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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schi
Agassiz eine eigene philosophisch-
[bo]tanische Schule begründete, u. be-
[re]iste 1842-43 im Auftrage des da-
[m]aligen Kronprinzen Max v. Bayern
[die] bayerischen Alpen und die Rhein-
[pf]alz zum Zwecke geognostischer Un-
[te]rsuchungen. Er lebte darauf in
[S]chwetzingen, siedelte 1854 nach Jena
[ü]ber, kehrte aber schon 1855 nach
[S]chwetzingen zurück, wo er von einem
[J]ahresgehalt des Großherzogs von
[B]aden lebte und am 21. Dezbr. 1867
[st]arb.

S:

Gedichte, 1840. - Gedichte
[vo]n 1840-46; 1847. - Natursonette,
[zu] Jena gedichtet, 1854. - Auszug,
[S]tücke a. d. noch ungedruckten Moos-
[lo]b, oder: Die schönsten Gedichte der
[M]oose (Festgabe für Bonn), 1857.

Schimpff (od.: Schimpff-Jahn),
[A]nna,

pseud. Moritz Horst, wurde
[a]n 15. Novbr. 1831 zu Leipzig als
[di]e Tochter des Konrektors an der
[d]ortigen Thomas-Schule, Johann
[C]hristian Jahn, geboren, der sich
[al]s der Gründer und Herausgeber
[d]er "Jahrbücher für Philologie und
[P]ädagogik" in der Gelehtenwelt
[ei]nen Namen gemacht hat. Sie ver-
[h]eiratete sich 1854 mit dem Buch-
[h]ändler F. H. Schimpff in Triest,
[d]en sie aber schon 1861 durch den Tod
[v]erlor. Eine Reise, die sie mit ihrer
[F]reundin Emmy Dincklage nach Dal-
[M]atien machte, gab ihr Stoff zu einem
[R]eisewerke über dieses Land. Sie
[w]ar Mitarbeiterin an Robert Gi-
[se]ckes "Novellenzeitung", am "Wan-
[W]erer" in Wien, an den "Laibacher
Blättern", an Otto Delitzsch' "Aus
[a]llen Weltteilen" und an Edmund
Höfers "Hausblättern". Als diese
[e]ingingen, sammelte Anna S. ihre
[A]rbeiten und gab sie in 4 Bdn. her-
[a]us. Sie starb in Triest am 8. Fe-
[b]ruar 1896.

S:

Aus dem Küsten-
[l]ande (Nn.); IV, 1865.

Schindler, Alexander Julius,

psd.
Julius von der Traun, wurde
[a]m 26. Septbr. 1818 zu Wien ge-
[b]oren. Sein Vater, ein angesehener
[Spaltenumbruch]

Schi
Kaufmann, besaß verschiedene Fa-
brik-Etablissements zu Fischamend u.
war darauf bedacht, dem Sohne eine
vorzügliche Erziehung angedeihen zu
lassen. Nachdem dieser das Gymna-
sium absolviert, bezog er die Wiener
Universität, wo er die philosophischen
Studien beendete und sich eben an-
schickte, Medizin zu studieren, als
Familienverhältnisse ihn bewogen,
diesen Plan aufzugeben und sich auf
eine praktische Tätigkeit vorzuberei-
ten. Er widmete sich nun am poly-
technischen Jnstitut zu Wien dem
Studium der höheren Mathematik,
Mechanik und Chemie, beteiligte sich
dann zwei Jahre hindurch an der
Leitung der Fabriken seines Vaters
und trat darauf als Chemiker in eine
neu gegründete Kattunfabrik zu Steyr
in Oberösterreich. Nach zwei Jahren
ergriff er aber, einer stärkeren Nei-
gung folgend, wiederum die auf-
gegebenen Fakultätsstudien, wandte
sich diesmal aber der Jurisprudenz
zu, deren Studium er 1843 beendete.
Er praktizierte nun beim Magistrate
in Steyr, später bei der Direktion
der kaiserlichen Salinenherrschaften
in Gmunden am Traunsee und trat,
nachdem er das Dekret zur Aus-
übung des Zivil- u. Kriminalrichter-
Amts erhalten hatte, 1846 als Justi-
tiar des fürstl. Patrimonialgerichts
Schloß Steyr in die Dienste des ihm
befreundeten Fürsten Gustav Lam-
berg. Dieser reichbegüterte u. talent-
volle Kavalier, der damals eins der
tätigsten Mitglieder der landständi-
schen Opposition war, zog Schindler
in die politische Bewegung des Jah-
res 1848 hinein, und dieser vertrat
denn auch seine liberalen Anschauun-
gen in Wort und Schrift in nach-
drücklichster Weise. Nach Aufhebung
der Patrimonialgerichte, 1850, trat
Schindler in den Staatsdienst über,
fungierte erst als Staatsanwalts-
Stellvertreter in Leoben, dann als
Staatsanwalt in Graz und zog durch

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[Spaltenumbruch]

Schi
Agaſſiz eine eigene philoſophiſch-
[bo]taniſche Schule begründete, u. be-
[re]iſte 1842–43 im Auftrage des da-
[m]aligen Kronprinzen Max v. Bayern
[die] bayeriſchen Alpen und die Rhein-
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[S]chwetzingen, ſiedelte 1854 nach Jena
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[S]chwetzingen zurück, wo er von einem
[J]ahresgehalt des Großherzogs von
[B]aden lebte und am 21. Dezbr. 1867
[ſt]arb.

S:

Gedichte, 1840. – Gedichte
[vo]n 1840–46; 1847. – Naturſonette,
[zu] Jena gedichtet, 1854. – Auszug,
[S]tücke a. d. noch ungedruckten Moos-
[lo]b, oder: Die ſchönſten Gedichte der
[M]ooſe (Feſtgabe für Bonn), 1857.

Schimpff (od.: Schimpff-Jahn),
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pſeud. Moritz Horſt, wurde
[a]n 15. Novbr. 1831 zu Leipzig als
[di]e Tochter des Konrektors an der
[d]ortigen Thomas-Schule, Johann
[C]hriſtian Jahn, geboren, der ſich
[al]s der Gründer und Herausgeber
[d]er „Jahrbücher für Philologie und
[P]ädagogik“ in der Gelehtenwelt
[ei]nen Namen gemacht hat. Sie ver-
[h]eiratete ſich 1854 mit dem Buch-
[h]ändler F. H. Schimpff in Trieſt,
[d]en ſie aber ſchon 1861 durch den Tod
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[F]reundin Emmy Dincklage nach Dal-
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[w]ar Mitarbeiterin an Robert Gi-
[ſe]ckes „Novellenzeitung“, am „Wan-
[W]erer“ in Wien, an den „Laibacher
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Höfers „Hausblättern“. Als dieſe
[e]ingingen, ſammelte Anna S. ihre
[A]rbeiten und gab ſie in 4 Bdn. her-
[a]us. Sie ſtarb in Trieſt am 8. Fe-
[b]ruar 1896.

S:

Aus dem Küſten-
[l]ande (Nn.); IV, 1865.

Schindler, Alexander Julius,

pſd.
Julius von der Traun, wurde
[a]m 26. Septbr. 1818 zu Wien ge-
[b]oren. Sein Vater, ein angeſehener
[Spaltenumbruch]

Schi
Kaufmann, beſaß verſchiedene Fa-
brik-Etabliſſements zu Fiſchamend u.
war darauf bedacht, dem Sohne eine
vorzügliche Erziehung angedeihen zu
laſſen. Nachdem dieſer das Gymna-
ſium abſolviert, bezog er die Wiener
Univerſität, wo er die philoſophiſchen
Studien beendete und ſich eben an-
ſchickte, Medizin zu ſtudieren, als
Familienverhältniſſe ihn bewogen,
dieſen Plan aufzugeben und ſich auf
eine praktiſche Tätigkeit vorzuberei-
ten. Er widmete ſich nun am poly-
techniſchen Jnſtitut zu Wien dem
Studium der höheren Mathematik,
Mechanik und Chemie, beteiligte ſich
dann zwei Jahre hindurch an der
Leitung der Fabriken ſeines Vaters
und trat darauf als Chemiker in eine
neu gegründete Kattunfabrik zu Steyr
in Oberöſterreich. Nach zwei Jahren
ergriff er aber, einer ſtärkeren Nei-
gung folgend, wiederum die auf-
gegebenen Fakultätsſtudien, wandte
ſich diesmal aber der Jurisprudenz
zu, deren Studium er 1843 beendete.
Er praktizierte nun beim Magiſtrate
in Steyr, ſpäter bei der Direktion
der kaiſerlichen Salinenherrſchaften
in Gmunden am Traunſee und trat,
nachdem er das Dekret zur Aus-
übung des Zivil- u. Kriminalrichter-
Amts erhalten hatte, 1846 als Juſti-
tiar des fürſtl. Patrimonialgerichts
Schloß Steyr in die Dienſte des ihm
befreundeten Fürſten Guſtav Lam-
berg. Dieſer reichbegüterte u. talent-
volle Kavalier, der damals eins der
tätigſten Mitglieder der landſtändi-
ſchen Oppoſition war, zog Schindler
in die politiſche Bewegung des Jah-
res 1848 hinein, und dieſer vertrat
denn auch ſeine liberalen Anſchauun-
gen in Wort und Schrift in nach-
drücklichſter Weiſe. Nach Aufhebung
der Patrimonialgerichte, 1850, trat
Schindler in den Staatsdienſt über,
fungierte erſt als Staatsanwalts-
Stellvertreter in Leoben, dann als
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/185>, abgerufen am 26.11.2024.