Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schm nasiallehrer. Seit dem 21. Juli 1864Pfarrer in Galt, starb er daselbst am 5. Juni 1897. S: Blüten-, Zeit- Schmidt, Fritz, pseudon. Fritz S: Dree Wiehnachten (Platt- *Schmidt, G(ustav) W(ilhelm) C(arl), wurde am 8. März 1852 zu Schm Ulrichshalben bei Weimar geboren,besuchte bis zur Konfirmation die dortige Dorfschule und von Ostern 1866 bis Ende d. J. 1870 das Leh- rerseminar in Weimar, wirkte von Neujahr 1871 bis Oktober 1872 als Lehrer an der von Trützschlerschen Stiftungsschule zu Falkenstein i. V. (Königreich Sachsen), von 1872-79 als Lehrer an verschiedenen Privat- schulen Dresdens und begründete in dieser Stadt 1879 eine eigene Pri- vatlehranstalt, die er zu hoher Blüte brachte, so daß sie zuletzt 760 Zög- linge zählte, die von 27 Lehrern un- terrichtet wurden. Leider mußte er schon 1897 infolge von Zuckerkrank- heit sein Jnstitut aufgeben. Seit 1907 verwitwet, lebt er in Dresden ver- eint mit seiner ältesten, unverheira- teten Tochter, der Jnhaberin des "Dresdener Kunstverlag", in dem er vielfach auch geschäftlich tätig ist. Als einer der Führer der freisinnigen Volkspartei im Königreich Sachsen hat er sich bis heute an den politi- schen Kämpfen vielfach beteiligt, als Schriftführer und Vorsitzender in den betreffenden Vereinen und als Wahl- redner gewirkt, eine Zeitlang auch die "Dresdener Volkszeitung" redi- giert. S: Warbick, oder: Die Leiden *Schmidt, Hans, wurde am 6. *
Schm naſiallehrer. Seit dem 21. Juli 1864Pfarrer in Galt, ſtarb er daſelbſt am 5. Juni 1897. S: Blüten-, Zeit- Schmidt, Fritz, pſeudon. Fritz S: Dree Wiehnachten (Platt- *Schmidt, G(uſtav) W(ilhelm) C(arl), wurde am 8. März 1852 zu Schm Ulrichshalben bei Weimar geboren,beſuchte bis zur Konfirmation die dortige Dorfſchule und von Oſtern 1866 bis Ende d. J. 1870 das Leh- rerſeminar in Weimar, wirkte von Neujahr 1871 bis Oktober 1872 als Lehrer an der von Trützſchlerſchen Stiftungsſchule zu Falkenſtein i. V. (Königreich Sachſen), von 1872–79 als Lehrer an verſchiedenen Privat- ſchulen Dresdens und begründete in dieſer Stadt 1879 eine eigene Pri- vatlehranſtalt, die er zu hoher Blüte brachte, ſo daß ſie zuletzt 760 Zög- linge zählte, die von 27 Lehrern un- terrichtet wurden. Leider mußte er ſchon 1897 infolge von Zuckerkrank- heit ſein Jnſtitut aufgeben. Seit 1907 verwitwet, lebt er in Dresden ver- eint mit ſeiner älteſten, unverheira- teten Tochter, der Jnhaberin des „Dresdener Kunſtverlag“, in dem er vielfach auch geſchäftlich tätig iſt. Als einer der Führer der freiſinnigen Volkspartei im Königreich Sachſen hat er ſich bis heute an den politi- ſchen Kämpfen vielfach beteiligt, als Schriftführer und Vorſitzender in den betreffenden Vereinen und als Wahl- redner gewirkt, eine Zeitlang auch die „Dresdener Volkszeitung“ redi- giert. S: Warbick, oder: Die Leiden *Schmidt, Hans, wurde am 6. *
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Schm
Schm
naſiallehrer. Seit dem 21. Juli 1864
Pfarrer in Galt, ſtarb er daſelbſt
am 5. Juni 1897.
S: Blüten-, Zeit-
und Gelegenheitsgedichte aus der
Mappe eines abgedankten Poeten,
1876.
Schmidt, Fritz, pſeudon. Fritz
Lening, wurde am 8. Oktbr. 1827
zu Kotzen bei Frieſack in der Mark
Brandenburg geboren. Sein Vater
betrieb neben der Bauernwirtſchaft
einen Holzhandel und war nicht un-
vermögend. Alle Geſchwiſter, ſechs
an der Zahl, waren außerordentlich
begabt und erhielten beim Paſtor des
Orts einen für die damaligen Ver-
hältniſſe ſehr guten Unterricht. Nur
Fritz wurde davon ausgeſchloſſen,
weil er nach ſeines Vaters Anſicht
als Bauer und einſtiger Erbe der
Wirtſchaft nicht zu gelehrt ſein dürfe.
Jndeſſen, was dem Dichter die Schul-
zeit vorenthalten, das gewährte ihm
ſeine Militärzeit. Er fing fleißig an
zu lernen und das Verſäumte nachzu-
holen u. ſich durch den Umgang mit
gebildeten Männern ſelbſt zu bilden,
ſo daß er als ein ganz anderer in die
Heimat zurückkehrte. Der Landwirt-
ſchaft wandte er nun völlig den Rük-
ken, pflegte aber um ſo mehr den
Holzhandel, ſo daß ſich ſein Geſchäft
von Jahr zu Jahr vergrößerte. Er
verlegte dasſelbe nach dem Dorfe
Milow an der Havel und lebte hier
25 Jahre, worauf er ſein Geſchäft
aufgab und 1883 nach Rathenow
überſiedelte, um in der Nähe ſeiner
einzigen, dort verheirateten Tochter
den Lebensabend zu beſchließen. Jn
dieſer Mußezeit ſchrieb er ſeine Er-
zählung „Dree Wiehnachten“, die
dem einfachen, beſcheidenen Manne
allſeitiges, wohlverdientes Lob ein-
trug. Er ſtarb nach längerer Krank-
heit zu Rathenow am 17. Januar
1888.
S: Dree Wiehnachten (Platt-
deutſche E.), 1885.
*Schmidt, G(uſtav) W(ilhelm)
C(arl), wurde am 8. März 1852 zu
Ulrichshalben bei Weimar geboren,
beſuchte bis zur Konfirmation die
dortige Dorfſchule und von Oſtern
1866 bis Ende d. J. 1870 das Leh-
rerſeminar in Weimar, wirkte von
Neujahr 1871 bis Oktober 1872 als
Lehrer an der von Trützſchlerſchen
Stiftungsſchule zu Falkenſtein i. V.
(Königreich Sachſen), von 1872–79
als Lehrer an verſchiedenen Privat-
ſchulen Dresdens und begründete in
dieſer Stadt 1879 eine eigene Pri-
vatlehranſtalt, die er zu hoher Blüte
brachte, ſo daß ſie zuletzt 760 Zög-
linge zählte, die von 27 Lehrern un-
terrichtet wurden. Leider mußte er
ſchon 1897 infolge von Zuckerkrank-
heit ſein Jnſtitut aufgeben. Seit 1907
verwitwet, lebt er in Dresden ver-
eint mit ſeiner älteſten, unverheira-
teten Tochter, der Jnhaberin des
„Dresdener Kunſtverlag“, in dem er
vielfach auch geſchäftlich tätig iſt.
Als einer der Führer der freiſinnigen
Volkspartei im Königreich Sachſen
hat er ſich bis heute an den politi-
ſchen Kämpfen vielfach beteiligt, als
Schriftführer und Vorſitzender in den
betreffenden Vereinen und als Wahl-
redner gewirkt, eine Zeitlang auch
die „Dresdener Volkszeitung“ redi-
giert.
S: Warbick, oder: Die Leiden
einer Krone (Lſp.), 1871. – Ein mo-
derner Falſtaff (Kom. Helden-G.),
1874 (Sv.) – Am Hofe der Mainte-
non, oder: Der König hat’s geſagt
(Lſp., mit Adolf Oppenheim), 1874.
– Moderne Romantik (Schw., mit
Muſik von E. Saupe), 1895. – Dorn-
röschen (Feſtſp., Muſik v. E. Saupe),
o. J. (Sv.) – Weihnachten (Kinder-
feſtſp. in 3 Tln. für Deklamation u.
Geſang), o. J. – Königs Geburtstag
und: Kaiſers Geburtstag (Kinder-
feſtſp.), o. J. – Das Blumenfeſt
(Feſtſp.), 1911.
*Schmidt, Hans, wurde am 6.
(18. n. St.) Septbr. 1854 zu Fellin
in Livland gebor., wo ſein Vater der
Leiter einer in den baltiſchen Pro-
*
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