Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schu zum Pfarrer in Schönberg berufenward, verlebte hier eine sonnige Kind- heit und besuchte die ersten Jahre die dortige Dorfschule. Mit dem 10. Jahre nahm sie teil an dem von ihrem Vater geleiteten Privatunter- richt, den er einer Zahl Untergym- nasiasten erteilte, während sie das Französische bei ihrer Mutter er- lernte. Jhre Absicht, Lehrerin zu werden, stieß damals auf mancherlei Schwierigkeiten, da es noch keine Bil- dungsanstalt für Lehrerinnen gab. Sie bereitete sich daher unter Hilfe ihres Vaters, der inzwischen als Pfarrer und Bezirksdechant nach Großschenk versetzt worden war, pri- vatim auf das Kindergärtnerinnen- Seminar in Kronstadt vor und er- langte auch die Befähigung als Kin- dergärtnerin. Da starb ihr Vater an einem Magenleiden in Karlsbad; da aber ihr Bruder des Vaters Stelle erhielt, so bereitete sie sich nunmehr auf dem Großschenker Pfarrhofe auf das Lehrerinnenexamen vor. Sie bestand dasselbe am Landeskirchen- seminar, diente dann ihr Probejahr in Hermannstadt an der Knabenschule und wurde 1903 -- nach Ablegung der Befähigungsprüfung -- definitiv als Lehrerin an der Mädchenschule da- selbst angestellt. S: Himwih (Kleine Schulmann, Ludwig, geb. 1816 S: Nord- Schu *Schulpe, Georg von, geb. am 8. S: Gedichte Schulte, Annemarieken, Pseudon. Schulte, Eduard, * am 30. Oktbr. *
Schu zum Pfarrer in Schönberg berufenward, verlebte hier eine ſonnige Kind- heit und beſuchte die erſten Jahre die dortige Dorfſchule. Mit dem 10. Jahre nahm ſie teil an dem von ihrem Vater geleiteten Privatunter- richt, den er einer Zahl Untergym- naſiaſten erteilte, während ſie das Franzöſiſche bei ihrer Mutter er- lernte. Jhre Abſicht, Lehrerin zu werden, ſtieß damals auf mancherlei Schwierigkeiten, da es noch keine Bil- dungsanſtalt für Lehrerinnen gab. Sie bereitete ſich daher unter Hilfe ihres Vaters, der inzwiſchen als Pfarrer und Bezirksdechant nach Großſchenk verſetzt worden war, pri- vatim auf das Kindergärtnerinnen- Seminar in Kronſtadt vor und er- langte auch die Befähigung als Kin- dergärtnerin. Da ſtarb ihr Vater an einem Magenleiden in Karlsbad; da aber ihr Bruder des Vaters Stelle erhielt, ſo bereitete ſie ſich nunmehr auf dem Großſchenker Pfarrhofe auf das Lehrerinnenexamen vor. Sie beſtand dasſelbe am Landeskirchen- ſeminar, diente dann ihr Probejahr in Hermannſtadt an der Knabenſchule und wurde 1903 — nach Ablegung der Befähigungsprüfung — definitiv als Lehrerin an der Mädchenſchule da- ſelbſt angeſtellt. S: Himwih (Kleine Schulmann, Ludwig, geb. 1816 S: Nord- Schu *Schulpe, Georg von, geb. am 8. S: Gedichte Schulte, Annemarieken, Pſeudon. Schulte, Eduard, * am 30. Oktbr. *
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Schu
Schu
zum Pfarrer in Schönberg berufen
ward, verlebte hier eine ſonnige Kind-
heit und beſuchte die erſten Jahre
die dortige Dorfſchule. Mit dem
10. Jahre nahm ſie teil an dem von
ihrem Vater geleiteten Privatunter-
richt, den er einer Zahl Untergym-
naſiaſten erteilte, während ſie das
Franzöſiſche bei ihrer Mutter er-
lernte. Jhre Abſicht, Lehrerin zu
werden, ſtieß damals auf mancherlei
Schwierigkeiten, da es noch keine Bil-
dungsanſtalt für Lehrerinnen gab.
Sie bereitete ſich daher unter Hilfe
ihres Vaters, der inzwiſchen als
Pfarrer und Bezirksdechant nach
Großſchenk verſetzt worden war, pri-
vatim auf das Kindergärtnerinnen-
Seminar in Kronſtadt vor und er-
langte auch die Befähigung als Kin-
dergärtnerin. Da ſtarb ihr Vater an
einem Magenleiden in Karlsbad; da
aber ihr Bruder des Vaters Stelle
erhielt, ſo bereitete ſie ſich nunmehr
auf dem Großſchenker Pfarrhofe auf
das Lehrerinnenexamen vor. Sie
beſtand dasſelbe am Landeskirchen-
ſeminar, diente dann ihr Probejahr
in Hermannſtadt an der Knabenſchule
und wurde 1903 — nach Ablegung
der Befähigungsprüfung — definitiv
als Lehrerin an der Mädchenſchule da-
ſelbſt angeſtellt.
S: Himwih (Kleine
ſächſ. En.), 1903. – Äm zwien Krezer
(Volksſt.), 1898. 2. A. 1902. – Dä Ölden
(Saxeſch Volksſt. m. Geſ.), 1908. – Vom
Blühen und Verderben (Tr.), 1912.
Schulmann, Ludwig, geb. 1816
in Hildesheim, erhielt daſelbſt ſeine
Vorbildung für die Univerſität Göt-
tingen, an der er Philoſophie und
Philologie ſtudierte, war dann viele
Jahre Lehrer in Hildesheim und zu-
gleich Redakteur der „Gerſtenbergſchen
Zeitung“. Jm Jahre 1863 kam er
nach Hannover, wo er die „Neuen
Hannoverſchen Anzeigen“ redigierte
und im Juli 1870 ſtarb.
S: Nord-
dütſche Stippſtörken un Legendchen,
1856. Tweite Rege, 1859. 2. A. 1900.
*Schulpe, Georg von, geb. am 8.
Oktober 1867 zu Török-Kanizſa in
Südungarn, abſolvierte in Preßburg
ſowohl ſeine Gymnaſial- als auch die
juridiſchen Studien und unternahm
dann ausgedehnte Reiſen nach der
Türkei, Bulgarien, Serbien, Klein-
aſien, Jtalien, Deutſchland, Öſter-
reich, der Schweiz uſw. Er ließ ſich
danach als Schriftſteller in Preßburg
nieder, beſchäftigte ſich aber auch ein-
gehend mit der ſozialen Frage, wie
er denn in Preßburg eine Arbeiter-
Wohnhäuſer-Kolonie gründete. Er
beſitzt die Ehrendiplome eines Dr. phil.
und eines Profeſſors.
S: Gedichte
(Eigenes und Fremdes), 1886. – Ger-
maniſche Götterſagen (Mytholog. Ge.,
geſ. u. zuſammengeſtellt), 1886. 2. A.
1890. – Das Land der Bajuwaren in
Liedern (geſ. und zuſammengeſtellt),
1887. 2. A. 1890. – Perlen aus dem
Meere des Lebens (Sprüche, geſ.),
1888. – Fremdländiſche Blumen (An-
thol. v. Überſetzgn.), 1888. – Bolke
von Bardenfleth (Ep. D.), 1888. –
Nordiſche Klänge (Ep. Dn. u. hiſtor.
Rz. a. d. Götterſage u. Geſch.), 1888.
2. A. 1890. – Lyriſche Dichtungen v.
Branka Radiosevics (Aus dem Serb.
überſ.), 1888. – Harfe und Harniſch
(Rz.), 1888. – Aug’ um Auge (Dram.
Scherz), 1890. – Licht und Schatten
(Dn.), 1890. – Die Tragikomödie der
Liebe (Dramat. D.), 1891. – Lieder-
kranz aus A. Petöſis lyriſchen Dich-
tungen, 2. A. 1890. – Aphorismen
und Aperçus (in ungar. u. deutſcher
Sprache); II, 1891. – Der Prinz
(Dramat. Kleinigkeit), 1890. – Pour
prendre congé (Scherzſp.), 1891. –
Traumphantaſien u. dionyſiſche Lie-
der (Dn.), 1891. – Sehnen u. Suchen
(Ausgew. Ge.), 1894.
Schulte, Annemarieken, Pſeudon.
für Alwine Wuthenow; ſ. d.!
Schulte, Eduard, * am 30. Oktbr.
1823 zu Altena in Weſtfalen, be-
ſuchte die höhere Bürgerſchule zu
Lüdenſcheid und die Gewerbeſchule
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