Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sach rache). - Die Liebe des Plato,1907. Sacher-Masoch, Angelika Au- rora, pseud. Wanda von Duna- Sach Ehe mit S.-M. geschieden und siespäter auch von St. Cere verlassen worden war, nahm sie ihre schrift- stellerische Tätigkeit wieder auf, in- dem sie Feuilletons und Novellen in verschiedenen Blättern veröffent- lichte. Jm Jahre 1906 -- elf Jahre nach dem Tode ihres Gatten -- schrieb sie ihr Buch "Meine Lebensbeichte", in welchem sie sich als Märtyrerin hinzustellen und auf das Andenken ihres Gatten Schmutz zu häufen ver- suchte. Doch hat Karl Felix von Schlichtegroll (s. d.) in seinem Werke "Wanda ohne Maske und Pelz; nebst Veröffentlichungen aus S.-M.'s Tagebuch" (1906) den Nachweis ge- führt, daß sie sich fast Seite für Seite sehr stark geirrt habe. S: Der Ro- Sachers, Joseph, geb. am 27. Aug. S: Gesammelte Schriften (meist Sachs, Erich, geb. am 16. April * 7*
Sach rache). – Die Liebe des Plato,1907. Sacher-Maſoch, Angelika Au- rora, pſeud. Wanda von Duna- Sach Ehe mit S.-M. geſchieden und ſieſpäter auch von St. Cère verlaſſen worden war, nahm ſie ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit wieder auf, in- dem ſie Feuilletons und Novellen in verſchiedenen Blättern veröffent- lichte. Jm Jahre 1906 — elf Jahre nach dem Tode ihres Gatten — ſchrieb ſie ihr Buch „Meine Lebensbeichte“, in welchem ſie ſich als Märtyrerin hinzuſtellen und auf das Andenken ihres Gatten Schmutz zu häufen ver- ſuchte. Doch hat Karl Felix von Schlichtegroll (ſ. d.) in ſeinem Werke „Wanda ohne Maske und Pelz; nebſt Veröffentlichungen aus S.-M.’s Tagebuch“ (1906) den Nachweis ge- führt, daß ſie ſich faſt Seite für Seite ſehr ſtark geirrt habe. S: Der Ro- Sachers, Joſeph, geb. am 27. Aug. S: Geſammelte Schriften (meiſt Sachs, Erich, geb. am 16. April * 7*
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Sach
Sach
rache). – Die Liebe des Plato,
1907.
Sacher-Maſoch, Angelika Au-
rora, pſeud. Wanda von Duna-
jew, wurde am 14. März 1845 in
Graz als Tochter des k. k. Fouriers
Wilhelm Rümelin geboren. Jhr
Lebenswandel war Schuld daran,
daß ihr Vater Frau und Kinder ver-
ließ und ſich nach Linz begab. Nach-
dem ſie Verkäuferin in einer Tabak-
trafik und einer Sodawaſſerbude
geweſen war und in der Liebe große
Erfahrung geſammelt hatte, gelang
es ihr, ſich an den Schriftſteller Leo-
pold von S. (den Vorigen) zu machen,
den ſie als ſeine Liebſte nach Wien
begleitete, und der ſie am 12. Oktbr.
1873 heiratete. Völlig ungebildet,
wie ſie war, vermochte ſie kaum, einen
Satz richtig zu ſchreiben. Dennoch
gelang es ihr unter Anleitung ihres
Gatten, ſich als Schriftſtellerin zu
betätigen. Jn Wahrheit entwarf
der Gatte ihre Novellen; ſie arbeitete
ſie nur aus, und vom Gatten über-
arbeitet und korrigiert, nahmen ſie
dann den Weg in die Öffentlichkeit.
Manche ihrer unter ihrem Pſeudo-
nym publizierten Novellen ſind aber
überhaupt nicht von ihr, ſondern
ſtammen gänzlich aus ihres Gatten
Feder. Sie gewann einen ſehr un-
heilvollen Einfluß auf S.-M., deſſen
krankhafte Anlagen ſie aus egoiſtiſchen
Motiven förderte, ſtatt ſie zurückzu-
dämmen. Jn Budapeſt ſtand ſie, an-
geblich (u. teilweiſe auch wirklich), um
den perverſen Wünſchen ihres Gat-
ten zu genügen, zu zwei Jsraeliten
in unerlaubten Beziehungen; in Leip-
zig fing ſie eine ſchamloſe Liebſchaft
mit dem Journaliſten Jakob Armand
Roſenthal aus Fürth an, dem ſpäter
weltberüchtigten Jaques Saint-Cère
am Pariſer „Figaro“, entlief im Som-
mer 1882 mit ihm aus Leipzig in die
Welt hinein und lebte ſpäter, ohne
ihm ehelich verbunden zu ſein, mit
ihm in Paris. Nachdem 1886 ihre
Ehe mit S.-M. geſchieden und ſie
ſpäter auch von St. Cère verlaſſen
worden war, nahm ſie ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit wieder auf, in-
dem ſie Feuilletons und Novellen in
verſchiedenen Blättern veröffent-
lichte. Jm Jahre 1906 — elf Jahre
nach dem Tode ihres Gatten — ſchrieb
ſie ihr Buch „Meine Lebensbeichte“,
in welchem ſie ſich als Märtyrerin
hinzuſtellen und auf das Andenken
ihres Gatten Schmutz zu häufen ver-
ſuchte. Doch hat Karl Felix von
Schlichtegroll (ſ. d.) in ſeinem Werke
„Wanda ohne Maske und Pelz; nebſt
Veröffentlichungen aus S.-M.’s
Tagebuch“ (1906) den Nachweis ge-
führt, daß ſie ſich faſt Seite für Seite
ſehr ſtark geirrt habe.
S: Der Ro-
man einer tugendhaften Frau (R.),
1873. – Falſcher Hermelin (Geſch. a.
d. vornehmen Welt), 1879. – Echter
Hermelin (Geſch. aus der vornehmen
Welt), 1879. – Die Damen in Pelz
(Geſchn.), 1881; 7. A. 1896. – Meine
Lebensbeichte, 1906.
Sachers, Joſeph, geb. am 27. Aug.
1803 zu Reichenberg in Böhmen, be-
ſuchte das Gymnaſium zu Jungbunz-
lau, um ſich auf eine wiſſenſchaftliche
Laufbahn vorzubereiten, mußte aber,
durch widrige Umſtände gezwungen,
das Studium aufgeben und zur Tuch-
macherei übergehen. Jnmitten ſeiner
Arbeitstätigkeit erwachte ſeine Nei-
gung zur Poeſie und zu ſchriftſtelleri-
ſcher Tätigkeit. Ein längeres Gedicht
„Ludwig von Hammerſtein“, das
1834 in den „Erinnerungen“ erſchien,
hatte einen Wechſel ſeiner Lebensver-
hältniſſe zur Folge, indem er eine
Anſtellung in der Finkſchen Advoka-
turskanzlei erhielt. Später war er
bei der gräfl. Clam-Gallasſchen Ober-
amtmannſchaft und dann bei der
Bezirkshauptmannſchaft in Friedland
bedienſtet, wo er am 22. Febr. 1859
ſtarb.
S: Geſammelte Schriften (meiſt
Ge.); hrsg. von Wilh. Franz, 1886.
Sachs, Erich, geb. am 16. April
* 7*
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