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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kreisrichter nach Torgau versetzt wor-
den war, das Gymnasium dieser
Stadt und von 1855-59 die Landes-
schule Pforta. Von Ostern 1859 ab
studierte er mit einer zweijährigen
Unterbrechung, während welcher er
in der Gegend von Weißenfels Haus-
lehrer war, in Leipzig, Halle u. Ber-
lin Philologie und Theologie, legte
in Halle die erste theologische Prü-
fung und das philologische Staats-
examen ab und erwarb sich daselbst
die Doktorwürde. Seit Ostern 1866
war er an der kgl. Landesschule Pforta
als Lehrer angestellt, wo er 1870
zum Oberlehrer und 1876 zum Pro-
fessor befördert wurde. Bei der im
Auftrage der Großherzogin von Sach-
sen erscheinenden neuen vollständigen
Ausgabe von Goethes Werken ist ihm
die Herausgabe von "Hermann und
Dorothea" übertragen worden. Von
1894-98 gab er die Zeitschrift für
dramatische Kunst und Literatur
"Deutsche Dramaturgie" heraus. Er
starb am 4. Juli 1907.

S:

Unter-
suchungen über das Leben und die
Dichtungen Hartmanns von Aue,
1874. - Goethes Faust als einheit-
liche Dichtung erläutert und vertei-
digt, 1881. - Goethe und Homer, 1.
Teil: bis zur italienischen Reise, 1884.
- Nausikaa (Tr., in freier Ausfüh-
rung des Goetheschen Entwurfs),
1884. - König Dietrichs Ausfahrt
(Ep. D.), 1887. - Boris (Tr.), 1888.
- Die Hochzeit des Achilleus (Dr.,
nebst e. Anhang: Achilleus bei Homer
u. Goethe), 1891. - William Shake-
speare (Schsp., nebst e. Anh.: Zur
Shakespeare-Frage). 1895. - Die
Wiedertäufer in Münster (Schsp.),
1896. - Die Gleichberechtigten (Lsp.),
1897. - Kaiser Wilhelm der Große
und des Deutschen Reiches Erneue-
rung (Heldenlied), 1906.

*Schreyer, Friedrich Otto,


wurde am 25. Dezbr. 1831 zu Frank-
furt a. M. geboren, wo sein Vater
als Kaufmann lebte, erhielt seine
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Bildung auf dem Hasselschen Jnsti-
tute daselbst und widmete sich dann
auch dem kaufmännischen Berufe.
Nach längeren Reisen in Deutschland,
Jtalien und Frankreich kam er nach
Hamburg und widmete sich als Mit-
arbeiter an verschiedenen Zeitschrif-
ten gänzlich der literarischen Tätig-
keit. Jn den Jahren 1865 und 1866
redigierte er die "Hamburger Zwi-
schenaktszeitung", war 1870 u. 1871
als Spezial-Korrespondent für die
"Hamburger Nachrichten" auf dem
Kriegsschauplatz in Frankreich und
übernahm nach seiner Rückkehr die
Redaktion der "Jahreszeiten" und
der "Lesefrüchte". Jm Jahre 1876
wurde er vom Theaterdirektor Pol-
lini zum Dramaturgen für die Stadt-
theater in Hamburg und Altona er-
wählt, und blieb er in dieser Stel-
lung bis 1879, worauf er wieder zu
seiner Berufstätigkeit als Schrift-
steller zurückkehrte; seit 1880, nach-
dem er in Hermann Hirschel einen
trefflichen Mitarbeiter für platt-
deutsche Stücke gefunden, ist er be-
sonders auf dramatischem Gebiete
tätig. Er lebt in Hamburg.

S:

Sie
nimmt sich das Leben (Lsp.), 1865. -
Folgen einer Vermietungs-Anzeige
(Lsp.), 1865. - Nur nicht heiraten
(Lsp.), 1867. - Die Liebesprobe (Lsp.),
1867. - Eine gefolterte Seele (Schsp.),
1867. - Pariser Nächte (Lebensbild),
1868. - Liebesabenteuer eines Be-
törten (Schw.), 1869. - Träume des
Glücks (R.), 1871. - Jm Lande der
Gallier (Erinnergn.), 1872. 3. A.
1905. - Klipp u. Klapp (Lokalstück),
1872. - Das Triumvirat (Dr.), 1870.
- O. W. Stadtpost (Schw.), 1872. -
Jn den Wogen des Lebens (Schsp.),
1872. - Kein Freund, kein Feind
(Lsp.), 1875. - Nicht zu Hause (Lsp.),
1876. Neue A. 1899. - Die Damen v.
Orogon (Schsp.), 1875. - Die Schutz-
geister (Lsp.), 1877. - Jm Bann der
Schuld (Schsp.), 1878. - Hamburger
Nestküken (Volksst., mit H. Hirschel),

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Kreisrichter nach Torgau verſetzt wor-
den war, das Gymnaſium dieſer
Stadt und von 1855–59 die Landes-
ſchule Pforta. Von Oſtern 1859 ab
ſtudierte er mit einer zweijährigen
Unterbrechung, während welcher er
in der Gegend von Weißenfels Haus-
lehrer war, in Leipzig, Halle u. Ber-
lin Philologie und Theologie, legte
in Halle die erſte theologiſche Prü-
fung und das philologiſche Staats-
examen ab und erwarb ſich daſelbſt
die Doktorwürde. Seit Oſtern 1866
war er an der kgl. Landesſchule Pforta
als Lehrer angeſtellt, wo er 1870
zum Oberlehrer und 1876 zum Pro-
feſſor befördert wurde. Bei der im
Auftrage der Großherzogin von Sach-
ſen erſcheinenden neuen vollſtändigen
Ausgabe von Goethes Werken iſt ihm
die Herausgabe von „Hermann und
Dorothea“ übertragen worden. Von
1894–98 gab er die Zeitſchrift für
dramatiſche Kunſt und Literatur
„Deutſche Dramaturgie“ heraus. Er
ſtarb am 4. Juli 1907.

S:

Unter-
ſuchungen über das Leben und die
Dichtungen Hartmanns von Aue,
1874. – Goethes Fauſt als einheit-
liche Dichtung erläutert und vertei-
digt, 1881. – Goethe und Homer, 1.
Teil: bis zur italieniſchen Reiſe, 1884.
– Nauſikaa (Tr., in freier Ausfüh-
rung des Goetheſchen Entwurfs),
1884. – König Dietrichs Ausfahrt
(Ep. D.), 1887. – Boris (Tr.), 1888.
– Die Hochzeit des Achilleus (Dr.,
nebſt e. Anhang: Achilleus bei Homer
u. Goethe), 1891. – William Shake-
ſpeare (Schſp., nebſt e. Anh.: Zur
Shakeſpeare-Frage). 1895. – Die
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1896. – Die Gleichberechtigten (Lſp.),
1897. – Kaiſer Wilhelm der Große
und des Deutſchen Reiches Erneue-
rung (Heldenlied), 1906.

*Schreyer, Friedrich Otto,


wurde am 25. Dezbr. 1831 zu Frank-
furt a. M. geboren, wo ſein Vater
als Kaufmann lebte, erhielt ſeine
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Schr
Bildung auf dem Haſſelſchen Jnſti-
tute daſelbſt und widmete ſich dann
auch dem kaufmänniſchen Berufe.
Nach längeren Reiſen in Deutſchland,
Jtalien und Frankreich kam er nach
Hamburg und widmete ſich als Mit-
arbeiter an verſchiedenen Zeitſchrif-
ten gänzlich der literariſchen Tätig-
keit. Jn den Jahren 1865 und 1866
redigierte er die „Hamburger Zwi-
ſchenaktszeitung“, war 1870 u. 1871
als Spezial-Korreſpondent für die
„Hamburger Nachrichten“ auf dem
Kriegsſchauplatz in Frankreich und
übernahm nach ſeiner Rückkehr die
Redaktion der „Jahreszeiten“ und
der „Leſefrüchte“. Jm Jahre 1876
wurde er vom Theaterdirektor Pol-
lini zum Dramaturgen für die Stadt-
theater in Hamburg und Altona er-
wählt, und blieb er in dieſer Stel-
lung bis 1879, worauf er wieder zu
ſeiner Berufstätigkeit als Schrift-
ſteller zurückkehrte; ſeit 1880, nach-
dem er in Hermann Hirſchel einen
trefflichen Mitarbeiter für platt-
deutſche Stücke gefunden, iſt er be-
ſonders auf dramatiſchem Gebiete
tätig. Er lebt in Hamburg.

S:

Sie
nimmt ſich das Leben (Lſp.), 1865. –
Folgen einer Vermietungs-Anzeige
(Lſp.), 1865. – Nur nicht heiraten
(Lſp.), 1867. – Die Liebesprobe (Lſp.),
1867. – Eine gefolterte Seele (Schſp.),
1867. – Pariſer Nächte (Lebensbild),
1868. – Liebesabenteuer eines Be-
törten (Schw.), 1869. – Träume des
Glücks (R.), 1871. – Jm Lande der
Gallier (Erinnergn.), 1872. 3. A.
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1872. – Das Triumvirat (Dr.), 1870.
O. W. Stadtpoſt (Schw.), 1872. –
Jn den Wogen des Lebens (Schſp.),
1872. – Kein Freund, kein Feind
(Lſp.), 1875. – Nicht zu Hauſe (Lſp.),
1876. Neue A. 1899. – Die Damen v.
Orogon (Schſp.), 1875. – Die Schutz-
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[307/0311] Schr Schr Kreisrichter nach Torgau verſetzt wor- den war, das Gymnaſium dieſer Stadt und von 1855–59 die Landes- ſchule Pforta. Von Oſtern 1859 ab ſtudierte er mit einer zweijährigen Unterbrechung, während welcher er in der Gegend von Weißenfels Haus- lehrer war, in Leipzig, Halle u. Ber- lin Philologie und Theologie, legte in Halle die erſte theologiſche Prü- fung und das philologiſche Staats- examen ab und erwarb ſich daſelbſt die Doktorwürde. Seit Oſtern 1866 war er an der kgl. Landesſchule Pforta als Lehrer angeſtellt, wo er 1870 zum Oberlehrer und 1876 zum Pro- feſſor befördert wurde. Bei der im Auftrage der Großherzogin von Sach- ſen erſcheinenden neuen vollſtändigen Ausgabe von Goethes Werken iſt ihm die Herausgabe von „Hermann und Dorothea“ übertragen worden. Von 1894–98 gab er die Zeitſchrift für dramatiſche Kunſt und Literatur „Deutſche Dramaturgie“ heraus. Er ſtarb am 4. Juli 1907. S: Unter- ſuchungen über das Leben und die Dichtungen Hartmanns von Aue, 1874. – Goethes Fauſt als einheit- liche Dichtung erläutert und vertei- digt, 1881. – Goethe und Homer, 1. Teil: bis zur italieniſchen Reiſe, 1884. – Nauſikaa (Tr., in freier Ausfüh- rung des Goetheſchen Entwurfs), 1884. – König Dietrichs Ausfahrt (Ep. D.), 1887. – Boris (Tr.), 1888. – Die Hochzeit des Achilleus (Dr., nebſt e. Anhang: Achilleus bei Homer u. Goethe), 1891. – William Shake- ſpeare (Schſp., nebſt e. Anh.: Zur Shakeſpeare-Frage). 1895. – Die Wiedertäufer in Münſter (Schſp.), 1896. – Die Gleichberechtigten (Lſp.), 1897. – Kaiſer Wilhelm der Große und des Deutſchen Reiches Erneue- rung (Heldenlied), 1906. *Schreyer, Friedrich Otto, wurde am 25. Dezbr. 1831 zu Frank- furt a. M. geboren, wo ſein Vater als Kaufmann lebte, erhielt ſeine Bildung auf dem Haſſelſchen Jnſti- tute daſelbſt und widmete ſich dann auch dem kaufmänniſchen Berufe. Nach längeren Reiſen in Deutſchland, Jtalien und Frankreich kam er nach Hamburg und widmete ſich als Mit- arbeiter an verſchiedenen Zeitſchrif- ten gänzlich der literariſchen Tätig- keit. Jn den Jahren 1865 und 1866 redigierte er die „Hamburger Zwi- ſchenaktszeitung“, war 1870 u. 1871 als Spezial-Korreſpondent für die „Hamburger Nachrichten“ auf dem Kriegsſchauplatz in Frankreich und übernahm nach ſeiner Rückkehr die Redaktion der „Jahreszeiten“ und der „Leſefrüchte“. Jm Jahre 1876 wurde er vom Theaterdirektor Pol- lini zum Dramaturgen für die Stadt- theater in Hamburg und Altona er- wählt, und blieb er in dieſer Stel- lung bis 1879, worauf er wieder zu ſeiner Berufstätigkeit als Schrift- ſteller zurückkehrte; ſeit 1880, nach- dem er in Hermann Hirſchel einen trefflichen Mitarbeiter für platt- deutſche Stücke gefunden, iſt er be- ſonders auf dramatiſchem Gebiete tätig. Er lebt in Hamburg. S: Sie nimmt ſich das Leben (Lſp.), 1865. – Folgen einer Vermietungs-Anzeige (Lſp.), 1865. – Nur nicht heiraten (Lſp.), 1867. – Die Liebesprobe (Lſp.), 1867. – Eine gefolterte Seele (Schſp.), 1867. – Pariſer Nächte (Lebensbild), 1868. – Liebesabenteuer eines Be- törten (Schw.), 1869. – Träume des Glücks (R.), 1871. – Jm Lande der Gallier (Erinnergn.), 1872. 3. A. 1905. – Klipp u. Klapp (Lokalſtück), 1872. – Das Triumvirat (Dr.), 1870. – O. W. Stadtpoſt (Schw.), 1872. – Jn den Wogen des Lebens (Schſp.), 1872. – Kein Freund, kein Feind (Lſp.), 1875. – Nicht zu Hauſe (Lſp.), 1876. Neue A. 1899. – Die Damen v. Orogon (Schſp.), 1875. – Die Schutz- geiſter (Lſp.), 1877. – Jm Bann der Schuld (Schſp.), 1878. – Hamburger Neſtküken (Volksſt., mit H. Hirſchel), * 20*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/311>, abgerufen am 22.11.2024.