Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schu (Hist. E.), 1886. - Eine Quedlinbur-ger Äbtissin, 1889. - Jochen Albrecht (Erzählung a. d. Reformationszeit), 1891. *Schulze, Georg Ferdinand Otto,
S: Stille Sonn- Schulze, Georg Wilhelm, geb. Schu tenes Rednertalent. Nachdem er sichdie Würde eines Doktors der Philo- sophie erworben, übernahm er 1856 die Stelle eines Hauslehrers und dann eines Seelsorgers zu Badow im Mecklenburgischen und begleitete 1858 einen jungen Baron als Er- zieher nach Berlin. Hier trat er 1860 als Missionsprediger in die Dienste der Londoner Gesellschaft zur Ver- breitung des Christentums unter den Juden; in dieser Stellung blieb er bis 1867, während welcher Zeit er viele und große Reisen durch Nord- deutschland, nach England, Rußland und Frankreich unternahm. Dann gründete er in Berlin die vom Staate und von der Staatskirche unabhän- gige "Freie evangelisch-lutherische Jesus-Gemeinde", deren Prediger er bis zu seinem Tode blieb. Er starb in Kreischa (Sachsen), wo er Erho- lung von schweren Leiden zu finden hoffte, am 9. Septbr. 1901. S: Geist- Schulze-Delitzsch, Hermann,
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Schu (Hiſt. E.), 1886. – Eine Quedlinbur-ger Äbtiſſin, 1889. – Jochen Albrecht (Erzählung a. d. Reformationszeit), 1891. *Schulze, Georg Ferdinand Otto,
S: Stille Sonn- Schulze, Georg Wilhelm, geb. Schu tenes Rednertalent. Nachdem er ſichdie Würde eines Doktors der Philo- ſophie erworben, übernahm er 1856 die Stelle eines Hauslehrers und dann eines Seelſorgers zu Badow im Mecklenburgiſchen und begleitete 1858 einen jungen Baron als Er- zieher nach Berlin. Hier trat er 1860 als Miſſionsprediger in die Dienſte der Londoner Geſellſchaft zur Ver- breitung des Chriſtentums unter den Juden; in dieſer Stellung blieb er bis 1867, während welcher Zeit er viele und große Reiſen durch Nord- deutſchland, nach England, Rußland und Frankreich unternahm. Dann gründete er in Berlin die vom Staate und von der Staatskirche unabhän- gige „Freie evangeliſch-lutheriſche Jeſus-Gemeinde“, deren Prediger er bis zu ſeinem Tode blieb. Er ſtarb in Kreiſcha (Sachſen), wo er Erho- lung von ſchweren Leiden zu finden hoffte, am 9. Septbr. 1901. S: Geiſt- Schulze-Delitzſch, Hermann,
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Schu
Schu
(Hiſt. E.), 1886. – Eine Quedlinbur-
ger Äbtiſſin, 1889. – Jochen Albrecht
(Erzählung a. d. Reformationszeit),
1891.
*Schulze, Georg Ferdinand Otto,
geb. am 8. April 1823 zu Halle a. d.
Saale als der Sohn eines Oberleh-
rers, erhielt den erſten Schulunter-
richt von ſeinem Vater, beſuchte bis
1844 die lateiniſche Hauptſchule des
Halleſchen Waiſenhauſes und ſpäter
die Univerſität daſelbſt, an welcher
er Theologie ſtudierte. Jm Novbr.
1847 beſtand er das erſte theologiſche
Examen, unterrichtete ſeit Oſtern
1848 an dem Privatſeminar in Eilen-
burg, legte im Mai d. J. die Rekto-
ratsprüfung ab und ging im Herbſt
d. J. als ſtellvertretender Rektor nach
Seehauſen in der Altmark. Ein Jahr
ſpäter kam er, nachdem er inzwiſchen
das zweite theologiſche Examen be-
ſtanden, als Konrektor und Hilfs-
prediger nach Luckenwalde, 1854 als
Prediger nach Sangerhauſen, 1856
nach Nordhauſen und 1865 nach De-
renburg, wo er 1869 auch eine Pri-
vatſchule errichtete und am 9. Mai
1884 ſtarb. Außer einer Reihe pä-
dagogiſcher Schriften und Predigten
veröffentlichte er
S: Stille Sonn-
tagsſtunden in Spruch u. Lied, 1883.
Schulze, Georg Wilhelm, geb.
am 7. April 1829 zu Göttingen als
der Sohn eines Tuchfabrikanten, ver-
lor ſeine Eltern ſchon im früheſten
Knabenalter und kam endlich, nach
vielen trüben Tagen der Not u. Ent-
behrung, in das Waiſenhaus ſeiner
Vaterſtadt, wo ihm, weil er ſtudieren
wollte, geſtattet wurde, das Gym-
naſium zu beſuchen. Jm Jahre 1850
bezog er die Univerſität in Göttingen,
um Theologie zu ſtudieren. Seinen
Unterhalt mußte er ſich durch Ertei-
lung von Privatunterricht verſchaf-
fen. Daneben predigte er in den
Kirchen Göttingens und der Umge-
gend, ſo oft ſich ihm nur Gelegenheit
bot, und er entwickelte dabei ein ſel-
tenes Rednertalent. Nachdem er ſich
die Würde eines Doktors der Philo-
ſophie erworben, übernahm er 1856
die Stelle eines Hauslehrers und
dann eines Seelſorgers zu Badow
im Mecklenburgiſchen und begleitete
1858 einen jungen Baron als Er-
zieher nach Berlin. Hier trat er 1860
als Miſſionsprediger in die Dienſte
der Londoner Geſellſchaft zur Ver-
breitung des Chriſtentums unter den
Juden; in dieſer Stellung blieb er
bis 1867, während welcher Zeit er
viele und große Reiſen durch Nord-
deutſchland, nach England, Rußland
und Frankreich unternahm. Dann
gründete er in Berlin die vom Staate
und von der Staatskirche unabhän-
gige „Freie evangeliſch-lutheriſche
Jeſus-Gemeinde“, deren Prediger er
bis zu ſeinem Tode blieb. Er ſtarb
in Kreiſcha (Sachſen), wo er Erho-
lung von ſchweren Leiden zu finden
hoffte, am 9. Septbr. 1901.
S: Geiſt-
liche Lieder, 1858. 37. Aufl. 1906. –
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
(mit einer Zugabe von Lr.), 9. Aufl.
1888. – Wachet und betet, oder: Durch
ihn zu ihm (Anna Roſe). (Erzählg.
von Wilhelm Jmmanuel [pſd.]),
170. T. 1903. – Geiſtliche Lieder mit
Orgel- und Klavierbegleitung, 1903.
Schulze-Delitzſch, Hermann,
wurde am 29. Auguſt 1808 in De-
litzſch (Provinz Sachſen) geboren, wo
ſein Vater Richter und Bürgermeiſter
war, beſuchte ſeit 1821 die Nikolai-
ſchule in Leipzig und ſtudierte dann
ſeit 1827 in Leipzig und ſeit 1829 in
Halle die Rechte. Nachdem er 1830
ſein erſtes juriſtiſches Examen beim
Oberlandesgericht in Naumburg be-
ſtanden, trat er als Auskultator beim
Landgericht in Torgau in den Staats-
dienſt, genügte hier auch beim 20.
Jnfanterieregiment ſeiner Wehr-
pflicht. Seit 1833 Referendar und
ſeit 1838 Oberlandesgerichts-Aſſeſſor,
kehrte er 1840 nach ſeiner Vaterſtadt
Delitzſch zurück, um dort die Patri-
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