Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schm spiel), 1909. - Heideblumen (Nn.),1909. Schmidt, Amelie Charlotte, siehe Schmidt, August, geb. am 7. Mai S: Süd und Nord (Schsp.), Schmidt, Auguste, geb. am 3. Aug. Schm Lehrerinnenseminar, welches sie nachzwei Jahren unter Erstehung des Staatsexamens verließ, um zunächst eine Stelle als Erzieherin anzuneh- men. Nachdem sie dann einige Jahre als Lehrerin an einer Privatschule in Rybnik (Oberschlesien) gewirkt hatte, wurde sie erste und einzige wissenschaftliche Lehrerin an der städtischen höheren Maria-Magda- lenenschule in Breslau, wohin auch die Eltern nach Verabschiedung des Vaters (1850) übergesiedelt waren. Nachdem sie dann die Prüfung für Schulvorsteherinnen abgelegt hatte, übernahm sie die Leitung der Latzel- schen höheren Töchterschule, doch litt ihre Gesundheit unter der übermäßi- gen Anstrengung, so daß sie sich ge- nötigt sah, 1861 ihr Amt in andere Hände zu legen. Bald darauf zog sie nach Leipzig, wohin ihr nach dem Tode des Vaters auch die Mutter mit den Schwestern folgte. Hier nahm sie 1862 eine Stellung als Lehrerin für Literatur u. Ästhetik an der höheren Töchterschule und dem Seminar des Frl. Ottilie von Stey- ber an, u. als diese Dame 1870 starb, führte A. Sch. die Leitung der An- stalten, in der sie von ihren beiden verwitweten Schwestern unterstützt wurde, bis zum Jahre 1892. Jn- zwischen hatte sich A. Sch. mit gan- zem Jnteresse der Frauenbewegung angeschlossen, im Februar 1865 mit Luise Otto-Peters den Leipziger Frauenbildungs-Verein gegründet, aus dem der Allgemeine deutsche Frauenverein hervorging, und 1866 die Herausgabe einer eigenen Zeit- schrift für diesen Verein, der "Neuen Bahnen" ins Werk gesetzt, welche sie mit Luise Otto-Peters gemeinschaft- lich und nach dem Tode der letzteren (1895) allein redigierte. Seit 1868 trat sie auf fast allen Frauentagen als Rednerin und Kämpferin für die Arbeitsberechtigung der Frauen auf allen Gebieten auf, gründete *
Schm ſpiel), 1909. – Heideblumen (Nn.),1909. Schmidt, Amélie Charlotte, ſiehe Schmidt, Auguſt, geb. am 7. Mai S: Süd und Nord (Schſp.), Schmidt, Auguſte, geb. am 3. Aug. Schm Lehrerinnenſeminar, welches ſie nachzwei Jahren unter Erſtehung des Staatsexamens verließ, um zunächſt eine Stelle als Erzieherin anzuneh- men. Nachdem ſie dann einige Jahre als Lehrerin an einer Privatſchule in Rybnik (Oberſchleſien) gewirkt hatte, wurde ſie erſte und einzige wiſſenſchaftliche Lehrerin an der ſtädtiſchen höheren Maria-Magda- lenenſchule in Breslau, wohin auch die Eltern nach Verabſchiedung des Vaters (1850) übergeſiedelt waren. Nachdem ſie dann die Prüfung für Schulvorſteherinnen abgelegt hatte, übernahm ſie die Leitung der Latzel- ſchen höheren Töchterſchule, doch litt ihre Geſundheit unter der übermäßi- gen Anſtrengung, ſo daß ſie ſich ge- nötigt ſah, 1861 ihr Amt in andere Hände zu legen. Bald darauf zog ſie nach Leipzig, wohin ihr nach dem Tode des Vaters auch die Mutter mit den Schweſtern folgte. Hier nahm ſie 1862 eine Stellung als Lehrerin für Literatur u. Äſthetik an der höheren Töchterſchule und dem Seminar des Frl. Ottilie von Stey- ber an, u. als dieſe Dame 1870 ſtarb, führte A. Sch. die Leitung der An- ſtalten, in der ſie von ihren beiden verwitweten Schweſtern unterſtützt wurde, bis zum Jahre 1892. Jn- zwiſchen hatte ſich A. Sch. mit gan- zem Jntereſſe der Frauenbewegung angeſchloſſen, im Februar 1865 mit Luiſe Otto-Peters den Leipziger Frauenbildungs-Verein gegründet, aus dem der Allgemeine deutſche Frauenverein hervorging, und 1866 die Herausgabe einer eigenen Zeit- ſchrift für dieſen Verein, der „Neuen Bahnen“ ins Werk geſetzt, welche ſie mit Luiſe Otto-Peters gemeinſchaft- lich und nach dem Tode der letzteren (1895) allein redigierte. Seit 1868 trat ſie auf faſt allen Frauentagen als Rednerin und Kämpferin für die Arbeitsberechtigung der Frauen auf allen Gebieten auf, gründete *
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Schm
Schm
ſpiel), 1909. – Heideblumen (Nn.),
1909.
Schmidt, Amélie Charlotte, ſiehe
Lanna!
Schmidt, Auguſt, geb. am 7. Mai
1834 zu Windsbach in Bayern als
der Sohn eines königl. Rentbeamten,
bezog 1852 die Univerſität Würz-
burg, um die Rechte zu ſtudieren, u.
trat 1857 zum höheren Poſtdienſt
über. Den Krieg gegen Frankreich
(1870–71) machte er im Feldpoſt-
dienſte mit. Seit mehreren Jahren
wirkte er als Poſtmeiſter und dann
als Poſtamtsdirektor in Nürnberg,
wo er auch Mitglied des Vorſtandes
des „Pegneſiſchen Blumenordens“,
der älteſten noch beſtehenden litera-
riſchen Geſellſchaft Deutſchlands, iſt.
Jm Jahre 1906 trat er in den Ruhe-
ſtand.
S: Süd und Nord (Schſp.),
1874. – Krank am Herzen (Schſp.),
1876. – Schulden (Schſp.), 1879. –
Das Jubiläum (Lſp.), 1881. – Alexie
(R.), 1881. – Anno 1801 (Volksſt.),
1882. – Berelinde (Tr.), 1883. – Der
Latſchenhof (R.), 1883. – Anno 1801
(R.), 1884. – Zwei um einen (R.),
1885. – Des Malers Tochter (R.),
1887. – Der Ehre Gebot (R.), 1888.
– Der Ehre Gebot (Schſp.), 1888. –
Knödel u. Schwammerling (Hum.),
1894. – Sigmund von Birken (Zum
250 jähr. Jubelfeſt des Pegneſiſchen
Blumenordens), 1894. – Die Extra’n
(Hum.), 1895. – Die Pflegekinder
(R.), 1896. – Sachſen in Tirol (R.),
1900. – Mütter (R.), 1903.
Schmidt, Auguſte, geb. am 3. Aug.
1833 in Breslau als die Tochter eines
preußiſchen Artilleriehauptmanns,
wuchs in einem Elternhauſe auf, in
welchem die Gleichberechtigung der
Söhne u. Töchter anerkannt wurde,
und ward infolgedeſſen ſchon früh
an Selbſtändigkeit gewöhnt. Jm
Jahre 1842 wurde ihr Vater als
Major nach Poſen verſetzt, und hier
beſuchte A. Sch. die königliche Luiſen-
ſchule und ſeit dem Herbſt 1848 das
Lehrerinnenſeminar, welches ſie nach
zwei Jahren unter Erſtehung des
Staatsexamens verließ, um zunächſt
eine Stelle als Erzieherin anzuneh-
men. Nachdem ſie dann einige Jahre
als Lehrerin an einer Privatſchule
in Rybnik (Oberſchleſien) gewirkt
hatte, wurde ſie erſte und einzige
wiſſenſchaftliche Lehrerin an der
ſtädtiſchen höheren Maria-Magda-
lenenſchule in Breslau, wohin auch
die Eltern nach Verabſchiedung des
Vaters (1850) übergeſiedelt waren.
Nachdem ſie dann die Prüfung für
Schulvorſteherinnen abgelegt hatte,
übernahm ſie die Leitung der Latzel-
ſchen höheren Töchterſchule, doch litt
ihre Geſundheit unter der übermäßi-
gen Anſtrengung, ſo daß ſie ſich ge-
nötigt ſah, 1861 ihr Amt in andere
Hände zu legen. Bald darauf zog ſie
nach Leipzig, wohin ihr nach dem
Tode des Vaters auch die Mutter
mit den Schweſtern folgte. Hier
nahm ſie 1862 eine Stellung als
Lehrerin für Literatur u. Äſthetik an
der höheren Töchterſchule und dem
Seminar des Frl. Ottilie von Stey-
ber an, u. als dieſe Dame 1870 ſtarb,
führte A. Sch. die Leitung der An-
ſtalten, in der ſie von ihren beiden
verwitweten Schweſtern unterſtützt
wurde, bis zum Jahre 1892. Jn-
zwiſchen hatte ſich A. Sch. mit gan-
zem Jntereſſe der Frauenbewegung
angeſchloſſen, im Februar 1865 mit
Luiſe Otto-Peters den Leipziger
Frauenbildungs-Verein gegründet,
aus dem der Allgemeine deutſche
Frauenverein hervorging, und 1866
die Herausgabe einer eigenen Zeit-
ſchrift für dieſen Verein, der „Neuen
Bahnen“ ins Werk geſetzt, welche ſie
mit Luiſe Otto-Peters gemeinſchaft-
lich und nach dem Tode der letzteren
(1895) allein redigierte. Seit 1868
trat ſie auf faſt allen Frauentagen
als Rednerin und Kämpferin für
die Arbeitsberechtigung der Frauen
auf allen Gebieten auf, gründete
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