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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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überaus günstige Erfolg ihres ersten
Buches, das ihr sogar die Freund-
schaft Gustav Freytags eintrug, war
ihr ein Ansporn zu weiterer literari-
scher Betätigung.

S:

Lose Blätter
aus Brasilien, 1885. - Brasilianische
Novellen (mit einem Vorwort von
Gustav Freytag), 1887. - Mühlen-
geschichten (Schlesw.-Holstein. En.),
1894. - Meerumschlungen (3 Nn.),
1895. - Moderne Romfahrt (Reise-
buch), 1897. - Zu Haus (Schlesw.-
Holstein. Nn.), 1900. - Aus dem
Hamsterkasten (desgl.), 1908.

*Schenck, Maximilian Rudolf,


pseud. Max Rudolf, wurde am 26.
Januar 1851 in Leipzig als Sohn
eines Großkaufmanns geboren, der
ihn zu seinem einstigen Mitarbeiter
und Nachfolger in seiner Großhand-
lung bestimmte. Der Sohn besuchte
die Bürgerschule in Leipzig, durch-
lief die Realschule und studierte durch
sechs Semester an der höheren Han-
delslehranstalt alle für seinen ihm
bestimmten Beruf notwendigen Fä-
cher, obwohl er allen diesen Dingen
wenig Jnteresse entgegenbrachte, das
sich in erster Linie den Sprachen und
der Literatur zuwandte. Leider aber
lasteten zu dieser Zeit ungünstige
Verhältnisse auf dem väterlichen Un-
ternehmen und machten einen Wechsel
in dem Lebenswege des Sohnes un-
möglich. Als dieser daher sein Dienst-
jahr hinter sich hatte und aus dem
Feldzuge gegen Frankreich heimge-
kehrt war, wandte er sich mit größtem
Ernste seinem Berufe zu und hielt
ihm viele Jahre die Treue. Dann
aber fügte es ein freundliches Ge-
schick, daß er seinen Neigungen doch
noch folgen und sich dem Studium
sorglos widmen konnte. Jn dem ihm
von gütigen Göttern bescherten Land-
sitze Neufriedstein bei Dresden, be-
traut von liebender Gattin, die an
seinem Streben mit aller Freude teil-
nahm, durfte er sich einen neuen
Lebensweg bauen, und bald erschien
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Sche
denn auch der erste Band seiner Ge-
dichte. Lange und schöne Reisen in
fernern Ländern erschlossen ihm un-
geahnte Schätze u. ließen ihn Freunde
finden, die ihn in die persische, ita-
lienische und englische Dichtkunst ein-
führten. So entstanden die Über-
tragungen der "Ruba'iyab (Sprüche)
des Omar Chajjam aus dem Persi-
schen" (1902), der "Dramen Meta-
stasios aus dem Jtalienischen" (1910)
und der "Ruba'iyab (101 Strophen)
des Omar Chajjam von Edward
Fitzgerald aus d. Englischen" (1911).
Gesundheitsrücksichten hatten ihn in-
zwischen bestimmt, sein Tuskulum,
den Neufriedstein, einer menschen-
freundlichen Stiftung zu überlassen
und seinen Wohnsitz ganz nach Via-
reggio in Jtalien zu verlegen, wo er
und die Seinen schon viele Jahre
ständige Wintergäste gewesen waren.
Erst 1909 kehrte er nach Deutschland
zurück und nahm seinen Wohnsitz in
Leipzig.

S:

Für wen? (Ge.), 1886.
- "Erbe" (Versbuch eines Verbann-
ten), 1911.

*Schenk, A. L.,

geb. 1832 zu Jnns-
bruck, absolvierte dort die Humaniora
und ging dann zum Theater über.
Jm Jahre 1874 war er Direktor
der bayerischen Provinzialbühnen in
Landshut u. Freising. Einige Jahre
danach verfiel er in Geistesumnach-
tung und mußte der Jrrenanstalt zu
Hall in Tirol überwiesen werden;
hier ist er 1879 gestorben.

S:

Michael
Kohlhaas (Tr. nach Heinrich von
Kleists gleichnamiger Novelle frei
bearb.), 1866. - Die Florentiner (Tr.),
1866. - Robert Essex (Tr.), 1879. -
Die Herrin von Aosta (Dr.), 1879.

*Schenk zu Schweinsberg,
Karl Freiherr,

geb. am 2. Novbr. 1835
zu Darmstadt, besuchte das Gymna-
sium daselbst u. studierte später Juris-
prudenz u. Landwirtschaft, um sein
Gut Wäldershausen in Oberhessen
selbst bewirtschaften zu können. Wäh-
rend des Winters weilt er als Ober-

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Sche
überaus günſtige Erfolg ihres erſten
Buches, das ihr ſogar die Freund-
ſchaft Guſtav Freytags eintrug, war
ihr ein Anſporn zu weiterer literari-
ſcher Betätigung.

S:

Loſe Blätter
aus Braſilien, 1885. – Braſilianiſche
Novellen (mit einem Vorwort von
Guſtav Freytag), 1887. – Mühlen-
geſchichten (Schlesw.-Holſtein. En.),
1894. – Meerumſchlungen (3 Nn.),
1895. – Moderne Romfahrt (Reiſe-
buch), 1897. – Zu Haus (Schlesw.-
Holſtein. Nn.), 1900. – Aus dem
Hamſterkaſten (desgl.), 1908.

*Schenck, Maximilian Rudolf,


pſeud. Max Rudolf, wurde am 26.
Januar 1851 in Leipzig als Sohn
eines Großkaufmanns geboren, der
ihn zu ſeinem einſtigen Mitarbeiter
und Nachfolger in ſeiner Großhand-
lung beſtimmte. Der Sohn beſuchte
die Bürgerſchule in Leipzig, durch-
lief die Realſchule und ſtudierte durch
ſechs Semeſter an der höheren Han-
delslehranſtalt alle für ſeinen ihm
beſtimmten Beruf notwendigen Fä-
cher, obwohl er allen dieſen Dingen
wenig Jntereſſe entgegenbrachte, das
ſich in erſter Linie den Sprachen und
der Literatur zuwandte. Leider aber
laſteten zu dieſer Zeit ungünſtige
Verhältniſſe auf dem väterlichen Un-
ternehmen und machten einen Wechſel
in dem Lebenswege des Sohnes un-
möglich. Als dieſer daher ſein Dienſt-
jahr hinter ſich hatte und aus dem
Feldzuge gegen Frankreich heimge-
kehrt war, wandte er ſich mit größtem
Ernſte ſeinem Berufe zu und hielt
ihm viele Jahre die Treue. Dann
aber fügte es ein freundliches Ge-
ſchick, daß er ſeinen Neigungen doch
noch folgen und ſich dem Studium
ſorglos widmen konnte. Jn dem ihm
von gütigen Göttern beſcherten Land-
ſitze Neufriedſtein bei Dresden, be-
traut von liebender Gattin, die an
ſeinem Streben mit aller Freude teil-
nahm, durfte er ſich einen neuen
Lebensweg bauen, und bald erſchien
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denn auch der erſte Band ſeiner Ge-
dichte. Lange und ſchöne Reiſen in
fernern Ländern erſchloſſen ihm un-
geahnte Schätze u. ließen ihn Freunde
finden, die ihn in die perſiſche, ita-
lieniſche und engliſche Dichtkunſt ein-
führten. So entſtanden die Über-
tragungen der „Ruba’iyab (Sprüche)
des Omar Chajjam aus dem Perſi-
ſchen“ (1902), der „Dramen Meta-
ſtaſios aus dem Jtalieniſchen“ (1910)
und der „Ruba’iyab (101 Strophen)
des Omar Chajjam von Edward
Fitzgerald aus d. Engliſchen“ (1911).
Geſundheitsrückſichten hatten ihn in-
zwiſchen beſtimmt, ſein Tuskulum,
den Neufriedſtein, einer menſchen-
freundlichen Stiftung zu überlaſſen
und ſeinen Wohnſitz ganz nach Via-
reggio in Jtalien zu verlegen, wo er
und die Seinen ſchon viele Jahre
ſtändige Wintergäſte geweſen waren.
Erſt 1909 kehrte er nach Deutſchland
zurück und nahm ſeinen Wohnſitz in
Leipzig.

S:

Für wen? (Ge.), 1886.
– „Erbe“ (Versbuch eines Verbann-
ten), 1911.

*Schenk, A. L.,

geb. 1832 zu Jnns-
bruck, abſolvierte dort die Humaniora
und ging dann zum Theater über.
Jm Jahre 1874 war er Direktor
der bayeriſchen Provinzialbühnen in
Landshut u. Freiſing. Einige Jahre
danach verfiel er in Geiſtesumnach-
tung und mußte der Jrrenanſtalt zu
Hall in Tirol überwieſen werden;
hier iſt er 1879 geſtorben.

S:

Michael
Kohlhaas (Tr. nach Heinrich von
Kleiſts gleichnamiger Novelle frei
bearb.), 1866. – Die Florentiner (Tr.),
1866. – Robert Eſſex (Tr.), 1879. –
Die Herrin von Aoſta (Dr.), 1879.

*Schenk zu Schweinsberg,
Karl Freiherr,

geb. am 2. Novbr. 1835
zu Darmſtadt, beſuchte das Gymna-
ſium daſelbſt u. ſtudierte ſpäter Juris-
prudenz u. Landwirtſchaft, um ſein
Gut Wäldershauſen in Oberheſſen
ſelbſt bewirtſchaften zu können. Wäh-
rend des Winters weilt er als Ober-

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[163/0167] Sche Sche überaus günſtige Erfolg ihres erſten Buches, das ihr ſogar die Freund- ſchaft Guſtav Freytags eintrug, war ihr ein Anſporn zu weiterer literari- ſcher Betätigung. S: Loſe Blätter aus Braſilien, 1885. – Braſilianiſche Novellen (mit einem Vorwort von Guſtav Freytag), 1887. – Mühlen- geſchichten (Schlesw.-Holſtein. En.), 1894. – Meerumſchlungen (3 Nn.), 1895. – Moderne Romfahrt (Reiſe- buch), 1897. – Zu Haus (Schlesw.- Holſtein. Nn.), 1900. – Aus dem Hamſterkaſten (desgl.), 1908. *Schenck, Maximilian Rudolf, pſeud. Max Rudolf, wurde am 26. Januar 1851 in Leipzig als Sohn eines Großkaufmanns geboren, der ihn zu ſeinem einſtigen Mitarbeiter und Nachfolger in ſeiner Großhand- lung beſtimmte. Der Sohn beſuchte die Bürgerſchule in Leipzig, durch- lief die Realſchule und ſtudierte durch ſechs Semeſter an der höheren Han- delslehranſtalt alle für ſeinen ihm beſtimmten Beruf notwendigen Fä- cher, obwohl er allen dieſen Dingen wenig Jntereſſe entgegenbrachte, das ſich in erſter Linie den Sprachen und der Literatur zuwandte. Leider aber laſteten zu dieſer Zeit ungünſtige Verhältniſſe auf dem väterlichen Un- ternehmen und machten einen Wechſel in dem Lebenswege des Sohnes un- möglich. Als dieſer daher ſein Dienſt- jahr hinter ſich hatte und aus dem Feldzuge gegen Frankreich heimge- kehrt war, wandte er ſich mit größtem Ernſte ſeinem Berufe zu und hielt ihm viele Jahre die Treue. Dann aber fügte es ein freundliches Ge- ſchick, daß er ſeinen Neigungen doch noch folgen und ſich dem Studium ſorglos widmen konnte. Jn dem ihm von gütigen Göttern beſcherten Land- ſitze Neufriedſtein bei Dresden, be- traut von liebender Gattin, die an ſeinem Streben mit aller Freude teil- nahm, durfte er ſich einen neuen Lebensweg bauen, und bald erſchien denn auch der erſte Band ſeiner Ge- dichte. Lange und ſchöne Reiſen in fernern Ländern erſchloſſen ihm un- geahnte Schätze u. ließen ihn Freunde finden, die ihn in die perſiſche, ita- lieniſche und engliſche Dichtkunſt ein- führten. So entſtanden die Über- tragungen der „Ruba’iyab (Sprüche) des Omar Chajjam aus dem Perſi- ſchen“ (1902), der „Dramen Meta- ſtaſios aus dem Jtalieniſchen“ (1910) und der „Ruba’iyab (101 Strophen) des Omar Chajjam von Edward Fitzgerald aus d. Engliſchen“ (1911). Geſundheitsrückſichten hatten ihn in- zwiſchen beſtimmt, ſein Tuskulum, den Neufriedſtein, einer menſchen- freundlichen Stiftung zu überlaſſen und ſeinen Wohnſitz ganz nach Via- reggio in Jtalien zu verlegen, wo er und die Seinen ſchon viele Jahre ſtändige Wintergäſte geweſen waren. Erſt 1909 kehrte er nach Deutſchland zurück und nahm ſeinen Wohnſitz in Leipzig. S: Für wen? (Ge.), 1886. – „Erbe“ (Versbuch eines Verbann- ten), 1911. *Schenk, A. L., geb. 1832 zu Jnns- bruck, abſolvierte dort die Humaniora und ging dann zum Theater über. Jm Jahre 1874 war er Direktor der bayeriſchen Provinzialbühnen in Landshut u. Freiſing. Einige Jahre danach verfiel er in Geiſtesumnach- tung und mußte der Jrrenanſtalt zu Hall in Tirol überwieſen werden; hier iſt er 1879 geſtorben. S: Michael Kohlhaas (Tr. nach Heinrich von Kleiſts gleichnamiger Novelle frei bearb.), 1866. – Die Florentiner (Tr.), 1866. – Robert Eſſex (Tr.), 1879. – Die Herrin von Aoſta (Dr.), 1879. *Schenk zu Schweinsberg, Karl Freiherr, geb. am 2. Novbr. 1835 zu Darmſtadt, beſuchte das Gymna- ſium daſelbſt u. ſtudierte ſpäter Juris- prudenz u. Landwirtſchaft, um ſein Gut Wäldershauſen in Oberheſſen ſelbſt bewirtſchaften zu können. Wäh- rend des Winters weilt er als Ober- * 11*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/167>, abgerufen am 24.11.2024.