 1881 zum Statt-
halterei-Konzipiſten in Zara ernannt
und hier 1883 zum Sekretär u. 1887
zum Bezirkshauptmann befördert.
S: Gedichte, 1880.
Monter, Konſtanze, Pſeudon. für
Roſa Pontini; ſ. d.!
*Monteton, Wilhelm Otto Di-
jon Freiherr von (auch bloß: Otto v.
Monteton, oder: Baron Dijon von
Monteton), pſeud. Wilhelm Otto,
wurde am 22. Jan. 1822 zu Magde-
burg geboren, wo ſein Vater damals
Rittmeiſter war, beſuchte bis zum
12. Jahre die Domſchule, kam 1834
in das Kadettenkorps nach Potsdam
u. 1836 in die Hauptkadettenanſtalt
nach Berlin, die er 1840 verließ, um
als Sekondeleutnant in das 10. Hu-
ſarenregiment zu Aſchersleben einzu-
treten. Jm Jahre 1855 wurde er
Premier-Leutnant, übernahm aber
ſchon im Herbſt d. J. die Bewirtſchaf-
tung eines Rittergutes in der Alt-
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beſaß. Während der Kriege fand er
Verwendung 1866 als Führer einer
Landwehr-Eskadron in Hannover
und 1870 als Adjutant der Etappen-
Jnſpektion des 4. Armeekorps, wurde
auch vor Paris zum Rittmeiſter er-
nannt. M. lebt jetzt in Berlin. Als
Schriftſteller iſt er beſonders auf dem
Gebiete der Reitkunſt, der Pferde-
zucht, des Kavalleriedienſtes tätig ge-
weſen; außerdem ſchrieb er verſchie-
dene Eſſays u. politiſche Broſchüren,
ſowie mehrere Romane.
S: Sänger
und Ritter (R.); II, 1853. ‒ Santa
Margherita (Roman); II, 1854. ‒ Der
Obergeſpan von Cſongrad (R.); II,
1855. ‒ Kaufmann u. Ariſtokrat (R.);
II, 1869. ‒ Georg Ramſtedt (R.), 1886.
‒ Carmagnuola (Hiſt. R.), 1889.
Montignoſo, Luiſe Gräfin, wurde
am 2. Septbr. 1870 in Salzburg als
das dritte Kind des ehemaligen Her-
zogs v. Toskana aus dem Hauſe Habs-
burg-Lothringen, Ferdinand IV., ge-
boren und vermählte ſich am 21. No-
vember 1891 mit dem damaligen
Kronprinzen, jetzigen Könige Fried-
rich Auguſt III. von Sachſen. Jm J.
1902 verließ ſie infolge einer „Ehe-
irrung“ den ſächſiſchen Hof und ihre
Familie, und am 11. Februar 1903
erfolgte die Scheidung des Kron-
prinzenpaares. Bereits unter dem
27. Januar 1903 verbot der Kaiſer
von Öſterreich der Kronprinzeſſin, daß
ſie ſich fernerhin den Titel einer kai-
ſerlichen Prinzeſſin und Erzherzogin
von Öſterreich und königlichen Prin-
zeſſin von Ungarn beilegen, und daß
ſie das erzherzogliche Wappen führen
dürfe; auch wurde ihr nicht geſtattet,
in Öſterreich dauernd Aufenthalt zu
nehmen. Am 11. Febr. 1903 wurde
ihr der Name „Gräſin Montignoſo“
verliehen und lebte ſie ſeitdem meiſt
in Jtalien. Hier wurde ihr am 4. Mai
1903 die Prinzeſſin Anna Maria Pia
geboren, welche ihr bis zum Jahre
1907 zur Pflege überlaſſen blieb. Am
25. September d. J. verheiratete ſich
Luiſe M. in London mit dem Klavier-
virtuoſen Enrico Toſelli aus Fieſole
und hat ſeitdem ihren Wohnſitz vor-
wiegend in Florenz gehabt. Jm J.
1911 ließ ſie ſich in Brüſſel nieder.
Außer ihren jüngſt (1911) veröffent-
lichten „Memoiren“ gab ſie heraus
S:
Gedichte (Autoriſierte Ausg.), 1905.
*Montigny, Adelheid de, geb.
Borchers, pſeudon. El Neccar,
wurde in Hannover als Tochter eines
kaiſerl. Poſtdirektors geboren, abſol-
vierte dort die höhere Töchterſchule,
widmete ſich dann in Leipzig dem
Studium der Muſik u. des Geſanges
und war viele Jahre als ausübende
Künſtlerin in England u. Frankreich
tätig, bis ſie ſich 1891 mit dem Jn-
genieur Charles de M. verheiratete.
Nach deſſen Tode (1895) wandte ſie
ſich der Schriftſtellerei zu. Sie lebt
in Brüſſel. Außer einigen Broſchüren,
die Frauenfrage betreffend (Dinge,
die noch nie geſagt ſind, 1907. ‒
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