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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rahn
unterricht seines Ortes und mußte
daneben fleißig Hand anlegen beim
Betriebe der Landwirtschaft. Nach-
dem er dann noch für einige Jahre
die Realschule besucht, ging er 1865
nach Bern, um die Telegraphie zu
erlernen. Nach zwei Jahren erhielt
er das Diplom als Telegraphenbe-
amter und war als solcher in Neuen-
burg, Chauxdefonds u. Zürich tätig.
Nach zehnjähriger Dienstzeit trat er
zum Kaufmannsstand über. Sein
Verkehr mit hervorragenden Män-
nern in Zürich, wie Kinkel, Corrodi
und anderen regte ihn zum Studium
der Sprachen u. Literatur, wie auch
zu selbständigem poetischen Schaffen
an. Jm Jahre 1887 trat er wieder
aus Sehnsucht nach seiner früheren
Administration in die Beamtenlauf-
bahn zurück, und er lebt jetzt als Re-
visor der eidgenössischen Telegraphen-
direktion in Bern.

S:

D'r Koneret
ond 's Grethli, oder: E gföhrlichi
Wett (Charakterbild), 1883. - Drei
Flüge-n-uf ein Tätsch (Lsp.), 1884. -
D'Yfersucht (Lsp.), 1887. - De Ge-
burtstag (Lustsp.), 1887. - E Stuck
Studenteläbe (Schw.), 1887. - 's
brochni Herze! (P.), 1892. - Marie,
die Waldenserin (Hist. Schsp.), 1894.
- Trotz allem e Verlobig' (Lsp.), 1894.
- J de Berge (Lsp.), 1892. - Feld-
und Wegblumen (Dn.), 1889. - Herr
Pfarrer, i chum mit! (Dialekt-Cha-
rakterbild), 1901. - Regen und Son-
nenschein (Burleske), 1906.

*Rahn, Max Arthur,

wurde am
26. März 1871 in Wurzen (Sachsen)
als der Sohn des Kaufmanns Moritz
R. geboren, besuchte die Bürgerschule
u. das Gymnasium seiner Vaterstadt
und studierte dann in Leipzig und
Breslau Medizin. Nach erlangter
Approbation (1896) u. Doktorwürde
(1897) bildete er sich in ärztlicher
Beobachtung und Praxis weiter aus
und lebte gleichzeitig seinen schrift-
stellerischen Neigungen sowohl auf
fachwissenschaftlichem als schöngeisti-
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Rai
gem Gebiete. Er hat jetzt seinen
Wohnsitz in Collm bei Oschatz (Sach-
sen).

S:

Gedichte und Erzählungen,
1905. - Silvester (Schsp.), 1905. -
Mancherlei Menschliches (Einakter-
zyklus: Erkenntnis. Dr. - Badekur.
Lsp. - Sein Sohn. Trag.), 1906.

Rahnheld, Paul,

Pseudon. für
Paul Lehnhard; s. d.!

Rahter, Charlotte,

geb. am 1. Ja-
nuar 1865 in Oldesloe (Holstein)
konditionierte (1906) in Hamburg

S:

Frau Neptun (Ein poet. Turnier)
1903.

*Raida, Max,

pseudon. Hans
Klingen,
wurde am 1. Jan. 1868
zu Troppau in Österreich-Schlesien
geboren und erhielt seine Jugend-
erziehung im Benediktinerstifte zu
Kremsmünster (Oberösterreich), wo
er das Gymnasium absolvierte und
durch seine Lehrer auch nachhaltige
Anregung zur Beschäftigung mit der
Poesie erhielt. Nach einer längeren
zähen Krankheit suchte und fand er
Erholung in dem Kurorte Karlsbrunn
in den Sudeten, dessen großartige
Umgebung ihn zu einer Reihe von
Liedern begeisterte, die er später zu
Wohltätigkeitszwecken veröffentlichte
Er lebt nach seiner Genesung in sei-
ner Vaterstadt als Schriftsteller. Sei
1898 mit Olga von Zechner, einem
Mädchen von hervorragendem Geist
vermählt, mußte er seine Gattin schon
nach zehnmonatiger glücklichster Ehe
ins Grab sinken sehen.

S:

Karls-
brunner Spaziergänge (Ge.), 1896
2. A. 1897. - Spielmannsleben (Ge.),
1897. - Dornröschen (M.), 1898. -
Ein Abend bei der Seherin, 1901. -
Die Spione (Dram. G.), 1902.

Rail, Egon,

Pseud. für Eduard
Maria Schranka; s. d.!

Raimund, Golo,

Pseudon. für
Bertha Frederich; s. d.!

Rain, Karl,

Pseud. für Karl Hugo
Rößler; s. d.!

Rainer, Joseph,

geb. am 10. Febr.
1845 zu Kaltern in Tirol, lebt (1886)

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Rahn
unterricht ſeines Ortes und mußte
daneben fleißig Hand anlegen beim
Betriebe der Landwirtſchaft. Nach-
dem er dann noch für einige Jahre
die Realſchule beſucht, ging er 1865
nach Bern, um die Telegraphie zu
erlernen. Nach zwei Jahren erhielt
er das Diplom als Telegraphenbe-
amter und war als ſolcher in Neuen-
burg, Chauxdefonds u. Zürich tätig.
Nach zehnjähriger Dienſtzeit trat er
zum Kaufmannsſtand über. Sein
Verkehr mit hervorragenden Män-
nern in Zürich, wie Kinkel, Corrodi
und anderen regte ihn zum Studium
der Sprachen u. Literatur, wie auch
zu ſelbſtändigem poetiſchen Schaffen
an. Jm Jahre 1887 trat er wieder
aus Sehnſucht nach ſeiner früheren
Adminiſtration in die Beamtenlauf-
bahn zurück, und er lebt jetzt als Re-
viſor der eidgenöſſiſchen Telegraphen-
direktion in Bern.

S:

D’r Koneret
ond ’s Grethli, oder: E gföhrlichi
Wett (Charakterbild), 1883. ‒ Drei
Flüge-n-uf ein Tätſch (Lſp.), 1884. ‒
D’Yferſucht (Lſp.), 1887. ‒ De Ge-
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Studenteläbe (Schw.), 1887. ‒ ’s
brochni Herze! (P.), 1892. ‒ Marie,
die Waldenſerin (Hiſt. Schſp.), 1894.
‒ Trotz allem e Verlobig’ (Lſp.), 1894.
‒ J de Berge (Lſp.), 1892. ‒ Feld-
und Wegblumen (Dn.), 1889. ‒ Herr
Pfarrer, i chum mit! (Dialekt-Cha-
rakterbild), 1901. ‒ Regen und Son-
nenſchein (Burleske), 1906.

*Rahn, Max Arthur,

wurde am
26. März 1871 in Wurzen (Sachſen)
als der Sohn des Kaufmanns Moritz
R. geboren, beſuchte die Bürgerſchule
u. das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
und ſtudierte dann in Leipzig und
Breslau Medizin. Nach erlangter
Approbation (1896) u. Doktorwürde
(1897) bildete er ſich in ärztlicher
Beobachtung und Praxis weiter aus
und lebte gleichzeitig ſeinen ſchrift-
ſtelleriſchen Neigungen ſowohl auf
fachwiſſenſchaftlichem als ſchöngeiſti-
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Rai
gem Gebiete. Er hat jetzt ſeinen
Wohnſitz in Collm bei Oſchatz (Sach-
ſen).

S:

Gedichte und Erzählungen,
1905. ‒ Silveſter (Schſp.), 1905. ‒
Mancherlei Menſchliches (Einakter-
zyklus: Erkenntnis. Dr. ‒ Badekur.
Lſp. ‒ Sein Sohn. Trag.), 1906.

Rahnheld, Paul,

Pſeudon. für
Paul Lehnhard; ſ. d.!

Rahter, Charlotte,

geb. am 1. Ja-
nuar 1865 in Oldesloe (Holſtein)
konditionierte (1906) in Hamburg

S:

Frau Neptun (Ein poet. Turnier)
1903.

*Raida, Max,

pſeudon. Hans
Klingen,
wurde am 1. Jan. 1868
zu Troppau in Öſterreich-Schleſien
geboren und erhielt ſeine Jugend-
erziehung im Benediktinerſtifte zu
Kremsmünſter (Oberöſterreich), wo
er das Gymnaſium abſolvierte und
durch ſeine Lehrer auch nachhaltige
Anregung zur Beſchäftigung mit der
Poeſie erhielt. Nach einer längeren
zähen Krankheit ſuchte und fand er
Erholung in dem Kurorte Karlsbrunn
in den Sudeten, deſſen großartige
Umgebung ihn zu einer Reihe von
Liedern begeiſterte, die er ſpäter zu
Wohltätigkeitszwecken veröffentlichte
Er lebt nach ſeiner Geneſung in ſei-
ner Vaterſtadt als Schriftſteller. Sei
1898 mit Olga von Zechner, einem
Mädchen von hervorragendem Geiſt
vermählt, mußte er ſeine Gattin ſchon
nach zehnmonatiger glücklichſter Ehe
ins Grab ſinken ſehen.

S:

Karls-
brunner Spaziergänge (Ge.), 1896
2. A. 1897. ‒ Spielmannsleben (Ge.),
1897. ‒ Dornröschen (M.), 1898. ‒
Ein Abend bei der Seherin, 1901. ‒
Die Spione (Dram. G.), 1902.

Rail, Egon,

Pſeud. für Eduard
Maria Schranka; ſ. d.!

Raimund, Golo,

Pſeudon. für
Bertha Frederich; ſ. d.!

Rain, Karl,

Pſeud. für Karl Hugo
Rößler; ſ. d.!

Rainer, Joſeph,

geb. am 10. Febr.
1845 zu Kaltern in Tirol, lebt (1886)

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[384/0388] Rahn Rai unterricht ſeines Ortes und mußte daneben fleißig Hand anlegen beim Betriebe der Landwirtſchaft. Nach- dem er dann noch für einige Jahre die Realſchule beſucht, ging er 1865 nach Bern, um die Telegraphie zu erlernen. Nach zwei Jahren erhielt er das Diplom als Telegraphenbe- amter und war als ſolcher in Neuen- burg, Chauxdefonds u. Zürich tätig. Nach zehnjähriger Dienſtzeit trat er zum Kaufmannsſtand über. Sein Verkehr mit hervorragenden Män- nern in Zürich, wie Kinkel, Corrodi und anderen regte ihn zum Studium der Sprachen u. Literatur, wie auch zu ſelbſtändigem poetiſchen Schaffen an. Jm Jahre 1887 trat er wieder aus Sehnſucht nach ſeiner früheren Adminiſtration in die Beamtenlauf- bahn zurück, und er lebt jetzt als Re- viſor der eidgenöſſiſchen Telegraphen- direktion in Bern. S: D’r Koneret ond ’s Grethli, oder: E gföhrlichi Wett (Charakterbild), 1883. ‒ Drei Flüge-n-uf ein Tätſch (Lſp.), 1884. ‒ D’Yferſucht (Lſp.), 1887. ‒ De Ge- burtstag (Luſtſp.), 1887. ‒ E Stuck Studenteläbe (Schw.), 1887. ‒ ’s brochni Herze! (P.), 1892. ‒ Marie, die Waldenſerin (Hiſt. Schſp.), 1894. ‒ Trotz allem e Verlobig’ (Lſp.), 1894. ‒ J de Berge (Lſp.), 1892. ‒ Feld- und Wegblumen (Dn.), 1889. ‒ Herr Pfarrer, i chum mit! (Dialekt-Cha- rakterbild), 1901. ‒ Regen und Son- nenſchein (Burleske), 1906. *Rahn, Max Arthur, wurde am 26. März 1871 in Wurzen (Sachſen) als der Sohn des Kaufmanns Moritz R. geboren, beſuchte die Bürgerſchule u. das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte dann in Leipzig und Breslau Medizin. Nach erlangter Approbation (1896) u. Doktorwürde (1897) bildete er ſich in ärztlicher Beobachtung und Praxis weiter aus und lebte gleichzeitig ſeinen ſchrift- ſtelleriſchen Neigungen ſowohl auf fachwiſſenſchaftlichem als ſchöngeiſti- gem Gebiete. Er hat jetzt ſeinen Wohnſitz in Collm bei Oſchatz (Sach- ſen). S: Gedichte und Erzählungen, 1905. ‒ Silveſter (Schſp.), 1905. ‒ Mancherlei Menſchliches (Einakter- zyklus: Erkenntnis. Dr. ‒ Badekur. Lſp. ‒ Sein Sohn. Trag.), 1906. Rahnheld, Paul, Pſeudon. für Paul Lehnhard; ſ. d.! Rahter, Charlotte, geb. am 1. Ja- nuar 1865 in Oldesloe (Holſtein) konditionierte (1906) in Hamburg S: Frau Neptun (Ein poet. Turnier) 1903. *Raida, Max, pſeudon. Hans Klingen, wurde am 1. Jan. 1868 zu Troppau in Öſterreich-Schleſien geboren und erhielt ſeine Jugend- erziehung im Benediktinerſtifte zu Kremsmünſter (Oberöſterreich), wo er das Gymnaſium abſolvierte und durch ſeine Lehrer auch nachhaltige Anregung zur Beſchäftigung mit der Poeſie erhielt. Nach einer längeren zähen Krankheit ſuchte und fand er Erholung in dem Kurorte Karlsbrunn in den Sudeten, deſſen großartige Umgebung ihn zu einer Reihe von Liedern begeiſterte, die er ſpäter zu Wohltätigkeitszwecken veröffentlichte Er lebt nach ſeiner Geneſung in ſei- ner Vaterſtadt als Schriftſteller. Sei 1898 mit Olga von Zechner, einem Mädchen von hervorragendem Geiſt vermählt, mußte er ſeine Gattin ſchon nach zehnmonatiger glücklichſter Ehe ins Grab ſinken ſehen. S: Karls- brunner Spaziergänge (Ge.), 1896 2. A. 1897. ‒ Spielmannsleben (Ge.), 1897. ‒ Dornröschen (M.), 1898. ‒ Ein Abend bei der Seherin, 1901. ‒ Die Spione (Dram. G.), 1902. Rail, Egon, Pſeud. für Eduard Maria Schranka; ſ. d.! Raimund, Golo, Pſeudon. für Bertha Frederich; ſ. d.! Rain, Karl, Pſeud. für Karl Hugo Rößler; ſ. d.! Rainer, Joſeph, geb. am 10. Febr. 1845 zu Kaltern in Tirol, lebt (1886) *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/388>, abgerufen am 24.11.2024.