Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schö schen Schule zu Jnnsbruck, trat 1826daselbst ins Gymnasium über, hörte nach Absolvierung desselben zwei philosophische Kurse u. begann 1834 in Brixen seine theologischen Stu- dien. Eine vorherrschende Neigung zur Medizin bewog ihn, die Theolo- gie zu verlassen und in Wien sich der Arzneiwissenschaft zu widmen. Fort- währende Kränklichkeit infolge des seiner Körperkonstitution nicht zu- sagenden Klimas zwang ihn, Wien zu verlassen. Er nahm nun die theo- logischen Studien in Brixen wieder auf, wurde 1841 Priester, war dann an mehreren Orten Hilfspriester und Kooperator und kam 1853 als selb- ständiger Seelsorger nach Ochsen- garten im Oberinntale, später als Kurat nach Untervintl im Puster- tale und zuletzt als Pfarrer nach Jnzing bei Zirl. Mit dem Titel ei- nes geistlichen Rats beehrt, trat er nach langer Wirksamkeit in den Ruhe- stand und lebte nun zu Silz in Tirol, wo er am 9. Juni 1895 starb. S:
*Schöpff, Friedrich Wilhelm Traugott, pseud. Wilfried von Schoe Voigtlande und Pfarrer zu Oberlosaund Straßberg, 1871 Pfarrer zu Geringswalde und als solcher 1876 nach Großröhrsdorf berufen. Einige Jahre später kam er nach Gersdorf, Kreishauptmannschaft Leipzig, und dort stand er bis 1894 im Amte. Seit seiner Pensionierung lebte er zu Kötzschenbroda bei Dresden und seit 1896 in Niederlößnitz S: Jm Freien Schoepp, Meta, siehe Meta *Schoeppl, Hugo, psd. S. Hugo, *
Schö ſchen Schule zu Jnnsbruck, trat 1826daſelbſt ins Gymnaſium über, hörte nach Abſolvierung desſelben zwei philoſophiſche Kurſe u. begann 1834 in Brixen ſeine theologiſchen Stu- dien. Eine vorherrſchende Neigung zur Medizin bewog ihn, die Theolo- gie zu verlaſſen und in Wien ſich der Arzneiwiſſenſchaft zu widmen. Fort- währende Kränklichkeit infolge des ſeiner Körperkonſtitution nicht zu- ſagenden Klimas zwang ihn, Wien zu verlaſſen. Er nahm nun die theo- logiſchen Studien in Brixen wieder auf, wurde 1841 Prieſter, war dann an mehreren Orten Hilfsprieſter und Kooperator und kam 1853 als ſelb- ſtändiger Seelſorger nach Ochſen- garten im Oberinntale, ſpäter als Kurat nach Untervintl im Puſter- tale und zuletzt als Pfarrer nach Jnzing bei Zirl. Mit dem Titel ei- nes geiſtlichen Rats beehrt, trat er nach langer Wirkſamkeit in den Ruhe- ſtand und lebte nun zu Silz in Tirol, wo er am 9. Juni 1895 ſtarb. S:
*Schöpff, Friedrich Wilhelm Traugott, pſeud. Wilfried von Schoe Voigtlande und Pfarrer zu Oberloſaund Straßberg, 1871 Pfarrer zu Geringswalde und als ſolcher 1876 nach Großröhrsdorf berufen. Einige Jahre ſpäter kam er nach Gersdorf, Kreishauptmannſchaft Leipzig, und dort ſtand er bis 1894 im Amte. Seit ſeiner Penſionierung lebte er zu Kötzſchenbroda bei Dresden und ſeit 1896 in Niederlößnitz S: Jm Freien Schoepp, Meta, ſiehe Meta *Schoeppl, Hugo, pſd. S. Hugo, *
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Schö
Schoe
ſchen Schule zu Jnnsbruck, trat 1826
daſelbſt ins Gymnaſium über, hörte
nach Abſolvierung desſelben zwei
philoſophiſche Kurſe u. begann 1834
in Brixen ſeine theologiſchen Stu-
dien. Eine vorherrſchende Neigung
zur Medizin bewog ihn, die Theolo-
gie zu verlaſſen und in Wien ſich der
Arzneiwiſſenſchaft zu widmen. Fort-
währende Kränklichkeit infolge des
ſeiner Körperkonſtitution nicht zu-
ſagenden Klimas zwang ihn, Wien
zu verlaſſen. Er nahm nun die theo-
logiſchen Studien in Brixen wieder
auf, wurde 1841 Prieſter, war dann
an mehreren Orten Hilfsprieſter und
Kooperator und kam 1853 als ſelb-
ſtändiger Seelſorger nach Ochſen-
garten im Oberinntale, ſpäter als
Kurat nach Untervintl im Puſter-
tale und zuletzt als Pfarrer nach
Jnzing bei Zirl. Mit dem Titel ei-
nes geiſtlichen Rats beehrt, trat er
nach langer Wirkſamkeit in den Ruhe-
ſtand und lebte nun zu Silz in Tirol,
wo er am 9. Juni 1895 ſtarb.
S:
Spiegel-Kalender; 8 Jahrg., 1856
bis 1863. – Dorfgeſchichten; 2 Rei-
hen, 1857. – Die heilige Eliſabeth
(Dr.), 1856. – Gudrun (Schſp.),
1858. – Freuden und Leiden eines
Landgeiſtlichen; II, 1859–60. – Ru-
ſinus (R.), 1865. – Die Glaubens-
einheit in Tirol (Dorfgeſch.), 1865.
– Erzählungen a. d. Tiroler Volks-
leben, 1868. – Dorfgeſchichten (Neue
Reihe), 1884. – Erzählungen ernſten
und heiteren Jnhalts, 1890.
*Schöpff, Friedrich Wilhelm
Traugott, pſeud. Wilfried von
der Neun, wurde am 15. Novbr.
1826 in Dresden geboren, wo ſein
Vater Diakonus an der Sophien-
kirche war. Er beſuchte bis 1847 die
Kreuzſchule in Dresden und ſtudierte
dann bis 1850 in Leipzig Theologie.
Nachdem er darauf mehrere Jahre
in Dresden teils als Lehrer, teils
literariſch tätig gelebt hatte, wurde
er 1858 Diakonus zu Plauen im
Voigtlande und Pfarrer zu Oberloſa
und Straßberg, 1871 Pfarrer zu
Geringswalde und als ſolcher 1876
nach Großröhrsdorf berufen. Einige
Jahre ſpäter kam er nach Gersdorf,
Kreishauptmannſchaft Leipzig, und
dort ſtand er bis 1894 im Amte. Seit
ſeiner Penſionierung lebte er zu
Kötzſchenbroda bei Dresden und ſeit
1896 in Niederlößnitz
S: Jm Freien
(Poet. Gabe), 1850. – Welt und Herz
(Ge.), 1852. 3. A. u. d. T.: Jn Got-
tes Licht (Ge.), 1908. 4. A. u. d. T.:
Aus bunter Welt (Ge.), 1912. – Lie-
derbüchlein für die Arbeitsfeſte der
evangeliſchen Kirche, 1861. – Der
deutſchen Freiheit Minne (Lr.), 1863.
– Kreuzblumen (Ge.), 1872. – Aus
drei Jahreszeiten (Dn.), 1874. –
Lichter und Pfeile (Spr.), 1909.
Schoepp, Meta, ſiehe Meta
Zimmermann-Schoepp!
*Schoeppl, Hugo, pſd. S. Hugo,
wurde am 26. Juni 1867 zu Wels in
Niederöſterreich als der Sohn eines
Bürgerſchullehrers geboren, abſol-
vierte 1887 das Gymnaſium zu
Kremsmünſter, deſſen Lage in der
herrlichſten Natur das poetiſche Ge-
müt des Schülers noch mehr ver-
tiefte, und bezog dann die Univerſi-
tät Wien, um die Rechte zn ſtudieren.
Aber bald wandte er dieſem trockenen
Studium den Rücken, hörte Äſthetik
und bildete ſich in den rhetoriſchen
Künſten aus, während er ſeinen Un-
terhalt durch Bekleidung einer Hof-
meiſterſtelle in einer reichen Bürger-
familie erwarb. Unter Profeſſor E.
Bürde betrieb er am Konſervatorium
dramatiſche Studien, war 1891–95
als Rezitator klaſſiſcher Werke tätig
und etablierte ſich 1892 als ſelbſtän-
diger Lehrer in der Rede- u. Schau-
ſpielkunſt, leitete auch die dramati-
ſchen Darſtellungen am fürſtlich Sul-
kowskiſchen Theater. Ein zunehmen-
des Herzleiden zwang ihn, ſolche Tä-
tigkeit einzuſchränken, und ſo trat er
1895 in den Staatsdienſt, in dem er
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