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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sche
konservative Zeitung "Die Schild-
wache am Jura", die er bis 1840
leitete, und die auf die politischen
Verhältnisse der Schweiz nicht ohne
Einfluß war. Mit besonderem Dis-
pens, da er das vom Gesetz bestimmte
Alter noch nicht hatte, trat er in den
Großen Rat des Kanton Solothurn
u. in den Stadtrat. Jm Jahre 1841
wurde er mit noch andern Führern
der konservativen Partei gefangen
gesetzt und ihm der Prozeß gemacht,
der 1843 mit seiner Verurteilung zu
einer Freiheitsstrafe endigte. Bis
zu den Zeiten des Sonderbundkrie-
ges hielt er sich meistens in Luzern
auf, wurde 1848 provisorisch erster
Polizeisekretär u. noch in demselben
Jahre Sekretär der neu begründeten,
durch den Krieg wieder aufgelösten
Borromäischen Akademie. Seit 1848
lebte er, mit wissenschaftlichen Arbei-
ten beschäftigt, in Solothurn, zuletzt
in Luzern, wo er im Februar 1885
starb. Den Grafentitel hatte er vom
Papste erhalten.

S:

Morgenstunden
im Staatsgefängnisse, 1844. - Aus
dem Tornister eines Soldaten der
Revolutions-Armee (En. a. d. fran-
zösischen Schreckenszeit); III, 1856.
Neue Ausg. u. d. T.: Jm Zeichen der
Jakobinermütze (Erinnerungen a. d.
Tornister pp.), 1902.

*Scherlag, Lorenz,

* am 30. Ja-
nuar 1881 in Chorostkow in Galizien,
kam mit 13 Jahren nach Wien und
absolvierte hier die technischen Stu-
dien. Er ist von Beruf Jngenieur u.
führt seit Ende 1907 die Leitung eines
größeren Jngenieurbureaus in Lem-
berg. Er ist ständiger Mitarbeiter
verschiedener Zeitungen des österreich.
Ostens und hat sich als Übersetzer
moderner polnischer Lyrik bekannt
gemacht.

S:

Sehnsucht (Ge. u. Lr.),
1907. - Anthologie moderner Lyrik
Polens (Hrsg. mit seinem Bruder),
1908.

*Scherlag, Marek,

älterer Bruder
des Vorigen, geb. am 3. Juli 1878
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Sche
in Chorostkow (Galizien), besuchte die
Gymnasien in Stryj und Wien und
vollendete hier seine philosophischen
und juridischen Studien. Er lebt jetzt
(1908) als Dr. phil. und Sekretär
der k. k. privil. österr. Hypotheken-
bank in Wien.

S:

Einsamkeit (Ge.),
1900. - Anthologie moderner Lyrik
Polens (Hrsg. mit seinem Bruder),
1908.

Schermer, Franz Joseph,

* 1804
zu Herlheim in Unterfranken, Sohn
eines praktischen Arztes, besuchte das
Gymnasium zu Würzburg und stu-
dierte dann auf der dortigen Univer-
sität Theologie, klassische und orien-
talische Sprachen. Später wirkte er
als Kaplan an verschiedenen Orten
u. setzte mit Vorliebe die schon frü-
her begonnene Beschäftigung mit der
Schellingschen u. Hegelschen Philo-
sophie fort, wurde 1833 Doktor der
Philosophie, später auch Doktor der
Theologie, 1836 Bibliothekar des
Prinzen Dom Fernando, Gemahls
der Königin Maria da Gloria von
Portugal, und nach seiner Rückkehr
in die Heimat Pfarrer in Karlburg
bei Würzburg, wo er am 16. Juli
1881 starb.

S:

Gedichte, 1835.

*Scherr, Johannes,

der seine
ersten Dichtungen unter den Namen
Hans Scherr oder Hans Scheer
veröffentlichte, wurde am 3. Oktober
1817 zu Hohenrechberg in Württem-
berg, wo sein Vater Lehrer war, ge-
boren. Der Knabe genoß eine muster-
hafte Erziehung und Ausbildung; der
ungewöhnlich begabte Vater und eine
vortreffliche Mutter, welcher der Sohn
in der Vorrede von "Schiller und seine
Zeit" ein wohlverdientes Denkmal
gesetzt hat, waren von bestimmendem
Einfluß auf die Natur des Knaben.
Dieser besuchte die Gymnasien zu
Schwäbisch-Gmünd, Zürich und
Ehingen a. d. Donau u. von 1837-40
die Universität Tübingen; die Mittel
zu seinen Studien bot ihm sein älterer
Bruder Thomas, der 1870 als thur-

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Sche
konſervative Zeitung „Die Schild-
wache am Jura“, die er bis 1840
leitete, und die auf die politiſchen
Verhältniſſe der Schweiz nicht ohne
Einfluß war. Mit beſonderem Dis-
pens, da er das vom Geſetz beſtimmte
Alter noch nicht hatte, trat er in den
Großen Rat des Kanton Solothurn
u. in den Stadtrat. Jm Jahre 1841
wurde er mit noch andern Führern
der konſervativen Partei gefangen
geſetzt und ihm der Prozeß gemacht,
der 1843 mit ſeiner Verurteilung zu
einer Freiheitsſtrafe endigte. Bis
zu den Zeiten des Sonderbundkrie-
ges hielt er ſich meiſtens in Luzern
auf, wurde 1848 proviſoriſch erſter
Polizeiſekretär u. noch in demſelben
Jahre Sekretär der neu begründeten,
durch den Krieg wieder aufgelöſten
Borromäiſchen Akademie. Seit 1848
lebte er, mit wiſſenſchaftlichen Arbei-
ten beſchäftigt, in Solothurn, zuletzt
in Luzern, wo er im Februar 1885
ſtarb. Den Grafentitel hatte er vom
Papſte erhalten.

S:

Morgenſtunden
im Staatsgefängniſſe, 1844. – Aus
dem Torniſter eines Soldaten der
Revolutions-Armee (En. a. d. fran-
zöſiſchen Schreckenszeit); III, 1856.
Neue Ausg. u. d. T.: Jm Zeichen der
Jakobinermütze (Erinnerungen a. d.
Torniſter pp.), 1902.

*Scherlag, Lorenz,

* am 30. Ja-
nuar 1881 in Choroſtków in Galizien,
kam mit 13 Jahren nach Wien und
abſolvierte hier die techniſchen Stu-
dien. Er iſt von Beruf Jngenieur u.
führt ſeit Ende 1907 die Leitung eines
größeren Jngenieurbureaus in Lem-
berg. Er iſt ſtändiger Mitarbeiter
verſchiedener Zeitungen des öſterreich.
Oſtens und hat ſich als Überſetzer
moderner polniſcher Lyrik bekannt
gemacht.

S:

Sehnſucht (Ge. u. Lr.),
1907. – Anthologie moderner Lyrik
Polens (Hrsg. mit ſeinem Bruder),
1908.

*Scherlag, Marek,

älterer Bruder
des Vorigen, geb. am 3. Juli 1878
[Spaltenumbruch]

Sche
in Choroſtków (Galizien), beſuchte die
Gymnaſien in Stryj und Wien und
vollendete hier ſeine philoſophiſchen
und juridiſchen Studien. Er lebt jetzt
(1908) als Dr. phil. und Sekretär
der k. k. privil. öſterr. Hypotheken-
bank in Wien.

S:

Einſamkeit (Ge.),
1900. – Anthologie moderner Lyrik
Polens (Hrsg. mit ſeinem Bruder),
1908.

Schermer, Franz Joſeph,

* 1804
zu Herlheim in Unterfranken, Sohn
eines praktiſchen Arztes, beſuchte das
Gymnaſium zu Würzburg und ſtu-
dierte dann auf der dortigen Univer-
ſität Theologie, klaſſiſche und orien-
taliſche Sprachen. Später wirkte er
als Kaplan an verſchiedenen Orten
u. ſetzte mit Vorliebe die ſchon frü-
her begonnene Beſchäftigung mit der
Schellingſchen u. Hegelſchen Philo-
ſophie fort, wurde 1833 Doktor der
Philoſophie, ſpäter auch Doktor der
Theologie, 1836 Bibliothekar des
Prinzen Dom Fernando, Gemahls
der Königin Maria da Gloria von
Portugal, und nach ſeiner Rückkehr
in die Heimat Pfarrer in Karlburg
bei Würzburg, wo er am 16. Juli
1881 ſtarb.

S:

Gedichte, 1835.

*Scherr, Johannes,

der ſeine
erſten Dichtungen unter den Namen
Hans Scherr oder Hans Scheer
veröffentlichte, wurde am 3. Oktober
1817 zu Hohenrechberg in Württem-
berg, wo ſein Vater Lehrer war, ge-
boren. Der Knabe genoß eine muſter-
hafte Erziehung und Ausbildung; der
ungewöhnlich begabte Vater und eine
vortreffliche Mutter, welcher der Sohn
in der Vorrede von „Schiller und ſeine
Zeit“ ein wohlverdientes Denkmal
geſetzt hat, waren von beſtimmendem
Einfluß auf die Natur des Knaben.
Dieſer beſuchte die Gymnaſien zu
Schwäbiſch-Gmünd, Zürich und
Ehingen a. d. Donau u. von 1837–40
die Univerſität Tübingen; die Mittel
zu ſeinen Studien bot ihm ſein älterer
Bruder Thomas, der 1870 als thur-

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[167/0171] Sche Sche konſervative Zeitung „Die Schild- wache am Jura“, die er bis 1840 leitete, und die auf die politiſchen Verhältniſſe der Schweiz nicht ohne Einfluß war. Mit beſonderem Dis- pens, da er das vom Geſetz beſtimmte Alter noch nicht hatte, trat er in den Großen Rat des Kanton Solothurn u. in den Stadtrat. Jm Jahre 1841 wurde er mit noch andern Führern der konſervativen Partei gefangen geſetzt und ihm der Prozeß gemacht, der 1843 mit ſeiner Verurteilung zu einer Freiheitsſtrafe endigte. Bis zu den Zeiten des Sonderbundkrie- ges hielt er ſich meiſtens in Luzern auf, wurde 1848 proviſoriſch erſter Polizeiſekretär u. noch in demſelben Jahre Sekretär der neu begründeten, durch den Krieg wieder aufgelöſten Borromäiſchen Akademie. Seit 1848 lebte er, mit wiſſenſchaftlichen Arbei- ten beſchäftigt, in Solothurn, zuletzt in Luzern, wo er im Februar 1885 ſtarb. Den Grafentitel hatte er vom Papſte erhalten. S: Morgenſtunden im Staatsgefängniſſe, 1844. – Aus dem Torniſter eines Soldaten der Revolutions-Armee (En. a. d. fran- zöſiſchen Schreckenszeit); III, 1856. Neue Ausg. u. d. T.: Jm Zeichen der Jakobinermütze (Erinnerungen a. d. Torniſter pp.), 1902. *Scherlag, Lorenz, * am 30. Ja- nuar 1881 in Choroſtków in Galizien, kam mit 13 Jahren nach Wien und abſolvierte hier die techniſchen Stu- dien. Er iſt von Beruf Jngenieur u. führt ſeit Ende 1907 die Leitung eines größeren Jngenieurbureaus in Lem- berg. Er iſt ſtändiger Mitarbeiter verſchiedener Zeitungen des öſterreich. Oſtens und hat ſich als Überſetzer moderner polniſcher Lyrik bekannt gemacht. S: Sehnſucht (Ge. u. Lr.), 1907. – Anthologie moderner Lyrik Polens (Hrsg. mit ſeinem Bruder), 1908. *Scherlag, Marek, älterer Bruder des Vorigen, geb. am 3. Juli 1878 in Choroſtków (Galizien), beſuchte die Gymnaſien in Stryj und Wien und vollendete hier ſeine philoſophiſchen und juridiſchen Studien. Er lebt jetzt (1908) als Dr. phil. und Sekretär der k. k. privil. öſterr. Hypotheken- bank in Wien. S: Einſamkeit (Ge.), 1900. – Anthologie moderner Lyrik Polens (Hrsg. mit ſeinem Bruder), 1908. Schermer, Franz Joſeph, * 1804 zu Herlheim in Unterfranken, Sohn eines praktiſchen Arztes, beſuchte das Gymnaſium zu Würzburg und ſtu- dierte dann auf der dortigen Univer- ſität Theologie, klaſſiſche und orien- taliſche Sprachen. Später wirkte er als Kaplan an verſchiedenen Orten u. ſetzte mit Vorliebe die ſchon frü- her begonnene Beſchäftigung mit der Schellingſchen u. Hegelſchen Philo- ſophie fort, wurde 1833 Doktor der Philoſophie, ſpäter auch Doktor der Theologie, 1836 Bibliothekar des Prinzen Dom Fernando, Gemahls der Königin Maria da Gloria von Portugal, und nach ſeiner Rückkehr in die Heimat Pfarrer in Karlburg bei Würzburg, wo er am 16. Juli 1881 ſtarb. S: Gedichte, 1835. *Scherr, Johannes, der ſeine erſten Dichtungen unter den Namen Hans Scherr oder Hans Scheer veröffentlichte, wurde am 3. Oktober 1817 zu Hohenrechberg in Württem- berg, wo ſein Vater Lehrer war, ge- boren. Der Knabe genoß eine muſter- hafte Erziehung und Ausbildung; der ungewöhnlich begabte Vater und eine vortreffliche Mutter, welcher der Sohn in der Vorrede von „Schiller und ſeine Zeit“ ein wohlverdientes Denkmal geſetzt hat, waren von beſtimmendem Einfluß auf die Natur des Knaben. Dieſer beſuchte die Gymnaſien zu Schwäbiſch-Gmünd, Zürich und Ehingen a. d. Donau u. von 1837–40 die Univerſität Tübingen; die Mittel zu ſeinen Studien bot ihm ſein älterer Bruder Thomas, der 1870 als thur- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/171>, abgerufen am 24.11.2024.