Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schr Schreibershofen kennen, dem sie1863 nach Dresden folgte. Der Be- ruf des Gatten führte sie 1865-73 in verschiedene kleinere Garnisonen des Königreichs Sachsen, aber auch während der Kriege von 1866 und 1870, aus denen der Gatte unver- letzt zurückkehrte, zu einer Trennung von demselben. Von 1873-76 wohn- ten die Gatten in Blasewitz, seitdem in Dresden. Die wissenschaftlichen Bestrebungen ihres Mannes, die Nähe der Eltern, das Heranwachsen zweier Söhne, der anregende Ver- kehr mit bedeutenden Menschen, so- wie öftere Reisen gestalten das Le- ben der Schriftstellerin ebenso reich als mannigfaltig. Jm Jahre 1906 verlegte Hedwig von Sch. ihren Wohnsitz nach München u. 1907 nach Karlsruhe i. B. S: Die Sühne (R.); Schrenck, Alexander Gustav von, wurde am 4. Februar 1816 im Schr Hier bekleidete er 1850-52 die Do-zentur der Mineralogie, wurde 1853 zum Magister der Mineralogie pro- moviert und von der Universität Königsberg zum Dr. phil. kreiert, war 1858-68 Besitzer des Gutes Heiligensee in Livland und priva- tisierte seitdem in Dorpat, wo er am 25. Juni (7. Juli n. St.) 1876 starb. S: Von der Nordmark (Rz. u. *Schrenk, Gottlob, pseud. Fritz S: Von stiller Ruderbank (Lr., Leiden- *Schreyer, Hermann, geb. am *
Schr Schreibershofen kennen, dem ſie1863 nach Dresden folgte. Der Be- ruf des Gatten führte ſie 1865–73 in verſchiedene kleinere Garniſonen des Königreichs Sachſen, aber auch während der Kriege von 1866 und 1870, aus denen der Gatte unver- letzt zurückkehrte, zu einer Trennung von demſelben. Von 1873–76 wohn- ten die Gatten in Blaſewitz, ſeitdem in Dresden. Die wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen ihres Mannes, die Nähe der Eltern, das Heranwachſen zweier Söhne, der anregende Ver- kehr mit bedeutenden Menſchen, ſo- wie öftere Reiſen geſtalten das Le- ben der Schriftſtellerin ebenſo reich als mannigfaltig. Jm Jahre 1906 verlegte Hedwig von Sch. ihren Wohnſitz nach München u. 1907 nach Karlsruhe i. B. S: Die Sühne (R.); Schrenck, Alexander Guſtav von, wurde am 4. Februar 1816 im Schr Hier bekleidete er 1850–52 die Do-zentur der Mineralogie, wurde 1853 zum Magiſter der Mineralogie pro- moviert und von der Univerſität Königsberg zum Dr. phil. kreiert, war 1858–68 Beſitzer des Gutes Heiligenſee in Livland und priva- tiſierte ſeitdem in Dorpat, wo er am 25. Juni (7. Juli n. St.) 1876 ſtarb. S: Von der Nordmark (Rz. u. *Schrenk, Gottlob, pſeud. Fritz S: Von ſtiller Ruderbank (Lr., Leiden- *Schreyer, Hermann, geb. am *
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Schr
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Schreibershofen kennen, dem ſie
1863 nach Dresden folgte. Der Be-
ruf des Gatten führte ſie 1865–73
in verſchiedene kleinere Garniſonen
des Königreichs Sachſen, aber auch
während der Kriege von 1866 und
1870, aus denen der Gatte unver-
letzt zurückkehrte, zu einer Trennung
von demſelben. Von 1873–76 wohn-
ten die Gatten in Blaſewitz, ſeitdem
in Dresden. Die wiſſenſchaftlichen
Beſtrebungen ihres Mannes, die
Nähe der Eltern, das Heranwachſen
zweier Söhne, der anregende Ver-
kehr mit bedeutenden Menſchen, ſo-
wie öftere Reiſen geſtalten das Le-
ben der Schriftſtellerin ebenſo reich
als mannigfaltig. Jm Jahre 1906
verlegte Hedwig von Sch. ihren
Wohnſitz nach München u. 1907 nach
Karlsruhe i. B.
S: Die Sühne (R.);
III, 1887. – Jtalieniſches (6 Nn.),
1890. – Jm Wechſelſpiel des Lebens
(R.), 1892. – Graf Eſterházy (R.),
1895. – David Beronski (R.), 1898.
– Antonie (R.), 1899. 2. A. 1906. –
Jan van Kebel. Aus Antwerpens
Jnquiſitionszeit (E.), 1903. – Mira
(R.), 1903. – Heißes Blut und ande-
res (Nn.), 1904. – Sennorita Dolo-
res (R.), 1905. – Unter dem Geſetze
(R.), 1909.
Schrenck, Alexander Guſtav
von, wurde am 4. Februar 1816 im
Gouvernement Tula geboren, wo
ſein Vater die Güter der Fürſtin Ga-
garin verwaltete, beſuchte die Privat-
ſchule von Tſchermak und die Kom-
merz-Akademie in Moskau, worauf
er von 1834–37 in Dorpat erſt Phi-
lologie, dann Mineralogie ſtudierte.
Von 1837–44 war er bei der Admini-
ſtration des Botaniſchen Gartens in
St. Petersburg angeſtellt, unternahm
dann im Auftrage der kaiſerl. geo-
graphiſchen Geſellſchaft zu Peters-
burg große wiſſenſchaftliche Reiſen
im Samojedenlande, in der Kirgiſen-
ſteppe u. im Ural und ließ ſich darauf
als Privatmann in Dorpat nieder.
Hier bekleidete er 1850–52 die Do-
zentur der Mineralogie, wurde 1853
zum Magiſter der Mineralogie pro-
moviert und von der Univerſität
Königsberg zum Dr. phil. kreiert,
war 1858–68 Beſitzer des Gutes
Heiligenſee in Livland und priva-
tiſierte ſeitdem in Dorpat, wo er
am 25. Juni (7. Juli n. St.) 1876
ſtarb.
S: Von der Nordmark (Rz. u.
Ball.), 1869.
*Schrenk, Gottlob, pſeud. Fritz
Anker, wurde am 10. Febr. 1879
in Frankfurt a. M. als Sohn des
Miſſionars und Evangeliſten Elias
Sch. geboren und erhielt eine ausge-
ſprochen chriſtliche Erziehung, wobei
vieles beeinfluſſend in das Jugend-
leben eingriff, wie der weite Hori-
zont des welterfahrenen vielgereiſten
Vaters, ein allzeit lebhafter Verkehr
im Elternhauſe und die wundervolle
Natur um Bern, wohin die Familie
noch im Jahre 1879 übergeſiedelt
war, und wo Gottlob Schr. die erſten
Schuljahre durchmachte. 1887 kam
er nach Marburg an der Lahn und
1891 nach Barmen, wo er 1897 das
Abiturientenexamen machte. Seine
Freude an der Natur, die ſich auch
auf großen Fußreiſen Genüge tat,
führte ihn zunächſt als Volontär in
eine Landwirtſchaft in der Nähe von
Schaffhauſen, doch ging er bald zum
Studium der Theologie über, dem er
in Erlangen, Tübingen, Halle, Bonn
und Genf oblag, und war dann meh-
rere Jahre als Hilfsprediger in
Bern, Nümbrecht (Rheinland), Asbach
(Rheinland), Barmen und Koblenz
tätig. Seit 1908 iſt er Pfarrer in
Heiligenhaus (Bez. Düſſeldorf). Wäh-
rend einer Krankheit entſtand ſeine
S: Von ſtiller Ruderbank (Lr., Leiden-
den gewidmet), 1903.
*Schreyer, Hermann, geb. am
13. November 1840 zu Belgern in
der Provinz Sachſen als der Sohn
des dortigen Patrimonialrichters,
beſuchte, als der Vater 1849 als
*
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