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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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kleidete. Jm Jahre 1886 trat er in
Pension und widmete er seine Muße
der dramatischen Schriftstellerei und
humanitären Vereinsangelegenhei-
ten. Er ist inzwischen gestorben.

S:

Aglaja (Dramatisch. G.), 1877. -
Artikel V der Dienstordnung (Genre-
bild), 1877. - Pikante Enthüllungen
(Schsp.), 1877. - Damenwahl (Lsp.),
1879. - Duelle (Schsp.), 1880. - Er
ist es gewesen (P.), 1881. - Wer
war's? (Schw.), 1881. - Jch oder
du! (Schsp.), 1882. - Der Senektus,
oder: Moderne Versicherungsan-
stalten (Schsp.), 1882. - Professor
Rombachs Ehrentag (Lsp.), 1883. -
Richard Solingen (Schsp.), 1883. -
Stadtrat Donning (Lsp.). 1883. -
Familie Rodemann (Lsp.), 1884. -
Sein Fehltritt (Lsp.), 1885. - Der
Vater der Medea (Lsp.), 1885. - Jhr
Mittel (Lsp.), 1885. - Die goldene
Mittelstraße (Lsp.), 1888. - Marion
(Lsp.), 1886. - Papa Noltes Jdeen
(Sch.), 1892. - Der neue Verein
(Hum.-soz. E.), 1896. - Die Stell-
vertreterin (Volksst.), 1898. - Der
wilde Klub (P.), 1898. - Hedwigs
Verlobung (Schw.), 1899. - Briefe
von Selbstmördern (Ein Buch für
Denker und Menschenfreunde), 1905.
- Briefe von Verbrechern (desgl.),
1906.

*Reitterer, Franz Xaver,

psd.
Franz von Friedberg, wurde
am 21. Sept. 1868 zu Friedberg in
Steiermark als der Sohn eines Wag-
nermeisters geb., besuchte die Schule
seiner Vaterstadt und seit 1881 das
fürstbischöfliche Diözesan-Knaben-
seminar in Graz, wo er in Anton
Hirtl einen Lehrer fand, der ihn auf
das Gebiet der schönen Literatur
hinlenkte. Nachdem er noch zwei Klas-
sen des Staatsgymnasiums in Graz
absolviert, trat er auf Wunsch einer
Dame, die ihn bis dahin unterstützt,
1887 zu St. Andrä in den Jesuiten-
orden und wurde sogleich in das un-
garische Novizität nach Tyrnau ge-
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sandt. Jnfolge schwerer Krankheit
zu Anfang des Jahres 1889 aus dem
Orden entlassen, geriet er in die bit-
terste Not, da seine Gönnerin ihre
Hand von ihm gezogen. Jndessen
fanden sich andere Herzen, die ihm
auf den Schlössern Neuschloß und
Freybühel Stärkung seiner Gesund-
heit, Fortsetzung seiner Studien in
Graz und die Absolvierung seiner
Militärpflicht in Brünn (1891-92)
ermöglichten. Seit Oktober 1892 lebte
er als Redakteur in Winterberg
(Böhmen) und siedelte nach einigen
Jahren nach Prachatitz in Böhmen
über, wo er das Wochenblatt
"Deutsche Volkswehr" redigierte. Jm
Jahre 1896 nahm er seinen bleiben-
den Wohnsitz in Budweis, wo er die
bedeutende Verlagsanstalt "Molda-
via" erwarb, 1897 ein neues Blatt
zur Unterhaltung u. Belehrung für
das deutsche Landvolk, den "Dorf-
boten" und 1898 den österr. Bauern-
bund gründete. Jn dieser Tätigkeit
für die Jnteressen des Landvolks
verharrt er noch heute. Seit einigen
Jahren ist er auch Landtagsabge-
ordneter.

S:

D'Hausnoda (Schw.),
1890. - Der Winkelschreiber (Cha-
rakterbild), 1890. - Andreas Hofer
(Tr.), 1891. - Der Schriftsteller
(Schsp.), 1891. - Durch Liebe zum
Siege (E.), 1896. - Meine tote Frau
(N.), 1896. - Leo Scheller (Schsp.),
1903. - Die wilde Eh' (Volksst.), 1906.
- Erlebt und erlauscht (En.), 1909.

Reitzel, Robert,

wurde am 27.
Januar 1849 in Schopfheim in Ba-
den geboren, wo sein Vater Lehrer
war, besuchte die dortige Volksschule,
später die Gymnasien in Karlsruhe,
Mannheim und Konstanz u. begann
dann in Heidelberg das Studium
evangelischer Theologie, das er in-
dessen bald aufgab, um sich der Phi-
losophie, Philologie und Literatur
zuzuwenden. Ohne seine Studien
durch ein Examen zum Abschluß ge-
bracht zu haben, wanderte er 1871

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Rei
kleidete. Jm Jahre 1886 trat er in
Penſion und widmete er ſeine Muße
der dramatiſchen Schriftſtellerei und
humanitären Vereinsangelegenhei-
ten. Er iſt inzwiſchen geſtorben.

S:

Aglaja (Dramatiſch. G.), 1877. ‒
Artikel V der Dienſtordnung (Genre-
bild), 1877. ‒ Pikante Enthüllungen
(Schſp.), 1877. ‒ Damenwahl (Lſp.),
1879. ‒ Duelle (Schſp.), 1880. ‒ Er
iſt es geweſen (P.), 1881. ‒ Wer
war’s? (Schw.), 1881. ‒ Jch oder
du! (Schſp.), 1882. ‒ Der Senektus,
oder: Moderne Verſicherungsan-
ſtalten (Schſp.), 1882. ‒ Profeſſor
Rombachs Ehrentag (Lſp.), 1883. ‒
Richard Solingen (Schſp.), 1883. ‒
Stadtrat Donning (Lſp.). 1883. ‒
Familie Rodemann (Lſp.), 1884. ‒
Sein Fehltritt (Lſp.), 1885. ‒ Der
Vater der Medea (Lſp.), 1885. ‒ Jhr
Mittel (Lſp.), 1885. ‒ Die goldene
Mittelſtraße (Lſp.), 1888. ‒ Marion
(Lſp.), 1886. ‒ Papa Noltes Jdeen
(Sch.), 1892. ‒ Der neue Verein
(Hum.-ſoz. E.), 1896. ‒ Die Stell-
vertreterin (Volksſt.), 1898. ‒ Der
wilde Klub (P.), 1898. ‒ Hedwigs
Verlobung (Schw.), 1899. ‒ Briefe
von Selbſtmördern (Ein Buch für
Denker und Menſchenfreunde), 1905.
‒ Briefe von Verbrechern (desgl.),
1906.

*Reitterer, Franz Xaver,

pſd.
Franz von Friedberg, wurde
am 21. Sept. 1868 zu Friedberg in
Steiermark als der Sohn eines Wag-
nermeiſters geb., beſuchte die Schule
ſeiner Vaterſtadt und ſeit 1881 das
fürſtbiſchöfliche Diözeſan-Knaben-
ſeminar in Graz, wo er in Anton
Hirtl einen Lehrer fand, der ihn auf
das Gebiet der ſchönen Literatur
hinlenkte. Nachdem er noch zwei Klaſ-
ſen des Staatsgymnaſiums in Graz
abſolviert, trat er auf Wunſch einer
Dame, die ihn bis dahin unterſtützt,
1887 zu St. Andrä in den Jeſuiten-
orden und wurde ſogleich in das un-
gariſche Novizität nach Tyrnau ge-
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Rei
ſandt. Jnfolge ſchwerer Krankheit
zu Anfang des Jahres 1889 aus dem
Orden entlaſſen, geriet er in die bit-
terſte Not, da ſeine Gönnerin ihre
Hand von ihm gezogen. Jndeſſen
fanden ſich andere Herzen, die ihm
auf den Schlöſſern Neuſchloß und
Freybühel Stärkung ſeiner Geſund-
heit, Fortſetzung ſeiner Studien in
Graz und die Abſolvierung ſeiner
Militärpflicht in Brünn (1891‒92)
ermöglichten. Seit Oktober 1892 lebte
er als Redakteur in Winterberg
(Böhmen) und ſiedelte nach einigen
Jahren nach Prachatitz in Böhmen
über, wo er das Wochenblatt
„Deutſche Volkswehr“ redigierte. Jm
Jahre 1896 nahm er ſeinen bleiben-
den Wohnſitz in Budweis, wo er die
bedeutende Verlagsanſtalt „Molda-
via“ erwarb, 1897 ein neues Blatt
zur Unterhaltung u. Belehrung für
das deutſche Landvolk, den „Dorf-
boten“ und 1898 den öſterr. Bauern-
bund gründete. Jn dieſer Tätigkeit
für die Jntereſſen des Landvolks
verharrt er noch heute. Seit einigen
Jahren iſt er auch Landtagsabge-
ordneter.

S:

D’Hausnoda (Schw.),
1890. ‒ Der Winkelſchreiber (Cha-
rakterbild), 1890. ‒ Andreas Hofer
(Tr.), 1891. ‒ Der Schriftſteller
(Schſp.), 1891. ‒ Durch Liebe zum
Siege (E.), 1896. ‒ Meine tote Frau
(N.), 1896. ‒ Leo Scheller (Schſp.),
1903. ‒ Die wilde Eh’ (Volksſt.), 1906.
‒ Erlebt und erlauſcht (En.), 1909.

Reitzel, Robert,

wurde am 27.
Januar 1849 in Schopfheim in Ba-
den geboren, wo ſein Vater Lehrer
war, beſuchte die dortige Volksſchule,
ſpäter die Gymnaſien in Karlsruhe,
Mannheim und Konſtanz u. begann
dann in Heidelberg das Studium
evangeliſcher Theologie, das er in-
deſſen bald aufgab, um ſich der Phi-
loſophie, Philologie und Literatur
zuzuwenden. Ohne ſeine Studien
durch ein Examen zum Abſchluß ge-
bracht zu haben, wanderte er 1871

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[430/0434] Rei Rei kleidete. Jm Jahre 1886 trat er in Penſion und widmete er ſeine Muße der dramatiſchen Schriftſtellerei und humanitären Vereinsangelegenhei- ten. Er iſt inzwiſchen geſtorben. S: Aglaja (Dramatiſch. G.), 1877. ‒ Artikel V der Dienſtordnung (Genre- bild), 1877. ‒ Pikante Enthüllungen (Schſp.), 1877. ‒ Damenwahl (Lſp.), 1879. ‒ Duelle (Schſp.), 1880. ‒ Er iſt es geweſen (P.), 1881. ‒ Wer war’s? (Schw.), 1881. ‒ Jch oder du! (Schſp.), 1882. ‒ Der Senektus, oder: Moderne Verſicherungsan- ſtalten (Schſp.), 1882. ‒ Profeſſor Rombachs Ehrentag (Lſp.), 1883. ‒ Richard Solingen (Schſp.), 1883. ‒ Stadtrat Donning (Lſp.). 1883. ‒ Familie Rodemann (Lſp.), 1884. ‒ Sein Fehltritt (Lſp.), 1885. ‒ Der Vater der Medea (Lſp.), 1885. ‒ Jhr Mittel (Lſp.), 1885. ‒ Die goldene Mittelſtraße (Lſp.), 1888. ‒ Marion (Lſp.), 1886. ‒ Papa Noltes Jdeen (Sch.), 1892. ‒ Der neue Verein (Hum.-ſoz. E.), 1896. ‒ Die Stell- vertreterin (Volksſt.), 1898. ‒ Der wilde Klub (P.), 1898. ‒ Hedwigs Verlobung (Schw.), 1899. ‒ Briefe von Selbſtmördern (Ein Buch für Denker und Menſchenfreunde), 1905. ‒ Briefe von Verbrechern (desgl.), 1906. *Reitterer, Franz Xaver, pſd. Franz von Friedberg, wurde am 21. Sept. 1868 zu Friedberg in Steiermark als der Sohn eines Wag- nermeiſters geb., beſuchte die Schule ſeiner Vaterſtadt und ſeit 1881 das fürſtbiſchöfliche Diözeſan-Knaben- ſeminar in Graz, wo er in Anton Hirtl einen Lehrer fand, der ihn auf das Gebiet der ſchönen Literatur hinlenkte. Nachdem er noch zwei Klaſ- ſen des Staatsgymnaſiums in Graz abſolviert, trat er auf Wunſch einer Dame, die ihn bis dahin unterſtützt, 1887 zu St. Andrä in den Jeſuiten- orden und wurde ſogleich in das un- gariſche Novizität nach Tyrnau ge- ſandt. Jnfolge ſchwerer Krankheit zu Anfang des Jahres 1889 aus dem Orden entlaſſen, geriet er in die bit- terſte Not, da ſeine Gönnerin ihre Hand von ihm gezogen. Jndeſſen fanden ſich andere Herzen, die ihm auf den Schlöſſern Neuſchloß und Freybühel Stärkung ſeiner Geſund- heit, Fortſetzung ſeiner Studien in Graz und die Abſolvierung ſeiner Militärpflicht in Brünn (1891‒92) ermöglichten. Seit Oktober 1892 lebte er als Redakteur in Winterberg (Böhmen) und ſiedelte nach einigen Jahren nach Prachatitz in Böhmen über, wo er das Wochenblatt „Deutſche Volkswehr“ redigierte. Jm Jahre 1896 nahm er ſeinen bleiben- den Wohnſitz in Budweis, wo er die bedeutende Verlagsanſtalt „Molda- via“ erwarb, 1897 ein neues Blatt zur Unterhaltung u. Belehrung für das deutſche Landvolk, den „Dorf- boten“ und 1898 den öſterr. Bauern- bund gründete. Jn dieſer Tätigkeit für die Jntereſſen des Landvolks verharrt er noch heute. Seit einigen Jahren iſt er auch Landtagsabge- ordneter. S: D’Hausnoda (Schw.), 1890. ‒ Der Winkelſchreiber (Cha- rakterbild), 1890. ‒ Andreas Hofer (Tr.), 1891. ‒ Der Schriftſteller (Schſp.), 1891. ‒ Durch Liebe zum Siege (E.), 1896. ‒ Meine tote Frau (N.), 1896. ‒ Leo Scheller (Schſp.), 1903. ‒ Die wilde Eh’ (Volksſt.), 1906. ‒ Erlebt und erlauſcht (En.), 1909. Reitzel, Robert, wurde am 27. Januar 1849 in Schopfheim in Ba- den geboren, wo ſein Vater Lehrer war, beſuchte die dortige Volksſchule, ſpäter die Gymnaſien in Karlsruhe, Mannheim und Konſtanz u. begann dann in Heidelberg das Studium evangeliſcher Theologie, das er in- deſſen bald aufgab, um ſich der Phi- loſophie, Philologie und Literatur zuzuwenden. Ohne ſeine Studien durch ein Examen zum Abſchluß ge- bracht zu haben, wanderte er 1871 *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/434>, abgerufen am 24.11.2024.