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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schn
Schnaase, Eduard,

* am 11. Juni
1805 zu Danzig, war armer Leute
Kind, hatte es aber seinem Fleiße u.
seinen Fähigkeiten zu danken, daß
ihm mehrere edel denkende Männer
die Mittel gewährten, die wissen-
schaftliche Laufbahn einschlagen zu
können. Er studierte von 1826-29 in
Königsberg Theologie, wurde 1831
Dirigent und Oberlehrer der Katha-
rinenschule in seiner Vaterstadt,
1832 Archidiakonus an der Katha-
rinenkirche daselbst und 1854 Dia-
konus an der St. Johanniskirche.
Er starb als Dr. theol. am 31. De-
zember 1886.

S:

Schulgesangbuch; 2
Hefte (enthält nur Originalgedichte),
1837. - Christliche Geburtstagsge-
dichte für Kinder, 1838. - Christliche
Stimmen an der Ostsee (Ge.), 1838.
- Gebetklänge für die Tage des
Herrn, 1855.

Schnabel, Heinz,

geb. am 12. De-
zember 1885 zu Mannheim, studierte
Archäologie, wird Dr. phil. und lebt
jetzt (1911) als Schriftsteller in Mün-
chen.

S:

Primitien (Ge.), 1907.

*Schnabl, Jenny,

* am 17. März
1863 in Wien, wuchs dort bei strenger
Arbeit und Pflichterfüllung auf. Be-
gabt mit künstlerischen Neigungen u.
einer schönen Stimme, einem Erbteil
von ihrem Vater, war es der Traum
ihrer Jugend, einmal die Bühenlauf-
bahn einer Sängerin einschlagen zu
können. Nachdem sie die höhere Bil-
dungsschule des Frauenerwerbver-
eins absolviert hatte, trat sie auf den
Rat der Gesanglehrerin Marchesi, da
eine Gesangprobe vor derselben glän-
zend ausgefallen war, in das Konser-
vatorium in Wien ein; aber sie hatte
ihre Studien noch nicht zu Ende ge-
führt, als ein lebenslängliches Enga-
gement sie der Bühnenlaufbahn ent-
zog: sie verheiratete sich 1881 mit
dem Advokaten Dr. Joseph Schnabl
in Wien. Eine Reise nach Jtalien
führte sie indes auf ein anderes Ge-
biet; der künstlerische Drang in ihr
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suchte sich ein anderes Ventil, und so
begann sie, ihren Gefühlen und Ge-
danken einen dichterischen Ausdruck
in Vers und Prosa zu geben.

S:


Versäumter Frühling (Ge.), 1902.

Schnackenburg, Klara,

geb. Wit-
tich,
wurde am 1. März 1845 in Ber-
lin geboren u. stammt aus der Fa-
milie des berühmten Kupferstechers
und Kunstverlegers L. W. Wittich.
Jhre Kindheit und erste Jugend ver-
lebte sie in dem künstlerisch u. geistig
angeregten Kreise ihres Eltern-
hauses. Mit 18 Jahren verheiratete
sie sich mit dem damaligen Premier-
leutnant Rudolf Schnackenburg, mit
dem sie anfänglich in Mainz, seit
1866 aber in Meiningen lebte. Nach
dem Kriege von 1870-71 wurde der
Gatte als Hauptmann nach Mei-
ningen zurückversetzt, doch nahm er
bald darauf als Major seinen Ab-
schied und zog nach Berlin, von wo
die Gatten dann 1873 nach Dresden
und später nach dem benachbarten
Blasewitz übersiedelten. Hier lebt die
Schriftstellerin, die im Jahre 1903
ihren Gatten durch den Tod verlor,
noch jetzt.

S:

Ein Christkind. Auf der
Schmittenhöhe und andere Erzäh-
lungen, 1898.

Schnake, Friedrich,

wurde am 7.
Oktbr. 1834 in Paderborn geboren,
besuchte das Gymnasium zu Herford,
wanderte aber 1853 nach Amerika
aus. Jn Jllinois war er anfangs
an mehreren Zeitungen beschäftigt,
trat dann 1861 als Freiwilliger in
die St. Louiser Turnerkompagnie
ein und rückte gegen die Rebellenar-
meen; später wurde er Offizier. Nach
Beendigung des Krieges widmete er
sich wieder der Journalistik und ist
jetzt in St. Louis als Mitarbeiter
verschiedener Zeitungen tätig.

S:


Die Unabhängigkeitserklärung der
Verein. Staaten (Dr. G.), 1864. -
Montezuma (Historisches Schauspiel),
1870. - Jesus (Histor. Schauspiel),
1873.

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Schn
Schnaaſe, Eduard,

* am 11. Juni
1805 zu Danzig, war armer Leute
Kind, hatte es aber ſeinem Fleiße u.
ſeinen Fähigkeiten zu danken, daß
ihm mehrere edel denkende Männer
die Mittel gewährten, die wiſſen-
ſchaftliche Laufbahn einſchlagen zu
können. Er ſtudierte von 1826–29 in
Königsberg Theologie, wurde 1831
Dirigent und Oberlehrer der Katha-
rinenſchule in ſeiner Vaterſtadt,
1832 Archidiakonus an der Katha-
rinenkirche daſelbſt und 1854 Dia-
konus an der St. Johanniskirche.
Er ſtarb als Dr. theol. am 31. De-
zember 1886.

S:

Schulgeſangbuch; 2
Hefte (enthält nur Originalgedichte),
1837. – Chriſtliche Geburtstagsge-
dichte für Kinder, 1838. – Chriſtliche
Stimmen an der Oſtſee (Ge.), 1838.
– Gebetklänge für die Tage des
Herrn, 1855.

Schnabel, Heinz,

geb. am 12. De-
zember 1885 zu Mannheim, ſtudierte
Archäologie, wird Dr. phil. und lebt
jetzt (1911) als Schriftſteller in Mün-
chen.

S:

Primitien (Ge.), 1907.

*Schnabl, Jenny,

* am 17. März
1863 in Wien, wuchs dort bei ſtrenger
Arbeit und Pflichterfüllung auf. Be-
gabt mit künſtleriſchen Neigungen u.
einer ſchönen Stimme, einem Erbteil
von ihrem Vater, war es der Traum
ihrer Jugend, einmal die Bühenlauf-
bahn einer Sängerin einſchlagen zu
können. Nachdem ſie die höhere Bil-
dungsſchule des Frauenerwerbver-
eins abſolviert hatte, trat ſie auf den
Rat der Geſanglehrerin Marcheſi, da
eine Geſangprobe vor derſelben glän-
zend ausgefallen war, in das Konſer-
vatorium in Wien ein; aber ſie hatte
ihre Studien noch nicht zu Ende ge-
führt, als ein lebenslängliches Enga-
gement ſie der Bühnenlaufbahn ent-
zog: ſie verheiratete ſich 1881 mit
dem Advokaten Dr. Joſeph Schnabl
in Wien. Eine Reiſe nach Jtalien
führte ſie indes auf ein anderes Ge-
biet; der künſtleriſche Drang in ihr
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Schn
ſuchte ſich ein anderes Ventil, und ſo
begann ſie, ihren Gefühlen und Ge-
danken einen dichteriſchen Ausdruck
in Vers und Proſa zu geben.

S:


Verſäumter Frühling (Ge.), 1902.

Schnackenburg, Klara,

geb. Wit-
tich,
wurde am 1. März 1845 in Ber-
lin geboren u. ſtammt aus der Fa-
milie des berühmten Kupferſtechers
und Kunſtverlegers L. W. Wittich.
Jhre Kindheit und erſte Jugend ver-
lebte ſie in dem künſtleriſch u. geiſtig
angeregten Kreiſe ihres Eltern-
hauſes. Mit 18 Jahren verheiratete
ſie ſich mit dem damaligen Premier-
leutnant Rudolf Schnackenburg, mit
dem ſie anfänglich in Mainz, ſeit
1866 aber in Meiningen lebte. Nach
dem Kriege von 1870–71 wurde der
Gatte als Hauptmann nach Mei-
ningen zurückverſetzt, doch nahm er
bald darauf als Major ſeinen Ab-
ſchied und zog nach Berlin, von wo
die Gatten dann 1873 nach Dresden
und ſpäter nach dem benachbarten
Blaſewitz überſiedelten. Hier lebt die
Schriftſtellerin, die im Jahre 1903
ihren Gatten durch den Tod verlor,
noch jetzt.

S:

Ein Chriſtkind. Auf der
Schmittenhöhe und andere Erzäh-
lungen, 1898.

Schnake, Friedrich,

wurde am 7.
Oktbr. 1834 in Paderborn geboren,
beſuchte das Gymnaſium zu Herford,
wanderte aber 1853 nach Amerika
aus. Jn Jllinois war er anfangs
an mehreren Zeitungen beſchäftigt,
trat dann 1861 als Freiwilliger in
die St. Louiſer Turnerkompagnie
ein und rückte gegen die Rebellenar-
meen; ſpäter wurde er Offizier. Nach
Beendigung des Krieges widmete er
ſich wieder der Journaliſtik und iſt
jetzt in St. Louis als Mitarbeiter
verſchiedener Zeitungen tätig.

S:


Die Unabhängigkeitserklärung der
Verein. Staaten (Dr. G.), 1864. –
Montezuma (Hiſtoriſches Schauſpiel),
1870. – Jeſus (Hiſtor. Schauſpiel),
1873.

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[253/0257] Schn Schn Schnaaſe, Eduard, * am 11. Juni 1805 zu Danzig, war armer Leute Kind, hatte es aber ſeinem Fleiße u. ſeinen Fähigkeiten zu danken, daß ihm mehrere edel denkende Männer die Mittel gewährten, die wiſſen- ſchaftliche Laufbahn einſchlagen zu können. Er ſtudierte von 1826–29 in Königsberg Theologie, wurde 1831 Dirigent und Oberlehrer der Katha- rinenſchule in ſeiner Vaterſtadt, 1832 Archidiakonus an der Katha- rinenkirche daſelbſt und 1854 Dia- konus an der St. Johanniskirche. Er ſtarb als Dr. theol. am 31. De- zember 1886. S: Schulgeſangbuch; 2 Hefte (enthält nur Originalgedichte), 1837. – Chriſtliche Geburtstagsge- dichte für Kinder, 1838. – Chriſtliche Stimmen an der Oſtſee (Ge.), 1838. – Gebetklänge für die Tage des Herrn, 1855. Schnabel, Heinz, geb. am 12. De- zember 1885 zu Mannheim, ſtudierte Archäologie, wird Dr. phil. und lebt jetzt (1911) als Schriftſteller in Mün- chen. S: Primitien (Ge.), 1907. *Schnabl, Jenny, * am 17. März 1863 in Wien, wuchs dort bei ſtrenger Arbeit und Pflichterfüllung auf. Be- gabt mit künſtleriſchen Neigungen u. einer ſchönen Stimme, einem Erbteil von ihrem Vater, war es der Traum ihrer Jugend, einmal die Bühenlauf- bahn einer Sängerin einſchlagen zu können. Nachdem ſie die höhere Bil- dungsſchule des Frauenerwerbver- eins abſolviert hatte, trat ſie auf den Rat der Geſanglehrerin Marcheſi, da eine Geſangprobe vor derſelben glän- zend ausgefallen war, in das Konſer- vatorium in Wien ein; aber ſie hatte ihre Studien noch nicht zu Ende ge- führt, als ein lebenslängliches Enga- gement ſie der Bühnenlaufbahn ent- zog: ſie verheiratete ſich 1881 mit dem Advokaten Dr. Joſeph Schnabl in Wien. Eine Reiſe nach Jtalien führte ſie indes auf ein anderes Ge- biet; der künſtleriſche Drang in ihr ſuchte ſich ein anderes Ventil, und ſo begann ſie, ihren Gefühlen und Ge- danken einen dichteriſchen Ausdruck in Vers und Proſa zu geben. S: Verſäumter Frühling (Ge.), 1902. Schnackenburg, Klara, geb. Wit- tich, wurde am 1. März 1845 in Ber- lin geboren u. ſtammt aus der Fa- milie des berühmten Kupferſtechers und Kunſtverlegers L. W. Wittich. Jhre Kindheit und erſte Jugend ver- lebte ſie in dem künſtleriſch u. geiſtig angeregten Kreiſe ihres Eltern- hauſes. Mit 18 Jahren verheiratete ſie ſich mit dem damaligen Premier- leutnant Rudolf Schnackenburg, mit dem ſie anfänglich in Mainz, ſeit 1866 aber in Meiningen lebte. Nach dem Kriege von 1870–71 wurde der Gatte als Hauptmann nach Mei- ningen zurückverſetzt, doch nahm er bald darauf als Major ſeinen Ab- ſchied und zog nach Berlin, von wo die Gatten dann 1873 nach Dresden und ſpäter nach dem benachbarten Blaſewitz überſiedelten. Hier lebt die Schriftſtellerin, die im Jahre 1903 ihren Gatten durch den Tod verlor, noch jetzt. S: Ein Chriſtkind. Auf der Schmittenhöhe und andere Erzäh- lungen, 1898. Schnake, Friedrich, wurde am 7. Oktbr. 1834 in Paderborn geboren, beſuchte das Gymnaſium zu Herford, wanderte aber 1853 nach Amerika aus. Jn Jllinois war er anfangs an mehreren Zeitungen beſchäftigt, trat dann 1861 als Freiwilliger in die St. Louiſer Turnerkompagnie ein und rückte gegen die Rebellenar- meen; ſpäter wurde er Offizier. Nach Beendigung des Krieges widmete er ſich wieder der Journaliſtik und iſt jetzt in St. Louis als Mitarbeiter verſchiedener Zeitungen tätig. S: Die Unabhängigkeitserklärung der Verein. Staaten (Dr. G.), 1864. – Montezuma (Hiſtoriſches Schauſpiel), 1870. – Jeſus (Hiſtor. Schauſpiel), 1873. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/257>, abgerufen am 22.11.2024.